Ein Reisebericht von:
Safari wangu, Reiseberichte und Infos


Text Jörg, Fotos Holger Ahlbrecht und Jörg Reinecke (digital)

safari wangu


Wildlife Stories - Auf der Suche nach Abenteuer und Raubkatzen
- Masai Mara August 2016 -



Ein Einhorn in der Masai Mara


Gewohnt früh, brachen wir am folgenden Morgen noch vor Sonnenaufgang auf in Richtung Mara River, wo wir immer noch auf spektakuläre Crossings hofften. Natürlich sahen wir auch an dem kleinen Hügel vorbei, auf dem sich die Gepardin Malaika immer noch mit ihrem winzigen Nachwuchs versteckt hielt.
"No, she din´t kill yesterday. Since two days she isn´t feeding!" erfuhren wir von "Cheetah for ever".

Erstaunlicher Weise, gab es keine Hinweise auf Löwenrudel. Niemand den wir unterwegs trafen hatte aktuelle Standorte oder Sichtungen. Weder die Ol Kiombo Löwen, noch das Rekero Rudel wurden in den letzten Tagen gesichtet. Das hohe trockene Gras hielt sie weiterhin verborgen. Genauso wenig gab es ankommende Crossings der Gnus. Ein Fahrer hatte eine kleine Gruppe Gnus beim überqueren des Mara River zurück in Richtung Serena Lodge beobachtet, aber das war dann auch die einzige Meldung die uns erreichte. Trotzdem hatten wir uns entschlossen noch einen weiteren Tag am Ufer des Mara River zu verbringen und auf unser Glück zu hoffen.

Als wir die Topi Plains am Fusse des Rhino Ridge und später die Paradies Plains durchstreiften, trafen wir auf tausende von Gnus, die Zahl schien von Tag zu Tag zu steigen, die Tiere kamen vermutlich aus Richtung Sand River bzw. Observation Hill, also mussten schon in großer Zahl auf der anderen Seite des Talek sein. Aus Richtung Tanzania schienen keine Gnus mehr zu kommen. Aber an dem Tag waren sie eben auf einmal da. Soweit das Auge reichte standen im immer noch hohen braunen Gras Gnus. Große Gruppen von Impalas und auch Topis trafen wir jetzt immer öfter an. Aber immer noch waren Kills und Kadaver die während der Migartion sonst überall zu finden waren, die Ausnahme. Oder wir sahen sie aufgrund der noch üppigen Vegetation einfach nicht. Die sonst so hilfreichen Geier trafen wir meist auf irgend welchen Bäumen an oder sie saßen, weit verteilt mit ausgebreiteten Flügeln auf dem Boden. Selten waren kreisende Geier zu beobachten.

Masai Mara, Geier

Masai Mara

Masai Mara

Masai Mara

Masai Mara



Ich vermutete, dass die Vollmondnächte, die wir aktuell hatten, den Raubkatzen aller beste Vorraussetzungen für nächtlich Jagten boten und wenn wir im ersten Morgengrauen unsere Pirschfahrten begannen, die Action der Katzen schon beendet war und diese sich satt und zufrieden in das Dickicht zurück gezogen hatten.
"Mach dir keinen Kopf, du kannst ja nichts dafür!" versuchte Holger mich aufzumuntern, als ich wieder einmal kopfschüttelnd das Fernglas abgesetzt hatte.

Masai Mara, Madenhacker



Natürlich bietet die Wildnis der Mara auch ohne jagende oder fressende Löwen oder den Fluss durchschwimmende Gnus immer genügend zu erleben und zu sehen, aber man hat ja schließlich Träume und Wünsche! Wir verbrachten wieder viel zeit zwischen Elefanten, Kaffernbüffeln und anderen wilden Tieren. Beobachteten die erstaunlich munteren Flusspferde und ihre Babys am und im Mara River und suchten nach möglichst großen Nilkrokodilen am Ufer.

Masai Mara, Nilkrokodil

Masai Mara, Nilpferd

Masai Mara, Nilpferd



Mangels aktiver Löwen konzentrierten wir uns auf die Tüpfelhyänen, die wir immer wieder antrafen. Die Chance die geschickten Jäger bei der Jagd auf ein Topi oder Gnu zu beobachten war in den Plains immer sehr hoch. Aber auch hier waren die Tiere uns immer einen Schritt voraus und wir erlebten nur noch wie die Hyänen mit Teilen ihrer Beute im Maul im hohen Gras verschwanden.

Masai Mara, Tüpfelhyänen

Masai Mara, Tüpfelhyänen

Masai Mara, Tüpfelhyänen

Masai Mara, Tüpfelhyänen



Für unser Lunch suchten wir uns eine mehr oder weniger abgelegene Stelle am Mara River und wurden auf einmal auf laute Gnu Schreie aufmerksam. Wie aus dem Nichts, war auf der gegenüberliegenden Uferseite ein einzelnes Gnukalb aufgetaucht. Laut blökend lief es am Ufer auf und ab und stürzte sich dann plötzlich in die Stromschnellen. Wir verloren es einen Augenblick aus den Augen und vermuteten anfangs, dass es abgetrieben worden war. Dann aber hörten wir das erneute Blöken und erblickten das Kalb putzmunter auf unserer Uferseite.
"Crossing!" grinste ich Holger an
"und du hast keine Fotos gemacht!" fügte ich lachend hinzu, während wir anfingen das Geschirr von der Motorhaube einzuräumen.
"Na toll!" lachte auch Holger.

