Ein Reisebericht von:
Safari wangu, Reiseberichte und Infos


Text Jörg, Fotos Jörg und Petra Reinecke (digital)

Der Weg ist das Ziel - Tsavo Safari


Rote Elefanten - staubige Weite und eine faire Chance für Namibia
- Tsavo Februar 2017 -



Flüchtende Elefanten

Wie gewohnt starteten wir den Tag mit einem heißen Tee mit viel Milch (ich) und begaben uns dann auf Pirschfahrt. Obwohl es viele Wolken am Himmel gab, war es schon kurz nach Sonnenaufgang wieder extrem heiß.
"Nicht wirklich Katzen Wetter! Lass uns mal am Poachers Look Out einen Überblick verschaffen, irgendwo müssen doch auch größere Elefanten Gruppen ziehen!" schlug ich vor, nachdem wir am Vortag nicht einen einzigen Elefanten zu sehen bekommen hatten.

Wie Vorgeschlagen fuhren wir also hoch auf den Aussichtspunkt und suchten von oben die Umgebung mit dem Fernglas ab. Aber nach Elefanten suchten wir vergebens! Stattdessen zeigte sich uns gegenüber in Tansania, der Kilimanjaro in seiner ganzen breite und Schönheit. Deutlich leuchtete die schneebedeckte Kappe in der aufgehenden Sonne!

Kitani Lodge


Kilimanjaro

Kilimanjaro - Tsavo West, Poachers Lookout

Kilimanjaro - Tsavo West, Poachers Lookout

Kilimanjaro - Tsavo West, Poachers Lookout

Auf der anschließenden Pirschfahrt suchten wir vermehrt nach Spuren im roten Pistensand und stießen auf eine einzelne Löwenfährte, die sich aber wenig später im trockenen Gras verlief.

Noch einmal nahmen wir Anlauf und fuhren in Richtung Rhino Valley, wo wir im dichten Grün und wegen der Regenfälle von Gestern, Elefanten vermuteten. Unseren eigentlich geplanten Zwischenstopp auf dem Roaring Rock ließen wir aufgrund von dichten Wolken ausfallen und fuhren ohne wirkliche Wildsichtungen weiter in Richtung Rhino Valley.

Rhino Valley



Irgendwann wurde das Gelände unterhalb der wolkenverhangenen Ngulia Berge offener und wir trafen auf angestautes Wasser. Insgesamt drei Staustufen, die alle randvoll waren. Hier musste doch eigentlich Wild stehen. Aber außer ein paar Warzenschweinen zeigte sich zunächst kein Tier. Dann stürzte plötzlich ein Raubadler neben uns ins Gras und machte uns auf einen flüchtenden Steppenwaran aufmerksam. Der Waran hatte eine ordentlich Größe und würde sicherlich keine leichte Beute für den Adler werden. Und so hatte der Adler auch genügend Respekt vor dem Reptil und hüpfte mehr um die große Echse herum, als das er versuchte von oben anzugreifen. Der Waran hingegen versuchte den Greifvogel mit gezielten Schwanzschlägen abzuwehren und möglichst in dichteres Buschwerk zu entkommen. Als ein zweiter Raubadler auftauchte, suchte die Urechse durch Flucht ihr heil und verschwand im dichten Gestrüpp.

Rhino Valley

Rhino Valley

Steppenwaran

Raubadler



Während ich noch nach dem Waran suchte, erschien weiter oben an einem anderen Wasserloch eine Herde von ca. 20 Elefanten. Größere und kleinere Jumbos stürzten sich gierig auf das Wasser. Ich rutschte zurück auf meinen Sitz.
"Was hast du vor?" fragte Petra
"Die laufen uns doch nicht weg!" ergänzte sie

Als ich jedoch den Wagen startete und in Richtung der Elefanten fahren wollte, hörten wir nur noch lautes trompeten und sahen panisch flüchtende Elefanten. Obwohl wir uns gar nicht mehr bewegten rannten die Elefanten, große wie kleine Dickhäuter trompeteten und liefen so schnell sie konnten. Petra bekam nur noch eine Reihe Elefantenhintern auf ihre Bilder.

Rote Elefanten

Rote Elefanten



Wir waren uns sicher, dass dieses ungewohnte Verhalten mit Wilderei und den großangelegten KWS Aktion am Boden und aus der Luft zu tun hatte. Wollten wir also im Tsavo West noch ein paar brauchbare Elefantenbegegnungen haben, mussten wir uns genau überlegen, wie wir uns den Dickhäutern nähern wollten.

