Ein Reisebericht von:
Safari wangu, Reiseberichte und Infos


Text Jörg, Fotos Petra und Jörg Reinecke (digital)

Jumba Beach - Mombasa Nordküste


Kleine Servale, große Leoparden und schnelle Geparden -
Sechs Wochen Safari von der tierreichen Masai Mara, durch die Dürre des Lumo bis an die heiße Küste

- Oktober - November 2021 / Teil IX -




Viel Sonne, noch mehr nichts tun und zurück in die Wildnis
Nachdem wir wieder auf die Hauptroute in Richtung Kaloleni abgebogen waren, ging es auf gutem Asphalt und recht zügig weiter. Für uns ist diese Route eine der schönsten, auf der man die Küste erreichen kann. Aktuell ragten die unzähligen Kokospalmen aus trockener roter Erde und bilden zusammen mit den vielen kleinen roten Lehmhütten, den wenigen alten Steinhäusern in der hügeligen Landschaft und den in bunte Tücher gehüllten Frauen eine wunderschöne Kulisse. Kinder und junge Männer hüten Ihr Vieh am Wegesrand, Frauen tragen schwere, gelbe Wasserkanister oder überdimensionale Holzbündel auf ihrem Kopf und Männer liegen "schwer beschäftigt" am Pistenrand oder unter hölzernen Schattendächern. Auch hier, auf dieser Strecke, erfüllte Afrika alle seine Klischees.










Nachdem wir die Küstenstraße erreicht hatten und in Richtung Mombasa abgebogen waren, kamen wir am frühen Nachmittag im Boko Boko an, wo uns Nancy, die Managerin, herzlich in Empfang nahm. Das Boko Boko empfing uns nicht nur unter strahlendem Himmel, sondern auch mit seinem ganzen Charme eines einfachen Guesthouses inmitten eines tropischen, kleinen Urwaldes. Gemütliche Liegen luden ein am klaren, blauen Pool zu verweilen und die Eingänge zu unseren großen, zweckmäßig aber gemütlich eingerichteten Bungalows, waren mir Bougainvilleablüten geschmückt. Während Evi, Gerd, Karin und Wolfgang sich erst einmal ansehen mussten, wohin wir sie entführt hatten, entluden wir unseren Land Cruiser komplett und ich suchte nach helfenden Händen, die den Wagen einmal komplett waschen und reinigen sollten. Immerhin waren wir inzwischen seit einem Monat unterwegs, hatten zwar zwischendurch Kleidung in der Mara waschen lassen, aber der Land Cruiser benötigte nun dringend einmal eine ordentliche Wäsche.
"Augustin, are you busy in the moment?" fragte ich Augustin, der im Laufe der Jahre vom Room Boy, Hausboy und Poolboy eigentlich zum "Mädchen" für alles geworden war, ob er Zeit für diese Aufgabe hätte und bekam ein lächelndes Nicken zurück.
"Maybe you look for Rasta, this car is big!" schlug ich ihm vor einen zweiten Mann dazu zu holen. Dann räumte ich mit Petra zusammen unsere diversen Kisten aus und um, putzte das Autostativ und entstaubte die Kameras.

Die anderen Vier hatten die Zeit genutzt und den Pool für sich entdeckt. Am Abend ließen wir den Tag mit einem traditionalen Essen im zum Boko Boko gehörenden Porini Restaurant ausklingen. Einem der letzten Restaurants an der Küste, an der man fast alle afrikanischen bzw. lokalen Speisen probieren und Essen kann. Von Fisch über Huhn und Rind bis hin zu vegetarischen Gerichten ist alles zu bekommen. Die ansonsten afrikanische Zubereitungsart wird von Rezepten von den Seychellen untermalt. Traditionell sind es weniger die Gewürze, sondern verschiedene Zubereitungsarten der selbst geernteten Kokosnussmilch, bzw. dessen Rahm, die die Gerichte ausmachen. Aber auch verschiedne verfügbare Soßen oder frische Chilisorten, mit dem man je nach Geschmack sein Essen nachwürzen kann. Und so wird das Porini Restaurant auch in erster Linie von der einheimischen Bevölkerung aufgesucht. Für den Tourismus ist es immer noch ein echter Geheimtipp!

Boko Boko Bungalows

Boko Boko Bungalows
Boko Boko Bungalows Boko Boko Bungalows

Boko Boko Bungalows
Boko Boko Bungalows Boko Boko Bungalows

Porini Restaurant
Porini Restaurant Porini Restaurant

Porini Restaurant



Obwohl es auch schon im Lumo Reservat sehr heiß gewesen war, war es doch für die meisten von uns eine gewaltige Umstellung und es viel nicht jedem leicht mit der abendlichen Temperatur von 29 Gard C. umzugehen. Hatten wir uns im Lumo noch über die Wärmflasche im Bett gefreut, war jetzt schon das dünne Laken zuviel. Anstatt von Hyänen und Löwen lauschten wir von nun an den unzähligen grünen Baumfröschen, dessen heller klickender Ruf hin und wieder von dem Schreien einiger Bushbabys unterbrochen wurde. Für den einen war es im wahrsten Sinne des Wortes tierischer Lärm, für uns war es der "Küstenbuschsound", der uns in den Schlaf wog.

