Ein Reisebericht von:
Safari wangu, Reiseberichte und Infos


Text Jörg, Fotos Jörg und Petra Reinecke (digital)

Masai Mara Safari 2015


Wildlife Stories - Hungrige Löwen, gigantische Krokodile und eine Millionen Gnus (Migration 2015)
- Masai Mara Safari September 2015 Teil IV -



Hungrige Löwen und gierige Hyänen


Die folgende Nacht war laut und unruhig, gegen Mitternacht lauschten wir einem Flusspferde, welches laut schmatzend neben unserem Zelt graste und zum Glück seinen Stuhlgang unter Kontrolle hatte. Und ca. 2 Stunden vor Sonnenaufgang wechselten sich lautes Löwengebrüll und Hyänengekicher ab. Wir waren uns nicht ganz sicher ob ganz in der Nähe erfolgreich gejagt worden war oder Löwen und Hyänen aneinander geraten waren!

Mara Bush Camp, Sunworld Safaris



Nach einer schnellen Tasse Tee verließen wir noch vor Sonnenaufgang das Camp und schon nach wenigen Metern erhielten wir Klarheit. In der Ebene vor dem Camp, wo gestern noch friedlich hunderte von Gnus grasten, hatten die Hyänen zugeschlagen. Am ersten Kill waren mehr als ein Dutzend Hyänen dabei die Überreste eines Gnus auseinander zu reißen. In einiger Entfernung sahen wir den zweiten Kill und überall Hyänen. Der gesamte Kiombo Clan musste anwesend sein. Wir zählten ca. 35 Tiere unterschiedlichsten Alters. Überall wurde in der Dunkelheit gekichert und geknurrt. Vereinzelte Tiere suchten mit einem Bein oder anderem Knochen der Beute das Weite. Jungtiere stritten sich um Fellteile und andere Clanmitglieder verschwanden kopfüber in den Leibern der geöffneten Beute. Die ersten Geier waren bereits eingetroffen. Wir blieben eine Weile und folgten dann dem Brüllen der Löwen.

Tüpfelhyänen am Kill

Tüpfelhyänen am Kill

Tüpfelhyänen am Kill

Tüpfelhyänen am Kill



Vielleicht haben auch die Raubkatzen Jagdglück gehabt, vielleicht waren die beiden Gnus aber auch Löwenbeute und die Katzen waren vom übermächtigen Hyänenclan vertrieben worden. Aber dass wird wohl ein Geheimnis der Wildnis bleiben.

Da die Löwen immer noch zu hören waren, hatte das Gebrüll aber vermutlich andere Ursachen. Wir suchten am Ufer des Talek nach den Katzen und stießen nach kurzer Suche auf zwei kräftige Löwenmännchen, die gerade dabei waren den Talek zu überqueren. Vermutlich die beiden Männchen vom Vorabend? Die noch schlechten Lichtverhältnisse gaben uns keine Klarheit, aber von den Weibchen war nichts zu sehen.

Mara Löwen Mara Löwen
Mara Löwen

Mara Löwen



Wir überlegten einen Augenblick, ob wir den großen Männchen durch den Talek folgen sollten, entdeckten dann aber wenig später die vier jungen Löwenmännchen, die wir vor einigen Tagen zum ersten Mal beobachtet hatten. Sichtbar hungrig zogen sie am Ufer des Talek entlang. Wie hungrig sie tatsächlich waren, wurde uns deutlich, als die vier, zwar etwas angewidert, aber mit knurrendem Magen, einen alten verrotteten Gnukadaver untersuchten. Der von einem Krokodil bewachte Kill war schon fast ohne Fell und sicher mehrere Tage alt. Schmackhaft und gut abgelagert für ein Krokodil, aber nichts für Löwen.



Löwen am Talek River

Löwen am Talek River

Löwen am Talek River

Löwen am Talek River

Löwen am Talek River



Nach einiger Zeit ließen die vier jungen Männchen vom alten Kadaver ab und zogen weiter, wir folgten ihnen. Aber auch ihr nächster Versuch an etwas Fressbares zu kommen war von beginn an zum Scheitern verurteilt. Erstens war der ins Visier genommene Büffel nicht alleine und zweitens waren die ausgewachsenen Kaffernbüffel noch eine Hausnummer zu groß für die vermutlich noch unerfahrenen Junglöwen. Die Raubkatzen schätzten dann aber ihre Situation richtig ein und unterließen einen ernsthaften Angriff auf die Büffel.

Löwen greifen Büffel an

Löwen greifen Büffel an

Löwen greifen Büffel an

Löwen greifen Büffel an




Wir besuchten noch einmal die Krokodilmutter, die immer noch auf ihrem Gelege ausharrte und fuhren dann, da wir noch ganz in der Nähe waren, zurück ins Camp. Genau wie die Katzen wollten wir die heißen Mittagsstunden im Schatten verbringen. Kurz vor dem Mara Bush Camp passierten wir noch einmal einen der Gnukadaver vom Morgen und stellten fest, dass die Geier vom nächtliche Hyänenmahl nicht mehr viel über gelassen hatten.

