Ein Reisebericht von:
Safari wangu, Reiseberichte und Infos


Text Jörg, Fotos Jörg und Petra Reinecke (digital)

KAD 643 G im Tsavo


Wildlife Stories - Hungrige Löwen, gigantische Krokodile und eine Millionen Gnus (Migration 2015)
- Masai Mara Safari September 2015 Teil II -



In Gedanken an alte Zeiten - eine Nacht im Tarhi Camp


Mit einem Tag Verspätung starteten wir in unser neues Safariabenteuer, die wievielte Safari es war wussten wir tatsächlich nicht genau, wir wussten nur, dass wir vor mehr als 25 Jahren das erste Mal in Richtung Tsavo aufgebrochen waren. Auch damals dauerte die Fahrt im geliehenen Suzuki mehrere Stunden durch Staub und Hitze. Damals ging es von Malindi bzw. Watamu über eine Bushpiste bis zum Sala Gate. Heute dauerte es Stunden auf einer mäßigen Asphalt Straße nur um durch Mombasa zu kommen. Ganz zu schweigen von der von LKW´s überlasteten Straße bis Buchuma! "Alles ok!" sah Petra mich nach einer längeren schweigsamen Phase im Auto an. "Alles gut!" antwortete ich "Ich wünsche mir für diese Safari, das wir einfach mal nur ein oder zwei platte Reifen wechseln müssen!"

Wir brauchten tatsächlich fast 6 Stunden um das nur ca. 130 Kilometer vom Boko Boko entfernte Buchuma Gate des Tsavo Ost zu erreichen. Die noch junge Straße war teilweise schon wieder zerstört und von Löchern übersät, der ständige Gegenverkehr machte ein Überholen der oft nur kriechenden LKW´s fast unmöglich, dazu kamen diverse Baustellen und so war es schwer sich auf die schönen Dinge des Landes, am Straßenrand zu konzentrieren.

Letztendlich war ich froh, als ich in Buchuma auf die Bushpiste des Tsavo abbiegen konnte. Die Formalitäten am Gate waren schnell erledigt und wir freuten uns von einer netten und kompetenten Mitarbeiterin des KWS in den Park eingelassen zu werden, schließlich hatten wir ja auch schon ganz andere Erfahrungen mit dem KWS gemacht!

Je dichter wir dem Tasvo gekommen waren, je dichter wurde die Wolkendecke über uns. Jetzt im Park war von Sonne erst einmal nicht mehr viel zu sehen. Eine dichte, nach Regen aussehende Wolkenschicht überzog den Park. Dennoch war es trocken, sehr trocken. Hatte es an der Küste seit unserer Ankunft auch jeden Tag geregnet, hier war in den letzten Wochen sicher kein vernünftiger Regen herunter gekommen. Wir hatten den Tsavo als Zwischenstopp gewählt, da wir endlich das neu Tarhi Camp kennen lernen wollten. Die zweite bzw. nun ausgefallene Nacht hätten wir ansonsten im Satao Camp verbringen wollen.

Bevor wir das Tarhi Camp erreichten wollten wir, die auf dem Weg liegenden Wasserstellen anfahren. Unser erstes Ziel war also das Buchuma Wasserloch. Auf roter staubiger Piste erreichten wir die ausgetrocknete Wasserstelle, wo sich sonst viele Wildtiere tummelten herrschte sandige Trockenheit und Leere. Selbst Wasser hätte die Tiere hier nicht zum bleiben animiert, es gab weit und breit keinen grünen Halm oder ein grünes fressbares Blatt.

