- Löwen, Leoparden und andere Besucher im Kapula South Camp - Wie geplant packten wir kurz nach Sonnenaufgang am folgenden Tag unser Gepäck in den Nissan, labten uns noch einmal am üppigen Frühstücksbüfett des Dzimbahwe Guest Houses, verluden dann die restlichen Lebensmittel und checkten aus. Bevor wir in Richtung Hwange Park fuhren kauften wir noch ein paar Hundert Gramm Biltong für Petra, Peter und mich und dann ging es los, zurück in die Wildnis! Der Himmel über uns war strahlend blau und wolkenlos. Es wurde nicht nur schnell warm, sondern wieder sehr heiß. Der weiße Nissan Patrol ließ sich auf der manchmal recht ruppigen Hauptstraße sehr gut fahren und schluckte die kleineren Schlaglöcher einfach so weg. Ich nutzte die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h da wo es ging aus und so kamen wir recht zügig voran. Die Mopane Wälder und kleineren Ortschaften am Straßenrand wirkten in der Dürre eher trostlos und so bremsten wir hin und wieder nur für Rinder oder Ziegen die die Straße überqueren wollten. "Ich sag doch, die Schafe und Ziegen der Masai in Kenya sind zum Selbstmord dressiert. Nirgendwo in Afrika rennen die Viecher so unkontrolliert auf die Straße wie in Kenya. Diese hier laufen doch auch vernünftig oder bleiben sogar stehen, wenn ein Auto kommt!" zeigte ich beim Vorbeifahren auf einige Ziegen am Straßenrand. Ohne besondere Vorkommnisse oder Erlebnisse erreichten wir nach gut einer Stunde den kleinen Ort Hwange und füllten dort noch einmal den Dieseltank auf.
Eine weitere Stunde später bogen wir von der Hauptstraße nach rechts in Richtung Hwange Main Camp ab. Nach etwa acht Kilometern erreichten wir die Livingi Pan, eine erste größere Wasserstelle und entdeckten erste Elefantenherden sowie Flusspferde. Einige Dickhäuter tummelten sich am Wasser, andere überquerten vor uns die Straße und begaben sich zum ersehnten Nass. Eigentlich hätten wir noch stundenlang dem Treiben der vielen Dickhäuter zusehen können aber bis zum Kapula Camp waren es noch gut 110 Kilometer und wir wussten ja nicht, wer oder was uns noch aufhalten könnte. Wenig später standen also wir wieder vor dem Schlagbaum zum Hwange National Park bzw. dem Main Camp, dort wo wir uns von Adam und seinem Team vor vier Tagen verabschiedet hatten. Auch hier tankte ich noch einmal und ließ die Tanks auffüllen bis nichts mehr hineinging!
Ich hatte lange darüber nachgedacht, wie wir den Hwange National Park bzw. unser ausgesuchtes Kapula Camp anfahren wollten und dabei nicht zuletzt unseren Dieselverbrauch als maßgebliches Kriterium mit bedacht. Letztendlich hatte das Main Camp die einzige Tankstelle im gesamten 14600 Quadratkilometer großen Hwange National Park und ich hatte zwar Angaben für den Dieselverbrauch unseres Fahrzeuges bekommen, aber noch keinerlei eigene Erfahrungen. Auch wenn wir einen 80 und einen 40 Liter Tank zur Verfügung hatten, wusste ich nicht genau, wie lange wir damit hinkommen würden. Jetzt hatte ich zwar nicht die kürzeste Anfahrt zum Kapula South Camp, dafür aber eine schöne Route, die ich schon kannte, teilweise markiert hatte und somit gut einschätzen konnte. Vor allem hatten wir einen vollen Dieseltank und somit 120 Liter Diesel für die nächsten sechs Tage. Die notwendigen Parkformalitäten und das Bezahlen der Parkgebühren waren recht schnell erledigt, wobei mir die etwas schläfrige Parkrangerin zunächst einreden wollte ich müsste die Parkgebühren in Sinamatella entrichten, da das Kapula Camp in deren Gebiet lag. "No, I´m not interested to go there. Please, let me pay here!" bat ich und konnte die Damen dazu veranlassen, sich zu bewegen und die notwendigen Bücher und Papiere auszufüllen. "Recht schnell" bezieht sich in diesem Fall also auf afrikanische Verhältnisse. Die Parkgebühren von 20,- US$ pro Person und Tag plus 5,- US$ für das Fahrzeug erinnerten uns an alte Zeiten in Kenya und belasteten die Reisekasse natürlich wesentlich weniger, als die in die Höhe geschnellten Parkgebühren im östlichen Afrika (Kenya und Tansania), wo man in vielen Parks bereits im dreistelligen US$ Bereich bezahlt! Nachdem wir den zweiten Schlagbaum passiert hatten, lag eine Fahrstrecke von ca. 90 Kilometern vor uns, also rund drei Stunden ruppige Fahrt über kaputten Asphalt und Wellblechpiste. Entschädigen für die Strecke sollte die anfangs noch offene Kalahari Landschaft und einige Wasserstellen die wir unterwegs passieren würden. Gleich an der ersten Wasserstelle entdeckten wir am gegenüberliegenden Ufer, neben einem mitten im Wasser liegenden Flusspferd, ein großes Nilkrokodil. Außerdem fiel uns ein todesmutiges junges Warzenschwein auf, welches genau auf das, mit offenem Maul, daliegende Reptil zu lief. Aber auf eine schnelle Reaktion des Krokodils warteten wir vergeblich. Das Urtier rührte sich nicht und das Warzenschwein fing an, sich ungestört im Uferschlamm zu wälzen. "das wäre es gewesen!" bemerkte ich, als ich weiterfuhr und war etwas enttäuscht, dass das Krokodil nicht einmal gezuckt hatte. Wieder unterwegs stießen wir auf eine Gruppe schwarzer, großer Hornraben. Eine meist am Boden laufende und jagende Hornvogel Art, die wie wir von Adam erfahren hatten hier im Hwange besonderen Schutzstatus genossen. Evely hatte in der Zwischenzeit in ihrem Reisführer auch die vermeintliche Begründung für den besonderen Schutzstatus gefunden. Neben Chamäleons galten die Hornraben in Zimbabwe bei der Urbevölkerung als Unglücksbringer und Hexentiere! Ich gab noch einige Erklärungen über das Jagd- bzw. Sammelverhalten sowie die Brutpflege der großen Vögel ab und nachdem die Tiere auch in Film und Bild festgehalten waren, ging es weiter. Weniger mystisch war etwas später die Sichtung eines stolz dahin schreitenden Sekretärs und die Begegnung mit Herde Zebras sowie einer größeren Gruppe Streifengnus. Die Anfahrt über das Main Camp war die richtige Entscheidung gewesen und brachte uns die erhofften guten Wildsichtungen. An jeder Wasserstelle die wir passierten trafen wir auf Elefanten und wo Elefanten waren, gab es auch immer etwas zu beobachten. Meist wurden die Dickhäuter immer schneller, je dichter sie dem Wasser kamen und dort wo das Wasser es zuließ wurde auch gerne mal ausgiebig gebadet. Aber wir entdeckten auch immer wieder tote Elefanten. Oft schon aus der Entfernung entweder zu riechen oder durch Geier in den Bäumen angezeigt. Wobei uns eine kleinere Gruppe Weißrückengeier dabei sehr vertraut vorkam und irgendwie an einen Disney Film erinnerte.
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![]() ![]() Noch besser war die Entdeckung einiger großer alter Elefantenbullen an der Shumba Wasserstelle. Die vom kalkigen Sandboden weiß eingeschwemmten Dickhäuter standen friedlich am Rand der Wasserstelle, bewarfen sich selbst mit weißem Schlamm oder schlürften das letzte Wasser aus dem kargen Dam. Einer der alten Elefanten stand nur knapp 20 Meter vom Fahrzeug entfernt und lud mich geradezu ein, zu tun, was ich eigentlich mit Adam tun wollte. "Nein!" sagte Petra noch, doch da hatte ich den Wagen schon verlassen. Mit langsamen Schritten näherte ich mich dem grauen Riesen. Natürlich achtete ich auf jede Bewegung, auf jede Reaktion des alten Elefanten. Genau wie der riesige Jumbo jede meiner Bewegungen verfolgte. Schritt für Schritt ging ich vorwärts und erreichte schließlich ebenfalls die Wasserkante. Der Dickhäuter erhob den Kopf und ich wusste, dass ich dicht genug war. Langsam machte ich einige Schritte rückwärts und der Elefant trank ruhig weiter. Ich hatte den Eindruck, dass sich unsere Blicke immer wieder begegneten. Ähnlich wie Anfang des Jahres, als ich wieder einmal einem der alten Bullen im Samburu Park gegenüber gestanden hatte.
![]() Wenige Zeit nach dieser Elefantenbegegnung erreichten wir das Kapula Concessions Gebiet und kurz darauf das Kapula South Camp. Zunächst fuhren wir, um unsere Ankunft anzumelden, das Staff Camp an, welches sich etwas zurückversetzt, zwischen dem North und dem South Camp befindet. Edmore, der Verantwortliche vor Ort, war nicht anwesend und so nahm uns Taurai in Empfang. "I meet you in the camp!" sagte er kurz, zeigte uns die Richtung und lief dann selber zu Fuß zum nahen South Camp. Da Adam uns das Camp schon während einer unserer Pirschfahrten gezeigt hatte, kannten wir die Zufahrt zu unserem Camp bereits. Das Kapula Camp besteht aus zwei separaten Camps (North and South), die ungefähr 300 - 400 Meter auseinander liegen. Dazu kommt das Staff Camp, etwas zurückversetzt und ungefähr mittig zwischen den beiden Camps. Zusätzlich gibt es noch die Plattform, die an anderer Stelle im privaten Reservat liegt und ebenfalls für Übernachtungen genutzt werden kann. Da ich von den südafrikanischen Betreibern schon lange vor der eigentlichen Reise genaue Lagepläne des Camps und seiner Umgebung erhalten hatte, hatte ich mir natürlich auch schon ausführliche Gedanken über unsere Zeltverteilung gemacht. Bestärkt durch die Erfahrungen in Adams Camp, verkündigte ich gleich nach unserer Ankunft, bei der ich hinter Zelt Nr. 3 parkte: "Evely und Peter hier und wir dann in Nr. 2!" Somit hatten Evely und Peter das Zelt welches etwas dichter an der Lounge Terrasse stand und außerdem das Zelt, welches im weitesten Sinne, zwischen unserem Camp und dem Staff Camp lag. Wir hingegen wollten das Zelt am Rande des South Camps bzw. des Kapula Komplexes nehmen. Die Entscheidung, wer nun welches Zelt bezieht, stieß zwar nicht bei allen auf Begeisterung, da ich mich aber auch etwas in der Verantwortung für unsere kleine Gruppe sah und nächtliche Wildbewegung in erster Linie aus der Richtung vor unserem Zelt erwartete, blieb es bei der Einscheidung. Am Ende eine gute Entscheidung, die aber zunächst die Stimmung etwas eintrübte.
