Ein Reisebericht von:
Safari wangu, Reiseberichte und Infos


Text Jörg, Fotos Petra und Jörg Reinecke (digital)

Masai Mara Elefantenbegegnung


Rote Riesen und gefleckte Sprinter -
Vom Kilimanjaro via Tsavo und Lumo bis in die Masai Mara - 5 unvergessliche Wochen in Kenyas Wildnis

- Februar - März 2021 / Teil VI -



Niedliche Fellknäule und erfolgreiche Jäger
Nachdem wir nach drei Nächten am Mara River, unterwegs waren um in das Mara Bush Camp umzuziehen, fanden wir unterwegs anstatt der erhofften Leopardin am Ufer des Ol Are Orok Bachlaufes eine Löwin mit einem halberwachsenen Weibchen und einem jungen Männchen. Die leichte Rotfärbung im Mähnenansatz des jungen Männchens verriet uns, dass sie in der Nacht oder am frühen Morgen erfolgreich gejagt haben mussten. Ob diese drei Löwen auch zum Topi oder zum benachbarten Enkuyanai Rudel gehörten, vermochten wir nicht zu sagen.

Mara Löwen

Mara Löwen

Mara Löwen

Mara Löwen



Kurze Zeit nach der Löwenbegegnung bekamen wir einen Hinweis auf die beiden Geparden Männchen, die wir am ersten Tag in der Nähe vom Talek Gate beobachtet hatten. Die beiden hatten also vermutlich den Talek River überquert und mussten nun im selben Gebiet sein, wie die Gepardin mit den drei Jungen, die wir vor wenigen Tagen vergeblich gesucht hatten. Da das Gebiet wo sie sich aufhalten sollten nicht weit von uns entfernt war, fuhren wir es direkt an. Wir wussten von unserer Anfahrt von vor wenigen Tagen, dass das die Gegend unübersichtlich war. Es gab viele dichte, grüne Büsche und unten am Talek River wenig befahrbare Pisten. Aber wir hatten Glück, die Nachricht hatte sich herum gesprochen. Zum ersten Mal seit Tagen trafen wir auf mehrere Fahrzeuge, die allem Anschein nach ebenfalls nach den Geparden zu suchen schienen. Wir nahmen Kontakt zu einem der Fahrer auf und fanden so tatsächlich recht schnell eines der Geparden Männchen. Außerdem erfuhren wir das die Gepardin Imani, die ebenfalls in dieser Gegend zu finden sein sollte, alle ihre Jungen verloren hatte.
"Do you have infos about the cheetah with the 3 cubs?" Fragte ich nach der Gepardin mit den Jungen.
"Yes, she was seen this morning on the other side of the main road!" erfuhren wir von dem freundlichen Fahrer.

1 von 2 Gepardenbrüdern



Erstaunlicher Weise waren nicht nur die Pisten und das Gelände auf der gegenüberliegenden Seite der Main Road besser und trockener, sondern es gab auch jede menge Wild. Zebras, Topis, Kongonis, Impalas, Grant und Thomson Gazellen grasten friedlich nebeneinander. Kein Wunder also, dass sie die Gepardin dieses Revier ausgesucht hatte. In vielen bereichen war das Gras auch kürzer und die vielen überwachsenen Termitenhügel boten hervorragende Aussichtshügel für die Raubkatze. Jetzt mussten wir sie nur noch finden.

Mara Wildlife

Mara Wildlife

Mara Wildlife

Mara Wildlife



Es verging etwas mehr als eine halbe Stunde, nachdem wir das Geparden Männchen verlassen hatten, da entdeckten wir im hohen, braunen Gras einen weiteren einzelnen Geparden. Noch war nicht klar ob es das vermisste zweite Männchen oder die Gepardin Neema mit den drei Jungen war. Suchend saß die elegante Raubkatze im hohen Gras und beobachtete das umherziehende Wild. Dann zog sie, anscheinend nach Beute suchend, weiter. Erst als sie erneut stehen blieb und nach hinten über ihre Schulter sah, entdeckten wir drei kleine Schatten, die ihr gefolgt waren. Wir hatte das Weibchen mit den Jungen gefunden. Die Kleinen waren mit gebührendem Abstand hinter ihr gelaufen. Ein sicheres Zeichen dafür, dass die Gepardin auf der Jagd war.

Gepardin Neema mit drei Jungen, Masai Mara

Gepardin Neema mit drei Jungen, Masai Mara

Gepardin Neema mit drei Jungen, Masai Mara
Gepardin Neema mit drei Jungen, Masai Mara Gepardin Neema mit drei Jungen, Masai Mara

Gepardin Neema mit drei Jungen, Masai Mara



Wir folgten der kleinen Raubkatzen Familie mehr als drei Stunden, als die Gepardin plötzlich vermeintliche Beute ausgemacht hatte. Ein kurzer Stopp, ein langer Hals und dann stürmte sie auch schon durch das hohe Gras davon und wart nicht mehr gesehen. Alles ging so schnell, dass wir gar nicht reagieren konnten. Zumal wir auch nicht im geringsten erkannt hatten, was ihr Ziel war. Die Kleinen hatten sich sofort im dichten Gestrüpp versteckt und somit blieben alle Vier für gut 15 Minuten verschwunden. Dann entdeckten wir sie wieder glücklich vereint, allerdings ohne Beute. Als die Sonne immer erbarmungsloser vom blauen Himmel herunter schien und es immer heißer wurde, suchte die Gepardin mit ihren Jungen zwischen dichten Büschen nach Schatten. Wir waren uns zwar sicher, dass sie jede sich bietende Gelegenheit nutzen würde um zu jagen entschieden uns aber trotzdem dafür, die Mittagszeit zu nutzen um unser Gepäck in das nahe Bush Camp zu bringen.