Die ersten fünf Tage verbrachten wir gemeinsam an der Nordküste. Genossen den tropischen Garten und den Pool im Boko Boko, relaxten an einem unserer Lieblingsstrände, besuchten gemeinsame Freunde und schlemmten Köstlichkeiten aus dem Meer im Monsoon Fischrestaurant. Nach fünf Tagen verabschiedeten sich Evi, Gerd, Karin und Wolfgang und fuhren zurück nach Nairobi, während wir noch eine weitere Woche reichlich Sonne, Strand, Meer, Freunde und das familiäre Umfeld im Boko Boko genossen.

Nach knapp zwei Wochen, faulen nichts bis gar nichts tun unter der erbarmungslosen Sonne Afrikas, brachen wir vom Boko Boko auf und fuhren noch einmal zurück in das Lumo Reservat. Übrigens verzeichnete Kenya an der Küste im November 21 neue Rekordtemperaturen, die so noch nie dagewesen bzw. aufgezeichnet wurden. Von Freunden erfuhren wir, dass die Meeresschildkrötenbabys in ihren Eiern im Sand gekocht wurden und dass es nur wenige der kleinen Suppenschildkröten aus ihren Nestern in das Meer schaffen konnten. Roger und seine Helfer vom "Jumba Turtle Patrol" Schutzprogramm taten was möglich war, konnten aber nur wenige Tiere retten.

Boko Boko Bungalows, Urlaub im kleinen tropischen Urwald

Boko Boko Bungalows, Urlaub im kleinen tropischen Urwald - Kikambala, Mombasa Nordküste


Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse

Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse
Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse

Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse
Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse

Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse
Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse

Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse
Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse

Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse
Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse

Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse
Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse

Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse
Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse

Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse
Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse

Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse
Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse

Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse
Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse

Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse
Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse

Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse

Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse


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Monsoon Fischrestaurant - Jumba Ruins Beach

Monsoon Fischrestaurant - Jumba Ruins Beach

Monsoon Fischrestaurant - Jumba Ruins Beach
Monsoon Fischrestaurant - Jumba Ruins Beach Monsoon Fischrestaurant - Jumba Ruins Beach

Monsoon Fischrestaurant - Jumba Ruins Beach

Monsoon Fischrestaurant - Jumba Ruins Beach

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bei Freunden am Jumba Beach

Bei Karsten und Christiane im neuen Haus - Jumba Beach

bei Freunden am Jumba Beach
bei Freunden am Jumba Beach bei Freunden am Jumba Beach

bei Freunden am Jumba Beach
bei Freunden am Jumba Beach bei Freunden am Jumba Beach

bei Freunden am Jumba Beach

bei Freunden am Jumba Beach bei Freunden am Jumba Beach

bei Freunden am Jumba Beach
bei Freunden am Jumba Beach bei Freunden am Jumba Beach

bei Freunden am Jumba Beach

bei Freunden am Jumba Beach

bei Freunden am Jumba Beach

bei Freunden am Jumba Beach
bei Freunden am Jumba Beach bei Freunden am Jumba Beach

bei Freunden am Jumba Beach
bei Freunden am Jumba Beach bei Freunden am Jumba Beach

bei Freunden am Jumba Beach

bei Freunden am Jumba Beach
bei Freunden am Jumba Beach bei Freunden am Jumba Beach

bei Freunden am Jumba Beach

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Freunde und "Familie" rund um das Boko Boko

noch mehr Freunde und Familie

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Kuruvitu Beach - Vipingo

Kuruvitu Beach - Vipingo

Kuruvitu Beach - Vipingo

Kuruvitu Beach - Vipingo
Kuruvitu Beach - Vipingo Kuruvitu Beach - Vipingo

Kuruvitu Beach - Vipingo

Kuruvitu Beach - Vipingo
Kuruvitu Beach - Vipingo Kuruvitu Beach - Vipingo

Kuruvitu Beach - Vipingo
Kuruvitu Beach - Vipingo Kuruvitu Beach - Vipingo

Kuruvitu Beach - Vipingo
Kuruvitu Beach - Vipingo Kuruvitu Beach - Vipingo


Kuruvitu Beach - Vipingo Kuruvitu Beach - Vipingo

Kuruvitu Beach - Vipingo
Kuruvitu Beach - Vipingo Kuruvitu Beach - Vipingo



Kuruvitu Beach - Vipingo Kuruvitu Beach - Vipingo

Kuruvitu Beach - Vipingo

Kuruvitu Beach - Vipingo

Kuruvitu Beach - Vipingo


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Boko Boko - Porini Restaurant Boko Boko - Porini Restaurant

Boko Boko - Porini Restaurant - Kikambala, Mombasa Nordküste

Boko Boko - Porini Restaurant
Boko Boko - Porini Restaurant Boko Boko - Porini Restaurant

Boko Boko - Porini Restaurant Boko Boko - Porini Restaurant

Boko Boko - Porini Restaurant
Boko Boko - Porini Restaurant Boko Boko - Porini Restaurant

