Die Löwen schlagen zu Natürlich erlebten wir in der Mara mehr als nur Tod und Drama, wir genossen auch die friedlichen Momente mit Elefanten, grasenden und dösenden Flusspferden und die bunte Artenvielfalt dieser Migration mit Elend Antilopen, Topis, Kongonis, Impalas, Thomys, Warzenschweinen, Giraffen und Zebras in einem Bild. Die Momente, wenn Gnus und Zebras friedlich nebeneinander am Mara Ufer standen. Aber auch die Momente mit jungen Kronenkranichen, Perlhuhnküken oder nestbauenden Sekretären. Auch die kurze Begegnung mit Siri´s Sohn, einem ebenso scheuen Leoparden wie sie es ist, bleibt unvergessen! Als Erinnerung für diese Begegnung bleibt uns ein Hasenbild! Wir hatten den jungen Leoparden nur kurz im dichten Bush gesehen und dann den Hasen entdeckt. In der Hoffnung, das auch der Leopard den Hasen sehen würde, konzentrierten wir uns auf das Langohr. Leider ging die Rechnung nicht auf ;-)
![]() ![]() Und immer wieder wurden wir an die Spielregeln der Wildnis erinnert. Sei es bei der Beobachtung zweier Schakale, die vor unseren Augen ein älteres Stück Beute ausgruben um es an anderer Stelle wieder zu verstecken. Oder der Moment wo Löwe und Elefanten sich gefährlich nahe kamen. Eine Giraffe, die als bekannter Vegetarier, einen Gnuschädel abknabberte und selbst ein sonst so friedlicher Hammerkopf, mit einem kleinen Wels im Schnabel erinnerte uns an die Regel: "Fressen und gefressen werden"! hier war im wahrsten Sinne des Wortes, das Reich des Stärkeren! Die wunderschönen, friedlichen und unvergesslichen Sonnenuntergänge konnten einen dass zwar fast vergessen lassen, aber spätestens wenn wir mit der Taschenlampe in der Hand bei Nacht durch das Camp streiften, riefen wir uns die Regeln wieder in unser Gedächtnis!
Und so überwogen auf dieser Safari, die Momente des Überlebens Aber nicht nur die Krokodile machten ihre Beute, auch die Löwen schlugen zu. Mehrfach wurden die Crossings von Löwen unterbrochen. Oft sahen wir die kraftvollen Katzen wenn sie die Herden begleiteten und beobachteten.
Bei unserem letzten anvisierten Crossing dann unser Katzenhighlight. Wieder waren es gigantische Massen an Gnus, die den Mara River überquerten. Wieder schoben sich tausende Leiber, im ersten Licht des Tages, auf uns zu und an uns vorbei in den River. Wieder würde es ein gigantisches Crossing werden, aber plötzlich stoppte die Lawine, der Strom der Gnus riss je ab. Ich sah mich um und erblickte eine Löwin hinter unserem Fahrzeug! Zielstrebig trabte sie in die verdutzten Gnus, dann wurde sie schneller und setzte zum Sprung an, alles geschah in Sekunden. Staub wirbelte auf, nahm uns für einen kurzen Moment die Sicht.
Dann hatte Löwin hatte die Beute schon zu Boden gerungen. Der tödliche Kehlbiss war angesetzt und wurde nicht gelockert, noch zuckte und zappelte das Gnu. Immer noch standen die verbliebenen Gnus wie versteinert, plötzlich kamen erste junge Gnus zurück über den Fluss geschwommen. Nichts ahnend rannten sie auf verbliebenen Gnus zu, unmittelbar an der Löwin vorbei. Die Löwin sah kurz auf, ließ dann von ihrer inzwischen toten Beute ab und sprang in sekundenschnelle einem weiteren Gnu an die Kehle. Der Biss war gezielt, die erfahrene Jägerin legte noch eine der mächtigen Tatzen um den Hals des erwischten Gnus und drückte der Beute dann die Luft ab. Erst jetzt wurde uns bewusst, dass eine ausgewachsene Löwin fast die selbe Höhe wie ein erwachsenes Gnu hat!! Ohnmächtig brach das Gnu zusammen. Die Löwin hatte innerhalb von Minuten erfolgreich zweimal vor unserem Auto Beute gemacht. Als auch das zweite Gnu tot war, ließ die Katze von ihrer Beute ab und lief zielstrebig auf die immer noch verdutzten Gnus zu. Wollte sie noch einmal zuschlagen oder war sie im Rausch? Was für uns zuerst nach Blutrausch aussah hatte allerdings System.
Wir waren dankbar die Natur und ihre Spielregeln wieder ein bisschen besser kennen gelernt zu haben. Auf der einen Seite eine Gepardin die mit ihren Jungen weite Teile der Mara nach Beute durchstreifen muss, vier junge Löwen, die hungrig an einem stinkenden, verwesten Kadaver im Wasser nagten und auf der anderen Seite eine Löwin die in wenigen Minuten aus tausenden von Gnus zweimal für ihre, ohnehin gut genährte Familie, Beute macht. Noch vor Einbruch der hatte das Rudel beide Kadaver fast vertilgt und so kehrten auch wir an unserem vorerst letzten Abend in der Mara, zeitig in das Mara Eden Camp zurück und genossen ein letztes Dinner mit Lagerfeuer am Ufer des Mara Rivers und eine letzte Nacht im fast offenen Zelt. "Kaum zu glauben, dass wir noch 14 Tage in Kenya vor uns haben!" hatte Petra beim Lunch gesagt und wirklich, die Erlebnisse, hatten dass Zeitgefühl außerkraft gesetzt!
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