Nilkrokodil

Gnu Skelett

Mara Bush Camp, Sunworld Safaris



Gegen 15:00 Uhr machten wir uns wieder auf die Suche nach den drei Leoparden, trafen aber zunächst nur einige Masai Giraffen und Elend Antilopen an. Wir freuten uns über ein Neugeborenes Giraffenbaby und einige neugierige Zebramangusten. Dann bekamen wir einen Tipp, die Jungen sollten sich oben in einem dichten Strauch aufhalten. Eine gefühlte Ewigkeit suchten wir den hohen Strauch ab, ehe wir endlich versteckt hinter Laub und Ästen den ersten gepunkteten kleinen Körper entdeckten. Wir warteten fast eine Stunde bis sich die erste der kleinen Raubkatzen richtig zeigt. Es fing schon an zu Dämmern, als endlich beide Leoparden Jungen ihr Versteck verließen und begannen im Dickicht zu spielen. Aber auch auch an diesem Abend ließ sich die Mutter nicht blicken!

Elend Antilopen

Masai Giraffen
Masai Giraffen Masai Giraffen

Masai Giraffen Masai Giraffen


Masai Giraffen

Masai Giraffen


Leopard

Leopard

Leopard

Leopard



Katzenglück
Nach einem wundervollen Sonnenaufgang stolperten wir sozusagen als erstes über die beiden Löwenmännchen und ihre Parnerinnen, ließen uns aber nicht lange aufhalten. Wir wollten ohne Ablenkung dort weitermachen, wo wir am Vortag aufgehört hatten und die beiden jungen Leoparden vermuteten. Unsere Hartnäckigkeit wurde belohnt, unweit der Stelle, wo wir die beiden kleinen Katzen verloren hatten, fanden wir sie wieder. Und dieses Mal war auch die Mutter dabei. Die geschmeidige Raubkatze führte ihren Nachwuchs durch das offene Gelände und würde ihnen sicher ein neues Versteck zuweisen oder sie zu ihrer nächtlichen Beute führen. Wir folgten ihr bis sie im dichten Dickicht mit den kleinen verschwand. Nach dieser Begegnung und Auswertung der Bilder vom Oktober 2014 hatten wir nun auch die Bestätigung, dass es sich um die gleiche Leopardin wie vor einem Jahr handelte. Wir hofften, dass sie diese beiden Jungen nun durchbringen würde. Dass sie eine gute und erfolgreiche Jägerin war, hatte sie uns im Oktober 2014 bewiesen, als sie in unserem Beisein ein Gnu gerissen hatte. Aber auch damals, hatte sie den Kill, nach einem ersten Appetithappen, gut versteckt. Es wäre also nicht ungewöhnlich, wenn wir von ihrer möglichen Beute in den vergangenen fünf Tagen nichts mitbekommen hätten.

Sonnenaufgang Masai Mara

2 Löwenmännchen



Leopard mit Jungen

Leopard mit Jungen
Leopard mit Jungen Leopard mit Jungen


Leopard mit Jungen

Leopard mit Jungen

Leopard mit Jungen



Nach der hervorragenden Leopardenbegegnung, bei der wir nun auch endlich wieder alle drei Katzen zusammen erleben konnten, suchten wir uns einen gemütlichen und übersichtlichen Platz zum Frühstücken. Natürlich umrundeten wir unseren Frühstücksplatz ein- zweimal mit dem fahrzeug, um sicher zu gehen, das wir keine Löwen störten. Zusätzlich sorgte ein große Gruppe Impalas und eine Herde Giraffen für unsere Sicherheit im offenen Gelände. Den Augen und Ohren der Giraffen und Antilopen wäre sicher nichts entgangen und der Warnruf der Impalas hätte auch uns rechtzeitig gewarnt! Entspannt genossen wir die Freiheit in der Wildnis zu sein. Umrundet von Warzenschweinen, Impalas und Giraffen fühlten wir uns wie ein Teil der Wildnis.

Busch Frühstück



Busch Frühstück

Busch Frühstück

Busch Frühstück

Busch Frühstück



Gegen Mittag fuhren wir nach Talek um noch einmal die Tanks des Land Cruiserrandvoll zu füllen und uns für die kommende Woche unabhängig zu machen. Noch einmal pirschten wir entlang des Talek River, nutzten die schmalen verschlungenen Pisten direkt am Ufer und kletterten mit dem Land Cruiser Hügel rauf und runter. Das Krokodilweibchen mit den Eiern hatte das Gelege verlassen und kühlte sich während der heißen Mittagsstunden im Talek ab, Hippo Familien sonnten sich auf Sandbänken und Elefanten zogen im Wasserbett den Fluss entlang. Immer wieder fanden wir halb verrottete Gnukadaver, die von Krokodilen bewacht wurden.

Auch an diesem Abend regnete es leicht im Ol Kiombo Gebiet. Aber wie auch am Vortag zeigte der Regen keine Auswirkungen, die Pisten waren morgens wieder abgetrocknet und das Gras blieb braun.

Flusspferde im Talek Fluss

Elefannten im Talek Fluss

Nilkrokodil Nilkrokodil

Elefanten am Talek

Krokodil am Talek Fluss




- Teil V -
Wildlife Stories - Die Nächte am Mara River; hungrige Löwen, gigantische Krokodile und eine Millionen Gnus (Migration 2015)

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Zebramangusten



Boko Boko Guesthouse, Kenya