Ein Reisebericht von:
Safari wangu, Reiseberichte und Infos


Text Jörg, Fotos Jörg und Petra Reinecke (digital)

Leopard, Samburu


Wildlife Stories - Zwischen Elefanten und Raubkatzen
- Samburu Oktober 2016 -



Hungrige Löwen und jagende Leoparden




Sanfte Hügel, weite Savanne, haushohe Felsen und Doumpalmen prägen, neben dem grünen Uferstreifen des Ewaso Ngiro das Landschaftsbild des Samburu Reservates. Diese faszinerende und abwechslungsreiche Landschaft, war für acht Tage unser Revier. Staub, Sand und die brennende Sonne waren unsere täglichen Begleiter. Drei Mal musste ich mit Hilfe des zugeschalteten Allrades, den Land Cruiser aus dem sandigen Untergrund befreien! Bei einer anderen Gelegenheit galt es einen fremden Land Cruiser Fahrer, der im lockeren Sand festsaß und wegen der Anwesenheit der Löwen nicht aussteigen konnte, aus der misslichen Situation zu befreien. Kurzerhand schob ich den Wagen Bullfänger an Bullfänger aus dem sandigen Untergrund! Was mit verwundereten Blicken der Touristen und Daumen hoch vom Fahrer gewürdigt wurde.

Samburu

Samburu

Samburu

Samburu Samburu


Samburu

Samburu

Samburu

Samburu

Samburu Samburu


Samburu

Samburu

Samburu

Samburu Samburu


Samburu

Da wir uns bei unseren Pirschfahrten fast nur auf das verhältnismäßig kleine Gebiet direkt am Ufer des Ewaso Ngiro und dort nur auf die Samburu Seite konzentrierten, trafen wir täglich die selben Herden, Rudel oder Einzeltiere wie z.B. den jungen Leopraden an.

Samburu, Geparden

Samburu, Geparden



Regelmäßig fanden wir die Mitglieder des Löwenrudels, welches sich während unseres achttägigen Aufenthaltes immer in der Nähe des Flusses aufhielten. Die Katzen waren hungrig und lagen oft lauernd und suchend am Ufer, wo sie allerdings meistens morgens, auch ihren Durst stillten. Während man bei den verspielten Jungtieren schon deutlich die Rippen sehen konnten, waren die älteren Weibchen relativ gut ernähert. Da wir allerdings zweimal am helllichten Tage und sogar in der Mittagshitze Jagdversuche der Weibchen beobachten konnten, mussten auch die großen Katzen sehr hungrig sein.

Samburu, Löwen

Samburu, Löwen

Samburu, Löwen

Samburu, Löwen



Obwohl die jungen Löwen eher hager aussahen, waren sie jeden Tag munter und tollten mit ihrer älteren Schwester oder Tante und ihrer Mutter herum. Es wurde gekämpft, geschmust und gekletter. Ganz so, wie es sich für eine gesunde Katze gehört. Machmal verbrachten wir Stunden bei dem Teil des Rudels. Frühstückten in ihrer Nähe und genossen es, wenn die Katzen unseren Land Cruiser für Schatten oder Deckung nutzten.

Samburu, Löwen

Samburu, Löwen

Samburu, Löwen

Samburu, Löwen

Samburu, Löwen Samburu, Löwen



Aber wann immer die Raubkatzen mit angespannten Muskeln und gesenktem Kopf ihre Deckung am Ufer verließen, floh das Wild rechtzeitig und es blieb bei vergeblichen Anschleichveruchen.

Samburu, Löwen

Samburu, Löwen

Samburu, Löwen

Samburu, Löwen

Samburu

Samburu

Samburu

Zwar hatten wir den ein oder anderen noch nicht sehr alten Kadaver entdeckt. Aber um das Rudel richtig zu ernähren, war mindestens eine Oryx Antilope notwendig. Impalas oder Grantgazellen würden sicher nur für einzelne Tiere reichen. Und sicher hielt sich irgendwo im dichten Bushwerk auch noch das ein oder andere Männchen des Rudels auf! Wir waren uns sicher die Löwen im Laufe der nächsten Tage mit Beute beobachten zu können. Entdeckten zunächst aber nur ein Weibchen, welches noch leichte Blutspuren um das Maul herum hatte. Die arme Katze hatte sich bei ihren Streifzügen einen großen Akazienstachel in der Schwanzwurzel eingefangen und die Wunde hatte sich schon entzündet.