Die grundsätzlich guten sandigen Pisten, die wenigen Elefanten und der neue Land Cruiser waren eine gute Begründung für mich, dass Petra nach vielen Jahren der Enthaltsamkeit endlich mal wieder das Lenkrad in die Hand nahm und ich oben aus dem Fahrzeug heraus nach Wild suchen konnte. Es brauchte eine kleine Diskussion und ein wenig gutes Zureden, aber dann tauschten wir die Plätze im Land Cruiser. Mehr Wild als Petra fand ich auch nicht, aber unter dem Strich, blieb der Erfolg, dass Petra mal wieder im Busch gefahren war und ich viel Sonne oben durch die Dachlucke tanken konnte, während wir durch die abwechslungsreiche und rund um die Ngulia Berge grüne Landschaft fuhren.

Rhino Valley

Ngulia Berge und Rhino Valley - Tsavo West National Park

Rhino Valley Rhino Valley
Rhino Valley

Rhino Valley

Rhino Valley



Obwohl die Ngulias und auch das Rhino Valley wieder in Nebel und Wolken gehüllt waren und Sonne nur schwer durch kam, war es wieder sehr heiß an diesem Morgen. Und so beschlossen wir einen gemütlichen Kaffee in der Kilanguni Lodge zu trinken und zu sehen, was sich dort am oft gut besuchten Wasserloch abspielte. Kurz befor wir die Lodge erreichten, entdeckten wir endlich wieder Elefanten nahe der Piste (ansosnten hatten wir an diesem Vormittag zwar schon Elefanten beobachtet, allerdings immer in reichlich Entfernung und im dichten Grün). Nun hatten wir das Glück, zwei alte, ruhige Bullen direkt neben der Piste anzutreffen und etwas Zeit mit ihnen zu verbringen, befor wir zur Kilanguni Lodge weiterfuhren.
Wir fanden an diesem Morgen eine fast menschenleeren Lodge vor und unten am Wasserloch tummelten sich lediglich zwei Gruppen Zebras, ein paar Warzenschweine und einige Marabus. Die leere Lodge kamm unserer Vorstellung von einem ruhigen Kaffetrinken sehr entgegen, an der Wasserstelle hatten wir uns natürlich etwas mehr Abwechslung gewünscht.

Rote Elefanten

Rote Elefanten

Rote Elefanten


Kilanguni Lodge - Tsavo West

Kilanguni Lodge - Tsavo West

Kilanguni Lodge - Tsavo West

Kilanguni Lodge - Tsavo West Kilanguni Lodge - Tsavo West

Kilanguni Lodge - Tsavo West
Kilanguni Lodge - Tsavo West


Nach dem wir die Kilanguni Lodge verlassen hatten verbrachten wir die sehr heißen Mittagsstunden an unserem Banda und freuten uns beim Mittag über die Gesellschaft von verschiedenen Tokos und Buschhörnchen. Immer waren einige Impalas und Zebras in der Entfernung oder zwischen den Bandas zu beobachten und Augenbrauenweber bauten in unserer Nachbarschaft ihre kunstvollen Nester. Während Petra im Banda ein wenig der Mittagssonne auswich, versuchte ich einige Vögel und andere Kleintiere rund um den Banda zu fotografieren und stolperte dabei über meine eigenen Regeln.
"Wer sich im Bush bewegt sollte vernünftige Stiefel tragen."

So aber bohrten sich zwei fünf Zentimeter lange Akaziendornen zunächst durch meine Trekkingsandale und dann, schmerzhaft in meinen Fuß. Es folge: Fuß desinfizieren und ein kleiner Druckverband um die Blutung zu stillen. Dann Füße hochlegen und ein eiskaltes Tusker gegen den Schmerz - also alles nur halb so schlimm ;-)

Kitani Bandas - Tsavo West

Kitani Bandas - Tsavo West

Kitani Bandas - Tsavo West Kitani Bandas - Tsavo West


Grautoko - Tsavo West Van der Deckens Toko - Tsavo West


Buschhörnchen

Van der Deckens Toko - Tsavo West Van der Deckens Toko - Tsavo West


Grautoko - Tsavo West

Impala, Kitani Bandas - Tsavo West Kitani Bandas - Tsavo West
Gnu, Kitani Bandas

Kitani Bandas - Tsavo West Kitani Bandas - Tsavo West
Kitani Bandas - Tsavo West Kitani Bandas - Tsavo West


Rotschnabeltoko

Kitani Bandas - Tsavo West Kitani Bandas - Tsavo West


Augenbrauenwebervogel Augenbrauenwebervogel



Am Nachmittag traffen wir dann bei unserer Pirschfahrt, direkt am Abzweig zum Poachers Lookout auf eine schwer bewaffnete Ranger Patrollie von drei Fahrzeugen.