Masai Mara, Buschfrühstück

Masai Mara, Buschfrühstück
Masai Mara, Buschfrühstück Masai Mara, Buschfrühstück

Masai Mara, Nilkrokodil

Masai Mara, Elefanten



Am Nachmittag erlebten wir dann auch tatsächlich noch einen Kill, als ein Sekretär eine Maus erlegte und in einem Stück verschlang. Ein wirkliches Highlight, war dann die Entdeckung eines Einhorns, vermutlich dem letzten seiner Art. ;-) In einer Herde von Gnus, befand sich ein Tier, bei dem sich ein Ast genau zwischen den Hörneren verklemmt hatte und so sah das Gnu von weiten tatsächlich so aus, als hätte es auf der Stirn noch ein Horn. Also doch mehr ein Dreihorn!

Masai Mara

Masai Mara

Masai Mara



Masai Mara

Masai Mara

Unsere Löwen Sichtungen beschränkten sich and diesem Tag auf die Löwin, die wir am Vortag in der Nähe des Gnukadavers angetroffen hatten. Die Katze wirkte immer noch satt und lag faul zwischen zwei Büschen. Zwar wanderte ihr Blick immer wieder zu einigen großen Elend Antilopen, aber nach Jagdfieber sah sie nicht aus. Weniger faul war der Hyänen Clan, der im hohen Gras umherstreifte und Gnus und Topis aufschreckte.

Masai Mara

Masai Mara

Masai Mara

Masai Mara



Natürlich ließen wir den Tag nicht verstreichen, ohne noch einmal nach Malaika und ihren Jungen zu sehen. Die Gepardin sass wieder auf ihrem Aussichtshügelhielt und scannte die Umgebung nach Nahrung und Feinden ab. Noch gelang es ihr perfekt, ihren winzigen Nachwuchs vor anderen Raubtieren gut versteckt zu halten. Was aber auch bedeutete, dass wir die Kleinen nur selten gut zu sehen bekamen.

Mit Einbruch der Dämmerung sorgte dann noch eine kuschelnde Bande von Zebra Mangusten für Abwechslung und Unterhaltung, den kleinen Räubern, war vermutlich genauso kalt wie mir jeden Abend. Wieder erreichten wir das Camp erst nach Sonnenuntergang und zelebrierten dann den längst zum Ritual gewordenen Sundowner (ohne Sonne) und unser Dinner vor dem Zelt auf der Terrasse. Meist lauschten wir dabei den Hyänen in der Nacht, an jenem Abend bekamen wir allerdings zusätzlich noch Besuch von einer neugierigen Ginsterkatze!

Masai Mara

Masai Mara

Masai Mara



Wiedersehen mit Rani
Da wir von Elena einen Tip bekommen hatten, wo sich die Gepardin Rani mit ihren fast erwachsenen Jungen aufhalten sollte und da die mir gut bekannten beiden Löwenrudel irgendwie vom Erdboden verschwunden waren, beschlossen wir am nächsten Morgen unsere Pirschfahrten in Richtung Observation Hill und Sand River, auf der anderen Seite des Talek Rivers zu unternehmen. Das bedeutete, dass wir das das Talek Gate passieren musten und somit eigentlich nicht ganz so früh aufbrechen brauchten. Schließlich wurde das Gate offiziell erst um 06.30 Uhr geöffnet.
Aber irgendwie hatten wir unseren Rhythmus schon verinnerlicht und wachten wie jeden Morgen um 05.00 Uhr auf. Da auch Kaffee und Tee wie immer rechtzeitig auf unsere Terrasse standen, waren wir bereits um 06:00 Uhr schon wieder unterwegs und stellten erstaunt fest, dass das Gate bereits oder immer noch geöffnet war.
"Hast du nicht gesagt, dass Gate wird erst um 06:30 Uhr geöffnet?" fragte Holger erstaunt, als wir das offene Tor passierten.
"Ja, dachte ich auch. Anyway je früher je besser!" antwortete ich und fuhr weiter.

Wieder lag eine Sternklare Nacht mit einem fast vollen Mond hinter uns und es war erstaunlich hell für diese frühen Morgenstunden, wieder befürchteten wir, dass es selbst um diese Zeit schon zu spät für jagende oder fressende Katzen war.

Allerdings hatte ich gegen Morgen auch das Heulen der Hyänen gehört und war deshalb erst einmal in die Richtung gefahren, in der ich den Clan oder zumindest Teile des Hyänen Clans vermutete. Wirklich lange mussten wir dann auch nicht suchen, in gut überschaubarem Grasland trafen wir auf die ersten Tüpfelhyänen. Die kleine Gruppe kichernder und streitender Jäger, bestand aus mehreren Jung- und wenigen Alttieren und führte uns direkt zu einem frischen Riss.

"Ich schätze dieses Gnu haben sie selber erlegt oder der Clan hat es einem einzelnen Löwen abgejagt!" erklärte ich Holger meine Gedanken. Und dann sahen wir zu, wie sich die Hyänen an dem Kadaver gütlich taten oder um Teile des Fells stritten.