Boko Boko - Porini Restaurant
Boko Boko - Porini Restaurant Boko Boko - Porini Restaurant



Ursprünglich hatten wir für die Rückfahrt nach Nairobi nur eine Zwischenübernachtung im Ngutuni Reservat vorgesehen, aber nach dem wir das Lumo Reservat so voller Wild erlebt hatten und vor allem nach der Nachricht über die Sichtung des Erdferkels, zog es besonders mich unweigerlich zurück nach Lumo. Ich hatte Gaby über WhatsApp unsere Absichten mitgeteilt und wieder einen Banda zur Selbstversorgung reservieren lassen. Michaela hatten uns zwischendurch über verschiedene Sichtungen und Ereignisse an der Lodge und im Leopard Lair auf dem Laufenden gehalten. Wir wussten so von den Löwen, die oben in der Lodge am Pool in der Nacht beobachtet worden waren, wussten das Leopard Lair seinen Namen alle Ehre gemacht hatte weil ein Leopard auf der Piste zu den Bandas gesichtet worden war und das Elefanten zwischen den Bandas hindurchgewandert waren und dabei fast alle Holzgeländer durchbrochen hatten. Die Liste der Sichtungen war noch ein klein wenig länger und allemal Grund genug weitere zwei Nächte (mehr Zeit hatten wir leider nicht) dort oben zu verbringen. Am vorletzten Abend im Boko Boko hatte uns noch ein Anruf von Michaela überrascht.
"Hi Jorg how are you two, how is the coast?" begann das Gespräch ganz lapidar. Doch dann fragte Michaela, ob wir nicht eine Nacht oben in der Lions Bluff Lodge verbringen wollten, Dave würde uns einladen und sei sehr an unserer Meinung interessiert.
"Ich überlegte kurz und war mir tatsächlich nicht sicher, ob ich das tatsächlich wollte. Aber irgendwie war ich mir sicher, dass Petra es wollte.
"I´m not sure; but I´m sure Petra will love it. Yes, please, let us come up for the second night!" antwortete ich deshalb.
"Super. I´m happy to see you soon!" antwortete Michaela und dann erschien auch schon Petra bei mir auf der Terrasse.
"Wer war das?" fragte sie und ich berichtete von dem Telefongespräch mit Michaela.
"Hm, ich weiß gar nicht ob ich das möchte?" erklärte mir Petra und verwirrte mich etwas.
"Ich finde die Bandas einfach gemütlich. Einzig der Pool oben ist bei dem Wetter sehr verlockend. Den Rest brauche ich nicht unbedingt!"
"Egal, jetzt gehen wir eine Nacht rauf und berichten Gaby und Dave dann in Nairobi!" antwortete ich und freute mich, dass wir beide nach all den Jahren immer noch die selbe Vorstellung vom Bushleben hatten.

Dann kam der Tag der Abreise im Boko Boko. Verabschiedet hatten wir uns schon am Vortag von Yolanda, Caroline, Eric und der viel zu schnell groß gewordenen Soraya, Yolandas Enkeltochter. Denn wie immer wenn es um Safari ging, waren wir sehr früh auf den Beinen. Noch vor Sonnenaufgang öffnete sich das Tor vom Boko Boko für uns und wir rollten zunächst in Richtung Kilifi. Wir nutzten die selbe Route wie auf der Anfahrt und fuhren bis Kaloleni von wo aus wir weiter nach Mariakani wollten. Einige Kilometer vor Mariakani war allerdings die Straße gesperrt und tatsächlich eine Umleitung ausgeschildert. Genau vor uns bog gerade ein LKW in die sandige Straße ein und hüllte sich und seine Umgebung in eine graue Staubwolke.
"Das tun wir uns jetzt nicht an!" sagte ich zu Petra und fuhr einfach gerade aus weiter.
"Und wenn da vorne nun durch die Baustelle tatsächlich alles dicht ist?" äußerte Petra Bedenken.
"Das ist Afrika, irgend einen Weg werden wir schon finden. Schlimmsten Falls drehen wir um!" Nach wenigen Kilometern gab es eine weitere Umleitung die wir allerdings auch ignorierten, nun kam aber auch mir in den Sinn, dass man es tatsächlich ernst meinte und vermutlich kein Durchkommen in Mariakani möglich war. Kurz vor Maraikani dann die dritte Umleitung, die zwar noch schlimmer und sandiger aussah als die ersten beiden, uns aber keine andere Wahl ließ. Entlang einiger Strommasten hatte man, dicht vorbei an kleinen Shambas und einfachen Wohnhäusern eine Piste geschoben. Viel Mühe hatte man sich nicht gegeben, die Piste wenigstens einigermaßen befahrbar hin zu bekommen. Vielleicht hatten die unzähligen LKWs sie aber auch in diesen Zustand gebracht. Die holprige und tiefsandige schmale Spur, auf der uns auch immer wieder LKWs und kleinere Fahrzeuge entgegen kamen, war schon ein Abenteuer für sich. Das unangenehmste war allerdings, dass wir bei über dreißig Grad Celsius die Fenster geschlossen halten mussten. Wir konnten uns aussuchen ob wir am Sand oder an der Hitze ersticken wollten. Wir entschieden uns für die Hitze und kurbelten hektisch die Fenster wieder herunter, als wir kurz hinter Mariakani nach einer geschätzten Unendlichkeit wieder Asphalt unter den Rädern hatten.