"Are you looking fort the cattle!" frage ich den Offizier, der die Gruppe anführt. Er nickt.
"You are 24 hours to late!" erkläre ich ihm und füge noch hinzu, was wir am Vortag beobachtet hatten. An seinem Blick konnte ich erkennen, dass er selber verwundert war, warum man die Gruppe so spät alarmiert hatte! - Wir dachten uns unseren Teil.

Wenig später verbrachten wir viel Zeit mit einem Sekretär, der allerdings statt Schlangen, Echsen oder Kleinsäugern an diesem Nachmittag nur Insekten jagte und erbeutete. Spannend war dabei zu beobachten, wie ein Kamninspint von der Jagdtechnik des großen Vogels profitierte und sich ebenfalls an den aufgeschreckten Insekten labte.

Sekretär Vogel

Sekretär Vogel Sekretär Vogel


Sekretär Vogel

Sekretär Vogel

Sekretär Vogel

Sekretär Vogel


Natürlich gab es neben der faszinierenden Landschaft immer irgendetwas zu beobachten. Zebras sahen wir verhältnismäßig viel und rund um die Kitani Bandas immer wieder Dik Dik, Gnus, Eland, Grantgazellen, Oryx Antilopen und verschiedene Vögel. Selten Kaffernbüffel und irgend wann dann endlich auch wieder Elefanten! Aber wieder waren die Elefanten sehr nervös und zogen sich schnell in dichteres Gelände zurück. Wir versuchten die ca. 15 - 20 Kopf starke Herde zu umfahren (was im Tsavo nicht ganz so einfach ist) und die Tiere dann auf uns zu kommen zu lassen.

Petra Reinecke on Safari

Tsavo West Game Drive

Masai Giraffen

Steppenzebras

Kaffernbüffel

Kaffernbüffel

junger Kampfadler

Steppenzebras

Tsavo West Petra Reinecke on Safari
Steppenzebras

Elenantilope, Eland Antilope

Gabelracke

Gnu, Tsavo West

Kleiner Kudu

Dik Dik

Implala

Fransenohr Oryx

Durch die Elefanten entdeckten wir eine große Anzahl Weißrückengeier in den trockenen Bäumen und hofften auf einen Hinweis auf Katzen. Vergeblich kreisten wir um die Bäume und die Geier, in dessen Nähe nun auch die Elefanten zur Ruhe gekommen waren. Immer wieder sog ich die warme Luft in meine Nase um eventuell die Witterung von verwesenden Fleisch zu bekommen. Aber auch das war vergeblich. Die Geier schienen genauso auf die Katzen zu warten wie wir!

Jörg und Petra Reinecke

Petra Reinecke Petra Reinecke


rote Tsavo Elefanten

rote Tsavo Elefanten

rote Tsavo Elefanten

Sperbergeier

rote Tsavo Elefanten

"Vielleicht bietet die anbrechende Nacht Überraschungen" sinnierte ich, und so beschlossen wir am Abend unseren Sundowner im Severin Camp zu trinken.
Das Camp war recht gut besucht und so saßen einige Gäste unter dem Makuti Dach und warteten auf das Dinner. Wir hingegen nahmen uns unseren Gin & Tonic und setzten uns alleine an das Lagerfeuer. Wenig später waren wir quasi von Zebras und Impalas umringt, zu unserer eigenen Überraschung kamen die Tiere bis auf fünf Meter an uns und das Lagerfeuer heran. Als man im Camp begann das Dinner zu servieren, zogen wir uns langsam zurück und fuhren mit einer kleinen, allerdings ergebnislosen Pirschfahrt zurück zu unserem Banda. Nicht einmal einen Hasen hatten wir zu Gesicht bekommen.