Gepardin Neema mit drei Jungen, Masai Mara

Gepardin Neema mit drei Jungen, Masai Mara

Gepardin Neema mit drei Jungen, Masai Mara

Gepardin Neema mit drei Jungen, Masai Mara

Gepardin Neema mit drei Jungen, Masai Mara


Gepardin Neema mit drei Jungen, Masai Mara Gepardin Neema mit drei Jungen, Masai Mara

Gepardin Neema mit drei Jungen, Masai Mara

Gepardin Neema mit drei Jungen, Masai Mara

Gepardin Neema mit drei Jungen, Masai Mara

Gepardin Neema mit drei Jungen, Masai Mara



Als wir in das Camp einfuhren, bogen wir dieses Mal gleich zum Private Wing ab um heraus zu finden ob wir nicht zufällig wieder auf dieser Seite des Camps ein Zelt bekommen würden. Und siehe das, kaum hatten wir den Land Cruiser gestoppt, erschien Nelson der Manager fröhlich lachend und rief uns zu:
"Karaibu sana, welcome back! You can park here, you get a nice tent on this side!" Nach einer kurzen und herzlichen Begrüßung bezogen wir schnell unser großes Zelt, direkt am Ufer des Ol Are Orok und fuhren dann zurück zu den Geparden.



Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara



Obwohl wir uns beeilt hatten, waren fast zwei Stunden vergangen, ehe wir die Vier wieder gefunden hatten. Die Mutter war wieder auf der Pirsch, sie sah hungrig und entschlossen aus. Sie brauchte Nahrung für sich und ihre Kleinen. Wieder folgten wir der Gepardin und den Jungen durch hohes Gras und dichte Buschreihen. Dieses Mal waren wir schneller und entdeckten eine kleine Gruppe Impalas. Wir erkannten einen Bock und mehrere Weibchen. Dann erspähte auch die Gepardin die Impalas und wieder sprintete sie fast ansatzlos davon. Wir sahen den Bock davon rennen und ein Impala Weibchen um den Bush herum springen, als die Gepardin im Bushwerk verschwand. Dann sahen wir mehrere flüchtende Antilopen. Die Gpardin hatte ihre Jungen zurück gelassen und war mehr als 500 Meter von ihnen entfernt irgendwo im dichten Gestrüpp verschwunden. Wir überlegten kurz, ob wir bei den Jungen bleiben oder nach ihr suchen sollten, da sahen wir sie mit Beute aus den Büschen kommen. Die Gepardin hatte ein Impala Kitz geschlagen. Anscheinend wollte sie die Beute am liebsten lebend an ihren Nachwuchs übergeben, aber immer wenn sie nach den Kleinen rufen wollte, versuchte das Kitz aufzuspringen. Am Ende blieb ihr nichts weiter übrig, als das Kitz zu töten um ihre Jungen herbei zu rufen. Schließlich hatten sie nicht ewig Zeit. Räuber wie Schakale oder schlimmer noch Hyänen waren selten weit entfernt. Vom eigentlich Kill bis zu dem Zeitpunkt als alle Vier wieder zusammen waren vergingen lange 15 Minuten, dann aber legte die Gepardin ihre Beute unter einen lichten Akazienbusch und überließ sie ihren Jungen.

Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara

Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara

Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara

Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara

Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara

Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara

Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara



Die kleinen Raubkatzen wussten sofort was zu tun war und leckten mit ihrer kleinen aber schon genauso rauen Zunge das Fell am Bauch des Antilopenkitzes weg und öffneten dann mit ihren kurzen, spitzen Zähne die Beute. Es dauerte nicht lange, da waren die winzigen Gepardenköpfe vom Blut des Impala rot gefärbt. Erst nachdem die Jungen ihren größten Hunger gestillt hatten, fraß auch die Gepardin von der Beute. Natürlich nicht ohne sich immer wieder zu vergewissern, dass keine Störenfriede oder Fressfeinde auftauchten. Aber der Platz war gut gewählt, alle Vier konnten ungestört die Mahlzeit beenden. Nach knapp einer Stunde war nur noch das Fell, ein bisschen Gedärme und die Knochen über. Zumindest die Jungen waren satt geworden, denn sie fingen nach dem Fressen an mit den Knochen zu Spielen und sich gegenseitig ein über gebliebenes Bein der Impala abzujagen. Wir blieben bis auch der letzte Knochen blank genagt war und fuhren dann zurück zum Mara Bush Camp.
"War das genug Blut?" fragte Petra mich unterwegs und ich antwortete kopfschüttelnd:
"Es war zumindest ein guter Anfang und vor allem endlich mal wieder eine erfolgreiche Geparden Jagd!"

Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara

Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara

Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara

Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara

Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara

Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara

Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara
Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara

Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara

Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara

Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara



Grund genug also einen entspannten, viel zu späten Sundowner auf der großen Terrasse unsere Zeltes zu genießen. Vor uns verließen einige Flusspferde laut planschend den Fluss und kletterten das gegenüberliegende steile Ufer hinauf um die Nacht zum Grasen an Land zu verbringen. Wir blieben an diesem Abend nach dem leckern Dinner noch eine ganze Weile vor dem Zelt sitzen, sahen in den klaren Sternenhimmel über uns und leuchteten von Zeit zu Zeit die Uferböschung und den Fluss ab. In der Dunkelheit der afrikansichen nacht schwammen einige kleinere Nilkrokodile langsam durch das Wasser und vorbei an einer misstrauischen Flusspferdmutter, die mit ihrem noch sehr kleinen Kalb im Fluss geblieben war.

Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara

Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara

Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara




Gegen Morgen wurde es dann sehr früh, sehr laut. Die Flusspferde hatten offenbar Spaß daran mit Anlauf in den Fluss zurück zu kehren planschten nicht nur laut, sie erzählten sich offenbar auch, was sie während der Nacht erlebt hatten. Auf jeden Fall weckte ihr lautes Gegrunze uns lange vor Sonnenaufgang. Auf diese Weise waren wir schon munter als wenig später der morgendliche Tee auf unsere Terrasse gebracht wurde. Wenig später brachen wir zu einer weiteren Pirschfahrt auf. Wie gewohnt führte mein Weg zum Land Cruiser am Küchenzelt vorbei, wo ich unser abgepacktes Bushfrühstück in Empfang nahm. Kurz danach und noch bevor die Sonne aufgegangen war, waren wir dann im Bush und unterwegs in die Richtung, wo wir am Vorabend die Gepardin mit den Jungen verlassen hatten.
"Heute Mittag, machen wir hier im Camp eine ordentliche Pause, versprochen!" versprach ich Petra als Entschädigung für das sehr frühe Aufstehen und die bisherigen lange Tage.
"Versprich nichts, was du nicht halten kannst!" lächelte Petra mich sanft an.