Umleitung bis Mariakani



Nach wenigen Kilometern auf der Hauptstraße trat ich abrupt auf die Bremse.
"Was jetzt!" fragte Petra erschrocken und glaubte mit dem Wagen sei etwas nicht in Ordnung.
"Chamäleon!" meldete ich und wendete den Land Cruiser.
"Wo denn?" fragte Petra weiter,
"Keine Ahnung, hatte gerade die Straße überquert und muss irgendwo hier am Rand sein!" Nachdem wir wieder in unserer eigentlichen Fahrrichtung waren, fuhr ich langsam bis an die Stelle, wo ich das kleine Reptil vermutete und stieg aus um nach der Echse zu suchen. Es dauerte nicht lange, dann entdeckte ich das inzwischen graue Lappenchamäleon. Obwohl der kleine Kerl nicht begeistert war nahm ich ihn auf und setzte ihn an einen sicheren Ort, weit entfernt von der Straße.

Lappenchamäleon am Straßenrand

Lappenchamäleon am Straßenrand

Lappenchamäleon am Straßenrand



Trotz der Umleitung und der Chamäleon Pause erreichten wir nach viereinhalb Stunden das Lumo Reservat und fuhren sogleich hoch zum Leopard Lair, wo wir den selben Banda bezogen, den wir auch vor zwei Wochen bewohnt hatten. Im Camp war man bei unserer Ankunft noch damit beschäftigt die Schäden, die die kleine Elefantenherde während ihres nächtlichen Streifzuges durch das Camp angerichtet hatte, wieder in Ordnung zu bringen. Noch immer war die Ebene unterhalb der Bandas voller Wild nur anstatt hunderter von Kaffernbüffeln sahen wir nun viele kleinere Elefantengruppen durch die trockene Savanne ziehen. In aller Ruhe richteten wir uns in unserem Banda ein und genossen die Aussicht. Die mitgeführten Lebensmittel mussten, nach dem unerwarteten Upgrade auf Lions Bluff, nur für den einen Tag reichen und so war alles schnell verstaut. Wir hatten das Gefühl, als ob auch im Lumo die Hitze noch einmal zugelegt hatte und während unten in der Savanne fast alles Wild unter irgendwelchen Bäumen oder Sträuchern Schatten suchte, sassen wir auf unserer Terrasse unter dem Makutidach. Als wir dann am späten Nachmittag zu einer kurzen Pirschfahrt aufbrechen wollten, hielt uns eine kleine Gruppe Elefanten auf. Erst als nach einer Stunde klar war, dass die Dickhäuter unterhalb des Bandas weiter ziehen und nicht genau bis vor die Terrasse kommen würden, brachen wir auf um weitere Jumbos in der Savanne zu treffen.
Da wir aber auch planten einen Night Game Drive zu unternehmen waren wir rechtzeitig zum Sundowner wieder oben an unserem Banda. Die Idee den Sonneuntergang von der Terrasse aus zu erleben war an diesem Abend goldrichtig. Die eisgekühlten Drinks waren genau im richtigen Moment fertig geworden. Die Sonne verschwand gewohnt schnell hinter den Hügeln am Horizont und verzauberte den Himmel in ein wundervolles rotgelbes Farbenspiel.
Nachdem ein oder anderen Drink, begannen wir dann gemeinsam das Abendessen zu zubereiten und saßen später noch eine ganze Weile nach dem feudalen Thunfisch Spaghetti Menue auf unserer Terrasse. Ehe wir zu unserer geplanten Nachtpirschfahrt aufbrachen.

Leopard Lair Cottage - Lumo Conservancy

Leopard Lair Cottage - Lumo Conservancy

Leopard Lair Cottage - Lumo Conservancy Leopard Lair Cottage - Lumo Conservancy

Leopard Lair Cottage - Lumo Conservancy

Leopard Lair Cottage - Lumo Conservancy
Leopard Lair Cottage - Lumo Conservancy Leopard Lair Cottage - Lumo Conservancy

Leopard Lair Cottage - Lumo Conservancy
Leopard Lair Cottage - Lumo Conservancy Leopard Lair Cottage - Lumo Conservancy


Elefanten vor den Leopard Lair Cottage - Lumo Conservancy
Leopard Lair Cottage - Lumo Conservancy Leopard Lair Cottage - Lumo Conservancy

Rote Elefanten im Lumo Conservancy

Rote Elefanten im Lumo Conservancy

Rote Elefanten im Lumo Conservancy

Rote Elefanten im Lumo Conservancy
Leopard Lair Cottage - Lumo Conservancy Leopard Lair Cottage - Lumo Conservancy