Unterwegs im Tsavo Ost

Unterwegs im Tsavo Ost Unterwegs im Tsavo Ost


Buchuma Wasserloch


Je tiefer wir in den Park fuhren, je weiter wir in Richtung Voi kamen, je trockener wurde die Landschaft. Auch die nächsten zwei kleineren Wasserstellen waren ausgetrocknet. Unterwegs sahen wir ein paar Grand Gazellen und etwas weiter weg eine Oryx Antilope. Eine leider tote Sandrennnatter und wenige flinke Echsen auf der Piste, viel mehr war nicht zu entdecken. Wenig später begegneten wir ersten roten Tasvo Elefanten in der roten staubigen Einöde des Tsavo Ost. Dann erreichten wir das Ndara Wasserloch. Ein einzelner Elefantenbulle beanspruchte das Frischwasser für sich alleine, als wir uns näherten verließ er kurz den kleinen Pond, als wüsste er, dass sein Verhalten nicht richtig war. Kletterte dann aber doch wieder in das Bassin und spritzte genüsslich mit dem Wasser umher. Am Ufer des kleinen Ndara Sees standen einige Kongonis und Zebras, aber auch hier gab es trotz permanenten Wassers (Irima hat eine Windradwasserpumpe) keinen grünen Halm. Wir verbrachten einige Zeit mit dem Elefantenbullen und fuhren dann weiter in Richtung Tarhi Camp. Eine Gruppe Zebras flüchtete galoppierend und Sand aufwirbelnd vor uns und wenig später entdecken wir ein erstes kleines Highlight. Ein Pärchen Schmuckflughühner samt Küken! "Wie kann man mit 40 Stundenkilometern über diese Piste fahren und nebenbei ein 4cm großes Küken neben der Piste sehen" sieht Petra mich entgeistert an. Ist dann aber sofort ganz hin und weg von dem kleinen, hübschen und gut getarnten Federkneul.

roter Tsavo Elefant am Ndara Wasserloch

Zebras im Tsavo

Schmuckflughuhn, Hahn Schmuckflughuhn, Henne


Schmuckflughuhn, Küken



Erst als wir uns dem ausgetrockneten Flussbett des Voi Rivers näherten wurde die Landschaft am Ufer etwas grüner und zwischen Riverbed und Tarhi Camp (Sentrim Tsavo) gab es sogar einen Hauch von Gras. Schlagartig änderte sich die Wilddichte, während wir uns über den Voi River dem Camp näherten, passierten wir Masai Giraffen, Steppen Zebras, Impalas, Gelbe Paviane, Wasserböcke und Warzenschweine. Direkt an den Wasserstellen des Camps standen ca. 50 Elefanten.

Seit Trevor und Margit (Jetzt Kiwara Safaris Ltd.) das Tarhi Camp vor ca. 20 Jahren aufgebaut und eine erste kleine Wasserstelle eingerichtet hatten, hat der Wildbestand und die Wilddichte in diesem Gebiet stetig zugenommen. Viele Jahre war das alte Tarhi Camp eine feste Anlaufstation für uns, unser Zuhause im Bush. Wir betrachteten es immer als Camping mit hohem Niveau, da wir ja versorgt wurden und das kleine Zelt über eine Dusche und Toilette verfügte. Oft waren wir nach längeren Safaris durch die Mara noch ein paar Tage im Tsavo im Tarhi Camp. Nicht mehr um ausgiebige Pirschfahrten zu unternehmen, sondern einfach um das Campleben und die um und durch das Camp ziehenden wilden Tiere zu genießen. Tatsächlich gibt es kein Camp in dem uns so viele Tiere im Camp begegnet sind. Vor allem die Nächte waren erlebnisreich. Wir können auf Begegnungen mit Kaffernbüffeln, Elefanten, Löwen und Leoparden zurückblicken. Im Tarhi Camp begegnete ich das erste Mal einer Hyäne zu Fuss, entdeckte meine erste Wildkatze und traf sowohl auf Erdwölfe als auch auf Streifenhyänen. Wir sahen nicht nur viel, wir lernten auch viel. Nächtelang begleitete ich die Askaris rund um das Camp. Lernte Spuren zu erkennen und vor allem Geräusche zu deuten. Das wir uns heute so zu Fuß im Bush bewegen können wie wir es tun, verdanken wir zu einem großen Teil Trevor und seinem Team aus dem Tarhi Camp.