Während Petra unser Zelt ein wenig einrichtete bzw. alles für die nächsten Tage und Nächte an seinem Platz räumte, lud ich den Nissan aus und dann verstauten wir Lebensmittel und Getränke im Kühlschrank und der großen Gefrierbox. "Please, put everything in a box. Nothing has to be out of boxes! In the moment we have a serious problem with the baboons!" zeigte Taurai uns mehrere große Plastikboxen in denen wir unsere Lebensmittel sicher verstauen sollten. Dann rüttelte er an den Gittern der Küche und zeigte auf beschädigte, verbogene Drahtfenter: "Here, as you can see, they damage everything to get food! Better you always lock your tent!" mahnte er uns das kleine Schloss, welches an den Zeltreisverschlüssen hing, wirklich zu benutzen. Um die Mahnungen zu bekräftigen erzählten Petra noch von eigenen Erlebnissen und Beobachtungen mit Pavianen. Von ausgeräumten Zelten, Affen die mit Kleidungsstücken oder Badezimmer Utensilien durch die Camps türmten und von Zähne fletschenden Pavian Männchen die unsere Tochter am Lodge Büfett bedroht hatten. Aber auch davon, dass Paviane meist keinen Respekt vor Frauen hatten. Nachdem wir uns also vor Pavianen und anderen kleinen Räubern gesichert hatten, inspizierten wir den Rest des Camp. Insgesamt gab es vier Zelte zum Schlafen. Neben den beiden von uns genutzten, gab es noch ein etwas kleineres Zelt für einen möglichen Fahrer und ein etwas größeres als sogenanntes Familienzelt. Heißes Wasser für die Zelte oder auch die Küche, lieferte ein sogenanter "donkey" (Esel). Im Grunde ein eingemauertes Faß unter dem ein Feuer angezündet wird. Dann die erwähnte rund um verdrahtete Küche mit zwei x 2 Gaskochplatten, einen Kühlschrank und einer Gefrierbox. In der Mitte einen großen Arbeitstisch und mehrere Arbeitsplatten und Schränke. Außerdem jede Menge Töpfe, Pfannen und Geschirr sowie Besteck in ausreichender Anzahl. Neben den Zelten und der Küche gab es eine große, auf Stelzen stehende halboffene Lounge mit Blick auf eine kleine Wasserstelle. Vor der Küche noch einen befestigten Grillplatz mit weiteren Töpfen, Kesseln und Grillutensilien. Zu Füßen der Lounge und wenige Meter neben der Grillstelle am Boden dann noch eine große Vogeltränke. Das genau dieses kleine Wasserloch für die Highlights unserer Anwesenheit sorgen sollte, hatte ich beim ersten Auffüllen so nicht erwartet aber rechtfertigte am Ende auch die Zeltverteilung. Zwar war das ganze Camp mit zwei stromführenden Drähten umzäunt, diese befanden sich aber in gut 2 Meter Höhe und sollten nur die Elefanten daran hindern im Camp die Bäume und Sträucher anzufressen. Jedes und wirklich jedes andere Wildtier hatte freien Zugang zum Camp und zwischen unsere Zelte. Aus diesem Grund gab es auch eine ganze Reihe von Verhaltensregeln und sogar eine recht lange Liste von Haftungsausschlüssen, die jeder von uns Unterschreiben musste. Übrigens bewiesen uns die Paviane, keine 3 Stunden nach unserer Ankunft, wie neugierig sie tatsächlich waren...oder waren die kleinen Zwergmangusten die wahren Diebe. Auf jeden Fall war die Idee ein rotes Gummiband an dem Zeltschlüssel zu befestigen um ihn leichter abziehen zu können, nicht der allerbeste Einfall. Letztendlich war das Kapula Camp eine größere Herausforderung für uns als die Nächte und das Campleben in Adams Camps. Von nun an waren wir auf uns alleine gestellt. Maximal hatten wir nun 4 statt 8 Augen- und Ohrenpaare zur Verfügung. 4 Augenpaare, von denen eines meistens auf dem Display des Handys klebte. Blieben also drei Augenpaare und drei Ohrenpaare, die besonders Nachts, wenn wir noch am Campfeuer saßen oder uns zwischen den Zelten und der Lounge bewegten, die Umgebung im Auge behalten oder in die Nacht hinein lauschen konnten. Gewehre gab es jetzt zu unserem Schutz keines mehr. Unsere Sinne waren also mehr als denn je gefragt! Irgendwann waren wir sortiert und eingerichtet und nutzten erst einmal die Aussichtsplattform der Lounge um dem Treiben der ca. bis 30 Elefanten vor unserem Camp zuzusehen. Einige alte Bullen und verschiedene kleinere Familienverbände wechselten sich an der Wasserstelle ab und machten Hoffnung auf viele gute Wildsichtungen, direkt vor dem Camp.
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![]() ![]() ![]() Aber natürlich wollten wir auch wissen, was es so an Wild in unserer Umgebung zu entdecken gab, weshalb wir zu einer ersten Pirschfahrt aufbrachen. Als Ziel wählten wir den nur 2 Kilometer entfernte Masuma Dam. Eine große Wasserstelle, die wir schon mit Adam regelmäßig besucht hatten. Unterwegs begegneten wir weiteren Elefanten und zwei Kaffernbüffeln. Überrascht stellten wir nach unserer Ankunft am Dam allerdings fest, dass knapp 7 Tage Abwesenheit ausgereicht hatten um die angebotene Wasserfläche, trotz solarbetriebener Pumpen, um mehr als die Hälfte schrumpfen zu lassen. Von den Anfangs mindestens 20 Flusspferden war keines mehr zu sehen. Von den Krokodilen sahen wir eines im Schlamm liegen. Dennoch hielten sich mindestens hundert Elefanten sowie Zebras und Südafrikanische Giraffen an dem Dam auf. Neben den großen Elefantengruppen entdeckten wir auch einen toten Elefanten am Ufer des Dam. Der aufgequollene, unversehrte Körper ließ mich vermuten, das der Kadaver sehr frisch war. Noch lag auch kein Verwesungsgeruch in der Luft. "Na ja, wir haben ja jetzt eine Woche Zeit um zu beobachten wer an dem Kadaver fressen und wie er sich verändern wird!" bemerkte ich, als wir zurück zu unserem Camp fuhren.
Kaum im Camp angekommen, nutzte jeder das letzte Licht des Tages um zu seinem Zelt zu gehen und seine sieben Sachen weg zu räumen. Ich war als erster wieder zurück an der Küche und überlegte mir die Vogeltränke auf den Wasserstand zu überprüfen. Kaum stand ich jedoch knapp vor der kleinen Wasserstelle, blickte mich im Schein des Taschenlampenlichtes eine Leopardin an. Unsere Blicke trafen sich für einen winzigen Moment, dann war sie auch schon wieder lautlos verschwunden. Kurz sah ich noch ihren aufgerichteten Schwanz mit der weißen Schwanzspitze und ehe ich die Situation richtig verinnerlicht hatte, war sie auch schon wieder vorbei. Das war nun schon die zweite Leoparden Sekunden Begegnung innerhalb weniger Tage dachte ich und jammerte laut vor mich hin: "Oh nein, nein, nein!" "Was ist los?" wollte Petra wissen als sie ebenfalls aus dem Zelt kam. "Leopard, hier war eben ein Leopard....das glaubt mir doch bald kein Mensch mehr?" wimmerte ich weiter. "Quatsch, du willst ja bloß nen Whiky trinken!" antwortete Petra, "sag ich doch, dass glaubt mir kein Mensch!" erwiderte ich und suchte nach Fußspuren am kleinen Wasserloch. "Hier, nicht gut, aber immerhin sichtbar!" zeigte ich auf die blassen Leopardenspuren an der Wasserstelle. Petra und ich saßen bereits eine Weile alleine am Camp Feuer und blickten verträumt in die vor uns lodernden Flammen. Eigentlich waren wir beide der Meinung unsere Umgebung dabei gut im Blick zu haben. Doch urplötzlich wurde unsere leise Unterhaltung von lauten schmatzenden Geräuschen unterbrochen. Sofort leuchtete ich in die Richtung aus der das Schlabbern kam und so erkannten wir direkt an der kleinen Vogeltränke, keine 10 Meter neben uns, eine ungewöhnlich große, aber auch scheue Tüpfelhyäne. Kaum mit der Taschenlampe angestrahlt, sah uns der nächtliche Räuber verdutzt an und trollte sich sabbernd. Genauso lautlos wie die Hyäne erschienen war, genauso lautlos war sie dann auch wieder in der Dunkelheit verschwunden. "Warum trinkst du Whisky, was haben wir verpasst?" fragte Peter, als er wenig später an die Feuerstelle kam. "Jogi hat den Leoparden an der Vogeltränke getroffen!" antwortete Petra für mich! "Ach ja und eben war auch noch eine Hyäne zum Trinken hier! Ist also ganz gut was los!" ergänzte Petra fröhlich. Eigentlich hatten wir uns für den ersten Abend ein leckeres BBQ vorgenommen und wollten unsere mitgebrachten Braaiwürste grillen. Aber irgendwie wollte plötzlich keiner mehr grillen, Evely hatte es nach meiner Leopardenbegegnung mitten im Camp, etwas nachdenklich, den Appetit komplett verschlagen und auch wir anderen drei hatten keinen großen Hunger. Deshalb bereiteten wir für uns kurzerhand drei Sandwich zu und aßen etwas von unserem leckeren Biltong dazu. Aus dem erhofften gemeinsamen Abend am Campfeuer wurde dann leider nichts. Evely brauchte etwas Zeit für sich und wollte nicht ohne Peter alleine im Zelt sein. Nachdem dann auch Peter in seinem Zelt verschwunden war, kehrte ich zum Lagerfeuer zurück. Wären wir strikt den "Camp rules" gefolgt, hätte ich Evely und Peter die wenigen 50 Meter mit dem Fahrzeug, jeden Abend nach Einbruch der Dämmerung, zu ihrem Zelt bringen müssen. So aber gingen wir immer gemeinsam im Schein unserer Taschenlampen zum Zelt. Vor dem Zelt noch ein kurzer Blick in die nähere Umgebung und vor das Zelt, dann waren die beiden auch immer schon im Inneren verschwunden. Natürlich war auch ich nicht bewaffnet, aber nach all den Jahren und unzähligen nächtlichen Erlebnissen, war ich mir sicher, auf eine mögliche Wildbeobachtung besser vorbereitet zu sein, als Evely und Peter. "Toll, das du Peter zum Zelt begleitest! Hast du dir auch schon mal nen Kopf gemacht, dass ich hier alleine sitze?" sah Petra mich fragend an. "Ich habe mir gerade überlegt, wie schnell ich in die Küche komme! Aber die kann man von innen gar nicht verschließen! Schon gesehen" fügte sie ernsthaft grübelnd hinzu. "Äh, du hast doch Erfahrungen mit nächtlichen Hyänenbesuchen!" grinste ich. "Hyänen machen mir keine Sorgen, aber es kann ja auch mmal etwas anderes vorbei kommen! Komm, lass uns auch schlafen gehen, bevor noch mehr durstige, nächtliche Besucher auftauchen!" leerte Petra ihren Becher und ich nickte. Im Zelt liegend lauschten wir noch eine Weile gespannt in die Nacht, hörten aber nur noch das gleichmäßige Zirpen der Zikaden. Gegen Morgen weckten mich dann einige Hyänen mit ihrem Rufen. Nicht in unmittelbarer Nähe, aber auch nicht all zu weit weg. Als ich nach dem Aufstehen eine kurze kalte Dusche zum schnellen wachwerden nutzte, hörte ich auch irgendwo Löwen. "Hast du die Löwen gehört?" fragte ich während ich mich trocken rubbelte. "Ja, aber ganz leise, müssen weiter weg sein?" murmelte Petra noch etwas verschlafen. "Vielleicht am Masuma Dam, am Elefantenkadaver?" antwortete ich. "Ich geh mal Teewasser aufsetzen!" fügte ich hinzu und verschwand aus dem Zelt in Richtung Küche, wo ich dann auch Peter traf. Als ich zurück am Zelt war, zeigte sich auch schon die Sonne am Horizont und wenig später war es hell im Camp. Nach kurzer Zeit waren wir alle vor der Küche versammelt, schlürften einen ersten heißen Tee, knabberten an Ginger Keksen und rauchten eine der, preiswerten aber irgendwie für mich viel zu starken lokalen Lucky Strike Zigaretten. Inzwischen war auch Taurai erschienen, kümmerte sich um unseren Abwasch und fragte nach unseren Tagesplänen, ehe er wieder verschwand. "Habt ihr die Löwen gehört?" fragte ich in die Runde und Peter nickte: "Ja, eben vor dem Aufstehen, aber weit weg oder?" "Ja, weiter weg, vielleicht am Dam. Ich konnte es nicht richtig ausmachen, war noch halb unter der Dusche!" antwortete ich. "Wir sehen einfach nach, ob sich am Elefantenkadaver etwas getan hat!" fügte ich hinzu und verlud Kamera und Fernglas ins Auto.