Leopard Lair Cottage - Lumo Conservancy
Leopard Lair Cottage - Lumo Conservancy Leopard Lair Cottage - Lumo Conservancy

Leopard Lair Cottage - Lumo Conservancy
Leopard Lair Cottage - Lumo Conservancy Leopard Lair Cottage - Lumo Conservancy

Leopard Lair Cottage - Lumo Conservancy




Nun folgte eine Reihe von folgenschweren Fehlentscheidungen, aber dazu später mehr. Zunächst einmal fuhren wir hinunter in die staubige Savanne und genau dieser Staub machte uns dann auch das Leben schwer. Es hatte nun seit knapp drei Wochen nicht mehr geregnet, die letzten Tropfen waren gefallen, kurz bevor wir mit unseren Freunden aus Nairobi das Reservat erreicht hatten. Der trockene Boden war aufgewühlt von tausenden von Büffel-, Zebra- , Antilopen- und auch Rinderhufen, dazu ein stetig wehender Wind und schon hatte man fast immer eine trübe Staubwolke hinter dem Fahrzeug. Zumindest war sie meist so lange hinter dem Fahrzeug, wie man fuhr. Eine scharfe Kurve oder eine abrupte Bremsung reichten aus und man stand unweigerlich in seiner eigenen Staubwolke. Tagsüber hatten wir das zwar auch schon festgestellt, aber zumindest hatte man das Gefühl, dass sich diese Wolke einigermaßen schnell wieder verzog. Im Dunklen der afrikanischen Nacht allerdings, stellten wir schnell fest, dass sich der Staub lange in der Luft hielt und das Fahrzeug verhüllte. Vielleicht war es eine gute Tarnung, aber es war unmöglich mit einem Scheinwerfer aus dem Fahrzeug zu leuchten, an Fotografieren war gar nicht zu denken. Schließlich versuchten wir so wenig wie möglich zu fahren und die Umgebung um uns herum zu beobachten, das staubte zwar nicht so, brachte aber auch nur wenig Tiersichtungen, bzw. wenig Tiersichtungen von nachtaktiven Tieren, die wir ja eigentlich suchten. Ruhende Kongonis oder Büffel und in der Nacht grasende Zebras sahen wir mehr als genug. Auch beobachteten wir mehrere schlafende Vögel in den Bäumen und Büschen, wollten diese aber nicht mit unserem Licht stören. Die sowieso nachtaktiven Nachtschwalben, die auch immer wieder vor unserem Land Cruiser landeten, hingegen weckten wir mit dem Scheinwerfer nicht. Von den in der Nacht umher streifenden Säugetieren aber, sahen wir nur eine Ginsterkatze, die sich geschickt in einem Strauch vor uns versteckte,als wir näher kamen und den Rücken einer Wildkatze, so vermuten wir zumindest, denn das scheue Tier bekamen wir nur für Sekunden zu Gesicht.

"Was hast du jetzt vor?" fragte Petra, als ich weiter fuhr.
"Ich wollte noch einmal zum Lion Rock und dann langsam zurück zum Camp!" antwortete ich.
"Wir haben abgemacht, nur unterhalb und in Sichtweite der Lodge zu fahren!" versuchte Petra mich zu stoppen. Und da ich am Ende unserer durchaus erfolgreichen und schönen Zeit in Kenya keinen Streit wollte willigte ich ein.
"Ok, ich kann zwar die Lodge auch vom Rock aus noch sehen, aber es ist eh gleich 11!" antwortete ich und wendete den Land Cruiser um zum Camp zurück zu fahren. Fehlentscheidung Nr. 1!

Night Game Drive im Lumo Conservancy



Am nächsten Morgen warteten wir bis die Sonne die Ebene vor uns ausleuchtete und wurden mit einer größeren Elefantenherde unterhalb der Cottage belohnt. Anschließend entschied ich mich zunächst den einzigen Wasserlauf in diesem Reservat anzusteuern und traf damit die Fehlentscheidung Nr. 2! Zwar entdeckten wir so einen laut schreienden Kampfadler, der gerade einen Frankolin erbeutet hatte und stießen auf unsere erste Tüpfelhyäne im Lumo Reservat sowie jede Menge durstige Elefanten und Kaffernbüffel. Erreichten aber erst gegen neun Uhr den Lion Rock.

Gerade wollte ich eng an dem imposanten dunklen Felsen entlang fahren um nach Löwen zu suchen, da fielen uns die vielen auffliegenden Geier auf. Kaum waren wir den großen Vögeln etwas näher gekommen, starteten erneut 20 oder mehr Geier in die Luft. Dann entdeckten wir den Grund ihrer Anwesenheit, im Schatten eines großen Busches lag ein recht frischer Büffelkadaver. Gut einhundert Geier hatten ihre Spuren hinterlassen und die Rippen waren schon fast blank gefressen. Aber dort wo noch Fleisch zu sehen war erkannten wir deutlich, dass es sich um einen frischen Kadaver handelte. Da der leblose Körper aber auch komplett ausgehöhlt und Hyänen in diesem Gebiet eher selten waren, konnten die Löwen den Büffel unmöglich erst am frühen Morgen gerissen haben. Vielmehr mussten wir davon ausgehen, dass sie ihre Beute irgendwann am späten Abend in der Dunkelheit zur Strecke gebracht hatten.
"Vermutlich genau dann, als wir gewendet hatten und nicht mehr zum Rock gefahren sind!" dachte ich laut und ärgerte mich über mich selber. Auf der anderen Seite freute ich mich, dass wir am Ende unserer langen Safari auch im Lumo noch die Spuren aktiver Löwen gefunden hatten.