Aber all das ist ein bisschen wehmütige Vergangenheit. Heute ist das gesamte Camp eingezäunt, der Badezimmerteil ist gemauert und es gibt sogar einen Pool. Die Zeiten in denen wir uns die Dusche mit dutzenden Kröten teilen durften sind vorbei. Die Zeiten wo ich nicht in das Zelt konnte, weil ein Leopard davor lag sind Geschichte und auch neben dem Zelt brüllende Löwen wird es wohl nicht mehr geben. Nachdenklich fuhren wir durch das neue Tor in das Camp. "Ohh, long time, so nice to see you!" das Tor wird uns von einem der alten Bekannten geöffnet. Wir freuen uns über ein Wiedersehen und haben uns erst einmal viel zu erzählen. Anschließend beziehen wir eines der neuen Zelte mit direktem Blick auf die Wasserstelle. Am Wasserloch stehen nach wie vor zwischen 30 und 40 Elefanten. Früher, wenn wir das Camp fast für uns alleine hatten, war dieses Zelt immer unser Lieblingsplatz, wenn das Camp ruhig und leer war gab es hier immer besonders viel zu sehen und zu erleben. Die Aussicht war durch die erhöhte Lage, mit der neuen gemauerten Plattform für das jetzt viel größere Zelt, sogar noch besser. Nur die Nähe zum Lunchplatz bzw. Dinningzelt war nicht so schön.

Sentrim Tsavo Camp ex Tarhi Camp

Tarhi Camp - Sentrim Tsavo East

Sentrim Tsavo Camp ex Tarhi Camp

Sentrim Tsavo Camp ex Tarhi Camp Sentrim Tsavo Camp ex Tarhi Camp
Sentrim Tsavo Camp ex Tarhi Camp Sentrim Tsavo Camp ex Tarhi Camp

Sentrim Tsavo Camp ex Tarhi Camp

Sentrim Tsavo Camp ex Tarhi Camp

Sentrim Tsavo Camp ex Tarhi Camp Sentrim Tsavo Camp ex Tarhi Camp

Sentrim Tsavo Camp ex Tarhi Camp

Sentrim Tsavo Camp ex Tarhi Camp


Aber diesmal wollten wir hier ja auch nicht wohnen sondern nur eine Nacht verbringen. Wir waren uns sicher, dass die neuen Zelte, die kleinen Hütten glichen, den meisten Safarigästen und vor allem den Safarineulingen sehr gut gefallen würden. Alles war viel heller als damals und mit Camping hatten diese Zelte nun wirklich nichts mehr zu tun.

Eigentlich gefiel es uns sogar ganz gut, wenn da nicht dieser dünne, fast unsichtbare Zaun wäre, der mir irgendwie das Gefühl gab, das ich vor den Tieren weggesperrt wurde! "Du spinnst!" war Petras einziger Kommentar zu diesem Bauchgefühl, als wir später unseren Sondowner auf der Tarrasse vor dem Zelt nahmen!

Gegen Abend hatten wir noch eine kleine Pirschfahrt in den Kanderi Swamp unternommen und mussten feststellen, dass auch dieser fast ausgetrocknet war und das dass meiste Wild direkt am Camp zu finden war!

Tsavo Ost

Imaplas und Gelberpavian

Tsavo Elefant


Der Nachmittag und der Abend im Tsavo waren ungewohnt kalt und windig. Noch nie habe ich im sonst heißen Tsavo am Tage so gefroren. Petra war froh über ihre Fließjacke. Die Nacht war erschreckend ruhig, weder hörten wir Löwen noch Hyänen, nur das leise Zirpen der Zykaden begleitete uns durch die Nacht! Am nächsten Morgen checkte ich kurz den Land Cruiser, füllte fast einen Liter Wasser nach und sah nach dem Ölstand. Dann brachen wir früh auf, unser Ziel war Nairobi! Wir wollten den Park am Manyani Gate verlassen und unterwegs noch Pipeline Road, Irima Waterhole und Mudanda Rock nach Wild absuchen. Letztendlich schafften wir es bis zur Pipeline Road.