Masai Mara

Masai Mara

Masai Mara

Masai Mara

Masai Mara

Masai Mara



Wenig später ein weiterer Kadaver, dieses mal war es ein Gnukalb, auf den sich schon eine handvoll Geier und Marabus gestürzt hatten. Auch hier von Löwen keine Spur mehr. Aber die vermeintliche Beute war da, wir fanden nicht tausende, sondern hunderttausende von Gnus. Egal in welche Richtung wir sahen, überall zogen Gnuherden. Eine Grundrichtung war nicht auszumachen. Scheinbar Plan- und Ziellos zogen die verschiedenen Herden kreuz und quer durch das üppige wenn auch trockene Grasland.

Masai Mara

Masai Mara



An anderer Stelle, war es wieder ein junges Gnu, welches für interessante Wildbeobachtung sorgte. Das kleine Kalb hatte offensichtlich seine Mutter verloren und den Anschluss an die eigene Herde verpasst. Selbstbewusst hatte es sich einer Herde Kaffernbüffel angeschlossen und galoppierte tapfer zwischen den Kolossen mit. Sollte es noch auf Muttermilch angewiesen sein, war sein Schicksal wohl besiegelt, den die Büffel würden das Kalb wohl kaum säugen. Stören tat es sie anscheinend nicht, dass ihre Herde um den kleinen Waisen angewachsen war.

Masai Mara, Kaffernbüffel

Masai Mara, Kaffernbüffel

Masai Mara, Kaffernbüffel

Masai Mara, Elefanten

Masai Mara, Elefanten

Masai Mara



Nach den Gnus erfreute uns eine Elefantenfamilie mit sehr kleinem Nachwuchs und gegen Mittag fanden wir wie erhofft die Gepardin Rani mit ihren drei fast ein Jahr alten Kindern.
Als wir die Vier antrafen beendeten sie gerade ein kleines Mahl. Rani hatte eine junge Thomson Gazelle geschlagen und das war zu wenig für vier Geparden. Interessanter Weise holte eine der Jungen Katzen einen Teil der Beute aus einem Busch und brachte ihn zu seinen Geschwistern um zu teilen. Ein Sozialverhalten welches ganz sicher die Bindung für eine spätere Jagtkoalition stärken würde. Rani hatte augenscheinlich den Riss den Jungen überlassen und saß aufrecht und scannte mit ihren scharfen Augen die Umgebung nach weiterer Beute und Feinden ab.

Masai Mara, cheetah

Masai Mara, cheetah

Masai Mara, cheetah

Masai Mara, cheetah

Masai Mara, cheetah

Masai Mara, cheetah



Aber weitere Beute war zunächst nicht in Sicht. Wir hatten uns entschieden die Geparden den Rest des Tages zu begleiten und richteten uns auf eine längere Beobachtung der Katzen in ihrem Mittagsversteck ein. Doch dann wurden wir von einem nicht enden wollenden Treck von Gnus abgelenkt. Der Strom der Gnuleiber riss minutenlang nicht ab. Mehrere tausend Gnus zogen in Richtung Mara River.
"Jagende Geparden oder vielleicht ein Crossing?" fragte ich Holger
"Hm, was meinst du?" fragte Holgger zurück.
"Schwer zu sagen, die Chance ist fifty fifty und es ist deine Safari, du entscheidest!"

Masai Mara

Masai Mara



"Crossing!" entschied Holger entschlossen und so folgten wir den Gnus. Anfangs war es nicht schwer der Staubwolke zu folgen, als wir uns allerdings langsam an die Spitze des Trecks setzen wollten, verschwand dieser in dichtem grünen Buschwerk. Für uns gab es da mit dem Land Cruiser kein durchkommen und eine Piste schon gar nicht. Wir mussten also der Piste folgend einen großen Bogen fahren und schätzen, wo die Gnus am Mara River ankommen würden. Am Fluss angekommen, entdeckten wir den Hufspuren am Ufer nach, eine Crossing Stelle. Da ich mich aber schon lange nicht mehr in diesem Teil der Mara aufgehalten hatte, wusste ich anfangs nicht wo wir waren. Anstatt der Gnus, tauchten nach einiger Zeit einige Elefanten auf und später auf beiden Seiten des Mara Rivers ungefähr ein dutzend Zebras auf. Lautstark verständigten sich die gestreiften Esel und dann sprangen tatsächlich sechs Zebras in den Fluss und durchquerten diesen.
"Noch ein Crossing!" kommentierte ich das Gesehene. Holger sah mich nur an.
Auch einem großen Nilkrokodil war die Bewegung im Fluss nicht entgangen. Als sich das Reptil allerdings träge in Bewegung setzte, hatten alle sechs Zebras das Wasser bereits wieder verlassen.

Masai Mara

Masai Mara


Von den Gnus aber hörten und sahen wir nichts. Deshalb nutzten wir die Wartezeit für ein schnelles Lunch im Fahrzeug, mussten dann aber nach ca. 1,5 Stunden einsehen, dass die Gnus vermutlich einen anderen Weg gewählt hatten. Ich folgte also dem Mara River stromabwärts und nach einer weiteren halben Stunde stießen wir auf den Treck, von dem ein Teil der Tiere in einem Bachlauf am Trinken war. Kurz danach erreichte der Treck den Fluss den Mara River.