Samburu

Samburu



Aber nicht nur die Löwen hofften auf neues Jagdglück, auch eine Gepardenmutter mit drei ca. 6- 8 Monate alten Jungen hatte Mühe ihre Familie satt zu bekommen. Nachdem wir mehrere Stunden gebraucht hatten um die gefleckten Raubkatzen aufzuspüren, beobachteten wir sie anschließend regelmäßig. Von ihrer ersten Mahlzeit während unserer Anwesenheit fanden wir nur noch den Schwanz, mehr war von dem Hasen nicht über geblieben, als wir am Ort des Geschehens ankamen. Anschließend konnten wir an zwei Tagen vergebliche Anschleichversuche und Sprints auf Gerenuks und Grant Gazellen beobachten. Jedesmal waren wir alleine bei der Katzenfamilie, jedesmal beobachteten wir aus großer Distanz und dennoch schlugen beide versuche fehl. Obwohl die Tarnung und Deckung in den krautigen flachen Büschen gut war, bemerkten die Gerenuks die schlanke Jägerin lange befor sie nahe genug für eine erfolgreiche Jagd herangeschlichen war und die Grant Gazellen bemerkten ihre heranstürmende Attacke ebenfalls zu früh und die Raubkatze musste aufgeben!

Samburu, Geparden

Samburu, Geparden

Samburu, Geparden

Samburu, Geparden

Samburu, Geparden



Es war immer wieder faszinierend auf welch große Distanz die gefleckten Sprinter ihre Beute wahrnehmen. Hatte die Raubkatze dann eine vermeintliche Beute entdeckt. Steuerte sie unmittelbar darauf zu. Die drei Nachwuchsjäger wussten genau, dass sie beim Anpirschen und Jagen nur störten und blieben zurück. Allerdings nicht ohne das Jagdverhalten ihrer Mutter genau zu verfolgen. Diese lief jeweils in leicht geduckter Haltung mit vorgestrecktem Kopf in Richtung der Beute und verharrte sofort unbeweglich, wenn sich die Antilopen bewegten. Für eine erfolgreiche Jagd musste sie relativ dicht an die Antilopen heran kommen, denn ihren bis zu 120 km/h schnellen Sprint konnte sie nur auf eine kurze Distanz durchhalten. Jeweils nach der erfolglosen Jagd folgten die Jungen der Mutter und ruhten mit ihr zusammen im Schatten der kargen Büsche.

Samburu, Geparden

Samburu, Geparden

Samburu, Geparden

Samburu, Geparden

Samburu, Geparden

Samburu, Geparden

Samburu, Geparden



Wie erwartet hatten es die Löwen dann an einem der Tage mit mehr Jagdglück doch geschafft und erbeuteten ein ausgewachsenes Impala Weibchen. Lange würde die Beute für zwei ausgewachsene Löwinnen zwar nicht anhalten, aber zunächst waren die Tiere gestärkt.

Samburu, Löwen

Samburu, Löwen

Samburu, Löwen



Die meiste Action allerdings boten uns die Leoparden. Neben dem sehr aktiven jungen Männchen, den wir mehrfach täglich bei seinen Jagdversuchen beobachten konnten, tauchte Abends ein kräftiges Weibchen am Fuße des Koitogor auf und posierte auf den schroffen Felsen, bevor sie in der Dunkelheit weiter in Richtung Ewaso Ngiro zog.

