Ein Reisebericht von:
Safari wangu, Reiseberichte und Infos


Text Jörg, Fotos Jörg und Petra Reinecke (digital)

Petra Reinecke on Safari


Wildlife Stories - von Erlebnissen mit wilden Tieren in der Masai Mara
- Masai Mara Safari Oktober 2014, Teil IV -



Der Hyänen Clan
Da es die Nacht über durchgeregnet hatte, frühstückten wir an diesem Morgen im Camp und hofften so dem Himmel und der Sonne die Gelegenheit zu geben die Pisten etwas abtrocknen zu lassen. Richtig hell war es aber auch um 7.00 Uhr, als wir das Camp verließen, noch nicht. Wie vorgenommen fuhren wir in Richtung Hyänen Bau und sahen schon von weiten fast den ganzen Clan, vereint auf einer Anhöhe stehen. Es waren so viele, das ich auf große Entfernung meinte, Antilopen zu sehen. Doch dann wurde es deutlich und klar, die Hyänen hatten schon wieder erfolgreich zugeschlagen und verschiedene Geier und Marabus warteten schon auf ihren Anteil. Wir zählten mindestens 25 Hyänen, teilweise mit Funksendern.
"Was ist das denn, dass glaube ich nicht!"
"was denn?" fragte Petra
"Das sind Rinder, die Hyänen haben zwei Masai Rinder gerissen!"

Ich fragte mich, was die Rinder so tief in der Mara verloren hatten und verspürte tiefe Sympathie für die Hyänen. Zumal wir im letzten Jahr beobachtet hatten wie fünf Hunde der Masai ein Antilopen Kitz gerissen hatten!

Tüpfelhyänen, Masai Mara

Tüpfelhyänen, Masai Mara

Tüpfelhyänen, Masai Mara

Tüpfelhyänen, Masai Mara

Tüpfelhyänen, Masai Mara

Tüpfelhyänen, Masai Mara

Tüpfelhyänen, Masai Mara


Wir erklärten den heutigen Tag zum Hyänen Tag und verbrachten viel Zeit mit dem Clan. Nachdem wir die getüpfelten Jäger und Aasfresser am Morgen beim Fressen der Rinder beobachtet hatten, ließen wir sie zu nächst alleine. Als wir nach ca. einer Stunde an den Ort zurückkehrten, lagen die meisten Clanmitglieder faul und sichtlich satt in der Gegend herum, die meisten von ihnen in irgendwelchen Wasserlöchern, die sich durch den Regen gebildet hatten. Nur die Clanchefin, einige ranghöhere Weibchen und vermutlich der Vater der Baby Hyänen hielten sich am Bau des Clans auf. Durch die Anwesenheit der Alttiere ermutigt, kamen die sonst so scheuen und vorsichtigen jungen Hyänen aus dem Bau und spielten dicht neben unserem Auto. Petra und ich waren uns nicht wirklich einig, ob die kleinen recht drolligen, schwarzen Kerle nun tatsächlich niedlich waren. Ähnlich wie bei den erwachsenen Hyänen, war der schräge Körperbau und das hundeähnliche Aussehen schon ein komischer Anblick. Aber spielende Jungtiere haben immer ihre Faszination und so blieben wir lange am Bau stehen und beobachteten wie die Kleinen neugierig jeden Neuankömmling beschnupperten und dabei ganz besonders intensiv den Genitalbereich unter die Lupe nahmen. Ein bei Hyänen sehr wichtiges Ritual. Da bei den Hyänen die Weibchen, genau wie die Männchen über einen Penis, bzw. einen Pseudo-Hodensack verfügen. Genaugenommen handelt es sich um Schamlippen die zu einem Pseudo-Hodensack zusammengewachsen sind, weswegen eine genaue Geschlechtsbestimung auf den ersten Blick fast nie möglich ist. Fakt ist aber, dass Männchen deutlich kleiner sind als Weibchen und immer offensichtlich ihre Unterwürfigkeit demonstrieren.

Tüpfelhyänen, Masai Mara

Tüpfelhyänen, Masai Mara

Tüpfelhyänen, Masai Mara
Tüpfelhyänen, Masai Mara Tüpfelhyänen, Masai Mara

Tüpfelhyänen, Masai Mara

Tüpfelhyänen, Masai Mara
Tüpfelhyänen, Masai Mara Tüpfelhyänen, Masai Mara

Tüpfelhyänen, Masai Mara

Tüpfelhyänen, Masai Mara

Tüpfelhyänen, Masai Mara

Tüpfelhyänen, Masai Mara



Update März 2015, den beiden kleinen Hyänen geht es gut und sie wachsen und gedeihen!