Masai Mara



Als wir allerdings das Ufer des Mara Rivers vor uns hatten trauten wir unseren Augen nicht. Mindestens 100 Fahrzeuge standen an beiden Seiten des Ufers verteilt, so viele hatten wir in all den Tagen zusammen noch nicht in der Mara gesehen. Die meisten der Safaribusse oder Geländewagen waren mit Chinesen besetzt und dementsprechend laut ging es in den Fahrzeugen zu.
Abgesehen davon, dass die meisten Fahrzeuge durch ihre Aufstellung es den Gnus und Zebras fast unmöglich machten den Fluss zu überqueren, hatten wir nicht die Absicht ein Crossing so zu erleben. In der Hoffnung, das die Gnus weiterziehen würden, suchten wir uns zunächst eine Stelle an der nur wenige Autos standen. Erkannten dann aber schnell, dass die Gnus sich bei der Masse der Fahrzeuge und dem Verhalten der Gäste nicht an das Wasser trauten. Wir sahen zu, wie hunderttausende Gnus in einem Bogen vom Fluss wegzogen und wieder zurück in die Graslandschaft wanderten.

Wir machten es wie die Gnus und zogen uns von dem Fluss und lärmenden Menschen zurück. So etwas hatte ich der Masai Mara noch nie erlebt und ich war mir ganz sicher, so etwas wollte ich auch weder in der Mara noch sonst irgendwo in der Wildnis noch einmal erleben. Holger und ich waren uns einig und so fuhren wir zurück in das Gebiet, wo wir die Geparden in der Mittagshitze zurück gelasen hatten.
"Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie noch im Schatten ihres Busches liegen!" redete ich Holger und mir selber gut zu.

Wir hatten Glück, nicht nur, dass ich die Stelle schneller als gedacht wieder fand, sondern wir sahen auch schon von weiten die vier Geparden unter dem Busch, an dem wir sie verlassen hatten! Und wir kamen genau rechtzeitig, zwei der Tiere fingen gerade an sich zu strecken und dann setzten sich alle Vier in Bewegung!

Masai Mara



Ich sah mir die Umgebung an und fuhr dann einen großen Bogen um die Geparden, um wenig später den Land Cruiser vor einem flachen Hügel zu stoppen. Holger sah mich fragend an.
"Die laufen einen kleinen Bogen und kommen dann auf diesen Hügel!" versprach ich Holger und erntete einen weiteren verblüfften Blick, als die Katzen nach wenigen Minuten genau vor uns auf dem Hügel ankamen.
"Irgend wann musst du mir mal erklären, wie du das machst?" lachte Holger.
"Irgend wann!" lachte ich zurück.

Masai Mara, cheetah

Masai Mara, cheetah

Masai Mara, cheetah



Nachdem auch von der Erhebung keine Beute auszumachen war, führte die Gepardin ihre Familie an ein kleines Wasserloch. Zunächst hatte sie sich kurz an die am Wasserloch trinkenden Zebras angeschlichen, aber mit dieser Beute hätte sie sich sicher Übernommen. Fohlen waren bei der Zebragruppe nicht dabei und um ein ausgewachsenes Zebra umzuwerfen brauchte es mindestens ein oder zwei ausgewachsene Geparden Männchen.

Wieder hatte ich mich zunächst weit von den Katzen entfernt und nach einer geeigneten Position für unsere weitere Beobachtung gesucht und wieder hatte es geklappt wie ein Gepard zu denken. Nach dem Besuch am Wasserloch kamen die vier gefleckten Sprinter direkt auf uns zu.

Masai Mara, cheetah

Masai Mara, cheetah

Masai Mara, cheetah

Masai Mara, cheetah

Masai Mara, cheetah

Masai Mara, cheetah

Als die Katzen sich wenig später vor unserem Land Cruiser, erneut ablegten und wir feststellten, dass wir höchstens noch eine Stunde Tageslicht hatten, machten wir uns auf den Rückweg ins Crocodile Camp.

Masai Mara, cheetah



Unterwegs trafen wir Elena, die auf der Suche nach Rani war. Wir berichteten kurz von unseren Beobachtungen und erfuhren von ihr, das Malaika weiterhin auf dem Hügel war und auch am heutigen Vormittag nicht gejagt hatte und das sie eigentlich die meiste Zeit heute in Talek in der Werkstatt war, weil ihr kleiner Suzuki nicht starten wollte.
(Die Geschichte mit der Talek Werkstatt kam mir irgendwie bekannt vor ;-) )
An einem der vergangenen Tage, hatte ich Holger versprochen, ihm jeden Tag eine neue Wildart zu zeigen und so kam mir der kleine, flinke Löffelhund an diesem Abend in Dämmerung gerade recht, um mein Versprechen zu halten.

Masai Mara, Löffelhund Masai Mara, Löffelhund



Wir treffen den König
Nach den Informationen vom Vorabend vermuteten wir, dass Malaika nun so langsam wieder Beute für sich und die Kleinen brauchte. Elena hatte uns bestätigt, dass die Gepardin nun seit drei Tagen nicht mehr gejagt hatte und sie hatte auch erzählt, dass Malaika ihre Jungen schon jetzt im Alter von knapp 3 Monaten an ihrer Beute Naschen und vor allem Blut trinken ließ. Obwohl wie Elena sich ausdrückte:
"She is a milk cow!" Sie also immer reichlich Milch für ihren Nachwuchs hatte.