Tsavo Steppe - Pipeline Road, Anfang September 2015



Irgend wie hatte ich das Gefühl, das die Lenkung im leichten Sandboden zuviel Spiel hatte. Ich stoppte und ging um den Wagen, am Lenkgestänge konnte ich nichts feststellen, allerdings tropfte nun der Kühler nicht mehr, sondern es lief und gar nicht mal so langsam. Ich stieg ins Auto und wendete. "Was ist?" fragte Petra "Wenn wir Glück haben schaffen wir es noch bis zur Voi Garage! Der Kühler gibt gerade auf!" "Scheiße!" ich nickte Petra wütend und traurig zu! "Just some drops!" gingen mir Yolandas Worte wieder durch den Kopf! Gleichzeitig suchte ich im Hinterkopf schon mal nach Plan B und C!

Im Schritttempo fuhren wir zurück in Richtung Voi Gate, an dem Abzweig zum KWS Hauptquartier änderte ich meine Meinung: "lass uns zum KWS fahren, dass ist kürzer!" Gesagt getan. Langsam rollten wir bis auf den Hof des KWS. Hilfe war schnell gefunden und der Leiter vor Ort erlaubte die Reparatur des Kühlers.

Gleich zwei KWS Fundis machten sich daran den Kühler zu untersuchen, schnell war das wenige restliche Wasser abgelassen und dann fing einer der beiden Fundis an den gar nicht mal so kleinen Riß im Kühler mit einer zwei Komponentenpaste zu verschmieren. "That will work?" hatte ich meine Zweifel "Yes of course, that is what we are doing with our cars as well!" versicherte er mir, dass es halten würde. "Even up to masai Mara?" hatte ich immer noch Zweifel. "Even up to Mara and back!" versicherte er mir.

Nach 20 Minuten Trocknungszeit, füllten wir wieder Wasser nach und siehe da, es lief. "It´s not working!" bestätigte ich meine Zweifel! "It is, it´s just not enough, the break is bigger! But now we don`t have this paste any more!" "You get it in Voi!" fragte ich, er nickte. Ich gab einen der Fundis 500 Kenya Shillinge und wir warteten.

KWS Werkstatt

KWS Werkstatt KWS Werkstatt


KWS Werkstatt



Nach der Rückkehr des Fundis wurde erneut gemischt, gerührt und geschmiert, was das Zeug hält. Dann wieder 20 Minuten warten. Ich nutzten die langen Pausen um die nebenan liegende Stockade des David Sheldrick Wildlife Trust zu besuchen. Die Elefanten Waisen waren natürlich im Bush, aber neben einigen verwunderten Keepern traf ich noch auf ein unfreundliches Zebra Junges. Zumindest duldete das freilaufende Tier nicht, dass ich näher kam, sondern vertrieb mich Zähne fletschend und schnappend. Und

da Zebrazähne sehr groß sind, trat ich den Rückzug zum Auto an. Trevor, war leider auch nicht an der Stockade, sondern gerade heute Morgen nach Ithumba aufgebrochen. Nachdem die Fundis sich sicher waren, dass der Riss nun vollständig verschmiert und die Paste getrocknet war füllten wir wieder Wasser in den Kühler. Und sahen dann zu, wie es wieder unten herauslief! "Maybe now, we weld it!" fragte ich grinsend und verzweifelt zu gleich, ob nun nicht doch geschweißt bzw. gelötet werden sollte.


KWS Werkstatt


Nun wurde der Kühler komplett ausgebaut und verschwand hinter einer dunklen Wand. Sichtbar passierte eine ganze Weile gar nichts, aber nach einer Stunde fingen die beiden Fundis wieder an den Kühler einzubauen. Anschließend füllten wir nun zum dritten Mal Wasser in den Kühler und siehe da, es hielt und tropfte nicht! Hätten wir ja auch gleich machen können, ging es mir durch den Kopf. Aber im Grunde waren wir mehr als froh, dass wir unsere Fahrt nun fortsetzen konnten.