Da es kurz nach unserer Entdeckung schon wieder recht heiß wurde, machten wir uns gar nicht erst die Mühe nach den Löwen zu suchen, sondern fuhren zurück zum Leopard Lair und genossen ein leckeres Frühstück auf unserer Terrasse. Ich war mir ziemlich sicher, dass die vollgefressenen Raubkatzen noch irgendwo am Lion Rock im Schatten lagen.

Elefanten im Lumo Conservancy

Kampfadler im Lumo Conservancy
Kampfadler im Lumo Conservancy Kampfadler im Lumo Conservancy

Kampfadler im Lumo Conservancy

Tüpfelhyäne im Lumo Conservancy

Kafferbüffel gerissen von Löwen, Lumo

Kafferbüffel, Lumo

Elefanten im Lumo

Leopard Lair Cottage - Lumo Conservancy
Leopard Lair Cottage - Lumo Conservancy Leopard Lair Cottage - Lumo Conservancy

Leopard Lair Cottage - Lumo Conservancy
Leopard Lair Cottage - Lumo Conservancy Leopard Lair Cottage - Lumo Conservancy



Statt weiter zwischen verzweifelt nach Schatten suchendem Wild zu pirschen, wollten wir die heißen Stunden des Tages nutzen und nach oben in die Lions Bluff Lodge umziehen. Denn auch wenn die neue Lodge noch nicht komplett fertig gestellt war, so erwartete uns doch schon ein beeindruckender Infiniti Pool und eine eigene Außendusche an unserem Bungalow. Beides mit atemberaubender Aussicht in die Savanne. Tatsächlich sind wir gar nicht so die großen Fans von Poolanlagen in Safariunterkünften, aber es gibt eine Handvoll Plätze, da hat so ein Pool einen ganz besonderen Reiz. Für uns gehörte Lions Bluff ab sofort zu diesen Plätzen und so fiel es uns nicht schwer die Mittagszeit und den frühen Nachmittag in der Lodge bzw. in unserem Bungalow zu verbringen. Obwohl es in Sachen Schatten noch ein klein wenig Nachbesserungsbedarf gab.

Lions Bluff Lodge - Lumo Conservancy

Lions Bluff Lodge - Lumo Conservancy

Lions Bluff Lodge - Lumo Conservancy Lions Bluff Lodge - Lumo Conservancy

Lions Bluff Lodge - Lumo Conservancy



Lions Bluff Lodge - Lumo Conservancy
Lions Bluff Lodge - Lumo Conservancy Lions Bluff Lodge - Lumo Conservancy

Lions Bluff Lodge - Lumo Conservancy

Lions Bluff Lodge - Lumo Conservancy



Am späten Nachmittag unternahmen wir eine letzte, sehr entspannte Pirschfahrt im Lumo Reservat, sogen noch einmal die warme afrikanische Luft tief ein und genossen jeden der heißen Sonnenstrahlen auf unserer Haut. Auch an diesem Abend wollten wir, sozusagen zum Abschluss unserer sechswöchigen Safari, den Sonnenuntergang oben auf dem Hügel erleben. Dieses Mal eben ganz oben auf dem Hügel auf unserer Terrasse in der Lions Bluff Lodge. Aus diesem Grund verließen wir das Löwen Rudel welches wir kurz vor Sonnenuntergang dann doch noch am Lion Rock mit viel Spürsinn und noch mehr Geduld aufgespürt hatten, recht früh.

Petra Reinecke im Lumo Reservat auf Pirschfahrt
Petra Reinecke im Lumo Reservat auf Pirschfahrt Masai Giraffen im Lumo Reservat
Oryxantilope im Lumo Reservat Jörg Reinecke im Lumo Reservat auf Pirschfahrt
Zebras im Lumo Reservat
Kleiner Kudu im Lumo Reservat Grant Gazelle im Lumo Reservat
Petra Reinecke im Lumo Reservat auf Pirschfahrt Petra Reinecke im Lumo Reservat auf Pirschfahrt
Kongoni im Lumo Reservat
Zebras im Lumo Reservat Rote Elefanten im Lumo Reservat
Rote Elefanten im Lumo Reservat
Gabelracke im Lumo Reservat Hornrabe im Lumo Reservat



Löwen, Lion Rock Rudel im Lumo Reservat

Löwen, Lion Rock Rudel im Lumo Reservat

Löwen, Lion Rock Rudel im Lumo Reservat

Löwen, Lion Rock Rudel im Lumo Reservat



Ein vorerst letztes Mal holperten wir die unwegsame Piste zur Lions Bluff Lodge hinauf und gingen dann sofort zu unserem Bungalow. Stilecht tranken wir an diesem Abend ein, zwei oder auch mehrere Gläser kalten Wein...ok, ihr habt recht Sangria ist kein wirklicher Wein, aber uns (vielleicht auch nur mir) schmeckt genau dieser süße Traubensaft bei den gegebenen Temperaturen und in dieser Umgebung am besten! Unter unserer großen Terrasse zog sich ein Bushbock zurück und nutzte das letzte verschwindende Tageslicht um en paar Gräser zu pflücken.