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![]() Als wir dreißig Minuten später am Masuma Dam ankamen, konnten wir feststellen, dass irgendwelche Fleischfresser in der Dunkelheit damit begonnen hatten den Kadaver zu öffnen. An der Bauchseite und zwischen den Vorderbeinen fehlte die Elefantenhaut und es war rohes Fleisch zu sehen. Gefressen war aber kaum oder nur wenig von dem Kadaver. Neben dem toten Tier hockten erste Geier, die aber ebenfalls keine Anstallten machten von dem Kadaver zu fressen. Wir suchten mit unseren Ferngläsern die nähere Umgebung ab, konnten aber keine Fleischfresser entdecken. Auch sonst war wenig tierischer Betrieb an der Wasserstelle. Einzig eine Gruppe Inpalas und einige wenige Elefanten standen am Ufer. Wobei einen jüngerem Elefanten Bullen selbt dir wenigen Antilopen am Wasser störten oder er hatte an diesem Morgen einfach "nur mal so" Lust und Spaß daran Impalas zu verjagen. Irgendwo im Schlamm dümpelte ein Nilkrokodil, so von Matsch bedeckt, dass man es selbst mit dem Fernglas kaum erkennen konnte. Vermutllich ärgerte sich das große Reptil gerade über den Elefanten, der sein vermeintliches Frühstück vom Wasser vertrieb. Oder war das Krokodil am Ende für das öffenen des Kadavers verantwortlich? Außer den erwähnten Tieren hielten sich noch drei Schreiseeadler am Ufer auf.
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![]() ![]() Dann schlug ich vor, lasst uns weiter zum Mandavu Dam fahren und sehen was wir dort entdecken können. Knapp eine Stunde später waren wir am Mandavu Dam. Diese große, ebenfalls mit Solarwasserpumpen befüllte Wasserstelle, die von Einheimischen und Besuchern gleichermaßen auch zum Angeln genutzt werden kann, hatte weiterhin einen soliden Wasserstand. Trotzdem entdeckten wir bei unserer Fahrt am Seeufer nur wenig Wild. Einige Nilkrokodile, ein paar Flusspferde und verschiedene Reiher waren neben einem angelnden Ranger alles was wir zu sehen bekamen. Dafür lernten wir oben an der Camp Side einige sympathische Südafrikaner kennen. Die beiden Pärchen waren die knapp 2000 Kilometer aus Durban, Südafrika angereist und planten nun via Botswana (Chobe und Okawango) sowie Namibia (Etoscha) zurück nach Hause zu fahren. Ausgerüstet mit zwei geländetauglichen Campinganhängern und neuen Toyota Land Cruisern, waren sie auf alles vorbereitet und sahen die Tour eher als Campingausflug denn als Großwildsafari. Zumindest waren sie mit dem Wild zufrieden, welches sie auf ihren einzelnen Etappen zu sehen bekamen. Gezielte Pirschfahrten hatten und wollten sie nicht unternehmen. Aber, dass war oder ist wohl auch der südafrikanische Safaristil, immer mehr "der Weg ist das Ziel" als die Suche nach bestimmten Wildarten. Dennoch war ich immer ein wenig neidisch, wenn ich die gut ausgerüsteten Trailer sah. Ganz nebenbei machte mich das Gespräch über Kwa Zulu Land zunächst etwas neugierig.
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Letztendlich stellten wir bis zum späten Nachmittag fest, dass wir die beste und entspannteste Wildbeobachtung hatten, wenn wir uns im Kapula Concessions Gebiet bewegten. Die schmalen, kurvigen, sandigen Bushpisten waren nicht nur viel angenehmer zu befahren als die Hauptpisten des Parks, das Kapula Gebiet beherbergte auch viel mehr Wild, als wir auf den ersten Blick erkannt hatten. Unsere Pirschfahrt auf Kapula führte uns dann auch noch an die "Plattform", so dass wir uns auch diese Unterkunftsmöglichkeit in Ruhe ansehen konnten. Die Plattform bestand, wie ihr Name schon erahnen lässt, aus einer auf Stelzen stehenden Aussichtsplattform, mit Blick auf eine davor liegende Wasserstelle mit der gleichzeitigen Möglichkeit zur Versorgung und zum Schlafen. Unterhalb der Plattform befand sich eine Dusche und eine Toilette, das ganze Areal war eingezäunt und im Gegensatz zu den anderen beiden Camps, somit gegen nächtliche Besuche größerer Tiere gesichert. Eine Unterkunft die sicherlich für ein bis zwei Nächte ihren Reiz hatte, aber nicht wirklich mit unserem Camp zu vergelichen war.
![]() ![]() ![]() Kapula Plattfrom ![]() ![]()
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Afrika zeigte sich an diesem Tag wieder von seiner erbarmungslosen Seite, von einer zu frühen oder nahen Regenzeit war nichts mehr zu spüren, im Gegenteil, es war erbarmungslos heiß, der Himmel über uns strahlend blau und wolkenlos. Als wir deshalb bereits gegen 11 Uhr in den Schatten des Camps zurück kehrten zeigte das Thermometer schon 42 Grad C. an. Schnell griffen wir uns kalte Getränke aus dem Kühlschrank und ich füllte die kleine Vogeltränke mit Wasser auf, damit auch die Tierwelt ihren Durst löschen konnte (...und nicht nur Peter ;-) ). Anschließend bereiteten wir uns ein üppiges Frühstück und gingen dann nach oben in der Lounge. Vor uns an der großen Wasserstelle tummelten sich einige Elefanten und es herrschte ein reges Kommen und Gehen. Mal hielten sich ältere Bullen am Wasser auf, mal zogen sie sich in den Schatten eines in der Nähe stehenden, großen Natal Mahogany Baumes zurück, Elefantenmütter mit ihren kleinen Familien kamen zum Trinken an die Wasserstelle und beregneten sich Gegenseitig mit dem kostbaren Wasser. Außerdem ließen sich Kudus, Impalas und Warzenschweine blicken. Aber auch unsere kleine Vogeltränke, direkt vor unserer Lounge Terrasse lockte jede Menge durstiger Besucher an. Neben verschiedenen Vogelarten, von denen die grauen Go Away Birds die größten waren, über Bushhörnchen, Zwergmangusten, Schlangmangusten, bis hin zu Pavianen und Warzenschweinen bekamen wir jede Menge Wild zu sehen. Um uns herum turnten noch Zwergtagckos und Skinke auf den Geländern und Evely entdeckte in jeder möglichen und unmöglichen Ecke des Camps große Spinnen. Ein besonders mutiges Warzenschwein und ein übermütiger junger Elefantenbulle sorgten für gute Unterhaltung vor der Terrasse. Während ein neugieriger, junger Pavian in unserem Badezimmer für ein wenig Verwirrung bei uns gesorgt hatte. Denn das Zelt war abgeschlossen! "Wozu also bei der Hitze raus fahren!" dachte ich laut und schloss das Camp immer mehr in mein Herz.
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Als alle sich ein wenig ausgeruht hatten und die Sonne nicht mehr im Zenit stand, begaben wir uns noch einmal auf Pirschfahrt. Unser Ziel war erneut der Masuma Dam, wo wir am Morgen neben dem bereits erwähnten toten Elefanten noch einen weiteren Kadaver entdeckt hatten. Außerdem hatten wir erfahren, dass die Elefanten eine der Wasserleitungen zum Dam angezapft hatten und so war an der Bruchstelle immer Wildbewegung zu beobachten. Auch an diesem Nachmittag hatten wir Glück und stießen so auf eine größerer Gruppe alter Kaffernbüffel. Während wir dann im offen Gelände, dort wo ich damals unsere bzw. meine erste Leopardensichtung hatte, einen sehr entspannten Schabrakenschakal über längere Zeit beobachten konnten, war besonders Peter mehr als zufrieden. Für Peter waren Schakale die spannendsten Tiere, wenn nicht sogar seine Lieblingstiere. Nach der Begegnung mit dem Schakal verbrachten wir noch ein wenig Zeit am Masuma Dam und erfuhren von einem vorbeikommenden Safari Guide, dass am Shumba Damm ebenfalls ein frischer Elefantenkadaver lag und dort einige Löwen an dem Kadaver gesehen worden waren. Doch für diesen Abend war es zu weit bis zum Shumba Dam und so fuhren wir zurück in Richtung Kapula, wo wir am Ende dieses Tages unseren ersten eigenen Bush Sundowner zelebrierten. Eisgekühlte Drinks, ein paar Nüsse, etwas Biltong zum Knabbern und eine sich recht schnell verabschiedende rote Sonne entschädigten uns für alles, was wir and diesem Tag nicht gesehen hatten. Wobei der Besuch eines bunten Schmetterlings dem schönen Abend etwas mystisches verlieh und als dann, im glühenden Abendrot, noch zwei Giraffen in den Sonnenuntergang traten und mehrere Elefanten genau auf uns zu kamen, wurde es einer dieser Abende in Afrika, die man nie mehr vergessen wird!
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Als ob die letzten Bilder des Tages nicht schon Belohnung genug waren, bereiteten wir uns zurück im Camp, ein erstes leckeres BBQ mit unseren Braaiwürsten. Petra und Peter zauberten zum Gegrillten noch einen schmackhaften Avocado - Tomatensalat, ich öffnete dazu kaltes Zambesi Bier und schon war der Campingabend im Bush perfekt. Das leise knisternde Feuer neben, Millionen von Sternen über und die pure Wildnis um uns herum. Zufrieden biss ich in die würzige Wurst und freute mich auf die nächsten Tage. Nach dem Dinner zogen Evely und Peter sich wieder in ihr Zelt zurück, während Petra und ich noch das Feuer ablöschten und aufräumten. Als ich dann kurz vor dem Schlafengehen noch einmal oben in der Lounge meine Kameraakkus überprüfen wollte. Verscheuchte ich erneut eine Hyäne an der kleinen Vogeltränke. Wie viele kleinere Besucher wir wohl gar nicht mitbekamen ging es mir durch den Kopf und ich beschloss in einer der nächsten Nächte mehr Zeit mit Blick auf die kleine Wasserstelle zu verbringen. In der folgenden Nacht begnügte ich mich aber erst einmal mit dem Kichern der Hyänen, welchem wir vom Zelt aus bis zum Einschlafen lauschten.
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Genauso perfekt, wie der Vortag sich verabschiedet hatte begann der neue Tag. Die Sonne erschien wieder rot am Horizont und ließ es nicht nur schnell hell werden im Camp, sondern trieb auch, kurz nach dem Aufgehen, die ohnehin hohen Temperaturen weiter nach oben. Als Peter dann kurz nach der ersten Tasse Tee, sein schon verloren geglaubtes, Zippo Feuerzeug im Auto wiederfand, hatte der Tag ein erstes, sehr emotionales, Highlight. "Ich wusste dass es nicht weg sein konnte!" hielt er das für einige Tage verschwundene Familiengeschenk sichtlich erleichtert in die Höhe! Gut gelaunt starteten wir kurz darauf unsere Pirschfahrt mit dem Ziel Shumba Dam, wo wir uns den Elefantenkadaver ansehen wollten und ich insgeheim auf ein paar Löwen hoffte. Natürlich brachen wir nicht in Richtung Shumba Dam auf ohne vorher den nahen Masuma Dam zu besuchen und nach den beiden dortigen Elefantenkadaver zu sehen. Noch bevor den Kadaver am Dam Ufer sehen konnten, konnten wir ihn nun riechen, dennoch sah der tote Körper recht unverändert aus. Abgesehen von anscheinend viel, übel riechender Körperflüssigkeit. An dem zweiten, kleineren Kadaver tummelten sich nach wie vor einige Kappen- und Weißrückengeier und in einem der Sträucher konnte ich sogar einen Ohrengeier erspähen. Ansonsten waren außer den beiden schon am Vortag beobachteten Schreiseeadlern kaum andere Tiere am Dam auszumachen, weshalb wir zügig drehten und in Richtung Shumba Dam fuhren.