Bei uns am Banda verzichteten wir in dieser Nacht auf ein Lagerfeuer und so klapperte ich gleich nach der Ankunft am Banda in der Küche herum und bereitete unser eigenes kleines Dinner vor. Plötzlich hörte ich lautes Rascheln aus Richtung der Bäume vor unserem Banda.
"Elefanten, wir haben Elefanten vor der Terrasse!" rief ich Petra zu und leuchtete mit meiner Taschenlampe in Richtung der Geräusche.
"Wo den?" fragte Petra und sah vor die Terrasse.
"Noch müssen sie weiter drin sein, ich suche mal den Scheinwerfer!"

Als ich wieder auf die Terrasse kam, hörte ich anstatt des Raschelns an den Bäumen, ein lautes Schmatzen direkt vor der Terrasse. Flusspferd? Dacht ich im ersten Moment. Aber es gab weit und breit kein Wasser, ging es mir durch den Kopf und gerade als ich einen Schritt vortreten wollte entdeckte ich einen großen, kräftigen Kaffernbüffel vor mir. Mit gesenktem Kopf stand das riesige, schwarze Tier ca. 8 Meter vor mir. Ich war froh noch auf der Terrasse geblieben zu sein. Und war ebenfalls froh, das ich nicht versucht hatte ein spätes Lagerfeuer zu entzünden. Der Büffel ließ sich nicht von unserem Licht beeindrucken und so werkelte ich weiter in der Küche und deckte den Tisch auf der Terrasse. Wie jeden Abend stellten wir den Tisch vor die kleine Eingangsnische und blickten dann direkt auf die Feuerstelle, ca. 5 Meter vor uns.

Kaffernbüffel Kaffernbüffel

"Essen ist fertig!" rief ich Petra zu, währen ich uns ein kühles Tusker einschenkte.
"Wo is er?" fragte Petra als sie sich zu mir setzte.
Mit ausgestrecktem Arm zeigte ich nach vorne:
"Da, genau vor dir!" Petra zuckte.
"Be cool, der frisst da vorne und wir hier!" sagte ich und fing an meine Suppe zu löffeln.
"Bist du sicher!" fragte Petra wieder und konnte sich nicht wirklich auf ihr Essen konzentrieren.
"Alles gut!"

Wenig später, war aber auch ich mir nicht mehr sicher, ob wirklich alles gut war. Der Büffel war aus dem kleinen Buschwerk getreten und stand jetzt, immer noch friedlich grasend, neben der Feuerstelle. Also knapp 5 Meter vor unserem Tisch.
"Wie weit ist das?" fragte Petra etwas beunruhigt.
"Wenn wir den Tisch dazu rechnen, knapp 6 Meter" antwortete ich und leuchtete Richtung Büffel.
"Noch dichter wird er nicht kommen, hier vorne ist nichts mehr zu fressen für ihn!" hoffte ich die Situation richtig einzuschätzen, während mir alle mir bekannten Geschichten durch den Kopf gingen, wo Menschen von einem Kaffernbüffel getötet wurden.

Kaffernbüffel, Kitani Bandas

Kaffernbüffel


"Was machen wir wenn der los stürmt?" flüsterte Petra, die starr neben mir saß;
"Nichts mehr!" antwortete ich. "Na gut, ich werfe ihm dem Tisch entgegen und du flüchtest nach drinnen!" fügte ich noch hinzu ohne daran zu glauben das es funktionierte.
"Gib den Autoschlüssel her!" antwortete Petra wenig begeistert von der Idee. "Ich geh rein!" erklärte Petra und versuchte aufzustehen. Kaum hatte sie sich jedoch bewegt, reagierte der Büffel mit leichtem Schnauben. Ich zog Petra wieder in auf ihren Stuhl!
"Ich habe Angst!" hauchte sie! "das darfst du auch, aber trotzdem bleiben wir jetzt sitzen bis er weiterzieht!! sagte ich und schlürfte vorsichtig einen Löffel Suppe!

Nach unendlichen 20 Minuten war der Spuk vorbei und der Koloss zog friedlich weiter. Auch wenn die Situation bedrohlich war, hatte der Büffel uns nicht eine Sekunde lang bedroht, er war einfach nur da und sehr nah!