Als wir die Gegend erreichten, in der wir am Vortag die Gepardin zurück gelassen hatten, entdeckten wir anstatt der gefleckten Raubkatzen einige Löwen. Ein Löwen Pärchen, welches ungewohnter Weise sehr um Privatsphäre für ihre Paarungen bemüht war und sich immer zum Geschlechtsakt in hohes Gras oder irgendwelche Büsche zurück zog. Sowie eine Gruppe von drei Weibchen, die die Beiden nicht aus den Augen ließen, sich aber auch nicht weiter näherten und die vermutlich der Grund für das Versteckspiel der Honeymooner waren. Wir blieben fast eineinhalb Stunden bei den Löwen und beobachteten, bzw. erahnten so drei Paarungen.

Löwen, Fig Tree Rudel Löwen, Fig Tree Rudel

Löwen, Fig Tree Rudel

Löwen, Fig Tree Rudel

Löwen, Fig Tree Rudel
Löwen, Fig Tree Rudel Löwen, Fig Tree Rudel

Löwen, Fig Tree Rudel

Löwen, Fig Tree Rudel

Löwen, Fig Tree Rudel



Aufgrund der Anwesenheit der Löwen, rechneten wir nicht damit auch die Geparden in der Nähe zu finden, suchten aber trotzdem eine ganze Weile nach der Mutter mit den drei Jungen. Zwischendurch genossen wir ein weiteres Bushfrühstück in der Wildnis der Mara. Wie erwartet blieben wir bis zum Mittag erfolglos, zumindest was die Geparden anging. Deshalb viel es mir auch schwer mein Versprechen einzuhalten, außerdem war es wirklich zu schade die großen Zelte im Mara Bush Camp Private Wing und ihre Aussicht auf den Ol Are Orok River nicht auch am Tage auszunutzen. Den Flusspferden und den Krokodilen von der Terrasse aus zuzusehen und einfach mal die Seele baumeln zu lassen. Na ja, und ein bisschen Schlaf nachzuholen.

Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara

Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara

Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara

Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara
Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara

Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara
Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara Mara Bush Camp - Ol Kiombo - Masai Mara



Aber bei allem Luxus, zweieinhalb Stunden Pause waren mehr als genug und so folgten wir am Nachmittag einem Hinweis, auf eine Leopardin. Da wir bis jetzt auf dieser Safari nur die beiden abendlichen, bzw. nächtlichen Leoparden Sichtungen hatten, wollten wir dem Hinweis nachgehen und durchquerten dazu den Talek River durch das Intrepid Crossing. Eine Passage, die nach der nun schon 10 Tage anhaltenden Trockenheit gut zu machen war. Auch viele der Pisten waren in den vergangenen Tagen abgetrocknet und erleichterten mir das Fahren. Allerdings verhinderte das viele hohe Gras nach wie vor eine wirklich gute Wildsichtung und Beobachtung. Während wir sonst problemlos in der Mara verschiedenen Raubkatzen oft tagelang folgen konnten und so einen wirklichen Abschnitt aus ihrem Leben mitschneiden konnten, waren dieses Mal viele Wildsichtungen eher zufällig und sporadisch. Was nicht bedeutet, dass sie schlechter waren. Es war eben nur anders als sonst! So war dann auch unser Abstecher um die Leopardin zu finden erfolglos was uns nicht wirklich belastete, hätten wir doch ohnehin lieber einen der von uns regelmäßig beobachteten Leoparden rund um das Mara Bush Camp bzw. im Kaboso Area wieder gefunden.
Da wir aber auf dieser Pirschfahrt einen Teil des Revieres der fünf Geparden Männchen durchquerten, nutzten wir die Gelegenheit, um nach den fünf Jungs zu suchen. Und hier hatten wir mehr Glück, als mit den Leoparden. Unter einem ihrer Lieblingsbäume fanden wir die fünf Männchen. Obwohl sie verschlafen da lagen, wirklich vollgefressen sahen sie nicht aus. Während wir noch überlegten ob wir den restlichen Nachmittag mit den Geparden verbringen sollten, erschien ein alter Elefanten Bulle im hohen Gras. Majestätisch schritt er langsam durch das hohe Gras und kam auf uns zu. Während wir am frühen Morgen auf eine kleine Herde mit übermütigen Jungtieren gestoßen waren, die sich uns mit aufgestellten Ohren und lustig schleuderndem Rüssel in den Weg gestellt hatten, strahlte dieser alte Dickhäuter einfach nur Ruhe und Souveränität aus, als er so neben uns stand.

Tano Bora, Geparden

Elefanten

Elefanten

Elefanten

Elefanten
Elefanten Elefanten

Elefanten



Kurz nach der Jumbobegegnung entdeckte ich mit dem Fernglas ein Löwenmännchen im hohen Gras. Natürlich wollten wir wissen, wen ich da entdeckt hatte und so fuhren wir zu dem Löwen in die Ebene herunter. Als wir näher kamen entdeckten wir außer dem Männchen, welches wir später als Maridadi vom Fig Tree Rudel identifizieren konnten, noch eine handvoll Jungtiere und einige Weibchen des Rudels. Kaka, das zweite Männchen des Rudels konnten wir nicht entdecken. Wir freuten uns mit Maridadi und dem Rudel nun doch noch weitere Raubtiere gefunden zu haben, die wir immer wieder regelmäßig in den letzen Jahren beobachtet hatten.

Löwe, Maridadi

Löwen, Fig Tree Rudel Löwen, Fig Tree Rudel

Löwen, Fig Tree Rudel

Löwen, Fig Tree Rudel

Löwen, Fig Tree Rudel, Maridadi


Dann zog plötzlich ohne Vorwarnung Regen am Horizont auf. Ein heftiger Regenguss war zwar immer eine gute Gelegenheit für Raubkatzen um zu jagen und wurde oft für einen Überraschungsangriff genutzt. Aber wir hatten das Problem, dass wir durch den Talek River zurück zum Camp mussten. Weshalb wir uns entschieden zurück in Richtung Camp zu fahren. Doch nach wenigen Minuten regnete es so heftig, dass wir uns entschlossen hatten die Route komplett zu ändern und vorsichtshalber den Umweg über Talek zu fahren.
"Einmal am Abend stecken bleiben pro Safari reicht mir eigentlich!" beschwor Petra mich die Route über Talek und die Allwetter Piste zu nehmen.