Ich rief Gaby (Sunworld Safaris) an und teilte ihr mit, dass wir spät aber dennoch wie geplant heute ankommen würden. "Außerdem prüfe bitte mal, ob ihr unseren Wagen bei euch instand setzen könnt und eventuell einen Land Cruiser für uns frei habt!" beendete ich das Gepräch und hatte somit zu Plan C übergeleitet! Petra sah mich mit großen Augen verwundert an. "Ich will diese Safari, diese Migration genießen, ich will mich einfach nur auf das Wild konzentrieren, nicht auf den scheiß Wagen!" "Das meint er nicht so!" streichelte Petra über das Armaturbrett des alten Cruiser.

Mit mehr als vier Stunden Verspätung verließen wir den Tsavo und fuhren in Richtung Nairobi. Zwischen Voi und Mtito Andai waren die Bauarbeiten an der neuen, fragwürdigen Schnellbahnstrecke (Mombasa - Naiobi) in vollem Gange. Unschöne große, rote Wälle und weiße Pfeiler ragten in die Landschaft und machten einen Blick in den dahinter liegenden Tsavo Ost unmöglich. Willkommen im 21 Jahrhundert - hoffentlich geht die Rechnung auf und hoffentlich wird sie nicht vom Wild bezahlt, gingen mir viele Gedanken durch den Kopf.

Die Straße war nun nicht nur löchrig und viel zu stark befahren, nun war sie auch noch hässlich und machte über viele Kilometer nachdenklich.

Mombasa - Nairobi Highway / new fast train building side

Auf dem Mombasa - Nairobi Highway Auf dem Mombasa - Nairobi Highway

Mombasa - Nairobi Highway / new fast train building side



Ohne weitere matata (Probleme) erreichten wir nach Einbruch der Dunkelheit Nairobi. An die neue Straßenführung und den Schilderwald durfte ich mich im letzten Oktober schon gewöhnen und so erreichten wir das Sunworld Büro und unseren Schlafplatz trotz der Dunkelheit sicher so gegen 21.oo Uhr! Lunch und Dinner waren heute ausgefallen, aber irgendwie hatten wir auch gar keinen Hunger! Erschöpft fielen wir in unser Bett!

Nachdem wir gefrühstückt hatten übernahmen wir von Gaby und Dave einen Toyota Prado um damit zu Daphne Sheldrick zu fahren. Der KAD 643 G sollte erst einmal auf Herz und Nieren geprüft werden und blieb bei Sunworld in der Garage. Noch bevor wir zu Daphne aufbrechen konnten stand allerdings fest: Der Kühler muss ausgetauscht werden, die Bremse funktionierte so nicht richtig, und und und!

Dave macht mir den Vorschlag unseren Wagen herzurichten und ihn dann in die Mara bringen zu lassen. Für die Überbrückungstage bekommen wir einen Land Cruiser von Sunworld! Das Angebot klang gut, wollte ich doch schon im letzten Jahr meinen Wagen hier in Nairobi überholen lassen.
Erleichtert und entspannt, trotz der Zusatzkosten, fuhren wir zu Daphne.

Zwischen Elefantenbabys
Wir erreichten die Aufzuchtstation kurz nach 12:00 Uhr Mittags. Die öffentliche Besucherzeit war gerade vorüber. Unser erster Weg führte uns in Angelas (Daphnes jüngere Tochter) Haus, wo wir Daphne vermuteten. Nach einem kurzen Plausch und der Erkenntnis, dass Daphne doch in ihrem eigenen Haus war, wechselten wir in das alte nostalgische Gebäude, mit seiner umwucherten Terrasse und dem Ausblick, direkt in den Nairobi Park.

Jörg und Petra Reinecke beim David Sheldrick Wildlife Trust



Daphne freute sich sichtbar uns wieder zu sehen und die Freude, dass es ihr deutlich besser ging als beim letzten Besuch war ganz auf unserer Seite. Statt im Krankenbett saß Daphne nun in einem Rollstuhl und strahlte die gewohnte Zuversicht und Liebenswürdigkeit aus.