(Am 03.03.17, 11 Tage nach unserem "Büffel Meeting" wurden die beiden National Geografik Forscher Dereck und Beverly Joubert im Okawango Delta von einem Kaffernbüffel schwer verletzt! siehe http://traveller24.news24.com)

- Aber ich bin mir auch ziemlich sicher, das sie keinen Küchentisch hatten den sie umwerfen konnten ;-) -

Kaffernbüffel

Irgendwann fing es dann an aus Richtung Tsavo Ost an zu Donnern und zu Blitzen und wir beobachteten in der Ferne ein heftiges Gewitter.
Als wir später im Bett lagen hörten wir in dieser Nacht endlich die vertrauten Geräusche des Busches und lauschten den Hyänen.


Rock Side Camp, Tsavo

Nach einem letzten selbst gebratenen Toast mit Spiegelei, verließen wir die Kitani Bandas noch vor Sonnenaufgang und brachen auf in Richtung Maktau Gate. Unsere Route sollte uns durch Wildhund Gebiet führen, zumindest hatte ich mehrere verlässliche Angaben über Sichtungen auf dieser Strecke.

Kitani Bandas Kitani Bandas


Anfangs trafen wir noch auf relativ viel Wild und sahen Zebras, Kleine Kudus, Kongonis und Giraffen, später als es immer trockener wurde, dann nur noch Dik Dik und eine einzelne Gerenuk. Von den erhofften Wildhunden entdeckten wir zumindest eine ältere Fußspur, der wir sogar längere Zeit folgen konnten. Die dann aber verregnet worden war und sich einfach in Luft aufgelöst hatte. Immer wieder sog ich die Luft ein und hoffte die intensiv riechenden Hunde so doch noch aufzuspüren oder suchte die Umgebung mit dem Fernglas ab - aber vergeblich, gegen Mittag erreichten wir das Maktau Gate und hatten wieder einmal keine Wildhunde zu sehen bekommen. (Die letzte Meldung von dieser Strecke stammte von Margit - Kiwara Safaris und war vom November 2016 - weitere Wildhund Meldungen gab es aus dem Gebiet zwischen Tsavo Gate und Tsavo Lodge)

safari wangu

Safari Jörg Reinecke Safari Jörg Reinecke


Wildhunde?

Tsavo West

Tsavo West

Nachdem wir uns am Maktau Gate aus dem Park ausgetragen hatten, überraschte uns eine brandneue Asphalt Straße und ließ uns zügig vorankommen. Vorbei, bzw. durch das Taita Hill Reservat führte uns die gute Strecke schnell bis nach Voi, wo wir auf die alte, ebenfalls recht ordentliche, aber volle Hauptstraße trafen. Wir tankten den Land Cruiser wieder voll, sahen uns die neue Eisenbahnbrücke vor der Stadt an und fuhren dann weiter in Richtung Rock Side Camp. Die neue Bahnstrecke verlief nun wieder paralell zur Haupstarße und so erhaschten wir auch einen Blick auf den neuen, erschreckend futuristischen, Bahnhof von Voi! Es war offensichtlich, Kenya schüttelte mit diesem prestige Projekt mit aller Macht seine koloniale Vergangeheit ab. Allerdings trafen wir nur wenige Kilometer nach dem Bahnhof auf das alte und das neue Kenya, als wir eine handvoll Kinder mit ihren Ziegen und Kälbern oben auf dem Gleiskörper entdeckten.

Maktau Gate, Tsavo West

Tsavo West Taita Hills


Tsavo West

auf dem Weg nach Voi auf dem Weg nach Voi


auf dem Weg nach Voi

neu Eisenbahnbrücke, Voi

Tankstelle in Voi Tankstelle in Voi


Bahnhof Voi

Rind auf Schnellfahrstrecke

Masai Kinder auf Schnellfahrstrecke



Bei Nana und Marc im Rock Side Camp hatten wir uns erst zum Dinner angemeldet und so blieb uns noch Zeit für einen kurzen Abstecher in das Ngutuni Reservat. Die Exkursion in das an der Strecke liegende private Reservat, zwang uns unter der Reservat und Tsavo verdeckenden neuen Bahnanlage hindurch und dann wie gewohnt über die alte Bahnanlage hinweg. Während im letzten Jahr das Reservat noch bis fast an die Haupstraße ging und die alte Bahnanlage noch im Resrvat lag, begann das Ngutuni Resrvat nun erst, genau wie der Tsavo National Park, hinter dem Bahnwall! Aber trotzdem war das Ngutuni Reservat speziell in den trockenen Monaten immer einen Besuch wert. Die große Wasserstelle wurde von vielen Tieren aus dem Tsavo Ost (das Reservat und der National Park gehen Naht- und Zaunlos in einander über) genutzt. Und wir hatten bisher immer Elefanten angetroffen. Auch wenn die Lodge sicher nicht zu den schönsten in Kenyas gehört und eher zweckmäßig angelegt ist, die Wildbeobachtung am Wasserloch ist immer sehr gut!