Wildlife im Regen, masai mara

Wildlife im Regen, masai mara

Wildlife im Regen, masai mara

Wildlife im Regen, masai mara

Wildlife im Regen, masai mara

Wildlife im Regen, masai mara




Als wir auf der anderen Seite von Talek waren durften wir feststellen, dass es dortl noch gar nicht geregnet hatte. Allerdings sah es ganz danach aus, als würde das kleine Unwetter genau in Richtung Ol Kiombo und somit zum Mara Bush Camp ziehen. Doch am Ende hatten wir Glück und erreichten das Camp und unser Zelt trockenen Fußes.
"Da hätten wir ja doch noch ein wenig bei den Katzen bleiben können!" bemerkte ich, während ich uns einen Drink zum Sundowner eingeschenkt hatte.
"Und wenn wir einfach mal mit etwas zufrieden sind, mein Schatz!" war die spitze Antwort.
"Ich bin zufrieden, nur ein ganz kleines bisschen mehr Blut und einen Kill und dann bin ich richtig zufrieden! Prost!" konterte ich und nahm einen kräftigen Schluck aus meinem Glas. Später freuten wir uns über ein weiteres leckeres Dinner im Busch des Camps und ließen den Tag wieder relaxt auf unserer Terrasse ausklingen.

Mara Bush Camp, Private Wing, Masai Mara

Mara Bush Camp, Private Wing, Masai Mara

Mara Bush Camp, Private Wing, Masai Mara

Mara Bush Camp, Private Wing, Masai Mara



Wir hatten uns gut an die Zeiten der Flusspferde gewöhnt und ließen uns wie jeden anderen Tag auch, am nächsten Morgen anderthalb Stunden vor Sonnenaufgang mit einem heißen Tee und etwas Gebäck wecken. Wie jeden Morgen nahmen wir das Frühstück mit in die Savanne und fuhren dann, wie an den vergangenen Tagen auch, in das Jagd Revier der vermissten Leopardin Kaboso. Inzwischen war es mehr als eine Woche her, dass sie gesehen worden war. Auch von der Leopardin Bahati, die oft auch am oder im Bush Camp gesichtet wird, gab es aktuell kein Lebenszeichen. Den Morgen bis zum Bushfrühstück verbrachten wir mit der Suche nach der Leopardin und ihrem Jungen, allerdings ohne sie zu finden. Abgelenkt wurden wir in dem Gebiet von paarenden Warzenschweinen, denen es allerdings etwas an Energie fehlte; einem jagenden Schakal, der sich nicht einmal scheute große Topi Kälber in Visir zu nehmen, unzähligen vielen Zebras und dem Hyänen Clan der in Kabosos Revier zu Hause war. Es war also bis zu unserem Frühstück inmitten der wilden Tiere, ein ereignisreicher Morgen.

Warzenschwein

Warzenschwein

schabrackenschakal

schabrackenschakal

schabrackenschakal

Zebras

Zebras

Zebras

Zebras



Tüpfelhyänen

Tüpfelhyänen

Tüpfelhyänen

Tüpfelhyänen

Tüpfelhyänen

Buschfrühstück in der Masai Mara

Zebras

Zebras

Zebras



"Geparden?" fragte ich kurz und knapp nach dem Frühstück und Petra nickte.
"Ja bitte, vielleicht finden wir heute ja die Mutter mit den drei Kleinen noch einmal!" Gesagt getan, wir luden Tisch, Stühle und die Kühltasche wieder in unseren Land Cruiser und fuhren dann in das Gebiet in der die Gepardin erfolgreich gejagt hatte und in dem wir zuletzt die paarenden Löwen beobachtet hatten. Fast etwas enttäuscht entdeckten wir nach kurzer Zeit eine Löwin, die ganz offensichtlich auf der Pirsch war.



In der Nähe der Löwin trafen wir dann auf einen weiteren Land Cruiser:
"Morning to you. Any news about the Cheetah female with the three cubs or about the five boys?" fragte ich den Fahrer.
"Not about the female, we are also looking for her. But I have heard, that the five boys must have crossed the Talek river!" bekam ich zur Antwort.
"So they are on there way to us here?" fragte ich weiter.
"Yes my friend!"
"This are very good news!" freute ich mich und dann setzten wir beide unsere Pirschfahrt fort bzw. fuhren den fünf Geparden entgegen. Natürlich hätten wir die Flussüberquerung gerne beobachtet, aber dafür war es vermutlich zu spät. Wir behielten Recht, als wir die Allwetterpiste überquert hatten und eine der holprigen Geröllpisten hinunter zum Talek River fahren wollten, kamen uns die fünf Geparden Männchen bereits entgegen. Noch waren wir uns nicht sicher, ob die fünf Geparden nur hier waren um ihr riesiges Revier neu zu markieren oder ob sie jagen wollten. Aber nach einer viertel Stunde wurde uns bewusst, dass es sich nicht um einen Patrolliengang handelte, sondern es ging um die Suche nach Nahrung. Tano Bora war zum Jagen auf diese wildreiche Seite gekommen. Immer wieder stoppten die Fünf und sahen sich in der Umgebung um. Noch gab es kein Wild in ihrer Nähe und sie mussten weiter durch das buschreiche Gelände ziehen. Wieder gab es keine erkennbare Strategie, mal liefen sie einfach hinter einander her, mal fächerten sie aus und jeder der Fünf kam hinter einem anderen Busch hervor. Es war nicht einfach sie in diesem Gelände im Auge zu behalten und wir waren froh eine Offroad Lizenz zu haben.

Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd

Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd
Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd

Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd

Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd

Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd

Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd



Dann, nach mehr als 2 Stunden Pirsch und mehreren auf geschreckten Antilopen, machten sie plötzlich ein Ziel aus. Auf einer Lichtung standen fünf oder sechs Topis. Die Geparden sammelten sich neben einem dichten, grünen Busch und lauerten. Noch waren sie weit entfernt von der vermeintlichen Beute entfernt. Nach unendlich erscheinenden 30 Minuten, fingen sie an die Beute anzupirschen. Mit weit vorgestreckten Köpfen und deutlich angespannten Muskeln gingen sie auf die noch nichts ahnenden Topis zu. Eine Raubkatze nach der anderen kam aus dem Gebüsch heraus und lief auf die Topis zu. Das war dann vermutlich auch der Fehler, denn noch ehe einer der Kater so richtig zum Sprint ansetzen konnte, wurden sie von den Topis bemerkt und ihre vermeintliche Beute flüchtete ein weiteres Mal. Doch dieses mal schienen die Geparden mehr Hunger zu haben, sie folgten den Topis. Aber die Verfolgung der schnellen Topis in dem dicht bewachsenen Gelände war sinnlos. Die Leiherantilopen wahren auf und davon und für die Sprinter nicht mehr erreichbar.

Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd

Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd
Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd

Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd



Irritiert und offenbar ziellos liefen die Geparden kreuz und quer durch die Büsche, vier von ihnen überquerten schließlich vor uns die Piste, während der Fünfte kurz neben unserem Land Cruiser stehen blieb. Irgend etwas musste er gesehen haben. Anstatt den anderen zu folgen, sprintete er urplötzlich los und verschwand hinter einem Busch aus unserer Sicht. Im nächsten Moment sah ich einen braunen Körper hinter dem Busch weg springen und dann vernahmen wir auch schon den Todeskampf einer Antilope.
"Kill, der hat nen Impala Bock erwischt!" rief ich und fuhr um den Busch, hinter dem der Gepard verschwunden war. Kaum hatten wir den Tatort erreicht, hatte der Gepard den Impala Bock gerade zu Boden gerungen und war dabei ihm die Luftzufuhr mit einem Kehlbiss abzudrücken. Minuten später war der Bock tot und der erfolgreiche Jäger fing sofort an seine Beute unter einen nahen Busch in Sicherheit zu bringen. Nach einer kurzen Verschnaufpause, fing der Kater an den das Impala am Bauch zu öffnen, trank erstes Blut und nahm einige Bissen Fleisch zu sich. Dann jedoch ließ er von seiner Beute ab und fing an nach seinen Jagdbrüdern zu rufen. Es dauerte nicht lange dann erschienen nacheinander die anderen vier Geparde. Gemeinsam zerlegten und Fraßen sie den Impala Bock in innerhalb von anderthalb Stunden fast vollständig auf. Interessanter Weise schafften sie es sogar eine vom Blutgeruch angelockte Tüpfelhyänen erfolgreich auf Abstand zu halten, bzw. zu vertreiben. Zwei Schabrackenschakale, die ebenfalls die Witterung vermeintlicher Leckereien aufgenommen hatten zogen es nach der aggressiven Vertreibung der Hyäne vor lieber zu warten bis die Geparden satt waren.

Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd
Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd

Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd

Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd

Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd

Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd

Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd
Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd

Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd

Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd

Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd

Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd

Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd

Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd

Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd

Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd

Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd
Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd

Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd

Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd

Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd

Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd

Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd

Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd

Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd

Tano Bora, fünf Geparden Männchen auf der Jagd



Noch nie hatte ich die Geparden so gierig fressen sehen, der Kadaver der Impala wurde regelrecht in der Luft zerrissen, wobei das ganze von Petra kommentiert wurde:
"Nun sollte auch dein Bedarf an Blut befriedigt sein, oder?"
"Auf jeden Fall! Aber fehlte doch auch irgendwie noch auf dieser Safari, ist ja schließlich kein Zoobesuch!!" nickte ich.
Nachdem die Geparden ihren Blutdurst und Hunger gestillt hatten, verweilten sie nur noch kurz neben dem restlichen Kadaver ehe sie sich satt in die schattigen Büsche verzogen. Kaum waren sie verschwunden, erschienen nacheinander erst die Tüpfelhyäne und dann die zwei Schakale um sich ihren Anteil am restlichen Kadaver zu sichern. Für einen ebenfalls angekommenen Raubadler, gab es nicht mehr viel zu holen.

Tüpfelhyäne mit Impala Kadaver
Schabrakenschakale am Geparden Kill Schabrakenschakale am Geparden Kill



Raubadler



Nachdem die Schakale auch die letzten Eingeweide des Impala Bocks weggeschleppt hatten, verließen auch wir den Ort des Geschehens und fuhren weiter. Nach kurzer Zeit und kaum einen Kilometer von den fünf Männchen entfernt trafen wir dann auf das Geparden Weibchen mit den drei Jungen, auch sie war wieder auf der Jagd. Aber so sehr sie sich auch bemühte, sie konnte an diesem Nachmittag keine Beute für sich und die Kleinen finden.
Erschwert und eingeschränkt wurde ihr Aktionsradius zudem noch von einem Löwenrudel, welches sich am Rande der Ol Are Orok Conservancy aufhielt. Mehrere Weibchen, junge Männchen und kleinere Jungtiere, sowie ein großes starkes Männchen dösten am späten Nachmittag zwischen den niedrigen, dornigen Akazien Bäumen und Büschen.

Gepardin Neema, mit drei Jungen

Gepardin Neema, mit drei Jungen

Gepardin Neema, mit drei Jungen



Löwen in der Masai Mara

Löwen in der Masai Mara

Löwen in der Masai Mara


6 Geparden plus Nachwuchs und ein ganzes Löwenrudel, es war kein Wunder, dass sich aktuell kaum noch anderes Wild in dem Gebiet aufhielt. Zufrieden mit unseren Erlebnissen, fuhren wir zurück in Richtung Mara Bush Camp. Denn unser Tag war noch nicht zu Ende, wir hatten noch eine Verabredung im Bush. Ehe wir aber den eigentlichen Termin wahrnehmen konnten, mussten wir noch einmal vorbei an den fünf Geparden. Satt und zufrieden lagen die Fünf mitten auf der roten Allwetter Piste und ließen sich die letzten Sonnenstrahlen des Tages auf den prall gefüllten Bauch scheinen. Damals ahnten wir noch nicht, dass es vermutlich unser letztes Foto sein würde, auf dem die fünf Geparde zusammen zu sehn sind.