![]() ![]() ![]() Die Wellblechpiste zum Dam war zwar für den Nissan kein Problem, aber trotzdem unangenehm zu fahren und ich überlegte mir wie sinnvoll bei der Hitze weitere Pirschfahrten zu den oft weit verteilten Wasserstellen überhaupt waren. Meine Überlegung wurde noch verstärkt, als wir feststellen mussten, dass auch im Shumba Wasserloch kaum noch Wasser und somit auch so gut wie kein Wild war. Noch schlimmer empfand ich die Tatsache, das man auch hier den Elefantenkadaver mit einem Traktor oder Geländewagen vom Ufer der Wasserstelle weggezerrt hatte. Zwar entdecken wir den Kadaver recht schnell, aber von Raubkatzen oder Hyänen gab es nicht einmal mehr Spuren. Dafür tummelten sich allerdings Geier, Marabus, zwei Schabrackenschakale sowie mehere imposante Gelbschnabelmilane an und um den schon gut ausgeweideten Kadaver. Nach genauem Hinsehen, war für die Löwen tatsächlich nicht mehr viel zu fressen über geblieben. Diese Raubkatzen suchten wir hier deshalb vermutlich vergeblich. So sahen wir den gefiederten Assfressern und den Schakalen eine Weile beim Fressen zu und dann wünschten sich unsere Frauen bitte einen größeren Abstand zu dem mehr als übel riechendem Kadaver. Ich hatte inzwischen aufgehört die Elefantenkadaver im Hwange National Park zu zählen, musste aber gleichzeitig an Adams Worte denken: "Hwange has space and foot for round about 15000 elephants and we have 35000, that makes a serious problem for the park!" Während wir auch im Auto über viel zu viele Elefanten in diesem Gebiet diskutierten, passierten wir immer wieder die überall präsenten Dickhäuter. Und selbst als wir uns einen schattenspendenden Baum gesucht hatten um eine kleine Frühstückspause einzulegen. Hatten wir dabei Blick auf eine kleine Gruppen Elefanten, die unter einem anderen nahen Baum stand. Elefanten waren wirklich überall im Hwange zu beobachten. Auffällig war neben den vielen Kadavern aber auch die hohe Anzahl an frisch geborenen Jungtieren. Kaum eine Elefanten Familie war ohne kleine Kälber unterwegs.
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![]() ![]() Als wir dann am frühen Vormittag zurück im Kapula Gebiet waren und mit einem kleinen Umweg an den Masuma Dam fahren wollten entdeckten wir deutliche Flusspferdspuren auf der Piste. Die Spuren führten aus dem Kapula Gebiet heraus und vermutlich bis zum rund 10 Kilometer entfernten Mandavu Dam, der ja als einzige Wasserstelle in der Umgebung genügend Wasser für die Hippos führte. Abgelenkt übersah ich aber tatsächlich zwei Löwinnen, die unter einem lichten Busch ruhten. "Did you see the lioness under the bush?" fragte uns Edmore, der Manager von Kapula, als wir ihn im Wildschutzgebiet mit einigen Arbeitern antrafen. "No!" schüttelte ich ungläubig den Kopf und ließ mir den Bush von ihm zeigen. "Shit, wie geht das denn!" ärgerte ich mich über mich selber. Die beiden ausgewachsenen Löwinnen lagen zwar unter einem größeren Busch, waren dort aber nicht wirklich versteckt. Aufmerksam beobachteten uns die beiden großen Raubkatzen und als ich versuchte eine für uns alle bessere Position anzufahren, zogen sie sich leider recht schnell in dichtere Büsche zurück und waren gar nicht mehr zu sehen. "Zwar scheiße, dass wir sie übersehen haben, aber immerhin, wissen wir nun, dass sie hier im Kapula Reservat sind.!" freute und ärgerte ich mich zugleich. Das Übersehen der Raubkatzen kratzte tatsächlich an meinem Selbstbewusstsein. Ohne zu Ahnen, dass die Raubkatzen und ihre Verwandten noch eine Hauptrolle während unserer Safari übernehmen sollten, fuhren wir weiter zum Masuma Dam. Am Dam angekommen waren auch hier wieder viele Elefanten zu beobachten und es herrschte ein reges Kommen und Gehen. Aber nicht nur Dickhäuter konnten wir aus dem grasbedeckten Unterstand, den wir endlich einmal für uns alleine hatten, beobachten. Steppenzebras, Südafrikanische Giraffen, Große Kudus, Ellipsen Wasserböcke, Impalas, Warzenschweine und Bärenpaviane gaben sich ebenfalls ein Stelldichein.
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![]() Gegen Mittag, als die Sonne ihren Höchststand erreichte und es selbst im Schatten wieder sehr heiß wurde, fuhren wir zurück in unser Camp. Gemeinsam bereiteten wir ein weiteres spätes, kräftiges Frühstück zu. Petra deckte oben auf der Loungeterrasse den Tisch und Peter und ich waren für Spiegel oder Omeletts sowie gebratenen Speck, Toast und gebackene Bohnen zuständig, während Evely das Schneiden der Äpfel und Melone übernommen hatte. Mit Blick auf die große und kleine Wasserstelle vor uns, zelebrierten wir dann wie jeden Tag unser Brunch. Wie auch am Vortag blieben wir während der besonders heißen Stunden im Camp und im Schatten unserer Zelte oder der Lounge. Während Evely jeden Tag neue Spinnen in ihrem Zelt entdeckte und fotografierte, bekam Petra während der Mittagsstunden Besuch von zwei neugierigen Zwergmangusten, die sich unter unserem Bett versteckt hielten. "Keine Ahnung wie die hier rein gekommen sind!" rief Petra mir zu, während sie auf den Knien sitzend die kleinen Räuber aus dem Zelt scheuchte.
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![]() Erst am späten Nachmittag brachen wir auf um noch einmal nach den Löwen zu suchen, pirschten aber letztendlich vergeblich durch das Kapula Gebiet. Kurzerhand entschloss ich mich deshalb noch einmal unser Glück heraus zu fordern und fuhr in das vermeintliche Nashorngebiet am ausgetrockneten Lukosi River. Aufmerksam suchte ich im Pistensand nach Spuren der Rhinozerosse, suchte nach Abbiss- und Kotspuren, konnte aber am Ende keinen einzigen Hinweis entdecken. Ich musste mir eingestehen, dass ich Peters Wunsch nach einem Nashorn im Hwange Park wohl nicht erfüllen konnte. Statt der erhofften Nashörner begegneten wir aber recht nah, einigen großen Elefantenbullen und genossen ihre Gesellschaft. Zwar hatten wir grundsätzlich viel Erfahrung mit Elefantenbegegnungen, dennoch hatte ich aufmerksam beobachtet wie Adam sich den Dickhäutern des Hwange National Parks näherte und wie speziell die großen Bullen auf Fahrzeuge reagierten. Im Gegensatz zu den meisten Elefanten Kühen in diesem Gebiet, waren die Bullen nämlich wesentlich entspannter. Wenngleich sie natürlich immer auch mit deutlicher Körpersprache signalisierten wann sie lieber alleine sein wollten. Die Mafas Wasserstelle, an der ich vor geraumer Zeit zu Füßen einiger Dickhäuter gelegen hatte, war unerwarteter Weise auch ohne Wild und nur noch mit wenig Wasser gefüllt.
![]() Rechtzeitig vor Sonnenuntergang fuhren wir an jenem Tag zurück in Richtung Camp. Unseren Sundowner und den, wenn auch nicht selbstverdienten ,Whisky wollten wir am Abend im Camp genießen. Allerdings hielten uns weitere Elefanten im Kapula Gebiet ein wenig auf, so dass wir erst nach Sonnuntergang im Camp ankamen. Nach den verspäteten Drinks fingen wir dann an, auf dem offen Feuer unseren Rindersteaks zu grillen. Dieses Mal war ich es, der statt eines Salates, aus unseren Kartoffeln Pommes schnitzte und in der Pfanne über dem Feuer frittierte, während Peter die Steaks auf den Punkt grillte. Ich war mir sicher, dass der Duft der saftigen Fleischstücke nicht nur uns Appetit machte, konnte aber in der Dunkelheit dennoch keine ungebetenen Gäste ausmachen. Neben dem Lagerfeuer sitzend und im Schein einer kleinen Lampe genossen wir unser leckeres Braaifleisch. Natürlich war es unabdingbar, dass wir dabei die nahe Umgebung ständig im Auge behielten und somit war es vielleicht nicht für alle entspannt.
Auch an diesem Abend wurde leider wieder nichts aus einem gemeinsamen längerem Abend am Lagerfeuer. "Bleibst du noch draußen?" fragte Petra als sie dann auch zum Zelt aufbrechen wollte und kannte die Antwort eigentlich schon. "Ja, nur ne Weile! Kann jetzt noch nicht schlafen!" sagte ich "Lass dich nicht fressen!" antwortete Petra grinsend und verschwand dann in unserem Zelt. Für meinen nächtlichen Ansitz wählte ich allerdings die Hochterrasse der Lounge und nicht den Platz am weiterhin lodernden Camp Feuer. Eine ganze Weile lauschte ich angestrengt in die Nacht hinein, leuchtete immer wieder auch die Große Wasserstelle vor mir aus. Am großen Wasserloch stand ein einsamer Elefantenbulle und wollte nicht einsehen, dass es kein Wasser mehr für ihn gab. Dann plötzlich wieder das bekannte Schlabber und Sabber Geräusch und ich blickte auf die an der Vogeltränke stehende große, alte Hyäne. Da ich wusste wie scheu sie war, begnügte ich mich mit ihren Umrissen und verzichtete auf Taschenlampenlicht. Wenig später kam eine weitere, jüngere Hyäne an die wasserstelle um lautstark schlabbernd zu Trinken. Nachdem die Hyäne wieder in der Dunkelheit verschwunden war, wurde es wieder ruhig und ich ein wenig schläfrig. Die Sinne waren hellwach, aber die Augen fielen mir hin und wieder zu. So gegen 23 Uhr hörte ich Schritte und dann erschien Petra auf der Terrasse, bekleidet mit Stiefeln und in ihrem Schlaf T-Shrit, war sie perfekt für den Bush gekleidet. "Du schläfst!" schimpfte sie mit mir. "Und du rennst Nachts alleine durchs Camp, außerdem schlafe ich nicht. Die Hyäne war gerade wieder hier!" verteidigte ich mich lachend. Wir holten uns noch eine Rolle Toilettenpapier aus der Küche, bevor wir gemeinsam zurück ins Zelt gingen.