An diesem Morgen allerdings überraschten uns drei Löwen, noch bevor wir den Hügel der Geparden erreichten. Gerade als die Sonne am Horizont aufgehen wollte fuhren wir direkt auf sie zu. Zwei Männchen und ein Weibchen versperrten uns sozusagen die Piste. Schnell erkannten wir, dass zumindest zwei der Raubkatzen alles andere im Sinn hatten, als zu jagen. Die Aufgabe des zweiten Männchens war noch nicht klar erkennbar.

Masai Mara, Löwen

Masai Mara, Löwen

Masai Mara, Löwen

Masai Mara, Löwen



Das paarende Männchen gehörten ganz sicher nicht zu den prächtigsten Exemplaren, die ich bisher in der Mara gesehen hatte. Aber er schien mit zu den neuen Herrschern des Kiombo Rudels zu gehören. Wir hatten nicht nur die Könige gefunden, sondern bekamen an diesem Morgen auch noch Königslicht dazu. In der aufgehenden Sonne konnten wir mehrere Paarungen beobachten, ehe wir dann nach Malaika suchten.

Masai Mara, Löwen

Masai Mara, Löwen

Masai Mara, Löwen

Masai Mara, Löwen

Masai Mara, Löwen

Masai Mara, Löwen



Die Gepardin lag nur knappe 1500 Meter von den Löwen entfernt immer noch in ihrem Versteck. Auch an diesem Morgen bekamen wir sie und die kleinen zwar zu sehen, aber nichts deutete darauf hin, das sie Jagen wollte. Wir umfuhren den nahen Umkreis ihres ausgesuchten Hügels und suchten nach vermeintlicher Beute, konnten allerdings keine Antilopen entdecken.

Wieder mussten wir eine nicht ganz einfache Entscheidung treffen. Weiterhin zwischen Malaika und den Löwen pendeln und auf Jagdaktivitäten hoffen oder nach neuen Katzen suchen.
"Noch ist gute Leoparden Zeit!" beeinflusste ich Holgers Entscheidung und nach dem er Einverstanden war, pirschten wir entlang des kleinen Flusslaufes am Olare Orok. Mindestens drei Leoparden mussten sich in diesem Gebiet aufhalten. Das Weibchen, welches wir schon seit mehreren Jahren immer wieder hier antrafen und die wir schon mit verschiedenen Jungen hier beobachtet hatten; ihr Sohn vom letzten Jahr und vermutlich ein territoriales Männchen, welches ich noch nie zu sehen bekommen hatte. Wo sich die Tochter der Leopardin aufhielt wussten wir aktuell nicht. Ufer, Bäume und Sträucher absuchend rollten wir im Schritttempo entlang des kleines Flüsschens und seiner Biegungen. Die Katzen konnten überall verborgen sein. Anstatt der Katzen selber fanden wir einen recht frischen Thomson Gazellen Kadaver, deren Reste gerade wenig brüderlich unter einem jungen Schreiseeadler und einem Marabu aufgeteilt wurden. Sicherlich war der Leopard noch ganz in der Nähe, nur wir fanden ihn an diesem Morgen nicht! But thats natur and why we are here!
"Wir könnten versuchen das Marsch Pride, die Löwen in der Nähe des Governos Camp, zu suchen!" bot ich Holger an und er entschied sich für diesen Versuch!

Masai Mara

Masai Mara

Masai Mara

Masai Mara

Masai Mara



Also überquerten wir wieder das Double Crossing und pirschten durch die Topi Plains, in denen das Gras deutlich kürzer geworden war und immer noch reichlich Gnus, Topis und Zebras grasten. Während in den Plains die offene Ebene langsam überschaubarer wurde, stand am Fuße des Rhino Ridge das Gras immer noch meterhoch und die Fahrt durch das Gebiet glich eher einer Fahrt durch ein Kornfeld als einer Pirschfahrt in der Savanne Afrikas.

Als wir die Musiara Sümpfe erreichten holte ich von einem anderen Safari Guide Informationen über das hier vorherrschende Löwenrudel ein.
"Do you have any infos about the Musiara lions?" fragte ich ihn.
"Yes, three femals have killed a young buffalo this morning! They are next to the windmill but there is a film crew working! Do you know the area?" ich nickte
"asante kwa habari!" bedankte ich mich für die Neuigkeiten und fuhr in Richtung der besagten Windmühle.

Wir passierten die kleine Wasserpumpende Windmühle und sahen dann schon von weitem einen der offenen Geländewagen des Filmteams. Kurz darauf erkannten wir, dass die drei Löwinnen ihr Mahl bereits beendet hatten und nun nach einem schattigen Platz zum ruhen suchten. Aus einiger Distanz sahen wir den Katzen noch zu wie sie ihren Durst stillten, beobachteten wie eine der Katzen mit einem kraftvollen Satz über den kleinen Bach sprang und ließen dann das Filmteam weiter in Ruhe Arbeiten.

Masai Mara, Löwen

Masai Mara, Löwen



"Wie sieht es mit Frühstück aus?" fragte Holger und blickte in den fast wolkenlosen Himmel,
"Es wird heiß!" ich nickte
"Ok, ich weiß ein nettes Plätzchen, gar nicht weit von hier!" antwortete ich und fuhr zurück in Richtung des Mara Rivers.