Tano Bora, fünf Geparden Männchen



Um die Geparden nicht zustören, nahmen wir gerne einen Umweg in kauf und wählten eine andere Piste. Eine halbe Stunde später erreichten wir dann wie geplant, kurz vor Sonnenuntergang unsere Verabredung.
"Ähj, you are very good in time! Karibu sana!" empfing uns Nelson, der Manger vom Bush Camp unter einer Akazie. Mitten in der Wildnis hatte er nur für Petra und mich einen Tisch mit kleinen Snacks, sowie eine kleine Bar aufbauen lassen und uns so die Möglichkeit für einen weiteren unvergesslichen Sundowner im Bush geboten. Auch wenn es nicht der perfekte Sonnenuntergang gewesen ist, so waren zumindest die gemixten Drinks und Bitings perfekt und rundeten den gelungenen Tag traumhaft ab.

Sundowner in der Masai Mara Sundowner in der Masai Mara



Der nächste Tag startete dann gleich nach Sonnenaufgang mit seinem Bonusprogramm, denn wir spürten nach kürzester Zeit die Gepardin und ihre drei Jungen auf. So wie es aussah hatte sie am Vortag keine oder wenn doch, dann nur sehr kleine Beute gemacht. Mit deutlich schlanker Taille streifte sie durch das Gebiet, in dem wir sie schon am Vortag beobachtet hatten. Von den Löwen gab es keine Spur mehr und auch die fünf Geparden Männchen hatten das Gebiet verlassen und waren zurück über den Talek River auf die andere Seite ihres Reviers gezogen. Wie wir später erfahren hatten.
Fast drei Stunden zogen wir mit der Gepardin und ihren Jungen durch das Grasland der Mara. Dann endlich entdeckten wir eine kleine Gruppe Impalas. Kaum hatte auch die hungrige Gepardin die Antilopen ausgemacht, hörten wir ein leises Mauzen und sahen wie sich die Jungen augenblicklich abduckten. Im selben Moment sprintete die Jägerin auf die unvorbereiteten Impalas zu und verschwand aus unserer Sicht im hohen Gras. Braune Antilopen Körper flüchteten nach links und nach rechts und wir erwarteten jeden Moment die Gepardin wieder zu sehen, einem der Beutetiere folgend. Stattdessen aber erschien die gefleckte Raubkatzen mit ruhigen Schritten und erneut mit einem Impala Kitz im Maul. Auch dieses Mal hatte sie das Kitz nicht sofort getötet, das wollte sie tatsächlich dem Nachwuchs überlassen. Die Jungen hockten noch neben unserem Land Cruiser im hohen Gras, als die Mutter mit dem Kitz zu uns zurück kam und die kleine Antilope neben unserem Fahrzeug ablegte. Kaum losgelassen, sprang das Kitz sofort auf und wollte flüchten. Einer der jungen Geparden wusste sofort was tun war und folgte dem Kitz, dieses war aber schneller als der Mutter lieb war und der Kleine gedacht hatte. Mit einem beherzten Sprung fing die Gepardin die kleine Antilope wieder ein und hielt sie für ihre drei Jungen fest. Etwas ungeschickt versuchte einer der Mini Geparde das Kitz zu töten, brauchte dann aber doch die Hilfe seiner Mutter. Nach der kurzen Lehrstunde, schleppte die Gepardin die Beute unter einen Busch im hohen Gras und alle vier waren fast nicht mehr zu sehen. Das Versteck war gut gewählt und sollte sie vor lästigen Hyänen und Schakalen verborgen halten.

Wir hörten mehr als das wir etwas sahen, neben uns knackten kleine Knochen und es wurde laut geschmatzt. Hin und wieder erschien ein blutverschmiertes Gepardenköpfchen oder wir sahen wie die Kleinen übereinander herum kletterten. Ganz zum Schluss fraß auch die Gepardin noch ein paar letzte Happen von ihrer kleinen Beute, ehe sie ihren Jungen von dem verräterischen Aas weg führte und sich alle Vier unter einem anderen Busch zum Ruhen versteckten.

Pirschfahrt in der Masai Mara



Gepardin Neema mit drei Jungen auf der Jagd

Gepardin Neema mit drei Jungen auf der Jagd

Gepardin Neema mit drei Jungen auf der Jagd

Gepardin Neema mit drei Jungen auf der Jagd

Gepardin Neema mit drei Jungen auf der Jagd

Gepardin Neema mit drei Jungen auf der Jagd

Gepardin Neema mit drei Jungen auf der Jagd

Gepardin Neema mit drei Jungen auf der Jagd
Gepardin Neema mit drei Jungen auf der Jagd Gepardin Neema mit drei Jungen auf der Jagd

Gepardin Neema mit drei Jungen auf der Jagd

Gepardin Neema mit drei Jungen auf der Jagd

Gepardin Neema mit drei Jungen auf der Jagd

Gepardin Neema mit drei Jungen auf der Jagd

Gepardin Neema mit drei Jungen auf der Jagd

Gepardin Neema mit drei Jungen auf der Jagd

Gepardin Neema mit drei Jungen auf der Jagd

Gepardin Neema mit drei Jungen auf der Jagd

Gepardin Neema mit drei Jungen auf der Jagd

Gepardin Neema mit drei Jungen auf der Jagd

Gepardin Neema mit drei Jungen auf der Jagd

Gepardin Neema mit drei Jungen auf der Jagd

Gepardin Neema mit drei Jungen auf der Jagd

Gepardin Neema mit drei Jungen auf der Jagd

Gepardin Neema mit drei Jungen auf der Jagd
Gepardin Neema mit drei Jungen auf der Jagd Gepardin Neema mit drei Jungen auf der Jagd

Gepardin Neema mit drei Jungen auf der Jagd



Wir ließen den Katzen ihre wohl verdiente Ruhe und fuhren weiter um uns selber einen Platz für ein spätes Frühstück zu suchen. Unter einer einzelnen Akazie wurden wir fündig und bauten gleich nach Ankunft unseren kleinen Frühstücksplatz auf.
"War doch ein nettes Geburtstagsgeschenk oder?" prostete Petra mir mit einem Glas Orangesaft zu.
"Ja, perfekt!" antwortete ich zufrieden.
Da es irgendwie ja doch ein besonderer Tag und tatsächlich, nach 31 Jahren Afrikasafaris, mein erster Geburtstag in Kenya war, hatten wir uns vorgenommen einen wirklich entspannten Tag daraus zu machen. Nach dem späten Frühstück im Busch fuhren wir deshalb zurück ins Camp, wo wir auf unserer Terrasse die Mittagszeit mit Blick auf die Hippos und Crocos, verbrachten. Dazu leckere Kleinigkeiten vom Lunchbufett und eine Flasche süßer Rotwein, rundeten die Zeit vor dem Zelt ab.