Knapp 45 Minuten später, es war kurz vor Mitternacht, vernahm Petra ein Geräusch: "Hör Mal!" weckte sie mich und dann lauschten wir angespannt dem lauten, bekannten Schlabbergeräusch. "Hyänen!" flüsterte ich, "Nein, dass ist lauter"! war Petra sich sicher. Ich griff nach meiner Taschenlampe um durch die Gase des Fensters zu leuchten, konnte aber nicht wirklich etwas erkennen. Schnell schlüpfte ich in meine Sandalen und hatte den Kikoi um die Hüfte geschlungen. Langsam und so leise wie möglich öffnete ich den Reisverschluss des Zeltes. Mit der Taschenlampe leuchtete ich die Umgebung vor dem Zelt aus und vergewisserte mich, dass kein Tier davor lag, dann schlich ich langsam und an die Zeltwand gedrückt um das Zelt herum. Die Vogeltränke war nur gut 20 Meter von unserem Zelt entfernt und einige kleinere Bäume und Sträucher gaben mir etwas Deckung. Dann hatte ich freie Sicht auf die kleine Wasserstelle und gleichzeitig auf den Rücken von mindestens 2 Löwinnen. "Löwen!" hauchte ich. "Komm rein!" raunte Petra zurück. "Nein, du raus und bring die Kamera mit!" flüsterte ich. "Nein!" antwortete Petra energisch. "Doch, alles gut hier!" hauchte ich wieder. Mutig erschien Petra neben mir und wir versuchten Bilder von den Löwen zu bekommen ohne das die Raubkatzen Wind von uns bekamen. Im Licht der Taschenlampe erkannte ich nun eine dritte, jüngere Löwin oberhalb des Termitenhügels. Vorsichtig leuchtete ich erneut nach rechts und links und vergewisserte mich noch einmal das neben uns keine Raubkatzen waren. Als dann eine der Löwinnen den Kopf hob und aufhörte zu trinken, war es Zeit für einen geordneten Rückzug. "Reicht, langsam zurück!" flüsterte ich und gab Petra ein Handzeichen. Langsam, ganz langsam krochen wir geduckt zurück zum Zelteingang. Fast im selben Moment hörten wir, wie die Löwen aufbrachen. "Danke!" nahm ich Petra im Zelt in den Arm. "Wofür?" sah sie mich fragend an. "Fürs Vertrauen!" antwortete ich. Nachdem wir feststellen mussten, dass die Bilder nur bedingt brauchbar und allenfalls der Beweisführung dienen konnten, schliefen wir, dennoch um ein Abenteuer reicher, schnell ein. Irgendwann hörte ich Regentropfen auf unser Zelt prasseln und wenig später die kichernden Rufe einiger Hyänen. Lauter und intensiver als in den Nächten davor und ganz deutlich auch mehrere Hyänen. Waren die Löwen und Hyänen aufeinander gestoßen, ging es mir durch den Kopf. Dann schlief ich wieder ein. Plötzlich wieder ein Geräusch, welches ich nicht sofort einordnen konnte. Dann dämmerte es mir, das war der blaue Wassereimer. Was zum Teufel sollte das, warum rannte Taurai mitten in der Nacht, im Dunkeln mit dem Putzeimer durch das Camp. Ich griff zum Handy und vergewisserte mich, es war vier Uhr dreißig. Dann wieder das Klappern des Eimers, diesmal ganz nah an unserem Zelt, im selben Moment das Kichern der Hyänen. "Scheiße!" zischte ich und wusste sofort was passiert war. Nicht Taurai hatte den Putzeimer, sondern die Hyänen hatten ihn gestohlen. Und ich Idiot hatte ihn gestern Abend, halb gefüllt, neben dem Wasseranschluss am Lagerfeuer stehen gelassen. Nun war es vermutlich eh zu spät und der Eimer war irgendwo im nirgendwo des Hwange verschwunden, wobei die Hyänen immer noch lautstarken Spaß mit dem Plastikeimer oder vermutlich mit dem Rest des Eimers hatten. Der Regen hatte so schnell aufgehört, wie er begonnen hatte und da ich in der Dunkelheit sowieso nichts machen konnte, schlief ich irgendwann erneut ein. Kaum zeigte sich dann aber das Rot der Sonne am Horizont war ich aus dem Bett und aus dem Zelt. Erleichtert entdeckte ich den blauen Eimer nur wenige Hundert Meter vom Camp entfernt in der Savanne liegen. Eigentlich sah er noch ganz gut und unversehrt aus, zumindest vom Weiten. "Was machst du denn da"? sah Petra mich fragend an, als ich von draußen wieder in das Zelt kam. "Es ist ja noch nicht einmal richtig hell!" wunderte sie sich. Dann erzählte ich Petra, was sie ganz offensichtlich verschlafen hatte. Meine erste Tätigkeit an diesem Morgen war natürlich das Einsammeln des blauen, etwas lädierten Eimers. Peter hatte in der Zwischenzeit schon unseren Frühstückstee zubereitet. Ungläubig aber ohne erkennbare Emotionen nahmen unsere Begleiter unsere nächtlichen und morgendlichen Erlebnisse zur Kenntnis. Trotz des Regens waren die Spuren die die Löwen am Wasserloch hinterlassen hatten noch recht gut zu erkennen. Adam hatte uns gut geschult.
Dann erklärten ich meinen Plan A und B für den heutigen Tag. Da am frühen Morgen außer dem inzwischen mehr als unangenehm stinkenden, aber immer noch unangerührten Elefantenkadaver kein weiteres Großwild am Masuma Dam zu entdecken war, gingen wir schnell zu Plan B über und fuhren weiter in Richtung Deetema Dam. Auch diese Route führte uns in erster Linie durch Mopane Wälder und bot somit nur wenig Wildsichtungen. Ein paar Steinböckchen, ein Duiker, ein paar Große Kudu Weibchen und auffällig wenige Elefanten waren die Ausbeute der ersten Stunde. Dann auf einmal wieder dieser aufdringliche Geruch von Tod. Irgendwo musste ein weiterer Kadaver oder Aas liegen. Die Nase aus dem Fenster gehalten und die Augen nach Geiern suchend fuhren wir langsam zurück und entdeckten dann, dank einiger Kappengeier, wie gewohnt einen Elefantenkadaver. Überhaupt waren es in erster Linie Elefantenkadaver die wir zu sehen bekamen. Meist machte es den Eindruck, als seien die Tiere eines natürlichen Todes bzw. ohne Fremdeinwirkung verendet. Ganz anders als die wenigen an einer Hand abzählbaren Kadaver von Kaffernbüffeln oder Kudus. Hier war mehr oder weniger deutlich erkennbar, dass die großen Tiere die Opfer der Löwen geworden waren. Nach dem erneuten, schon fast langweiligen Kadaverfund, dann doch noch ein unerwartetes Highlight, eine Leopardschildkröte kreuzte unseren Weg. Gemächlich bewegte sich das Reptil Schritt für Schritt vorwärts und hatte es alles andere als eilig. Das ausgewachsene Schildkrötenmännchen war sicherlich von dem kurzen Regenschauer aus seiner Trockenstarre bzw. in seinem schattigen Versteck geweckt worden. "Jetzt wo der Regen langsam kommt werden auch viele andere kleine Tiere wieder munterer. Für die meisten Reptilien sind Temperaturen über 38 Grad C. unerträglich, wenn nicht sogar tödlich!" erklärte ich Evely und Peter, während wir das Fahrzeug verlassen hatten um etwas Zeit mit der Lopardschildkröte zu verbringen. Natürlich ohne sie hoch zu heben oder ihre Position zu verändern. "Besonders in der Trockenzeit kann das Hochheben der Tiere einen tödlichen Ausgang nehmen. Schildröten neigen nämlich dazu abzukoten oder zu urinieren wenn sie angefasst werden. Der plötzliche Flüssigkeitsverlust kann dann oft in der Trockenzeit nicht wieder aufgefüllt werden und die Tiere können dehydrieren!" erklärte ich weiter. Aus diesem Grunde bedankte ich mich für die kurze Fotoaudienz mit einem halben Liter Wasser, die ich dem Tier einfach über den Panzer kippte. "Die Flüssigkeit kann er sogar über die Haut und den Panzer aufnehmen!" gab ich eine weitere Erklärung ab, ehe wir weiterfuhren.
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![]() Deteema überraschte uns dann wenig später mit einer zwar ebenfalls fast leeren Wasserstelle, dafür aber mit einer sehr gepflegten, hübschen, kleinen Camp Side. Rund um die Wasserstelle hielten sich neben wenigen Elefanten, Zebras, Große Kudus, Impalas und Warzenschweine auf und versuchten an den verbliebenen Wasserlachen ihren Durst zu stillen. Leider entdeckten wir auch hier an dieser Wasserstelle einen kleinen toten Elefanten, an dem bereits die Aasfresser ihre nützliche Arbeit verrichteten. Marabus, Weißrücken und auch Ohrengeier hockten auf und um den Kadaver. 100 Meter hinter der Camp Side befand sich eine kleine grüne Blechhütte, vor der drei Junge Männer standen. Bei genauerem Hinsehen, sah ich wie einer der drei eine große mindestens drei Meter lange Holzstange ergriff und wie im selben Moment ein weiterer Mann mit großen Luftsprüngen davon rannte. "Schlange. Evely Schlange!" rief ich nur und begab mich dann zügig zu den Jungs. Sogleich entbrannte eine interessante Unterhaltung: "Snake?" fragte ich den jungen Mann, der die große Holzstange in der Hand hielt. "No!" antwortete er sofort und drehte sich weg. "What kind of snake?" fragte ich erneut um was für eine Schlange es sich handelte. "No, nothing!" antwortete mein Gegenüber verlegen. "Come on my friend, one of you is jumping and running like a hare and you are here with a 3 meter long stick next to this bush! Which snake did you spot? " lachte ich. "a very little one!" antwortete er nun, "how long?" bohrte ich weiter "just like this!" zeigte er gut 20 Zentimeter und ich musste wieder lachen. "how big" fragte ich nun und er zeigte mir seinen Daumen. "Ok, than it´s minimum this size!" zeigte ich ungefähr 70 cm mit meinen Händen an. "wich color?" wollte ich die Farbe wissen, "green! May be Green Mamba!" entgegnete er nun selber interessiert was ich denn so über Schlangen wüsste. "May be!" antwortete ich und malte den länglichen Kopf einer Mamba und gleich daneben den gedrungenen Kopf einer Boomslang in den Sand. Aufgrund der Größe hielt ich letztere für wahrscheinlicher. "more this one!" tippte der Afrikaner auf den Kopf der Boomslang und bestätigte den Verdacht. Dann untersuchten wir gemeinsam den grünen Bush. Ich machte mir aufgrund der Größe des Busches und der darunter befindlichen Löcher im Boden, keine Hoffnung die Schlange zu finden. Konnte allerdings eine angeschlagene Taube und jede Menge kleiner Federn drum herum, zischen den dünnen Zweigen entdecken. Da ich nicht glaubte, dass die drei Afrikaner mit einer drei Meter langen Stange versucht haben eine kleine Taube zu erschlagen um sich ein Abendessen zu fangen, ging ich davon aus, dass die Taube die Beute der Schlange werden sollte. Warten machte nach dem Trubel den wir veranstaltet hatten aber auch keinen wirklichen Sinn mehr. "Take care and good luck!" verabschiedete ich mich deshalb von den Jungs. Dann starrten wieder alle drei mit ernsten, aber auch ratlosen Blick in den Busch.
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![]() Nach diesem kleinen "beinnahe ne Schlange Erlebnis" verteilte Evely noch einige Schokoladenbonbons an die Schlangenfänger und dann fuhren wir zurück in Richtung Kapula Camp. Wie an jedem Tag wollten wir das Treiben der großen und kleinen Tiere an unseren beiden Wasserstellen beobachteten, sowie ein deftiges Frühstück und das Campleben genießen. Die Zubereitung des Frühstücks war inzwischen gut eingespielt und Eier, Speck und Bohnen schnell gebraten. Wie nicht anders erwartet enttäuschte uns auch das Wild vor unserer Terrasse nicht. Neben großen, kleinen und auch ganz kleinen Elefanten unterhielten uns Kudus und herumtobende Zebras, die wir von unserem Zelten oder von der Loungeterrasse aus beobachteten. Nach wie vor und trotz der wenigen Regenfälle während der Nacht war es brütend heiß im Hwange Park und die trockene Luft wurde immer wieder von Windhosen durcheinander gewirbelt. In der Mittagshitze war der Schatten des Camps, die einzig sinnvolle Lösung!