Foto Mara Hyena Project - facebook



Außer den Hyänen beobachteten wir wieder jede Menge Warzenschweine mit ihren Jungen, trafen auf eine weitere Leopardschildkröte und entdeckten den Bau einer Schakalfamilie, ehe wir am Nachmittag schließlich wieder vor den herannahenden Gewittern ins Camp flüchteten.


Jörg Reinecke in Masai Mara Jörg Reinecke in Masai Mara



Da sich auch am Mara Bush Camp ein Nilkrokodil auf seinem Nest aufhielt und von Zelt Nr. 7, welches zum Glück leer stand, besonders gut zu beobachten war. War der Rückzug ins Camp jeweils eine gute Gelegenheit das große Reptil zu beobachten, auch wenn es selten die Position veränderte. Außerdem hatte das Hochwasser des Vortages einige kleinere junge Krokodile in die Nähe des Camps gespült und so gab es einges an Krokodilen fast unmittelbar vor unserem Zelt zu entdecken!

"This one is crazy!" erklärte mir ein Askari im Camp, als er mich eines späten Abends mit dem Scheinwerfer bei der Krokodilbeobachtung antraf.
"It´s alsways slepping. Buffalo comes it sleeps, Hippo comes, Croco sleeps!" er schüttelte verständnislos den Kopf. Ich versuchte ihm zu erklären, dass diese Krokodilmutter auf ihren Eiern bzw. Nest lag und wunderte mich, das ein Masai den Umstand nicht erkannte. Auf der anderen Seite musste ich auch schmunzeln und dachte an die Worte eines anderen Masai vom Vorabend. Ich hatte sehr laute brummende, schnaubende Geräusche vernommen und ging alleine zurück zum Zelt um das Gehörte besser wahrnehmen und evtl. identifizieren zu können. Ein Askari folgte mir und erklärte:
"Hippo, is out for hunting!" ich grinste und stellte mir ein Gras jagendens Flussperd vor, war mir aber sicher, das er mit dem Hippo recht hatte und eating und nicht hunting meinte.

Nilkrokodil
Aktualisierung 05.11.14 E-Mail von Leslie Hall aus dem Mara Bush Camp:
"As it is today she is still sitting on her eggs. I am doing a walk by everyday now, sometimes twice as it should not be to long now before they hatch! I will keep you posted! Cheers, Leslie"

Jörg Reinecke on Safari

Nilkrokodil, Masai Mara

Nilkrokodil, Masai Mara

Nilkrokodil, Masai Mara

Nilkrokodil, Masai Mara


Anfangs hatte ich die Idee, auch dieses Krokodil mit meiner "Fotofalle" ins Visier zu nehmen und hatte nur gezögert, weil ich zum Anbringen der Kamera den Fluss hätte überqueren müssen. Inzwischen war klar, dass mein Zögern einen tieferen Sinn hatte. Bei dem jetzigen Wasserstand hätte ich die Kamera nämlich nicht wieder zurück holen können. Und so begnügte ich mich mit dem Gesehenen und einigen Fotos am Tage. Meist lag das große Reptil tatsächlich nur regungslos auf dem Gelege, selbt als an einem der Nachmittage ein großer Nilwaran sehr dicht an ihm vorbei lief.

Als wir uns vornahmen am vorletzten Morgen trotz matschiger Pisten noch einmal eine Frühpirsch zu unternehmen, rechneten wir mit nichts besonderen mehr, sondern wollten einfach nur noch einmal einen entspannten Tag in der Mara zwischen wilden Tieren verbringen. Um so mehr freuten wir uns, dass wir unsere Schakalfamilie wieder trafen und verbrachten viel Zeit mit den spielenden Jungen, die neugierig unser Auto untersuchten und uns furchtlos beäugten. Wir beobachteten interessiert, wie selbst die Kleinen versuchten den Hyänen alte Knochen abzujagen und zu stehlen und sahen begeistert zu wie Vater Schakal mit einem am Vortag vergrabenen Stück Rindfleisch (wir hatten ihn beim Verstecken beobachten können) seine hungrigen Jungen fütterte.