Samburu, Leopard

Samburu, Leopard

Samburu, Leopard

Samburu, Leopard



Nachdem wir Abends die Leopardin angetroffen hatten, beobachteten wir am nächsten Morgen das junge Männchen mit dem Rest eines Wasserbockkalbes und waren uns nicht ganz sicher ob es seine oder vielleicht die Beute seiner vermeintlichen Mutter war. Da der junge Leopard den Kadaver nur kurz zeigte und dann tief in einem dichten Bush mit der Beute verschwand waren diese Bilder nur für unseren Kopf. Ansonsten allerdings führte der junge Kater alles andere als ein heimliches Leben. Unbeeindruckt von unserer Anwesenheit, streifte er tagsüber durch die Vegetation. Kletterte auf kleinere Bäume und Sträucher und ließ so gut wie keine Gelegenheit aus Dik Diks oder Impalas anzuschleichen. Seine Actionen und teilweise spielerischen Jagdversuche bescherrten uns viele tolle Bilder und Erinnerungen!

Samburu, Geparden

Samburu, Geparden

Samburu, Geparden

Samburu, Geparden

Samburu, Geparden

Samburu, Geparden

Samburu, Geparden

Samburu, Geparden

Samburu, Geparden

Samburu, Geparden

Samburu, Geparden



Am Vorletzten Tag unserer Safari wurde unsere Ausdauer und unser Gespür belohnt. Die Katze hatte in der Morgendämmerung erfolgreich gejagt und ihre Beute auf einen Baum gezerrt. Zunächst hatten wir gar nicht den Leoparden, sondern zwei Schakale beobachtet. Die beiden schienen nicht zu Jagen sondern, sondern nach irgend etwas zu suchen. Immer wieder spitzten sie die Ohren und schnüffelten in der Gegend herum und schließlich führten ihre feinen Nasen uns zu dem Leoparden und seiner Beute. Der Leopard hatte das erbeutete Impala Kalb in einem relativ kräftigen Baum versteckt und war sich vermutlich darüber im klaren, dass er in diesem Baum Gefahr lief seine Beute an Löwen oder Hyänen zu verlieren. Auf jeden Fall entschloss sich der junge Kater nach einer verschnauf Pause, seine Beute an einem anderen sichereren Ort, im dichten Buschwerk zu verstecken. Sicher vor räuberischen Schakalen und den neugierigen Augen von Geiern und unseren Kameras, fing der Leopard an seine Beute zu verspeisen. Deutlich hörten wir ihn Schmatzen und Lecken, sehen konnten wir nur noch ein paar Flecken im Blättergewirr!

Samburu, Leopard

Samburu, Leopard

Samburu, Leopard

Samburu, Leopard

Samburu, Leopard

Samburu, Leopard



Der Leopard blieb bis zum späten Nachmittag in dem strauchartigen Baum. Anfangs gut versteckt inmitten der vielen verschlungenen Äste und Zweige und später chillte die gefleckte Raubkatze hoch oben in einem Blätterbett so entspannt, daß wir zwischendurch befürchteten, das er aus dem Strauch fallen würde.

Samburu, Leopard

Samburu, Leopard

Samburu, Leopard

Samburu, Leopard



Aber kaum wurden die Schatten länger, verließ er das Versteck. Betrieb noch etwas Fellpflege und begab sich mit Einbruch der Dämmerung wieder auf die Pirsch!

Samburu, Leopard

Samburu, Leopard

Samburu, Leopard



Uns faszinierte natürlich nicht nur das Großwild und die Raubkatzen. Wir hatten genauso viel Spaß an kleinen Buschhörnchen, die sich mit ihrem buschigen Schwanz selber beschatteten, ungewöhnlich zutraulichen Warzenschweinfamilien, die mit ihren Jungen rund um unseren Land Cruiser tobten oder Pavianfamilien die mehr oder weniger friedlich zwischen den anderen Wildtieren nach Nahrung suchten. Faszinerend war es auch vor den vermeintlichen Gängen und Bauten der Nacktmulle zu stehen und zuzusehen, wie die fleißigen Nager Erde aus ihren Belüftungshügeln warfen; selbst wenn wir die harrlosen Tiere selber nicht zu sehen bekamen. Und wir genossen das Bushleben im Lion King Bush Camp sowie in der Wildnis des Samburu Reservates.

Samburu, Pavian

Nacktmull

- Teil IV -
Wildlife Stories - Wir geniessen die Freiheit

(hier gehts weiter!)



Buschhörnchen



Boko Boko Guesthouse, Kenya