Kochen mussten wir an diesem letzten Abend im Bush nicht mehr selber, stattdessen wurden wir mit einem leckeren BBQ direkt am Pool verwöhnt. Wie Paolo, ein befreundeter Fotograf, heimlich für uns festgehalten hatte.
Jambo and Salute Paolo Torchio!

Nach dem BBQ verbrachten wir noch ein wenig Zeit am Lagerfeuer, ehe wir uns in den für uns überdimensionalen Glasbungalow zurück zogen. Natürlich hatte ich das Canvasrollo komplett geöffnet und so genossen wir einen weiten Blick in das Reservat und bis in den nahen Tsavo West. Gespannt auf den nächsten Morgen, blickten wir auf die Sterne und schliefen in dem gemütlichen Bett schnell ein.

Lions Bluff Lodge - Lumo Conservancy

Lions Bluff Lodge - Lumo Conservancy

Bush Bock, Lions Bluff Lodge - Lumo Conservancy

Lions Bluff Lodge - Lumo Conservancy
Lions Bluff Lodge - Lumo Conservancy Lions Bluff Lodge - Lumo Conservancy

Lions Bluff Lodge - Lumo Conservancy

Lions Bluff Lodge - Lumo Conservancy
Lions Bluff Lodge - Lumo Conservancy Lions Bluff Lodge - Lumo Conservancy

Lions Bluff Lodge - Lumo Conservancy

Lions Bluff Lodge - Lumo Conservancy

Lions Bluff Lodge - Lumo Conservancy



Der nächste Tag startete durch und durch dekadent. Angefangen vom Ausblick aus unserem Himmelbett über die weite Savanne vor bzw. unter uns, bis hin zum ersten Tee oder Kaffe des Tages, eingenommen unter den ersten Sonnenstrahlen des Tages, bekleidet mit einem Bademantel (zumindest Petra, ich bevorzugte doch meinen alten Kikoi), auf der übergroßen Terrasse unseres Bungalows. Auch das üppige Frühstück, mit der immer wieder hervorzuhebenden Aussicht, bei dem es an nichts fehlte passte in den, für uns ungewohnten Rahmen. Dennoch stellten wir am Ende fest, dass unsere Welt und unser Afrika sich ein paar Meter weiter unten und mehr zwischen, als über den Tieren im Leopard Lair oder im Cheetah Camp befand. Was aber nicht bedeuten soll, dass es uns nicht gefallen hatte und auch nicht bedeuten soll, dass wir nicht wieder hoch zur Lodge fahren würden. Ganz sicher würden wir noch das ein oder andere Mal in den Infiniti Pool eintauchen und die Außendusche werde ich tatsächlich vermissen. Vor allem aber freuten wir uns auf die Fertigstellung der neuen Wasserstelle mit dem vermutlich spektakulären Foto Hide.

Lions Bluff Lodge - Lumo Conservancy
Lions Bluff Lodge - Lumo Conservancy Lions Bluff Lodge - Lumo Conservancy

Lions Bluff Lodge - Lumo Conservancy

Lions Bluff Lodge - Lumo Conservancy

Lions Bluff Lodge - Lumo Conservancy



Ein weiteres Mal verabschiedeten wir uns von Michaela und brachen dann endgültig auf in Richtung Nairobi. Vorbei an den noch im Bau befindlichen nächsten vier der, irgendwann geplanten maximal 12 Bungalows der Lions Bluff Lodge, rumpelten wir die steinige und holprige Piste hinunter um anschließend das Reservat zu verlassen.

Abgesehen von vereinzelter Wildbeobachtung entlang der Hauptstraße, in der Masse Zebras und Paviane, aber auch von Elefanten, verlief die Fahrt bis Nairobi unspektakulär. Wir waren insgesamt gut und schnell bis nach Nairobi vorwärts gekommen und fanden, trotz der Miniaturausgabe des Hinweisschildes, den richtigen Abzweig auf den neuen Southern Bypass auf Anhieb. Die Umgehungsstraße führte uns zügig bis nach Karen und von dort erreichten wir via Ngong Road und dem Ortsteil Lavington schnell unsere Unterkunft bei Gaby und Dave. Die beiden Gründer und Besitzer von Sunworld Safaris erwarteten uns schon mit einem recht üppigen Dinner, bei dem wir unsere Erlebnisse und Meinungen zu ihren neuen Camp und der Lions Bluff Lodge im Lumo Reservat besprachen. Vor allem unsere Erfahrungen als Selbstversorger im Leopard Lair waren gefragt, aber auch unsere Gedanken zur Lodge stießen auf reges Interesse. Gaby und Dave hatten zwar viel Erfahrung mit ihren beiden Camps in der Masai Mara sammeln können, aber Bandas in denen man sich selber versorgen konnte und vor allem eine recht extravagante Lodge waren eine neue Herausforderung für die beiden. Wir waren sehr Glücklich und auch ein bisschen Stolz, dass unsere Erfahrung und Meinung hoch eingeschätzt wurde und ließen gerne viele unserer Gedanken und Ideen in Nairobi.
Natürlich ging es auch um andere Themen, wie z.B. die Entwicklung in der Masai Mara oder des Tourismus generell. Private Themen kamen tatsächlich dieses Mal viel zu kurz und so wurde es ungewöhnlich spät an diesem Abend. Am Ende fielen wir wieder einmal müde in unsere Betten. Zuvor hatten wir uns von Gaby und Dave für ein paar wenige Monate verabschiedet.