Schabrackenschakale, Masai Mara

Schabrackenschakale, Masai Mara
Schabrackenschakale, Masai Mara Schabrackenschakale, Masai Mara Schabrackenschakale, Masai Mara

Schabrackenschakale, Masai Mara Schabrackenschakale, Masai Mara

Schabrackenschakale, Masai Mara
Schabrackenschakale, Masai Mara Schabrackenschakale, Masai Mara

Schabrackenschakale, Masai Mara

Schabrackenschakale, Masai Mara

Schabrackenschakale, Masai Mara

Schabrackenschakale, Masai Mara

Schabrackenschakale, Masai Mara


Als wir dann noch ganz in der Nähe des Little Mara Bush Camp eine auf den ersten Blick gut genährte Gepardin im offenen Gelände vorfanden, war die ohnehin perfekte Safari, vollkommen. Hatten wir doch einige Tage zuvor das Gebiet zwischen Ol Kiombo und Talek vergeblich nach dem Sprinter abgesucht! Der gut gefüllte Bauch der eleganten Raubkatze zeigte deutlich, das wir hier vergeblich auf eine erneute Jagd in den nächsten Stunden warten würden und um unser Glück nicht über zu strapazieren, entschlossen wir uns den Nachmittag im Little Mara Bush Camp am Hippo Pool zu verbringen.


Gepard, Masai Mara
Gepard, Masai Mara Gepard, Masai Mara

Nachtrag vom 11.11.2014 Nach Auswertung und Vergrößerung der Bilder, bin ich mir nun nicht mehr sicher, ob die Gepardin gut genährt oder vielleicht sogar hoch Schwanger war. Zumnindest war ihr Gesäuge sehr ausgeprägt!

Gepard, Masai Mara



Little Mara Bush Camp
Ich fragte Leslie, ob wir uns frei zwischen den beiden Camps bewegen durften und freute mich über ihre Antwort und ein wenig Freiheit zu Fuß im Bush. Auch wenn sie Anfangs die Augenbrauen hoch zog. "I think you know what you are doing, but be careful and look for the buffalos!" gab sie mir mit auf den Weg!

Uns war klar, dass wir weder uns in Gefahr noch Leslie in eine unschöne Situation und Erklärungsnot bringen wollten und so nutzten wir in erster Linie die kleinen Pfade, die auch die Staff der Camps nutzt, wenn sie von einem Camp zum anderen wechselte oder pirschten entlang des Ufers. Wir entdeckten eine ganze Reihe verschiedener kleinerer Vögel und fanden auch einige Spuren und Kot, vielleicht hätten wir in diesem Gebiet die Fotofalle aufbauen sollen? Aber nun war es zu spät und wir verschoben die Idee auf unseren nächsten Besuch in der Masai Mara.

Masai Mara

Masai Mara

Masai Mara

Masai Mara


Das neue Little Mara Bush Camp, war eigentlich das Big Mara Bush Camp, die inzwischen auch 10 Zelte (vorgesehen waren ursprünglich nur 8 Zelte) waren mindestens doppelt so groß wie die im Mara Bush Camp und erinnerten uns stark an unser Zelt im Ruckomechi Camp in Zimbabwe. Zumindest in den Zelten entlang des Olare Orok, gefiel uns die geschmackvolle Einrichtung ausgesprochen gut. Jedes der großen Zelte stand mit einem gehörigen Abstand zum nächsten auf einer hölzernen großen Terrasse und bot so einen fantastischen Ausblick auf den kleinen River! Hier Übernachtete man nicht, hier wohnte man im Bush. Auch das große Dining Tent und vor allem die kleine Bar am Hippo Pool gefielen uns sehr gut und wir wussten, wenn es wieder einmal eine sehr entspannte Safari werden sollte, würden wir dass Little Mara Bush mit in die Planung einbeziehen.

Little Mara Bush Camp
Little Mara Bush Camp

Little Mara Bush Camp Little Mara Bush Camp

Little Mara Bush Camp Little Mara Bush Camp

Little Mara Bush Camp
Little Mara Bush Camp Little Mara Bush Camp

Little Mara Bush Camp

Little Mara Bush Camp


Nach nicht ganz einer Stunde Bushwalk, verbrachten wir den Nachmittag am Little Mara Bush Camp, genossen den Blick auf eine Flusspferd Familie und freuten uns, dass wir unseren Aussichtspunkt ganz für uns alleine hatten.

Flusspferd im Olare Orok

Flusspferd im Olare Orok

Flusspferd im Olare Orok

Flusspferd im Olare Orok

Flusspferd im Olare Orok

Flusspferd im Olare Orok

Flusspferd im Olare Orok

Flusspferd im Olare Orok

Flusspferd im Olare Orok

Flusspferd im Olare Orok



- Teil V -
Wildlife Stories - von Erlebnissen mit wilden Tieren in der Masai Mara

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Jörg Reinecke on Safari