Seit unserer Ankunft war dies der erste richtig heiße Tag, trocken war es jeden Tag gewesen, aber morgens und Abends auch immer ein wenig bewölkt. Während die Katzen sich langsam alle in den Schatten zurück zogen, suchten wir uns einen sonnigen Platz zum Frühstücken und genossen das freie Buschleben am Ufer des Mara Rivers.

Masai Mara, Bush Breakfast
Masai Mara, Bush Breakfast Masai Mara, Bush Breakfast

Masai Mara, Bush Breakfast

Masai Mara, Bush Breakfast



Mir war in den vergangenen Tagen klar geworden wie sehr Holger nach Raubkatzen Action lechzte auch wenn er immer wieder betonte dass er alles schön finden würde, seine Kamera zückte er fast nur für Katzen!
"So langsam wird es Zeit für frisches Blut, oder?" betonte auch ich meinen Wunsch nach einem frischen Kill.
"Jaa, genau Das!" nickte Holger.
"Aber du kannst ja auch nicht zaubern!" versuchte er wieder mich zu beschwichtigen,
"Ist auch so eine super Safari!" so überzeugend er es auch sagte, ich konnte sein Verlangen nach Katzen Action förmlich spüren. (Sorry Holger ;-) )

Kingfisher

Hagedash Ibis



Nach einem sonnigen und entspannten Brunch pirschten wir noch ein wenig durch die Musiara Sümpfe und fuhren dann langsam zurück in Richtung Topi Plains, wo aktuell das meiste Wild stand und ich die meisten Bewegungen erwartete. Unterwegs entdeckten wir im Sumpf noch eine weitere Löwin des Musiara Rudels, die auf durstige Beute zu warten schien oder selber gerade ihren Durst gestillt hatte.

Löwin

Kaffernbüffel



Für alles was wir taten, ließen wir uns viel Zeit. Unser Camp hatten wir bisher immer nur im Dunkeln erlebt. Morgens hatten wir es mit Verpflegung für den ganzen Tag verlassen und Abends waren wir nie vor 20:00 Uhr zurück am Zelt. Unsere Pirschfahrten und die Suche nach den Katzen hatte uns kreuz und quer durch die Mara geführt und manchmal bewegten wir uns zwischen tausenden von Gnus und Zebras, hatten Impalas, Thomsen Gazellen und Topis überall um uns herum oder Kaffernbüffel, Flusspferde und Elefanten fast zum greifen nah am Fahrzeug. Manchmal aber auch fuhren wir durch Ebenen mit hohem Gras und es machte den Eindruck, als würde es nicht ein Tier in der Mara geben. Um dann plötzlich inmitten von trockenem Gras und weit entfernt von Wasser auf ein Flusspferd zu treffen!

Masai Mara

Masai Mara
Masai Mara Masai Mara

Masai Mara



Während der heißen Mittagszeit nutzten wir die Gelegenheit und besuchten das nahe Mara Bush Camp, welches ich mit Petra schon seit vielen Jahren regelmäßig auf unseren Safaris nutze und genossen auch dort ein kühles Tusker. Das Mara Bush Camp und der dazu gehörende Private Wing, waren für uns ein ganz besonderes Camp und genauso wie das Mara Eden Camp, für uns ein Zuhause in der Masai Mara. Wenn wir dieses Mal also schon nicht in den Camps übernachteten, so war also zumindest ein Besuch Pflicht!

Mara Bush Camp, Sunworld

Mara Bush Camp - Mara

Mara Bush Camp, Sunworld

Mara Bush Camp, Sunworld



Am Nachmittag sahen wir noch einmal nach dem vermeintlichen Leoparden Kill am Olare Orok, aber Adler und Marabu hatten nur noch wenige Knochen und den Schädel der Gazelle zurück gelassen. Dem Verlauf des Flusses folgend fuhren wir weiter in Richtung Ol Kiombo.
Plötzlich bemerkte Holger einen Schatten in einem der Bäume.
"Pavian!" fragte ich. Ein uns entgegenkommender Geländewagenfahrer war ebenfalls auf den Schatten aufmerksam geworden.
"Leopard!" kam es vom anderen Land Cruiser.
"Sicher!" fragte ich Holger, der oben aus der Dachlucke heraus in den Baum sah.
"Warte Mal!" Holger benutzte sein Fernglas.
"Ja Leopard!" zeigte er auffalend ruhig in das dichte Blättergewirr.

Nun kam auch ich nach oben und sah mit dem Fernglas in das Blätterdach des Baumes. Ich brauchte eine Weile bis ich zumindest den Schwanz der gut getarnten Raubkatze entdecken konnte. Wenig später erkannten wir, dass der Leopard Beute zwischen den Ästen versteckt hatte und am Fressen war. Noch konnten wir nicht erkennen was er da oben hatte, aber die Katze war deutlich zu hören wie sie Stücke aus der Beute riss und auf Knochen kaute. Plötzlich schien ihre Beute ins rutschen zu kommen und der Leopard versuchte seine Mahlzeit oder was davon übrig war erneut zwischen die Äste zu klemmen, aber dann viel der Kill aus dem Baum. Erst jetzt erkannten wir ein Gnu Kalb. Wir waren gespannt, ob der Leopard die Beute erneut in den Baum schleppen oder gar aufgeben würde. Lange mussten wir nicht warten und dann kam die gefleckte Katze den Baum genauso lautlos herunter, wie sie hinauf geklettert war und fing an am Boden zu fressen. Vor uns im dichten Laubwerk der Büsche fraß die erfolgreiche Jägerin ihre Beute!