Ein letzte Tag in Nairobi blieb uns noch, bis wir endgültig in Richtung Deutschland aufbrechen würden und diesen Tag wollten wir eigentlich mit Evi und Gerd verbringen. Aber wie das nun mal so ist, in einer hektischen Großstadt, in der man auch noch seinem Job und gesellschaftlichen Verpflichtungen nachgehen muss, hatte Evi eine Einladung vergessen oder uns oder wie auch immer. Auf jeden Fall waren die beiden an dem Sonntag unseres Abfluges am Nachmittag zum BBQ eingeladen.
"Das soll euch aber nicht hindern zu uns zu kommen!" erklärte Gerd uns am Telefon.
"Schon gefrühstückt?" fragte Evi, als sie uns am nächsten Morgen die Tür öffnete, nachdem Gerd uns abgeholt hatte.
"Nö!" schüttelte ich den Kopf und kurz darauf bereiteten wir unter den wachsamen Augen der Eulen im Garten, den Frühstückstisch für uns vier vor.

bei Freunden in Nairobi
Feuerfinken in Nairobi Uhu in Nairobi



Als Evi und Gerd dann los mussten, zeigte Evi noch in den Kühlschrank und auf den Herd.
"Hier stehen noch Spaghettis und da steht eine Soße, ich denke, wenn ihr Hunger habt kommt ihr klar, oder?" und Gerd ergänzte:
"... und wo die Bar ist wisst ihr auch!" dann verschwanden die Beiden bis zum späten Nachmittag.

Ich versuchte Anfangs noch mit dem Graupapageien des Hauses wieder Frieden und eine Freundschaft einzugehen, aber der kräftige Vogel, der mir schon vor unserer gemeinsamen Safari ein kleines Loch in meine Hand gebissen hatte, war wenig angetan von meinen Schmeicheleien. Als ich merkte das wir so schnell keine echten Freunde werden würden, versuchte ich den halben Nachmittag ihm unsinnige Sätze beizubringen. Aber auch das scheiterte, da der Vogel zu sehr damit beschäftigt war die Hausklingel und den Klingelton eines Handys nachzuahmen. Wie von unseren Gastgebern vorgeschlagen wärmten wir uns die Nudeln und die Soße auf und fühlten uns wie zu Hause. Gerade als ich an der Bar zwei Gin and Tonic zubereitete, hörten wir die Haustür.
"Hallo, könnt ihr mal klingeln und nicht einfach so reinkommen!" rief Petra lachend und ich ergänzte,
"Ihr kommt genau richtig. Kann ich euch etwas zu Trinken anbieten?"
"Äh, von meiner Bar, ja gerne!" lachte Gerd.

bei Freunden in Nairobi



Kurz nach Einbruch der Dunkelheit erlebten wir dann tatsächlich noch einen Kill im Garten bzw. auf dem Dach des Nachbarhauses. Eine der Eulen hatte lautlos ein größeres Tier auf dem Dach des Nachbarhauses erlegt und wir konnten zusehen wie sie diesen Jagderfolg nun verspeiste. Nacheinander riss sie mit ihrem kleinen, kräftigen Schnabel größere Stücke Fleisch aus der Beute. Da ich kein Fell erkennen konnte und wegen der rosa Farbe des Fleisches, vermutete ich, dass sie eine Schlange erbeutet hatte und diese nun nach und nach herunter würgte.

Uhu in Nairobi
Uhu in Nairobi Uhu in Nairobi




Mit diesen letzten Bildern der wilden Tiere im Kopf brachen wir gemeinsam auf zum Flughafen in Nairobi, wo die Beiden uns dann absetzten und wir zurück nach Deutschland flogen.

Wieder einmal hatten wir eine unvergessliche Zeit in Kenya verbracht und erneut hatten wir uns während der Pandemie in Kenya besser aufgehoben gefühlt als in unserem Geburtsland. Dieses Gefühl wurde umso stärker, als wir am nächsten Morgen mitten in die so genannte "vierte Welle" einreisten.

"Wenn alles gut geht sind es nur drei Monate im Chaos!" sahen wir uns tief in die Augen und zwinkerten!