Ein Reisebericht von:
Safari wangu, Reiseberichte und Infos

Text Jörg Reinecke; Fotos Patricia Uhle, Miriam Girke, Petra und Jörg Reinecke (digital)


Man kann seine Träume nicht verschenken
- Ein Teenager Abenteuer in Kenya -
Teil IV

- Tsavo Safari Juli 2011 -

Wir erreichten das Boko Boko ohne weitere Zwischenfälle und ich freute mich auf "meinen Bungalow" und ein leckeres Filet Steak! Den Abend ließen wir bei einem Glas Wein (Trevors Großeinkauf sei Dank!) gemeinsam auf unserer Terrasse ausklingen. Am nächsten Morgen wurden wie gewohnt die Aldabra Riesenschildkröten gefüttert und Pixi und Tritze lernten noch vor dem Wachwerden, die Nilkrokodile hautnah kennen.


Boko Boko Bungalows - Kikambala





Im und um das Boko Boko gab es noch einiges für die beiden jungen Mädchen zu entdecken. Neben der vielseitigen Tier- und Pflanzenwelt, waren die Einblicke in den ländlichen afrikanischen Alltag und die Blicke auf das Leben, vor den oft einfachen Hütten, ein unvergessliche Erfahrung.
"Guck mal Tritze, die spielen Reifentreiben"! bemerkte Pixi, als wir an einigen Kindern vorbei kamen, die eine alte Fahrradfelge mit einem Stock vor sich her trieben.
"Ja, und gestern habe ich Kinder gesehen, die aus Coladosen Autos gebastelt hatten!" antwortete Tritze.


Rund um das Boko Boko gibt es viel zu entdecken



Neben Exkursionen rund um das Boko Boko und ein wenig Erholung am Strand, unternahmen wir noch eine Tour quer durch das quirlige Mombasa und in das Ngomongo Village. Im letzt genannten Freilicht Museum, läst sich zumindest ein kleiner Überblick über die Völkervielfalt Kenyas erhaschen.


Ngomongo Village





das is jetzt wohl kaputt ;-)


Viel zu schnell (für uns jedenfalls) kam der Tag der Abreise. Wie schon so oft, hatten wir einen sehr frühen Flug von Mombasa nach Nairobi und mussten eher mitten in der Nacht, als am frühen Morgen aufstehen. Relativ schnell, war sogar Tritze aus den Federn und nachdem alles Gepäck sortiert und zusammengetragen war, warteten wir auf das vereinbarte Taxi. Irgend wann war die vereinbarte Abholzeit um, für unseren Abholer, ungewöhnliche 15 Minuten überschritten. Ich erlaubte mir langsam nervös zu werden. Es war inzwischen 30 Minuten nach 3 Uhr und um 5.30 Uhr sollte unser Flug starten. Gerade hatten wir uns entschlossen mit unserem eigenen Wagen zum Flughafen zu fahren und angefangen die Abholung des Landcruiser mit Joachim und Yolanda abzuklären, da kam Nazier auf den Hof gefahren.
"I´m sorry, some matatus block my car!" entschuldigte er sich, dass er angeblich zugeparkt gewesen sei.
"Hakuna matata, but now hurry up!" nahm ich seine Entschuldigung an und trieb zur Eile.
Die Fahrt über die nächtliche, teilweise nur spärlich beleuchteten Straßen, vorbei an kleinen Feuern und brennenden Kerosinlampen ging zügig voran und wir erreichten rechtzeitig den Moi International Airport am Rande von Mombasa. Das Gepäck war schnell ausgeladen und wir standen relativ schnell vor einem der Counter um das Gepäck und uns einzuchecken. Aber Afrika wäre nicht Afrika, wenn es nicht an jeder Ecke eine Überraschung parat hätte.
"Sorry Sir, I can´t book your tickets!" erklärte mir die junge freundliche Dame hinter dem Tresen.
"Äh, you can´t what?" fragte ich ungläubig!
"Sorry, but the ticket number is from KLM and is not accepted from our system!"
"That´s bad from the system, but Kenya Airways and KLM are still together!" versuchte ich darauf hinzuweisen, dass KLM und Kenya Airways im Verbund fliegen.
"Yes Sir, I´m sure that you are on this flight and I can see your names, but the system doesn´t accept your booking code! We have to check it with the office in Nairobi!"
"Ok, check it!"
"Sorry Sir, the office will not open before 8!"
"But at 8, our flight from Nairobi to Amsterdam starts!"
Alles Diskutieren und Verhandeln half nichts, vor 08.00 Uhr würde keine Klärung des Falls möglich sein. Es war also klar, das wir unseren Anschlussflug nicht bekommen würden.
"We will arrange a flight for this evening for you and your family!"
Family, ging es mir durch den Kopf, oh ja, das wird bestimmt lustig Pixi zu erklären, dass wir ein wenig später zu Hause ankommen. Trotzdem wollte ich den verdorbenen Tagesstart auffangen und antwortete:
"No mam, you book me now one of the beach hotels, arrange a taxi transfer for us and everything incl. food and drinks runs on the bill from Kenya Airways!" Es war nicht das erste Mal, das Kenya Airways uns in Mombasa stehen gelassen hat und so war ich zuversichtlich eine weitere Nacht auf Kosten der Airline in Mombasa zu verbringen.


Aber dieses Mal hatte ich die Rechung und den Plan B ohne den Rest der Familie gemacht. Alle Drei waren sich einig und wollten nach Hause. Dennoch folgten zähe Verhandlungen mit dem Station Manager, denn wir wollten natürlich nicht auf dem Flughafen auf den Abendflug warten. Der unsympathische, etwas ältere Manager versuchte uns auf afrikanische Art zu ignorieren und kümmerte sich nicht wirklich um unser Problem. Erst als ich aus einem Büro der Kenya Airways einige Stühle für uns entführte und im Booking Office eine freundliche und hilfsbereite Mitarbeiterin fand, kam die Sache ins Rollen. Trotzdem verbrachten wir anstrengende und nervige Stunden auf dem ungemütlichen Flughafen, ehe wir gegen Mittag im Nyali Beach Ressort ankamen, unser Gepäck in einem Tageszimmer verstauten und vier Liegen unter Palmen am Strand bezogen.
Wirkliche Urlaubsstimmung wollte bei Pixi und Tritze nur noch schwer aufkommen und auch Petra wäre lieber mit dem Morgenflug geflogen. Ich selber versuchte den Bonusaufenthalt so gut, wie die anderen es zuließen, zu genießen und freute mich insgeheim auf unsere große Safari im September!

Am Abend stiegen wir dann alle, um viele neue Erfahrungen reicher, in den Flieger nach Nairobi, von wo aus es dann ohne weitere matata via Amsterdam nach Hamburg zurück ging!


another fucking day in paradise!


Dezember 2012 - Auch wenn es uns vermutlich nicht gelungen ist, "unseren Traum von Afrika" zu verschenken, Pixi und Tritze haben in ihren Zimmern nicht nur viele Bilder und Mitbringsel aufgestellt, sondern auch in ihrem Kopf ist viel von Afrika hängen geblieben - und auch wenn wir uns einiges anders vorgestellt hatten, wir hatten auch viele schöne unvergessliche Momente und, wer weiß, vielleicht verbringen wir irgend wann noch einmal zusammen eine spannende Zeit in Afrika -




Kiwara private Safaris