Ngutuni Lodge - Ngutuni Wildlife Sanctuari / Tsavo Ost Ngutuni Lodge - Ngutuni Wildlife Sanctuari / Tsavo Ost


Ngutuni Lodge - Ngutuni Wildlife Sanctuari / Tsavo Ost

Ngutuni Lodge - Ngutuni Wildlife Sanctuari / Tsavo Ost

Ngutuni Lodge - Ngutuni Wildlife Sanctuari / Tsavo Ost

Ngutuni Lodge - Ngutuni Wildlife Sanctuari / Tsavo Ost

Ngutuni Lodge - Ngutuni Wildlife Sanctuari / Tsavo Ost



Auch dieses Mal trafen wir wieder auf viele Elefanten, von denen vor allem einige große Bullen beeindruckten und zusammen mit den Zebras und Warzenschweinen gab uns der Gesamteindruck einen guten Vorgeschmack auf unseren geplanten Safariabschluss im Tsavo Ost. Der Regen der vergangenen Nacht musste auch in diesem Gebiet herunter gegangen sein, zumindest stand an vielen Stellen im Reservat Wasser auf der Piste und bot verschiedenen Tieren die Chance zum trinken! Besonders stolz waren wir auf die Sichtung einer Rotrücken Schnabelnasennatter , die ich während der Fahrt in einem Termitenhügel entdeckte! Nach ein paar Fotos ließen wir aber auch diese, für den Menschen nur schwachgiftige Schlange, ganz in Ruhe und fuhren in Richtung Reservats Gate.

Ngutuni Lodge - Ngutuni Wildlife Sanctuari / Tsavo Ost

Ngutuni Lodge - Ngutuni Wildlife Sanctuari / Tsavo Ost

Ngutuni Lodge - Ngutuni Wildlife Sanctuari / Tsavo Ost



Ngutuni Lodge - Ngutuni Wildlife Sanctuari / Tsavo Ost

Ngutuni Lodge - Ngutuni Wildlife Sanctuari / Tsavo Ost

Ngutuni Lodge - Ngutuni Wildlife Sanctuari / Tsavo Ost Ngutuni Lodge - Ngutuni Wildlife Sanctuari / Tsavo Ost


Ngutuni Wildlife Sanctuari / Tsavo Ost

Rotrücken Schnabelnasennatter, Ngutuni Sanctuari



Unser nächstes Ziel war dann das Rock Side Camp und ein Wiedersehen, mit Nana und Marc. Die gesamte Strecke zwischen Voi und Maungo, wo wir zum Rock Side Camp abbogen, wurde rechts und links von tausenden Rindern gesäumt. Anfangs dachte ich an einen großen Viehmarkt, dann viel mir wieder ein, dass der KWS ja in der vergangenen Woche die Rinder aus dem Parks gejagt hatte. Zwar hatte ich erste Zahlen über die ausgetriebenen Rinder und angeblichen Verhaftungen gehört, aber niemals hätte ich mit solchen Dimensionen an Rindern gerechnet! Dicht zusammengepfercht standen die Tiere in kleinen Kraals oder wurden von Hirten am Straßenrand entlang getrieben. Alleine am ersten Tag der Aktion hatte der KWS mit Hilfe des DSWT mehr als 10300 Rinder aus dem Park getrieben wie ich später erfuhr! (http://www.mediamaxnetwork.co.ke/news/298932/kws-drive-livestock-tsavo/)

Um die aus dem Park vertriebenen Hirten (die meisten augenscheinlich Somali) nicht noch mehr zu verärgern und auch wegen der Vorfälle im Laikipia Gebiet, verzichteten wir auf Fotos am Fahrbahnrand und fotografierten nur kleinere Rinderherden auf dem Weg, hoch zum Rock Side Camp. Hier wurde die Pisten neben den Rindern zusätzlich von Ziegen und Dromedaren gesäumt!
Die kleine Piste zum Camp war gewohnt tiefsandig und staubig und die 10 Kilometer kamen uns wieder einmal unendlich vor.

auf dem Weg zum Rock Side Camp

auf dem Weg zum Rock Side Camp auf dem Weg zum Rock Side Camp


auf dem Weg zum Rock Side Camp

Im Camp angekommen, wurden wir schon erwartet, der Posten oben auf dem kleinen Kopje hatte unsere Ankunft schon via walky talky angekündigt. Nach wenigen Minuten erschien auch Nana, begrüßte uns herzlich und fragte nach unsern Plänen für die nächsten Tage. Anschließend bezogen wir einen gemütlichen Banda mit Blick auf die kleine Wasserstelle, wo sich wie so oft um diese Jahreszeit, drei Weissstörche versammelt hatten.