Natürlich durften wir auch wieder einen Abstecher in den Park unternehmen um die irgendwo in der Nähe im Bush stehenden Elefantenwaisen zu besuchen! Neben den Minijumbos trafen wir wieder als erstes auf eine Giraffe, dieses Mal allerdings auf eine wilde! Von unserem Begleiter, einem der Keeper, erfuhren wir, dass die kleine Giraffe, die wir vor einem Jahr hier angetroffen hatten, leider nicht überlebt hatte. Ihr Tod machte uns etwas nachdenklich. Der gefleckte Langhals war nämlich genau hier wo wir durch den Bush marschierten von einer Löwin angefallen worden. "The giraffe was together with some keeper, but nobody realize the lion. The giraffe mange to run away, but after this attack she never comes good. By the end she died." Vermutlich hatte das junge Tier nach der Attacke das Vertrauen in seine Beschützer verloren und verweigerte gestresst Nahrung und Zuneigung!

Jörg und Petra Reinecke beim David Sheldrick Wildlife Trust



Wir unterdessen realisierten, das wir uns in der Wildnis befanden. In Gegenwart der Elefanten brauchten weder wir noch die Keeper sich Sorgen zu machen, die kleinen Jumbos waren zwar verspielt aber sehr aufmerksam und jeder Zeit bereit ihre Familie und dazu gehörten auch die Keeper, zu verteidigen. Nur so war es den Keepern möglich mit den größeren Waisen tief in die Parks zu marschieren und nur so fanden Begegnungen mit Raubkatzen oder wilden Elefanten einen guten Ausgang!

Jörg und Petra Reinecke beim David Sheldrick Wildlife Trust

Jörg und Petra Reinecke beim David Sheldrick Wildlife Trust Jörg und Petra Reinecke beim David Sheldrick Wildlife Trust


Jörg und Petra Reinecke beim David Sheldrick Wildlife Trust

Jörg und Petra Reinecke beim David Sheldrick Wildlife Trust Jörg und Petra Reinecke beim David Sheldrick Wildlife Trust


Jörg und Petra Reinecke beim David Sheldrick Wildlife Trust



Wir erlebten eine Stunde Rüsselkraulen und Herumbalgen mit den kleinen Waisen. Hatten lustige und traurige, nachdenkliche Erlebnisse mit den Mini Jumbos. Alle Waisen hatten ihr ganz persönliches Schicksal und traumatisches Erlebnis, meist mit Menschen. Ein Kalb hatte nicht nur die Mutter verloren, sondern war selber Opfer einer Drahtschlinge geworden. Nicht nur, das die Metallschlinge tagelang sein Bein abgeschnürt hatte, zu allem Übel hatte man am Ende versucht den kleinen Elefanten mit einem Speestoß in den Schädel zu töten. Kaum zu glauben, das Daphne und ihr Team diesem jungen Elefanten den Lebensmut zurückgeben konnten!

Jörg und Petra Reinecke beim David Sheldrick Wildlife Trust

Jörg und Petra Reinecke beim David Sheldrick Wildlife Trust

Jörg und Petra Reinecke beim David Sheldrick Wildlife Trust



Wir beendeten unseren Besuch bei Angela und Daphne mit der Übergabe von mitgebrachten Sanitätsmaterialien. Anschließend ließen wir es uns nicht nehmen noch auf eine Zigarettenlänge die alte Terrasse von Jills Hause zu genießen.

Jörg und Petra Reinecke beim David Sheldrick Wildlife Trust



Den Abend verbrachten wir mit Dave und seinen Kindern und besuchten ein neues italienisches Restaurant! Unser Gepäck und unsere Ausrüstung hatten wir vorher in den Land Cruiser KBN 656 F umgeladen.

Nach einmal hatten wir fest und ohne Unterbrechungen geschlafen und brachen ausgeruht am nächsten Morgen kurz nach Sonnenaufgang auf in Richtung Masai Mara.
- Teil III -
Wildlife Stories - Hungrige Löwen, gigantische Krokodile und eine Millionen Gnus (Migration 2015)

(hier gehts weiter!)





Boko Boko Guesthouse, Kenya