Teil V - Old Ursula Camp - Stanley and Livingstone private game reserve
![]() 20 Kilometer vor den Toren der Stadt erwartete uns, wie anfangs beschrieben, ein frisch renoviertes Old Ursula Camp. Direkt vor unserem kleinen gemütlichen Bungalow lag eine kleine Wasserstelle, um die sich unerwartet viel Wild, vor allem Große Kudus, versammelt hatte. Die Bandas waren nach Tiergattungen benannt und wir waren bezeichnender Weise im "Kudu" Bungalow untergekommen. Der eigentlich zur Erholung (ist ja immerhin auch Urlaub) gedachte Aufenthalt, den wir mit viel Nichtstun, lecker Essen und möglichst alleine im Camp und am Pool relaxen, verbringen wollten, ermöglichte uns plötzlich eine abwechslungsreiche Wildbeobachtung.
![]() Große Kudus, einige Zebras, Bärenpaviane, Warzenschweine, eine einsame Elenantilope sowie sozusagen in letzter Minute eine Büffelherde sorgten tagsüber für reichlich Fotomotive. Am späten Nachmittag sorgten Paviane die versuchten einen Ducker zu fangen und in den Abendstunden ein Serval, der versuchte einer Adlereule die Beute abzujagen für die notwendige Action am Wasserloch!
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![]() ![]() Das Stanley and Livingstone Reservat bot uns die Möglichkeit die Big 5 auf dieser Safari zu komplettieren. Das Reservat gehörte zu den wenigen Zufluchtstätten für die letzten Spitzmaulnashörner in Zimbabwe! Unsere Nachfrage nach einer individuellen Pirschfahrt wurde allerdings mit den Worten: "we can do that, but we use Land Cruiser 10 seater! If you like to go private you have to pay for 7 guest!" Zehnsitzer und für sieben Plätze bezahlen, das geht ja gar nicht, ging es mir durch den Kopf! Ich schüttelte lächelnd den Selben. "is ok! We are even fine here next to the pool!" Eine halbe Stunde später erschien der Ranger mit einem neuen Angebot: "I can arrange that you just pay for 5 guest or you can go in a 10 seater with just 4 other guest!" "Thanks a lot!" lehnte ich dankend ab und malte mir in Gedanken aus, wie den vermutlich Neuankömmlingen der Stanley and Livingstone Lodge, die wir von Weiten heute morgen schon, in Wolldecken gehüllt, im für unsere Verhältnisse vollem Geländewagen, gesehen hatten, jedes Stück Wild ausgiebig erklärt wird. Gerade auf dem Höhepunkt meiner Hummeldumm Fantasien angekommen, erschien der Ranger ein drittes Mal. "I have talked to the manager. We can give you a private Game Drive for today and you pay just for two!" Geht doch, dachte ich und nickte zustimmend!
Wenig später fuhr ein offener Defender an der Mauer des Camps vor. Die anschließende Pirschfahrt brachte uns neben den erhofften Spitzmaulnashörnern noch sogenannte "Southern Reticulated Giraffes" und einige Säbelantilopen. Da auch diese Pirschfahrt unerwartet nach einem Bush - Sundowner mit einer Nachtpirschfahrt endete, bekamen wir, sozusagen als Bonus, noch ein Stachelschwein und einen Honigdachs zu sehen. Spannend wurde es, als Petra meinte Elefanten zu riechen und Patrick unser Fahrer, im selben Moment erklärte: "I smell a rhino!" Und dann nahm auch ich den scharfen stechenden Geruch war. Wir stoppten und verhielten uns absolut still. Kurz darauf hörten wir ein leises Schmatzen und brechende Zweige in der Dunkelheit. Der Nashornbulle, der sein Revier mit seiner Duftmarke markierte, stand nur wenige Meter vom Fahrzeug entfernt. Wir hörten ihn deutlich, wir rochen ihn deutlich, aber sehen konnten wir ihn in dem dichten Buschwerk nicht!
![]() ![]() Die Nächte im Old Ursula Camp waren ehr ruhig im Vergleich zu den Nächten im Mana Pool National Park. Erst am Morgen wurden wir von einer lauten Scharr Goldbuckpapageien geweckt. Die Papageien waren genau vor unserem Bungalow in einem Strauch gelandet. Vom Bett aus erwischte ich gerade noch einen von ihnen mit der Kamera. Überhaupt gab es eine ganze Reihe verschiedener Vögel im Camp zu beobachten. Unser Ziel, den Zambesi mit dem Kanu zu befahren und dabei Großwild zu erleben hatten wir genauso erreicht, wie möglichst viele unvergessliche Momente in der Nähe von Wild und einen nicht ganz alltäglichen Geburtstag zu erleben. Zimbabwe kann und wird uns nicht Kenya und Tansania ersetzen, aber es hat unseren Horizont erweitert und eine neue weitere Möglichkeit der Wildbeobachtung und Wildbegegnung geboten. Es war ganz sicher nicht das letzte Mal, das wir mit einem Kanu auf die Pirsch gehen und so sind erste Pläne für eine weitere Zambesi Safari schon in Arbeit. Sollte dieser Bericht dem ein oder anderen Lust auf so eine Kanu Tour gemacht haben; die Kontakte sind geknüpft und eine private Safari mit ausgesuchten Professional Guides ist in Planung! Mit einer kleinen selbst ausgesuchten Gruppe, würden wir das Abenteuer Zambesi dann noch einmal angehen! Aber entgegen der Meinung der Safarianbieter hat uns das Erlebte gezeigt, ein wenig Kanu Erfahrung und die Bereitschaft sich einer Gruppe anzupassen sollten vorhanden sein!
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