Gegen Mittag hatte sich der Himmel immer weiter geöffnet und es wurde von Stunde zu Stunde heißer. Aber Anstatt eines erfrischenden Bades im Pool, hatten wir uns oder besser hatte ich mir einen Aufstieg auf den Kopje vorgenommen. Eine Exkursion, die lange überfällig war und nun endlich stattfinden sollte.

Rock Side Camp - Tsavo

Rock Side Camp - Tsavo

Rock Side Camp - Tsavo

Rock Side Camp - Tsavo Rock Side Camp - Tsavo
Rock Side Camp - Tsavo Rock Side Camp - Tsavo



Um halb fünf nachmittags war es dann soweit, wir starteten den Aufstieg. Schnell wurde uns klar, dass der Austausch der Trekking Sandalen gegen die festen Safaristiefel eine gute Entscheidung war. Anstatt des erwarten sich an den Berg schmiegenden, langsam nach oben schlängelnden Pfades, gab es einen recht steilen Zickzack Aufstieg, im wahrsten Sinn des Wortes über Stock uns Stein. Die ohnehin schon mindestens 34 Grad C stiegen unter meinem Safarihut auf gefühlte 50 Grad an. Ohne Hut brannte mir die Sonne auf die lichten Stellen des Kopfes und mit Hut dachte ich mir platzt der Kopf. "Wer hatte eigentlich diese blöde Idee?" pustete ich "und wieso haben wir das nicht vor 10 Jahre gemacht?" fragte ich Petra lachend aber auch ziemlich kurzatmig. Petra schlug sich erstaunlich gut, freute sich aber ebenfalls über jede Fotopause am Hang des Kopje. Aus Felsspalten und kleinen, schattigen Hölen sahen uns einige Klippschliefer bei unserem Aufstieg zu oder huschten schnell vor uns davon.

Oben angekommen suchten wir die Umgebung und das Land des ehemaligen Westermann Camp nach den irgendwo herum ziehenden Elefanten ab und entdeckten tatsächlich drei der Dickhäuter, die gerade wieder auf dem Weg auf das benachbarte Farmland waren. Was natürlich nicht unproblematisch war.

Rock Side Camp - Tsavo

Rock Side Camp - Tsavo
Rock Side Camp - Tsavo Rock Side Camp - Tsavo


Rock Side Camp - Tsavo

Rock Side Camp - Tsavo

Rock Side Camp - Tsavo

Rock Side Camp - Tsavo

Rock Side Camp - Tsavo



Außer den Elefanten hielten sich wie immer Impalas und Paviane rund um das kleine Wasserloch auf. Außerdem hatten sich inzwischen eine ganze Reihe von Weißstörchen das Camp für eine Rast auf dem Weg nach Europa ausgesucht!

Und ebenfalls zuverlässig erschienen während des Dinners mit Nana und Marc die Bushbabys und Ginsterkatzen an ihrem Futterplatz neben dem Restaurant.

Rock Side Camp - Tsavo Rock Side Camp - Tsavo


Rock Side Camp - Tsavo

Rock Side Camp - Tsavo

Rock Side Camp - Tsavo

Natürlich gab es wieder viel zu erzählen und zu erfahren, wobei mich vor allem der Zustand des alten Willy Jeeps interessierte, für den ich eigens aus den USA eine 6 Volt Batterie bestellt und im letzten Jahr mitgebracht hatte. Aus der geplanten Probefahrt mit Marc wurde allerdings nichts, da aktuell die Bremsen und andere Kleinigkeiten nicht funktionierten. Was für uns noch ein Grund mehr war wieder zu kommen!

- Teil III -
Rote Elefanten - staubige Weite und eine faire Chance für Namibia

(hier gehts weiter!)



Petra Reinecke on Safari


Boko Boko Guesthouse, Kenya