Leopard, Masai Mara

Leopard, Masai Mara

Leopard, Masai Mara

Leopard, Masai Mara

Leopard, Masai Mara

Leopard, Masai Mara

Leopard, Masai Mara



Nach Auswertung älterer Bilder kann ich nun von einer Leopardin schreiben, mit 90%tiger Sicherheit handelte es sich um die vermisste Tochter "unserer" Leopardin.

Ich hatte mein Blut, Holger seine Katze am frischen Kill! Die Mühen der letzten Tage waren also belohnt! Natürlich ist auch die ruhige Mara mit all den friedlich nebeneinander grasenden Tieren und dösenden Löwen schön und erlebenswert, aber die unfriedliche und vielleicht für den ein oder anderen grausame Seite der Natur, zeigt uns, dass wir uns inmitten der Wildnis befinden.

Nicht ohne nach Malaika zu sehen und festzustellen, bzw. zu erfahren, dass sie immer noch nicht gejagt hatte ging auch dieser Tag mit einem traumhaften Sonnenuntergang zu Ende und wir erlebten eine vorerst letzte Nacht, mit all ihren Geräuschen.

Masai Mara



Am letzten Tag unserer Safari verwöhnten die Katzen uns noch einmal. Wie an den vergangenen Tagen auch schon, war unser erster Weg zu Malaika und ihren Jungen und wie auch am Vortag hielten uns zunächst die drei verliebten Löwen auf, die ihre Position nur unwesentlich verändert hatten. Da wir uns beide sicher waren, dass die Löwen uns nicht verloren gehen würden, fuhren wir zunächst weiter um nach Malaika zu sehen. Diese saß oben auf ihrem Hügel und beobachtet die Umgebung. Dass sie Hunger hatte war offensichtlich, aber zumindest wir konnten keine Beute in der Umgebung ausmachen und so standen wir wieder vor der gleichen Frage wie gestern.

Wir entschieden uns dafür am heutigen letzten Vormittag zwischen den Löwen und Geparden zu pendeln. Zunächst fuhren wir also zurück zu den Löwen und erlebten weitere Paarungen. Neben dem immer wieder einsetzenden Liebesspiel war aber die Ankunft von zwei Schakalen viel interessanter. Die frechen Kerle vermuteten wohl Beute bei den Raubkatzen und versuchten deshalb die Löwen dazu zu bewegen ihre Position zu verlassen. Als diese gar nicht daran dachten aufzustehen, wurden die Schakale immer dreister. Einer der kleinen Kerle kläffte (ist ja mehr ein husten) die Raubkatzen provozierend aus nächster Nähe an. Immer wieder umkreisten die Schakale sowohl die beiden Honeymooner als auch das einzelne Männchen, welches wieder ganz in der Nähe lag. Aber alles kläffen und ärgern half nichts, die Löwen blieben faul liegen. Als die Schakale merkten, dass bei den Löwen nichts zu holen war, fing das Weibchen plötzlich an, ihren Partner zu attackieren! Ein Verhalten, was wir nicht wirklich deuten konnten.

Masai Mara

Masai Mara

Masai Mara

Masai Mara

Masai Mara

Masai Mara

Masai Mara

Masai Mara

Masai Mara



Als zwischendurch eine Gnuherde relativ nahe an den Löwen vorbeizog und von den Raubkatzen so gut wie nicht beachtet wurde, war uns klar, dass diese Drei heute Vormittag nicht mehr zu Jagen aufbrechen würden. Also wechselten wir zur ganz in der Nähe verweilenden Gepardin Malaika und ihren Jungen. Wir erreichten den kleinen Hügel einige Minuten zu spät um die erfolgreiche Jagd auf eine ausgewachsen Thomson Gazelle mitzuerleben aber rechtzeitig um zu beobachten, wie Malaika die Gazelle durch das hohe Gras zu ihren Jungen zerrte und es dort in einem Busch versteckte. Obwohl die Beute nicht übermäßig groß war, setzte die Katze mehrmals die Gazelle ab und musterte die Umgebung. Die Gefahr von Hyänen entdeckt zu werden war natürlich groß. Die Hyänen würden ihr nicht nur die Beute abjagen, sondern die Kleinen wären wieder einmal in Lebensgefahr! Aber Malaika hatte diesen Hügel und das hohe Grasland bewusst gewählt, würde sie sich hier nicht sicher fühlen, wäre sie nicht gut eine Woche am selben Standort geblieben. Und tatsächlich hatten wir während unserer Anwesenheit in diesem Gebiet nicht eine einzige Hyäne beobachten können.

Masai Mara, Malaika

Masai Mara, Malaika

Masai Mara, Malaika

Masai Mara, Malaika



Nachdem die Beute dann in guter Deckung hinter einem Strauch abgelegt war, rief die Gepardin ihre beiden Jungen, die sofort mit leisem Mauzen antworteten und angelaufen kamen. Fast unsichtbar entfernte Malaika mit ihrer rauen Zunge das Fell der Gazelle und öffnete dann die Beute. Kurz danach waren die beiden winzigen Geparden mit blutverschmierten Mäulern zu sehen.