Mara Bush Camp, Private Wing
Mara Bush Camp, Private Wing Mara Bush Camp, Private Wing

Mara Bush Camp, Private Wing

Mara Bush Camp, Private Wing

Mara Bush Camp, Private Wing

Mara Bush Camp, Private Wing

Mara Bush Camp, Private Wing



Aber trotz aller Erlebnisse und dem Gefühl, des rundum Wohlfühlens, zog es uns dann am Nachmittag doch noch einmal zurück in die Weite der Masai Mara. Der Himmel leuchtete in einem kräftigen Blau und die Sonne brannte wieder mit aller Kraft vom Himmel, als wir eine kleine Erhebung hinauf fuhren. Mitten auf der kleinen Anhöhe stand ein einzelnen großer Baum. Grundsätzlich der ideale Schattenplatz für Löwen. Aber neben dem kräftigen Stamm waren weder Löwen noch anderes Wild auszumachen. Auch hatte kein Leopard seine Beute zwischen den starken Ästen versteck, trotzdem verbarg sich eine weitere Überraschung über uns. Auf einem der Äste saß ein ausgewachsener riesiger Kampfadler. Der König der Adler hier in der Mara hatte Beute geschlagen. Zwischen seinen kräftigen Beinen und mit seinen messerscharfen Krallen hielt er einen jungen Löffelhund, den er erst vor kurzem erbeutet haben musste. In gut 200 Meter Entfernung hockten 5 weitere Löffelhunde im trockenen Gras und sahen in Richtung des Baumes, als könnten sie das Schicksals ihres Familienmitgliedes noch nicht begreifen. Als wir versuchten uns den Löffelhunden zu nähern, erwachten sie aus ihrer Schockstarre und flüchteten in verschiedene Erdlöcher. Bauten, die ihr Bruder oder Sohn, nicht mehr rechtzeitig erreicht hatte. Der Adler hingegen wollte sich auch nicht beim Verspeisen seiner Beute zusehen lassen und wechselte in die Baumkrone einer Akazie, wo wir ihn mit seiner Malzeit alleine ließen.

Kampfadler mit Löffelhund als Beute

Kampfadler mit Löffelhund als Beute

Kampfadler mit Löffelhund als Beute



Am Abend hatte Nelson und sein Team sich noch einmal selbst übertroffen. Wieder einmal waren wir die einzigen Gäste im Camp, was wir an diesem Tag natürlich besonders genossen. Und nur für Petra und mich hatte Nelson ein BBQ, bei dem es an nichts fehlte, auf der Terrasse direkt neben dem Lagerfeuer und am Ufer des Ol Are Orok aufbauen lassen. Mein ausdrücklicher Wunsch: "Keine tanzende und singende Staff und kein Kuchen!" wurde zumindest zur Hälfte umgesetzt. Aber der Kuchen schmeckte ja auch dem Team. Und so verging ein wunderschöner vorerst letzter Abend in der Mara an einem wunderschönen, sehr vertrautem Ort, an den wir schon in wenigen Monaten zurück kehren wollen.

"At what time do you like your tea tomorrow?" fragte unser Room Steward uns, als wir auf dem Weg zum Zelt waren.
"Tommorow we slepp a bit longer, please bring it by six thirty, when the sun comes up!" antwortete ich ihm und sah Petras erstaunten Blick.
"Hattest du nicht was von Ausschlafen gesagt?" fragte sie mich überrascht,
"Ist doch Ausschlafen!" grinste ich zurück und freute mich auf den Morgen vor dem Zelt, den wir eigentlich noch nie so richtig ausgelebt hatten.

Mara Bush Camp, Private Wing

Mara Bush Camp, Private Wing

Mara Bush Camp, Private Wing
Mara Bush Camp, Private Wing Mara Bush Camp, Private Wing



Wie ich es schon geahnt hatte, waren wir beide ohne geweckt zu werden, vor Sonnenaufgang wach. Aber anstatt wie gewohnt in die Safarikleidung zu steigen, blieben wir liegen und genossen den Sonnenaufgang vom Bett aus! Kaum waren die ersten Sonnenstrahlen zu sehen, wurde auch schon der gewünschte Tee gebracht und ich wickelte mir einen Kikoi (Männer Tuch der Swaheli) um die Hüfte, während Petra in einen der Bademäntel schlüpfte, dann setzten wir uns auf die Terrasse.
Kapp 2 Stunden später Frühstückten wir im Camp, was wir auf dieser Safari noch an keinem der Morgende gemacht hatten und verabschiedeten uns anschließen von Nelson und seinem Team im Mara Bush Camp.

Mara Bush Camp - Private Wing - Ol Kiombo,Mara Mara Bush Camp - Private Wing - Ol Kiombo,Mara
Mara Bush Camp - Private Wing - Ol Kiombo,Mara

Mara Bush Camp - Private Wing - Ol Kiombo,Mara
Mara Bush Camp - Private Wing - Ol Kiombo,Mara Mara Bush Camp - Private Wing - Ol Kiombo,Mara

Mara Bush Camp - Private Wing - Ol Kiombo,Mara





Da es an den letzten drei Tagen immer mal wieder heftig geregnet hatten wählten wir die Route vorbei an Talek um am Ende die Mara durch das Sekenani Gate zu verlassen. Unterwegs erlebten wir noch einmal sowohl die ausgestorbene trockene Mara, mit ihren verschwundenen, zugewachsenen Pisten und meterhohem Gras, als auch die wildreiche Mara mit Großwild im Überfluss und Wild bis zu den Knien im Wasser. Aber auch weite Landschaft mit kurzem braunen Gras und ohne Wild. Von den Geparden entdeckten wir an diesem Morgen keinen einzigen und so war ein sehr junges Giraffenkalb der Höhepunkt unserer Sichtungen an diesem Vormmitag.
"Ich bin gespannt ob die Gnus während der Migration dieses Grasmeer ein wenig lichten können, bevor wir wiederkommen?" sinnierte ich laut, als wir uns dem Sekenani Gate näherten.