![]() ![]() ![]() Am späten Nachmittag begaben wir uns erneut auf Löwensuche. Außerdem wollten wir die Chance auf einen weiteren unvergesslichen Sundowner nutzen. Letzteres bekamen wir ganz gut hin, Löwen suchten wir allerdings wieder vergeblich an diesem Nachmittag. Um nicht ohne gute Wildbeobachtung zurück ins Camp zu kommen beschlossen wir kurzer Hand an jenem Abend ein wenig länger draußen zu bleiben. Irgendwie hatten wir noch nicht geklärt, ob es im Kapula Gebiet auch Springhasen zu beobachten gab und vielleicht zeigte sich ja sogar die Leopardin nach Anbruch der Dunkelheit, grübelte ich. Neugierig fingen wir an kreuz und quer durch das Kapula Reservat zu pirschen. Springhasen entdeckten wir dabei keine, dafür beobachteten wir kleine Ginsterkatzen, Hasen und zwei Schabrakenschakale, die auf irgendwelchen alten Beutestücken herum kauten. Nachdem es schnell stockdunkel geworden war, musste ich feststellen, dass keine der Pisten so aussah, wie die Pisten, die ich mir am Tage schon recht gut eingeprägt hatte. Als ich mir zum wiederholten Mal sicher war in der falschen Richtung unterwegs zu sein und meine Begleiter schon ein wenig unruhig wurden, fragte ich: "Bereit für eine Übernachtung im Auto!"...betretenes Schweigen setzte ein. Dann zückte ich mein Handy und fragte MapsMe nach der richtigen Richtung. Dank der modernen Technik und erst einmal in der richtigen Richtung unterwegs, fand ich dann auch schnell zurück ins Camp.
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![]() Es war ein wenig später geworden, als ich es ursprünglich geplant hatte. Da wir aber für diesen Abend Spagettis auf dem Speiseplan hatten waren wir eigentlich auch gar nicht im Zeitdruck, dennoch war es sehr ruhig im Auto geworden als wir endlich im Camp anhielten. Die Autoscheinwerfer erhellten den Lagerfeuerplatz, wo auch schon unser Campfeuer brannte. Bevor ich das Fahrzeug verließ zog ich es dennoch vor, unsere unmittelbare Umgebung noch einmal mit der Taschenlampe auszuleuchten. Kaum hatte ich dabei den Bereich vor unserem Zelt angestrahlt, zuckte ich zusammen und traute meinen Augen nicht: "Leopard! Leopard!" flüsterte ich begeistert und ein wenig aufgeregt zugleich. Endlich konnte ich nun allen einen Leoparden zeigen. "geil!" raunte Peter und strahlte. "langsam aussteigen und mitkommen!" forderte ich leise alle auf mir vorsichtig zu folgen. Beim Aussteigen hatte ich festgestellt, dass die Leopardin nicht schreckhaft auf mein Taschenlampenlicht reagiert und ihren Weg in Richtung der Vogeltränke unbekümmert fortgesetzt hatte. Vorsichtig leuchtete ich mit schwacher Lichteinstellung weiter auf den gefleckten Körper. Dann gingen wir parallel, keine 10 Meter neben der Raubkatze, in Richtung Wasserstelle. Als die Katze kurz vor der Vogeltränke stehen blieb, blieben auch wir still stehen. "Wo ist Evely?" stellte ich plötzlich verdutzt fest, dass wir nur zu dritt waren. "Die ist sitzengeblieben!" antwortete Petra. "Setzt euch leise auf die Stühle!" zeigte ich auf die hinter uns stehenden Safaristühle. "Bewegt euch nicht!" dann schlich ich zurück zum Auto, wo Evely starr und unbeweglich auf ihrem Sitz hockte. "Komm!" reichte ich ihr die Hand. "Ich steige hier nicht aus!" war ihre erste Reaktion! Dann ergriff ich ihre Hand und zog sie vorsichtig hinter mir her. "Nicht reden, nur mitkommen!" Zurück bei Petra und Peter führte ich die nun vollständige Gruppe ganz leise die Treppe zur Lounge Terrasse hinauf, von wo aus wir es trotz der ungeplanten Verzögerung noch schafften einige wenige Fotos von der trinkenden und recht entspannten Leopardin zu machen! Als die wunderschöne Katze ihren Durst gestillt hatte drehte sie sich geräuschlos um und verschwand in der Dunkelheit! Lautlos klaschten Peter und ich ab und ich war so froh, dass wir nun alle unsere Leoparden Sichtung hatten!" "Die ist so unglaublich schön!" freute sich Petra, als wir nach diesem nur schwer zu beschreibenden Erlebnis wieder zur Tagesordnung übergingen und gemeinsam unser Abendessen zubereiteten. Natürlich nicht, ohne die Raubkatzensichtung vorher gebührend zu begießen! "Ich dachte schon, ich müsste den Mitternachtslöwenjoker für meinen Whisky ziehen!" lachte ich während ich für Peter und mich die Drinks mischte und den Mädels einen Gin & Tonic einschenkte. "Boah, der Gin ist schlecht!" schob Evely ihr Glas von sich. "Äh, was ist das denn, wollt ihr uns abfüllen!" beschwerte sich auch Petra. "Was ist denn, könnt ihr nix mehr ab?" lachte ich und probierte aus Petras Glas. "Ups, der ist wirklich merkwürdig!" stellte ich fest und auch Peter bestätigte: "Der Tonic ist schlecht!" Doch dann erkannte ich, dass die Mädels gar keinen Tonic sondern Eis, Gin und klares Wasser in ihren Drink bekommen hatten. In der Katzeneuphorie hatte ich eine der selbst befüllten Trinkwasserflaschen anstatt einer Tonic Flasche aus dem Kühlschrank gegriffen. "Sorry Mädels!" mixte ich schnell einen neuen Drink!
Unser Dinner nahmen wir an diesem Abend oben auf der Loungeterrasse ein. Neben viel zu viel Spaghettis mit Tomaten Minze - Hacksoße, gab es einen von Peter zubereiteten Apfelkarottensalat, es ging uns also nach wie vor gut! Nach dem Essen waren nun alle neugierig, ob die Leopardin vielleicht noch einmal zum Wasser zurückkehren oder wer sich sonst noch so zeigen würde. Mucksmäuschen still warteten wir fast eine Stunde ohne dass irgend etwas passierte. Gespannt starten wir auf die kleine Vogeltränke unter uns. Immer wieder fielen dem ein oder anderen die Augen zu, einzig Petra hielt tapfer durch und wachte über uns und die Umgebung. Dann plötzlich ein Geräusch, sofort war ich hellwach. "Gentcat!" meldete ich die kleine Ginsterkatze, die sich fast lautlos an das Wasser geschlichen hatte. Um die scheue Schleichkatze nicht zu vertreiben, leuchteten wir die Wasserstelle nur schwach aus und erfreuten uns so recht lange der Gesellschaft der schlanken Katze. Dann hieß es wieder warten. Mit dem Kopf im Nacken lauschte ich in die Nacht und auch wenn Petra fest behauptete ich hätte geschlafen, konnte ich irgendwann erneut melden: "Hyäne!" Ausgerechnet Petra, die als einzige die ganze Zeit die Augen aufgehalten hatte, saß nun hinter uns, weil sie heimlich in der Ecke der Lounge eine Zigarette rauchen wollte. Das Rauchen war nicht das Problem, das Problem waren die hinteren Bodenplatten der Lounge, die bei jeder noch so kleinen Bewegung erbarmungslos quietschten. Unten an der Vogeltränke stand ausgerechnet die große, alte aber auch scheue Hyäne, vermutlich das Alpha Weibchen des Clans, welches wir schon kannten. Auch in dieser Nacht blieb das große Raubtier nur kurz, schlabberte wieder lautstark aus der Wasserstelle und verschwand dann nach einem weiteren unbedachten Geräusch von uns. "Die war ja riesig!" bemerkte Peter beeindruckt und ich nickte. Wir warteten noch eine Weile auf weitere nächtliche Besucher und ich hoffte natürlich auf weitere Raubkatzen. Als es dann allerdings zu regnen begann zogen Evely und Peter sich recht schnell in ihr Zelt zurück. Als der Regen immer stärker wurde entschlossen Petra und ich uns, das Loungezelt zu verschließen. Recht lautstark rollten wir die Seitenwände herunter und verschlossen die Reisverschlüsse. Als wir kurz darauf die Treppe herunter und zu unserem Zelt gehen wollten stellten wir verblüfft fest, dass unten an der Vogeltränke eine weitere, deutlich kleinere Hyäne stand und sich von uns kaum stören ließ! Die Hyänen waren die ganze Nacht über in der Nähe zu hören und hin und wieder hörten wir auch das Grummeln einiger naher Elefanten, ansonsten verlief die Nacht ruhig.
Der letzte Tag im Hwange stelle mich dann noch einmal vor eine unerwartete Herausforderung und sollte am Ende einer der besten Tage überhaupt werden. Ein Tag wie ich ihn im Hwange gar nicht mehr erwartet hatte. Eigentlich begann der Tag wie alle anderen auch, einzig, dass der Himmel etwas bedeckter und es ein wenig kühler war an diesem Morgen. Heißer Tee, eine Hand voll Kekse und dann Abfahrt. Da es der letzte Tag im Hwange Park war, wollte ich versuchen eines der bessern, recht teuren, permanenten Camps anzufahren. Was bot sich dabei besser an, als das recht nahe Camp Hwange. Zunächst fuhren wir noch einmal an den gegenüber des Consessions Gebietes liegenden Shumba Dam und sahen nach dem dortigen Elefantenkadaver und den Tieren, die davon fraßen. Außerdem genossen wir die Flugschau, die uns zwei Gelbschnabelmilane boten, während sie über uns ihren Luftkampf ausübten. Anschließend suchte ich nach einer unbeschilderten Zufahrt zum Camp Hwange und wurde schnell fündig. Auf einer eher tiefsandigen Piste fuhren wir in Richtung des Camps. Das ganze Gebiet glich eher einem Wüstenabschnitt der Kalahari und hatte so gar nichts gemeinsam mit den Mopane Wäldern die wir im Kapula Gebiet hatten. Gerade als wir das Hwange Camps erspäht hatten, erschien ein weiser Pick Up und ein junger Mann bot uns sehr höflich an, uns aus dem privaten Consessions Gebiet zu begleiten. "Sorry, you are on private ground. I will escort you out! Please, follow me!" Ich entschuldigte mich ebenfalls, kein Hinweisschild gelesen zu haben und folgte natürlich den Anweisungen bzw. dem Pick Up. "Sorry, here we have our signboard, but the elephants kicked it down!" hob er das von Elefanten umgeworfene Schild wieder auf. Dann fügte er milde lächelnd vor uns stehend und nach links zeigend hinzu: "If you drive seven kilometres in this direction don´t go right and on the other side!" nun zeigte er nach rechts: "the first eight kilometres don´t go left! It´s all private property!" "all right and sorry again!" sah ich ihn an und nickte! "Netter Kerl und ein ordentliches Stückchen Land!" grinste ich, während Peter für Evely übersetzte. "Dann eben wieder Masuma Dam und Kapula!" fügte ich hinzu und fuhr zurück in Richtung Dam.
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Der Elefantenkadaver stank wie an den vergangenen drei Tagen auch, erbarmungslos vor sich hin und war nun schon aus großer Entfernung zu riechen. "Glückwunsch allen, die jetzt am Masuma Dam campen wollen!" hatte Peter schon am Vortag festgestellt. Nach wie vor waren es nur wenige Marabus und hin und wieder ein Schakal, die wir in der Nähe des Kadavers beobachten konnten aber erstaunlicherweise und dem Gestank trotzend trafen wir am frühen Morgen bei unserer Ankunft drei Safarifahrzeuge, eines davon witziger Weise vom Camp Hwange. Und genau der Fahrer vom Camp Hwange hatte dann auch den entscheidenden Tipp für mich: "Just one kilometer from here you will find a big lion male!" erklärte mir der sympatische Guide. "is he resting our walking? When did you see him?" fragte ich um einschätzen zu können ob sich die Suche lohnen würde. "I´m just now coming from there!" antwortete mein Gegenüber lächelnd. "Thanks my friend!" erwiederte ich und holte meine Begleiter. "Löwen Männchen recht nah!" sagte ich nur zu Peter, "Wo sind die Frauen?" fragte dieser als er zum Auto kam und einstieg. "Clo!" antwortete ich und fuhr direkt bei dem Toiletten und Duschgebäude der Camp Side vor um die Mädels abzufangen. Als diese aus dem Gebäude kamen sahen sie uns verdutzt an: "Was ist passiert?" fragte Evely. "Löwen!" antwortete ich nur kurz und dann rollten wir auch schon in die beschriebene Richtung! "Ok, ich habe die Info über ein Löwenmännchen, irgendwo da vorne unter einem Bush! Mit etwas Glück ist er noch da!" erklärte ich die gesamte Situation für alle. Von dem Guide wusste ich, dass in ungefähr einem Kilometer Entfernung und auf der linken Seite unter einem Bush ein Löwe liege sollte. Also verringerte ich nach ungefähr einem Kilometer Entfernung die Geschwindigkeit und scannte mir meinen Augen die Umgebung ab. Natürlich suchten wir alle nach der Raubkatze. Lange musste ich meine Augen aber nicht anstrengen und war froh die Schmach der verpassten Löwenweibchen damit wieder ausgebügelt zu haben. In gut 500 Meter Entfernung lagen zwei Löwen Männchen unter einem lichten Busch. "Ist nicht einer, sondern zwei. Aber leider recht weit weg!" erklärte ich. "Respekt, den hätte ich nie gesehen!" fügte Evely hinzu. Und tatsächlich waren die Löwen so richtig gut nur mit dem Fernglas zu erkennen. Während ich die beiden großen Raubkatzen durch mein Fernglas beobachtete, kam mir auf einmal eine Idee. "Wenn ich es richtig einschätze, dann ist da unten Kapula Land. Aktuell kann ich zwar keine Piste entdecken, aber mit ein wenig technischer Unterstützung haben wir gute Chancen dichter an die Löwen heran zu kommen!" erklärte ich meinen Begleitern und zückte mein Handy um bei MapsMe eine Standortmarkierung zu setzen. "Und jetzt?" sah Petra mich an. "Jetzt müssen wir nur versuchen da unten im Kapula Land eine parallel verlaufenden Piste zu finden und von der zu den Löwen zu gelangen. Eigentlich ganz einfach!" grinste ich und war voll und ganz in meinem Element. Endlich keine zufälligen Wildsichtungen mehr, endlich gezielte Pirschfahrt. Zurück auf Kapula Land waren wir dann recht schnell, eine passende Piste zu finden dauerte etwas länger und als wir diese gefunden hatten, stellte ich wieder rum schnell fest, dass sie uns nicht wirklich näher an die Löwen heran bringen würde. "bedingtes off road fahren ist erlaubt!" erinnerte ich mich an Adams Erklärungen und suchte nach einer Möglich durch die dichten Büsche neben uns zu kommen, ohne die Landschaft zu sehr zu beeinträchtigen. Dann sah ich eine passende Lücke und entdeckte zu unser aller Verwunderung eine Fahrspur. Eine schon recht alte Fahrspur, aber eben eine Fahrspur. Die Piste führte uns direkt durch den trockenen Flusslauf des Lukosi Rivers und am Ende fast unmittelbar zu den beiden Löwen. "Bingo!" freute ich mich als ich den Motor neben den Raubkatzen abstellte. Die beiden Löwen Kater waren prächtige Exemplare im besten Löwenalter. Nicht wirklich verschlafen lagen sie mit erhobenen Köpfen unter dem Bush. Ich war mir trotzdem ziemlich sicher, dass sie dort den Tag verbringen würden, weshalb ich vorschlug ihnen zunächst die verdiente Ruhe zu gönnen und am späten Nachmittag zu ihnen zurück zu kehren. Nachdem alle recht gute Bilder und Videos gemacht hatten fuhren wir also zunächst weiter. Obwohl es noch recht früh am Vormittag war, fuhren wir direkt zum Camp zurück. Wir nutzten die Situation um endlich einmal früher zu frühstücken, blieben dann aber auch bis zum Nachmittags Game Drive im Camp. Für Abwechslung im Camp sorgten wieder die Wildbewegungen an den beiden Wasserstellen. Außerdem genossen wir einen ausgiebigen Mittagsschlaf. Jeder wie er mochte.
Vor 16 Uhr erwartete ich eigentlich keine Aktivitäten bei den Löwen. Als es allerdings am frühen Nachmittag erneut etwas zu regnen begann, änderte sich meine Meinung schlagartig. "Rain is cat weather!" sagte ich nur kurz zu Petra und aktivierte dann alle anderen. Trotzdem waren wir erst gegen 16 Uhr wieder bei den Löwen und fanden die beiden Kater auch auf Anhieb wieder. Aber wir entdeckten nicht nur die beiden Kater. Kaum standen wir neben den Löwen Männchen, erblickten wir nach und nach den Rest des Rudels oder zumindest einen weiteren Teil der Löwenfamilie. Während die beiden Löwenmännchen immer noch direkt neben oder unter dem selben Busch ruhten. Lagen in unmittelbarer Nähe zwei ausgewachsene Weibchen und sechs ca. 5 bis maximal 7 Monate alte Junglöwen. Aufgrund der, nach dem kleinen Regen deutlich gesunkenen Tagestemperaturen, waren speziell die Junglöwen recht munter und forderten sich gegenseitig und auch ihre Mütter immer wieder zum Spielen auf. Zumindest eine der Mütter war allerdings gerade gar nicht zum Spielen zu mute. Die Löwin war von unserer Ankunft überrascht worden und musste erst einmal mit der neuen Situation klar kommen. Etwas angespannt fauchte sie sowohl uns, als auch ihren Nachwuchs an. Obwohl wir ihr nicht wirklich nahe waren, reagierte ich auf ihre Warnungen und suchte nach einer anderen Position. "Der möchte man jetzt nicht unbedingt zu Fuß begegnen!" bemerkte noch irgend jemand von uns, doch dann entspannte sich die Situation und die Löwin ging auf die Spiele ihrer schon recht großen Jungen ein. Übermütig wurde herum getobt, sich gegenseitig angesprungen und wir konnten beobachten, wie die Junglöwen das Jagdverhalten der Alten spielerisch erprobten. Nacken und Kehlbisse wurde genauso geübt wir das Anspringen der Beute.
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![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Nach rund 45 Minuten Löwenaktion, setzten sich die beiden Weibchen in Richtung der etwas oberhalb liegenden Hauptpiste, außerhalb Kapulas, in Bewegung und die Jungen folgten nach und nach. "Für mich sieht es nach einem Aufbruch zur Jagd, vielleicht am nahen Masuma Dam, aus!" sagte ich und brach ebenfalls auf, um zu versuchen die Löwinnen noch vor dem Dam wieder zu erreichen. Recht zügig fuhren wir über die gekommene Piste und später weitere Pisten durch die Mopane Wälder. Nach nicht ganz 15 Minuten hatten wir die Stelle erreicht, wo ich die Löwinnen bzw. ihr Erscheinen auf der Piste erwartet hatte. Aber anstatt der erhofften Löwinnen entdeckte ich nur Löwenspuren auf der Piste. Deutliche Abdrücke großer Tatzen, aber nur einer großen Katzen. Da wir im Vorbeifahren, von der Haubpiste aus, auch nur noch eines der Männchen gesehen hatten, lag die Vermutung nahe, dass wir auf der frischen Fährte des zweiten Männchens waren. Langsam folgte ich der deutlichen Löwenfährte und blickte auf die Abrücke vor dem Fahrzeug: "Hier verlässt die Spur die Piste!" stellte ich fest und hob den Kopf. Im selben Moment erblickte ich dann auch schon den Löwen am Pistenrand! Peter strahlte und wir schlugen erneut unsere Fäuste ab. "Das ist genau deine Welt oder?" sagte er breit grinsend und genauso zufrieden wie ich. Wenig später erschien auch das zweite, offensichtlich etwas ältere Männchen in unserem Blickfeld und legte sich mitten auf der Piste nieder. "Ich habe noch gar kein richtiges Foto?" stellte Evely plötzlich fest, war dann aber mit der neuen absolut perfekten Fotoposition auch nicht wirklich glücklich. "Können wir ein Stückchen weiter fahren?" wollte sie ihr Fenster hochfahren und merkte dass der Wagen aus war. "Jogi, kannst du wenigestens das Auto anmachen, damit ich Strom für das Fenster bekomme!" fuhhr sie leise aber energisch fort. "Alles gut, wir müssen sowieso weiter, ich will noch nach den Weibchen suchen, vielleicht sind sie schon am Dam." sagte ich und fuhr weiter. Aber von den Löwen Weibchen und ihren Jungen fanden wir nicht einmal mehr eine Spur und da die Zeit drängelte, fuhren wir ein letztes Mal zu den beiden Männchen. Dann allerdings zurück in Richtung Camp. Die Löwen Männchen machten nicht den Eindruck als wollten sie selber irgendwelche Beutetiere erlegen. Gut genährt lagen sie bis zu unserer Weiterfahrt auf bzw. neben der Piste und dösten vor sich hin. Wir hingegen waren wieder etwas spät dran und das Tor vom Masuma Dam, welchen wir passieren mussten, schon verschlossen. Freundlich winkten wir den beiden Rangerinnen, welche wir in den vergangenen Tagen schon mit gefrorenem Wasser aus dem Kapula Camp versorgt hatten, zu und konnten unbehelligt passieren. Wirklich spät waren wir ja auch noch nicht! Trotzdem war es natürlich Zeit ins Camp zurück zu kehren.
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![]() ![]() ![]() Im Camp angekommen feierten wir die Erlebnisse des Tages mit den entsprechenden Getränken und kochten dann die von Peter improvisierte Butternuss-Kürbissuppe auf. Improvisiert deshalb, weil wir weder alle gewünschten Zutaten noch einen Pürierstab hatten. Das Gemüse war einfach gestampft worden, dennoch konnte sich das Ergebnis sehen lassen. "Na ja, zur Not hätten wir ja auch noch Spaghettis gehabt!" stellte Petra lachend fest. Trotz des guten Abendessens mussten wir auf einen entspannten Abend und das Ansitzen auf nächtliche Besucher verzichten, denn kaum hatten wir aufgegessen fing es an zu Regnen. Dieses Mal tröpfelte es nicht, es regnete wirklich. Während Peter und Evely schnell ihr Zelt ereichten, sicherten Petra und ich erneut das Loungezelt, fingen bereits herum fliegende Glutstücke wieder ein, löschten das Lagerfeuer ab und brachten die Stühle ins Trockene. Erste Blitze und Donner hatten wir beim Essen schon vernommen, dann war das Gewitter plötzlich da. Heftiger Wind kam auf und Blitzeinschläge und Donner kamen näher. Als ich während des Aufräumens im Regen noch einmal nach oben ins Loungezelt rannte um die Technik von den Anschlüssen zu trennen, traute ich meinen Augen nicht. Trotz des Regens saß die Leopardin an der Vogeltränke und entfernte sich erst, als ich die Holztreppe herauf lief. Wieder eine Sekunden Begegnung, aber nun schon die vierte Leoparden Sichtung.
![]() Dann war das Gewitter über uns und Petra und ich schafften es gerade noch halbwegs trocken in unser Zelt. Was dann mehrere Stunden um uns herum und über uns geschah haben wir so in Afrika noch nie erlebt. Ich bin mir nicht einmal sicher ob wir es überhaupt schon einmal so erlebt haben, zumindest nicht in einem Zelt. Im Sekundentakt schlugen die Blitze um und im Camp ein. Immer wieder war alles taghell erleuchtet, immer wieder dieser ohrenbetäubende Knall unmittelbar nach dem Blitz. Stundenlang wütete das heftige Gewitter und wollte nicht ab oder weiterziehen. Ich versuchte etwas zu schlafen bekam aber immer wieder Petras zuckende und nach Hilfe suchende Hand ins Gesicht. "Alles gut. Hier drinnen sind wir sicher!" versicherte ich ihr. "Schlaf ein bisschen!" musste ich fast rufen, als erneut ein Blitz und der dazu gehörende Donner erschallten. Erst gegen Morgen beruhigte sich das Wetter und es hörte auch auf zu regnen. "Das war laut!" grinste ich Peter an, als sich unsere Wege am Morgen kreuzten. "Das war zu dicht!" sagte er nur etwas gerädert und ging weiter. Die unruhige Nacht hatte Spuren in einigen Gesichtern hinterlassen. Nicht nur das Gewitter hatte die Nacht zu einer ganz besonderen Nacht gemacht, während Petra und ich die durch die Feuchtigkeit aktivierten und schon am Vorabend bemerkten Skorpione, als normales Übel registrierten, forderten sie Evelyns ganzen Mut und viel mehr als nur Überwindung. Sie entdeckte Spinnen und Skorpione, in der ohnehin turbolenten Nacht, an den Zeltwänden, am Nachttisch, im Badezimmmer und eigentich überall im Zelt. Nicht ohne Stolz erklärte sie am nächsten Morgen: "Und dann habe ich die ekeligen Viecher aber mit meinen Latschen bearbeitet und komplett platt geschlagen!" Fast enttäuscht nahm sie zur Kenntnis, dass wir aus Sicherheitsgründen auch zwei der hellen Skorpione mit der Fußmatte gekillt hatten, da ich befürchtete, dass sie sonst eh wieder in das Zelt gekrochen wären. Egal, Peter war stolz auf seine Frau und wir freuten uns, dass niemand in der etwas unruhigen Nacht verletzt worden war. Zwar waren die hellen Skorione nicht tödlich giftig, aber ein Stich hätte mehr als nur unangenehme Schmerzen und Schwellungen bedeutet. Die Safarizelte hatten dem Starkregen standgehalten und trotz der bedrohlichen Donner war der Blitz nirgendwo unmittelbat im Camp eingeschlagen. Es war Ende Oktober und die lang erwartete Regenzeit war pünktlich eingetroffen! Quasi über Nacht hatte sich der Hwange National Park verändert und wir durften am nächsten Morgen die Veränderungen der Natur miterleben.
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Es war unser vorerst letzter Morgen im Hwange National Park und es war ein ganz anderer Morgen als wir sie in den vergangenen knapp gut drei Wochen erlebt hatten. Das Unwetter hatte nicht nur alle Spuren aus dem Boden gewaschen, es hatte auch für eine recht deutliche Abkühlung gesorgt. Der Himmel war immer noch bedeckt und es sah nach weiterem Regen aus, als wir unsere Spuren im Camp beseitigten. Die Zelte und die Küche wurden ausgeräumt und Kisten, Taschen und anderes Gepäck wieder im Nissan verstaut. Neben immer noch zu vielen gekochten Spagettis, waren Bohnen, Knoblauch, Salz, Zucker und andere Gewürze über geblieben. Evely und Peter hatten die Idee, alles was wir nicht mehr benötigten bei den beiden Rangerinnen am Masuma Dam abzugeben, anstatt es einfach nur im Camp zurück zu lassen. Für uns selber schmierten wir uns einfach noch ein paar Sandwich für die Rückfahrt nach Victoria Falls. Dann, nach einer letzten Tasse heißen Tees im Camp war es soweit, wir mussten aufbrechen. Bei den Rangerinnen am Masuma Dam erfuhren wir dann noch, dass sich inziwschen auch die Parkverwaltung über den nicht bzw. kaum angerührten Elefantenkadaver unten am Damufer interessierte und Vetenäre gesendet hatte um den Körper untersuchen zu lassen. Auffälligerwiese waren bis zu unserer Abreise kaum Frassspuren an dem Kadaver auszumachen. Für die Fahrt zurück nach Victoria Falls bzw. aus dem Park heraus, hatte ich mich letztendlich für Plan B und die Fahrt via Sinamatella entschieden. Das bedeutete zwar, dass wir noch einmal die schwarzen Kohlestraßen aus dem Abbaugebiet überqueren mussten, aber nach dem heftigen Regen sollten diese ja staubfrei sein, wie Peter trefflich bemerkt hatte. Plan A wäre die Route über Robins Camp gewesen und hätte uns auf der für uns noch unbekannten Seite aus dem Park geführt. Aber das hätte eine lange Strecke über Waschbrettpisten im Park, eine sehr ruppige Piste bis zur Hauptstrasse und eine späte Ankunft in Old Ursula bedeutet. Wobei ich im Nachhinein gegen letzteres nichts gehabt hätte. Aber Plan B stand und nachdem wir bei der Übergabe unserer restlichen Lebensmittel und eines Kanisters gefrorenen Wassers in die Augen überglücklicher Rangerinnen geblickt hatten, ging es für uns weiter in Richtung Sinamatella. Das schwere Gewitter hatte noch mehr Wasser gebracht, als ich geahnt hatte. Überall auf den Pisten fanden wir größere Pfützen vor, kleine Bachläufe führten auf einmal wieder Wasser und wir glaubten zugucken zu können, wie karge Bäume und Sträucher auf einmal grüne Triebe und Blätter bekamen. Vögel badeten in den Pfützen und Nilkrokodile waren in den Wasserstellen auf einmal wieder beim Schwimmen zu sehen und nicht nur vom Schlamm verkrustet. Impalas und anderes Wild freuten sich über erstes frisches Grün welches quasi über Nacht aus dem Boden trieb. Als wir Sinamatella, wo wir unsere Frühstückspause einlegten, erreicht hatten und hinunter in die Ebene blickten, war auch hier ein deutlicher Unterschied zu unserem ersten Besuch vor knapp drei Wochen zu beobachten. Der anfangs trockene Flussbett führte auf einmal Wasser und überall waren kleinere und größere Wasserlachen zu sehen, vermutlich war der nächtliche Regenguss nicht der erste, denn auch hier war das grüne Erblühen deutlich zu sehen. Und jezt, wo wir prktisch das gesamte Masuma Löwenrudel genennen gelernt hatten, welches sich zudem in unmittelbarer Nähe zu Kadaver aufhielt, war es schon merkwürdig, dass die Raubkatzen den Kadaver mieden?
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![]() Wir machten noch ein paar letzte Bilder, ich freute mich über ein Pärchen Streifenskinke und als unsere Sandwich und die letzten gekochten Eier verspeist waren fuhren wir weiter. Unterwegs füllte wir in Hwange ein letztes Mal den Dieseltank auf und erreichten dann gegen Mittag das Old Ursula Camp. Eine Unterkunft wo wir bereits vor 13 Jahren schon einmal unsere Zimbabwe Safari beendet hatten. Nachtrag vom 14.11.2024: Wir sind nun seit nicht ganz zwei Wochen aus Zimbabwe zurück am PC. Aus sicherer Quelle habe ich folgende Informationen erhalten: Während der diesjährigen Wildzählung im Hwange Park, die Mitte Oktober also während der Zeit wo wir mit Adam und seinem Team im Sinamatella Gebiet unterwegs waren, wurden 25 Wildhunde inkl. ihrer Jungen auf einer Hauptpiste in der Nähe des Main Camps gesichtet! 2 Wochen später, wurden am 31. Oktober, also drei Tage nachdem wir das Kapula Camp verlassen hatten, 23 Wildhunde, also vermutlich das gleiche Pack/Rudel, im Sinamatella Gebiet beobachtet! - Nächstes Mal klappt es dann ja vielleicht bei uns mit einer Beobachtung! Das Old Ursula Camp liegt in einem privaten Wildschutzgebiet unweit der inzwischen renovierten fünf Sterne Stanley and Livingstone Lodge. Das kleine "Home Estade" besteht aus nur 3 Doppelzimmern und einer Suite, die alle in kleinen Bandas (Hütten) bzw. einem Stroh gedeckten Haus untergebracht sind. Dazu das ebenfalls Stroh gedeckte Haupt- bzw. Lounge Gebäude und im grünen Garten ein kleiner Pool. Da man sowohl von seiner kleinen Terrasse als auch überall aus dem Garten direkten Blick in das Reservat und auf eine kleine Wasserstelle hat, eigentlich der perfekte Ort um eine Safari in Ruhe ausklingen zu lassen. Das die kleine Wasserstelle ausgerechnet während unseres kurzen Aufenthaltes erneuert wurde und deshalb kaum Wasser führte, war ein wenig Pech. Damals besuchten neben unzähligen Impalas und Kudus viele Wildarten die Wasserstelle und wir hatten rund um die Uhr eine gute Wildbeobachtung. Zwar war auch dieses Mal die Ebene keines Falls verwaist und wir konnten einige Impalas, wenige Zebras, Giraffen, Kudus, Bushböcke, Kronenduiker, Zebramangusten und vor allem Bärenpaviane beobachten. Letztere waren am Ende sogar ein wenig aufdringlich und zeigten typisches, verwöhntes Lodge Verhalten. Waren also eher eine Plage als eine entspannte Wildbeobachtung! Auch den Service an der Unterkunft hatten wir in besserer Erinnerung, so dass Petra und ich am Ende tatsächlich lieber etwas länger im Hwange Park geblieben wären, als im Old Ursula Camp. Wobei die beginnende Regenzeit noch nicht in Victoria Falls angekommen war und wir so zwei sonnige Tage am Rande des Reservates verbringen konnten.
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![]() Obwohl das angrenzende Victoria Falls Private Game Reserve nicht all zu groß war, verzeichnete es doch beachtliche Erfolge beim Schutz der in Zimbabwe fast ausgerotteten Spitzmaulnashörner. Aus den von uns Ende 2015 kennengelernten 3 Tieren waren inzwischen 11 geworden. Nashörner, die hier streng bewacht wurden. Für Evely und Peter war das private Wildreservat die letzte Chance doch noch die ersehnten Nashörner in freier Wildbahn zu sehen zu bekommen und die Safari mit den Big Five abzuschließen, aber die letzten Tage in der Wildnis hatten ihre Spuren hinterlassen und die beiden zogen die Entspannung am Pool vor. Auch Petra und ich konnten uns, nach unseren selbst organisierten Tagen in der Wildnis des riesigen Hwange National Parks nicht vorstellen, noch einmal in ein fremdes Fahrzeug für eine geführte Tour durch das kleine Reservat zu steigen. Stattdessen kreisten meine Gedanken schon um eine längere Safari mit einem Pick Up, Dachzelt und Ausrüstung, vielleicht ein wenig im Stile der Südafrikaner, auf jeden Fall in das Okawango Delta und andere Teile Botswanas. Aber das waren Zukunftsgedanken, jetzt stand in wenigen Monaten erst einmal wieder eine längere Safari in unseren Heimatgebieten in Kenya an. Eine Safari mit vielen ehrgeizigen Zielen und Wünschen. Denn ihr wisst ja: "Nach der Safari ist vor der Safari!"
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