Masai Mara, Malaika

Masai Mara, Malaika

Masai Mara, Malaika



Nachdem wir nun wussten das Mutter und Nachwuchs wohl auf waren und Malaika auch wieder erfolgreich gejagt hatte, fuhren wir noch einmal in die Topi Plains, in denen weiterhin viele Gnus, Topis und Zebras unterwegs waren und in den denen das Gras von Tag zu Tag kürzer wurde.

Dank des nun kurzen Grases entdeckten wir auf relativ große Entfernung eine weitere Gepardin und erreichten diese Sekunden, nachdem eine Hyäne ihr die frisch erbeutete Antilope aus dem Maul gerissen hatte. Die Gepardin hatte nicht einmal die Zeit gehabt ihre Beute zu töten, da hatte sie sie schon wieder verloren. Noch erschöpft von der Jagd und enttäuscht über den Verlust saß sie aufrecht im trockenen Gras und blickten der Hyäne hinterher.

Masai Mara, Malaika



Die räuberische Hyäne hatte allerdings ebenfalls Mühe ihre Beute für sich zu behalten und schon nach kurzer Zeit einen Teil an eine Artgenossin verloren. Eilig versuchte der Dieb mit einem großen Stück der Thomsongazelle zu entkommen und versteckte die gestohlene Beute in einem matschigen Wasserloch.

<Masai Mara, Tüpfelhyänen

Masai Mara, Tüpfelhyänen



Die Gepardin indes, war wieder zu Puste gekommen und blickte sich in der Umgebung um. Wir begleiteten die geschmeidige Jägerin in einiger Distanz und hofften natürlich auf eine neue Attacke auf eine der umstehenden Thomson Gazellen. Allerdings schien sie in diesem Gebiet erst einmal nicht Jagen zu wollen. Der schnelle Verlust der Beute war ihr eine Lehre gewesen. Vorbei an Thomys und auch Gnuherden versuchte die Gepardin soviel Abstand wie nur möglich zwischen sich und die Hyänen zu bringen. Zwischendurch nutzte sie allerdings so gut wie jede Gelegenheit um sich einen Überblick der Umgebung zu verschaffen. Ich hasste diese Momente, in denen klar war, dass in naher Zukunft etwas spannendes passieren würde und ich aber keine Zeit mehr hatte um zu bleiben.

Malaika Tochter

Malaika Tochter



"Wann müssen wir los?" fragte Holger
"Vor einer halben Stunde!" antwortete ich
"und wann müssen wir spätestens los?" fragte Holger wieder,
"jetzt!" anwortete ich,
"also spätestens in einer halben Stunde!" ich versuchte soviel zeit weit möglich zu schinden und rechnete immer wieder nach! Schließlich wollten wir unseren Flug am späten Abend in Richtung Mombasa nicht verpassen!
"Das Problem ist die Piste zwischen Talek und Hauptstraße, sollte dort etwas von dem Regen runter gekommen sein, den wir gesehen haben, habe ich keine Ahnung was noch von der Piste über geblieben ist!" erklärte ich Holger.

Mit dem ganz sicheren Gefühl im Bauch etwas zu verpassen, warfen wir einen für Monate letzten Blick auf die Gepardin und dann brachen wir auf, zurück in Richtung Takek Gate!

Schließlich wollte Holger ja auch noch einmal sehen, wo er die ganzen Nächte verbracht hatte. Bisher hatte er das Camp nur kurz am Tage der Ankunft gesehen, anschließend waren wir jeden Tag 12 - 13 Stunden draußen im Busch auf Pirschfahrt gewesen.

Nachdem Holger seine Camp Bilder und Eindrücke und ich unseren Aufenthalt bezahlt hatte brachen wir zusammen mit unserer Köchin auf in Richtung Nairobi. Die Köchin hatte um einen Transport bis nach Narok gebeten und nachdem man uns jeden Wunsch erfüllt und mehr als gut bekocht und bewirtet hatte, konnte ich diesen Wunsch natürlich nicht abschlagen.

Die Bushpiste war weiterhin in einem guten Zustand und nur an wenigen Stellen stand etwas Wasser auf der Piste. Ohne Hektik erreichten wir Narok, wo wir uns von unserem Fahrgast verabschiedeten, tankten und dann weiter nach Nairobi fuhren.

Kenya
Kenya Kenia

Kenia



Wir erreichten die Hauptstadt genau zur Rushhour und steckten schnell im dichten Verkehr fest. Im Schritttempo ging es quer durch Nairobi, trotzdem waren wir zeitig am Flughafen und nutzten die Zeit für ein kühles Tusker. Vom Fahrzeugabholer war noch nichts zu sehen.
"Wir hätten noch eine halber Stunde bei der Gepardin bleiben sollen!" bemerkte ich während ich bei Sunworld anrief um nach dem Fahrer zu fragen der uns das Fahrzeug abnehmen sollte. Kurz nach dem Telefonat, traf dann aber auch der Abholer ein, nahm den Fahrzeugschlüssel entgegen und wir checkten für unseren Flug an die Küste ein.

Drei Stunden später erreichten wir das Boko Boko in Kikambala. Wirklich geplant hatten wir für die eine Woche an der Küste nichts, aber wie gewohnt war es auch alles andere als langweilig im Boko Boko.

- Teil III -
Wildlife Stories - Kleine Krokodile und große Schildkröten

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safari wangu


Boko Boko Guesthouse, Kenya