Masai Mara Wildlife

Masai Mara Wildlife

Masai Mara Wildlife

Masai Mara Wildlife

Masai Mara Wildlife

Masai Mara Wildlife

Giraffenmutter mit Kalb in der Masai Mara
Giraffenmutter mit Kalb in der Masai Mara Giraffenmutter mit Kalb in der Masai Mara

Giraffenmutter mit Kalb in der Masai Mara Giraffenmutter mit Kalb in der Masai Mara

Giraffenmutter mit Kalb in der Masai Mara



Gegen Mittag hatten wir das Reservat verlassen und fuhren auf der neuen Asphaltstrasse in Richtung Nairobi. Etwas traurig stellten wir fest, dass selbst bei so wenig Fahrzeugverkehr wie im Moment herschte, noch Wildtiere ihre Leben auf der Straße lassen mussten. In diesem Fall hatte es wie so oft wieder eine nachtaktives Tier, eine Weißschwanzmanguste erwischt.

Überfahrene Weißschwanzmanguste



Das Rift Valley hatten wir zügig und ohne Zwischenfälle durchquert (was ja nicht immer so ist, wie die treuen Leser wissen) und so erreichten wir zweieinhalb Stunden später, bei strahlendem Sonnenschein, sowie blauem Himmel, den kleinen schmutzigen Ort Mai Mahiu. Anschließend ging es das Escarpment hinauf und dann langsam hinein in das hektische und wie immer überfüllte Nairobi. Wie erwartet hatten wir für die gesamte Strecke bis kurz vor Nairobi keine vier Stunden gebraucht. Dann aber noch einmal deutlich mehr als 2 Stunden durch den dichten Verkehr bis zu unserer Unterkunft.
Da wir bis kurz vor unserer Anfahrt nach Nairobi nicht wussten ob und welche Corona Test für eine Ausreise vorgeschrieben waren, hatten wir es vorgezogen noch eine weitere Nacht in Nairobi zu verbringen um eventuelle Tests durchführen lassen zu können. Letztendlich stellte sich dann aber für uns heraus, dass bei einem Rückflug mit der Lufthansa, direkt nach Deutschland kein Test erforderlich war. (Dies galt noch bis 2 Tage nach unserem Rückflug, dann hatte sich die Lage schon wieder geändert).

Wir genossen die Zeit nach der fünfwöchigen Safari um bei lieben Freunden im Garten den sonnigen Tag unter Nairobis blauem Himmel zu verbringen und tatsächlich einmal bis zum Abend gar nichts zu tun! Na ja, bis auf Kisten umpacken, Sachen verstauen und Ausrüstung reinigen ;-)

Bei Freunden in Nairobi



Die Ausreise am Abend war dann nicht ganz so entspannt wie der Tag. Angefangen mit einer zweistündigen Fahrt für eine Fahrstrecke von eigentlich dreißig Minuten durch den chaotischen Verkehr Nairobis bis hin zu einem überfleißigen Securitie Mitarbeiter am Flughafeneinlass.
"Sir, you have to go to the end of the queue, like all the people here and than you have to show your QR - code to the people from the Ministry of Health!" wies mich der große, kräftige Afrikaner im Eingang an und stellte sich uns in den Weg.
"Sorry Sir, we don´t have a code or test!" antwortete ich etwas genervt und vielleicht auch provoziernd.
"If you don´t have a test you can´t fly, you can go home!" antwortete der schwarze Mann harsch und wedelte abwertend mit der Hand. Artig brachte ich Petra und das Gepäck an das Ende der Schlange um anschließend sofort mit unseren Unterlagen an den Anfang der Menschenkette zu gehen.
"Sorry mam, do I need a test or any other papers to fly out with Lufthansa?" fragte ich die Dame hinter der Glasscheibe.
"Are you german?" fragte sie zurück.
"Yes we are!" antwortete ich.
"Are you flying direct to germany?" fragte sie weiter,
"Yes mam!" nickte ich mit dem Kopf.
"No, you need nothing, you can go!" erklärte sie mir freundlich. Also ging ich schnellen Schrittes wieder an das Ende der Schlange, schnappte mit Petra und das Gepäck und stand wenige Sekunde später wieder vor dem großen schwarzen Mann.
"Sorry Sir, you block my way!" sprach ich ihn an und lächelte freundlich....vielleicht zu freundlich. "You have to go to.....!" weiter kam er nicht.
"I have just confirmed with the lady here!" fing ich an zu erklären und zeigte auf den Schalter vom kenianischen Gesundheitsministerium.
"No, without a test, you can´t pass here!" stellte sich der Sicherheitsbeamte mitten in den Türrahmen und vor unser Gepäck.
"Please Sir, better you ask your boss or you call somebody from Lufhansa!" antwortete ich und fing an mich an ihm vorbei zu schieben.
"Stopp, you have to wait here!" zeigte der Mann nach draußen. Ehe die ganze Situation komplett eskalierte tauchte zum Glück seine Chefin auf, die telefonierte dann mit der Lufthansa und letztendlich durften wir passieren. Es folgte eine sehr gute Kontrolle, eine sehr freundliche und unkomplizierte Abfertigung beim Einchecken und eine schnelle Erledigung der Ausreisedokumente. Neben der schnellen Abwicklung gefiel uns besonders, dass im Gegensatz zu Europa die Corona Lage sehr ernst genommen wurde. An jeder einzelnen Station war die Möglichkeiten zur eigenen Handdesinfizierung vorhanden. Die Beamten vom Migrationsdepartment, desinfizierten ihre Hände nach jeder einzelnen Passkontrolle! Für die Gepäckabfertigung waren genügend Schalter geöffnet um lange Warteschlangen zu verhindern und Wartebereich wurden alle Passagiere weit auseinander gesetzt. Dafür war dann der Lufthansa Flieger bis fast auf den letzten Platz ausgebucht!

Inzwischen gespannt auf die aktuelle Corona Lage in Deutschland flogen wir zurück und ich begann schon während des Fluges mit der Planung unserer nächsten Safari. Die, wie wir inzwischen entschieden haben, in wenigen Monaten gegen Ende des Jahres stattfinden wird. In diesem Sinne vergesst nicht eure Safari Pläne zu machen und zu verwirklichen.



Jörg und Petra Reinecke in der Masai Mara



Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse