Ein Reisebericht von:
Safari wangu, Reiseberichte und Infos


Text Jörg, Fotos Jörg und Petra Reinecke (digital)

Nilwaran, Galana River Ufer


Rote Elefanten - staubige Weite und eine faire Chance für Namibia
- Tsavo Februar 2017 -



Galana Crocodile Camp, Tsavo Ost - Sala Gate

Leslie hatte uns den Tipp gegeben die neue Bushpiste direkt ab Gedi in Richtung Sala Gate zu nehmen, anstatt erst bis nach Malindi zu fahren. Die Erklärung die Piste zu finden klang etwas komplizierter, als es tatsächlich war. Aber zur Sicherheit nannte sie uns noch einen Kontakt, der gerade auf dem Weg von Malindi nach Watamu war.

"Mr. Jorg, Mr. Jorg!" hörten wir auf einmal meinen Namen, als wir uns der T-Kreuzung in Gedi näherten. Ich stoppte!
"Hy, I´m Willy, the friend from Leslie!" Kurzerhand erklärte Willy uns den Weg auf die neue Bushpiste und dann fuhren wir auch schon weiter.

"Nach der Kreuzung links abbiegen, dann kommt nach ca. 10 Metern, oder mehr, ein Bump, rechts und links sind kleine Verkaufsstände, zwischen dem ersten und zweiten Bump geht es irgendwo rechts ab!"
Hätte er Leslie gleich am Telefon erklärt, das der Weg genau gegenüber der Tankstelle abzweigte, wäre eine weitere Hilfe nicht nötig gewesen. Aber warum einfach wenn es doch so schön umständlich ging ;-)

Zunächst fuhren wir aber nur bis zur Tankstelle, wo ich den Land Cruiser noch einmal volltankte. Minuten später waren wir auf besagter Buschpiste. Ich klopfte gegen die Tankuhr und schaute besorgt.
"Was ist los?" fragte Petra
"Der hat uns beschissen, die Uhr zeigt nichts an!", wütend über die Verzögerung und nicht ganz sicher ob er überhaupt den Tankdeckel wieder aufgeschraubt hatte, stoppte ich und sprang aus dem Cruiser.
"Ratsch!" machte es und ich wusste das dass Geräusch von meiner Hose kam!
"Scheiße! Das war die gute!!" meine Laune wurde gerade nicht besser!

Ich wendete den Wagen und fuhr zurück zur Tankstelle. Die Tankuhr zeigte immer noch keine Veränderung an. Tief Durchatmen und freundlich bleiben, dachte ich, während ich den Tankwart heranwinkte. Der sah mich nur mit großen Augen an.
"How much Diesel did you fuel in?" fragte ich ihn,
"Here look to the fuel indicator!" zeigte ich auf die Tankanzeige!
"You have to clear that with the manager, but he is not around!"
"Asante my friend!" antwortete ich und fuhr ohne weitere Worte weg.
"Und jetzt?" fragte Petra,
"Der Diesel reicht auch so und wir buchen es mal unter "Pech gehabt"!" Gerade hatten wir noch darüber gesprochen wir ruhig aufgeräumt und friedlich es hier ist!

An der Piste die wir nun befuhren, wurde noch gearbeitet und so kamen wir eher langsam vorwärts, aber wir hatten ja auch Zeit. Unser nächstes Ziel war das neue / alte Crocodile Camp noch vor dem Sala Gate und somit außerhalb des Parks. Während wir über die Waschbrett Piste rumpelten, verabschiedete sich auf einmal die Uhr, bzw. zeigte nichts mehr an, dafür zeigte (oh Wunder) auf einmal die Tankanzeige einen vollen Tank an! Gut, dass wir nicht auf den Manager an der Tankstelle gewartet hatten. Während wir uns beide über die Technik im Auto und den nun doch vollen Tank freuten und teilweise über die Piste mehr hüpften als fuhren, begann dann auch noch der Scheibenfischer die trockene Scheibe zu putzen.

"Vermisst du immer noch ein eigenes Auto?" grinste Petra mich fragend an.
"Ja!" antwortete ich knapp, schüttelte aber den Kopf! Die Gewissheit, dass dieser Wagen nach unserer Rückkehr ordentlich gewartet wurde und wir bei unserer nächsten Safari entweder diesen oder einen anderen zuverlässigen Land Cruiser nutzen konnten, war schon ein gutes Gefühl!

Die Piste zog sich scheinbar endlos hin und wir waren froh als endlich den Galana River rechts von uns auftauchte. Andere Fahrzeuge sahen wir auf der fast einhundert Kilometer langen Strecke nur selten, dafür begegneten wir wie gewohnt wieder der ein oder anderen Rinder- oder Ziegenherde auf der Piste und fuhren immer wieder an Schulkindern vorbei, die in ihren Schuluniformen wie kleine Armeen am Pistenrand liefen. Aber trotz Waschbrettpiste, Haustieren und Kindern, waren wir zügig voran gekommen und erreichten gegen Mittag das neue Galana Crocodile Camp. Wir konnten es kaum glauben, das wir damals vor 27 Jahren, für diese Strecke mit einem kleinen Suzuki und einer Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h fast den ganzen Tag gebraucht hatten.

Bushpiste von Watamu bis zum Galana Crocodile Camp

Bushpiste von Watamu bis zum Galana Crocodile Camp - Sala Gate Tsavo Ost

Bushpiste von Watamu bis zum Galana Crocodile Camp Bushpiste von Watamu bis zum Galana Crocodile Camp

Bushpiste von Watamu bis zum Galana Crocodile Camp
Bushpiste von Watamu bis zum Galana Crocodile Camp Bushpiste von Watamu bis zum Galana Crocodile Camp

Bushpiste von Watamu bis zum Galana Crocodile Camp
Bushpiste von Watamu bis zum Galana Crocodile Camp Bushpiste von Watamu bis zum Galana Crocodile Camp

Bushpiste von Watamu bis zum Galana Crocodile Camp
Bushpiste von Watamu bis zum Galana Crocodile Camp Bushpiste von Watamu bis zum Galana Crocodile Camp


Bushpiste von Watamu bis zum Galana Crocodile Camp

Galana Crocodile Camp  - Tsavo Ost



Damals gehörte das Camp zum African Safari Club und wir hatten unter Camp einen Campingplatz erwartet und mussten dann aber feststellen, dass wir mit unserem eigenen Zelt keine gerngesehenen Gäste waren. Eine Übernachtung in den Safarizelten und im Camp, war aber in unserem Budget nicht vorgesehen und so bauten wir damals kurzerhand unser Zelt auf dem Airstrip vor dem Camp im Bush auf! Als uns allerdings eine Horde großer Paviane beim Aufbau unerwartet nahe kam, entschlossen wir uns, lieber im Auto zu schlafen -



Auf den ersten Blick hatte sich kaum etwas verändert, sogar der alte Büffelkopf über Bar und das Zebrafell über dem Bufett hingen noch an der gleichen Stelle, wie vor 27 Jahren! Der Airstrip lag noch genauso verträumt neben dem Camp wie damals, das Restaurant hatte sich überhaupt nicht verändert und sogar die alten Zelte von damals standen noch, waren allerdings in einem erbärmlichen Zustand und wurden nicht mehr genutzt. Stattdessen hatte man kleine sauber Bandas gebaut und etwas weiter zurückversetzt am alten Pool des Camps, neue kleine Safarizelte aufgestellt. Wie damals lagen einige Nilkrokodile am Ufer vor dem Restaurant und sogar eine größere Horde Paviane empfing uns wieder auf dem Parkplatz vor dem Camp.

Galana Crocodile Camp  - Tsavo Ost

Galana Crocodile Camp - Tsavo Ost

Galana Crocodile Camp  - Tsavo Ost Galana Crocodile Camp  - Tsavo Ost

Galana Crocodile Camp  - Tsavo Ost
Galana Crocodile Camp  - Tsavo Ost Galana Crocodile Camp  - Tsavo Ost


Im Camp Camp hatte man uns freundlich empfangen und nur etwas verwundert angesehen, als wir zunächst darauf bestanden in einem Safarizelt mit Blick auf den Galana River zu übernachten. Nachdem ich mir allerdings die alten Zelte angesehen hatte, stimmte ich einer Übernachtung im Banda zu. Die Bandas waren neu und verfügten sogar (für den der es braucht) über eine Klimaanlage. An unsere Reservierung konnte sich allerdings zunächst niemand erinnern, um so erstaunter war ich als ich auch hier auf einmal meinen Namen hörte:

"Mr. Jorg, I found it! You are the one who was asking about the crocodiles! Right?"
"Yes, that's me!" lächelte ich aus dem Banda und freute mich, während ich die zerrissene Hose wechselte! Entspannt verbrachten wir den Nachmittag am Camp und freuten uns über Wasserböcke im River und Nilkrokodile und Nilwarane direkt vor uns am Ufer.

Galana Crocodile Camp  - Tsavo Ost

Neues Galana Crocodile Camp - TsavO Ost

Galana Crocodile Camp  - Tsavo Ost Galana Crocodile Camp  - Tsavo Ost


Galana Crocodile Camp  - Tsavo Ost

Galana Crocodile Camp  - Tsavo Ost Galana Crocodile Camp  - Tsavo Ost

Galana Crocodile Camp  - Tsavo Ost

Alter noch nicht renovierter Teil des Camps

Galana Crocodile Camp  - Tsavo Ost Galana Crocodile Camp  - Tsavo Ost



"Sir, please, it´s dangerous, please come here!" hörte ich eine Stimme hinter mir, als ich gerade dabei war Krokodile und Waran zu fotogarfieren. Ich blickte nach oben und sah einen flehenden Masai auf der Brüstung stehen!
"Ist dangerous game there, the crocodile can eat you!" ich nickte und fotografierte weiter.

Auch diese Situation hatte hier schon einmal vor vielen Jahren so erlebt, ging es mir durch den Kopf, während ich zur Sicherheit noch einmal mein Umfeld mit den Augen absuchte. Im Wasser befanden sich ein großes und drei mittelgroße und vor mir in 4-5 Meter Entfernung ein weiteres Nilkrokodil, außerdem kroch ein großer Nilwaran zwischen Ufer und Krokodil durch den Sand.

An Land waren Krokodile eigentlich nur gefährlich, wenn man ihnen zu nahe kam oder wenn sie ihr Gelege bzw. ihren Nachwuchs schützen wollten. Eine Attacke hatte ich höchstens aus dem Wasser zu befürchten, weshalb ich einen respektvollen Abstand zum Ufer hielt und mit anderem Großwild rechnete ich hier direkt vor dem Camp eher nicht! Das Risiko war also kalkulierbar, wenn man Krokodile kannte! Und nach 18 Jahren Haltung und Zucht im Boko Boko glaubte ich Krokodile zu kennen.

Nachdem ich fotografiert hatte, was ich wollte und zwei weitere Nilkrokodile aus dem Wasser kamen, ging ich artig zurück auf die Terrasse vor dem Restaurant und beruhigte den jungen Masai:
"Don´t worry, I was down there and you were not even born at this time!" Einem Turkana hätte ich niemals diese überhebliche Antwort gegeben, aber Masai und Krokodile haben nun einmal ein angespanntes Verhältnis zu Gunsten des Krokodils ;-)

Nilwaran

Nilwarane und Nilkrokodile am Ufer des Galana Rivers

Nilwaran

Nilwaran

Nilwaran

Nilkrokodil

Nilkrokodil

Nilkrokodil

Nilkrokodil

Nilkrokodil

Nilkrokodil



Aber es gab neben den großen urtümlichen Reptilen durchaus noch anders Wild am oder im Galana River zu beobachten. Neben verschiedenen Vögeln beschäftigte uns vor allem eine Gruppe Wasserböcke, die teils vorsichtig durch das Wasser laufend, teils mit gewagten Sprüngen die kleinen Inseln, im Fluss aufsuchten um dort das frische Grün zu genießen. Einige Bilder konnten wir vom Ufer aus machen, für andere war der hölzerne, recht afrikanische, Beobachtungsturm, eine willkommene Hilfe! Kurz vor Sonnenuntergang unternahmen wir noch einen kleinen Game Drive in der unmittelbaren Umgebung und beobachteten einige Impalas, Grant Gazellen, Gerenuk und Warzenschweine, sowie einen großen alten Elefantenbullen.

Wasserbock, Galana Crocodile Camp  - Tsavo Ost

Galana Crocodile Camp - Tsavo Ost

Galana Crocodile Camp  - Tsavo Ost Galana Crocodile Camp  - Tsavo Ost

Elypsen Wasserbock

Elypsen Wasserbock

Elypsen Wasserbock

Elypsen Wasserbock

Elypsen Wasserbock

Jörg Reinecke, safari wangu

Crocodile Camp Airstrip 2017 (oben) und 1990 (unten)
Das Auto war kleiner, dafür die Haare länger ;-)




Giraffenhalsantilope

rote Tsavo Elefanten

Tsavo Ost

Tsavo Ost



Anschließend gönnten wir uns einen Sundowner auf unserer kleinen Terrasse vor dem Banda und nahmen dann im alten offenen Restaurant unser Dinner ein und erinnerten uns der alten Safarijahre, in denen wir nach dem ersten Besuch vor 27 Jahren hin und wieder in diesem Camp geschlafen hatten.

Nach dem Abendessen versuchten wir dann noch mit einer weiteren Pirschfahrt ein wenig Night Game zu finden, kehrten aber nach einer Stunde vergeblicher Pirsch zurück ins Camp, wo ich einem Askari noch ein wenig Nachhilfe in Sachen Nilkrokodile geben konnte und so viele interessierte Fragen beantwortete, wie mir möglich waren.



Ithumba Camp, Tsavo Ost - Nordteil

Da wir am nächsten Tag nicht vor 10:00 Uhr in den Tsavo Ost National Park einfahren wollten (Parkgebühren rechnen sich nach wie vor über 24 Stunden) konnten wir den Tag entspannt und ausgeschlafen angehen. Aber aus dem geplanten Frühstück bei Sonnenschein und mit Blick auf den nur wenig Wasser führenden Galana River wurde nichts. Völlig unerwartet regnete es am nächsten Morgen und hörte erst auf, als wir uns für die Weiterfahrt rüsteten!

Galana Crocodile Camp  - Tsavo Ost Galana Crocodile Camp  - Tsavo Ost

Galana Crocodile Camp  - Tsavo Ost



Die Einfahrt am Sala Gate war wie erwartet nicht ganz so einfach und erst nach zwei Telefonaten mit dem Büro in Voi ließ man uns mit unsere Quittung vom Mtito Andai Tsavo West Gate passieren. Nicht ohne noch diverse Vermerke auf der Quittung zu hinterlassen.
"Bin gespannt auf die Ausfahrt am Manyani Gate!" bemerkte ich zu Petra als wir langsam durch den Tsavo Ost Park und in der Nähe des Galana Ufers entlang rollten.

Sala Gate, Tsavo Ost
Sala Gate, Tsavo Ost Sala Gate, Tsavo Ost



Die Wildbeobachtung im trockenen und offenen Gelände war besser als erwartet. Selten hatten wir in den vergangenen Jahren so viel Wild in diesem Gebiet beobachtet. Wasserböcke, eine Menge Zebras, Strauße, Warzenschweine, immer wieder Grant Gazellen und Impalas aber auch Oryx Antilopen und Giraffen konnten wir beobachten. Eine größere Familie Somalie Strauße sorgte mit wilden, staubigen Tänzen genauso für Abwechslung, wie direkt neben dem Auto äsende Impalas. Besonders beeindruckend war eine kleine Herde Elefanten die im Galana River stand und wenig später den flachen Fluß Überquerte. Elefanten Crossings sind immer schön und so verbrachten wir eine ganze Weile in der Nähe der Dickhäuter.

Steppenzebra

Somali Strauße

Somali Strauße

Impala

Elypsenwasserbock

Galana River

rote Tsavo Elefanten im Galana

rote Tsavo Elefanten im Galana

rote Tsavo Elefanten im Galana

rote Tsavo Elefanten im Galana

rote Tsavo Elefanten im Galana

rote Tsavo Elefanten im Galana



Irgendwann am Nachmittag wollten wir im ca. 100 Kilometer vom Galana River im äußersten Norden gelegenen Ithumba Camp ankommen und so blieb uns genügend Zeit für entspannte Pausen. Immer noch war es mehr eine "Der Weg ist das Ziel" als gezielte Wildbeobachtungs Safari. Vor allem, weil wir wussten, das es im nördlichen Tsavo Ost, auf der anderen Seite des Flusses, auf vielen Kilometern, nicht mehr besonders viel Wild zu sehen geben würde.

Masai Giraffen

Petra Reinecke, Tsavo Safari
Petra Reinecke, Tsavo Safari Petra Reinecke, Tsavo Safari
Petra Reinecke, Tsavo Safari
Flusspferde im Galana River


Das es eine neue Brücke über den Galana River geben sollte wussten wir, die recht moderne Eisen- Stahlkonstruktion überraschte uns dann allerdings doch etwas. Sinn machte diese Brücke aber auf jeden Fall, denn bei Hochwasser war die alte Furt nicht benutzbar und der Norden wäre abgeschnitten, so wie es viele Jahre lang gewesen ist! Eine Fahrt vom südlichen Tsavo Ost in den Norden war damals eine Tagestour um den Park herum, über Kibwesi und schlechte Pisten. Bevor wir die neue Brücke erreicht hatten durchquerten wir mehrere neu angelegten, im Moment staub trockene, Furten die durch die Seitenarme des Galana führten. Teilweise passierten wir die alten zerfallenen Brücken und mussten zwangsläufig wieder an damals vor 27 Jahren denken, wo wir die eingestürtzten Brücken querfeldein und über sandige Uferböschungen mit dem kleinen Suzuki umfahren hatten.

Tsavo Buschpiste

Neue Tsavo Galana River Brücke

Neue Tsavo Galana River Brücke - Tsavo Ost

Neue Tsavo Galana River Brücke



Die hundert Kilometer zogen sich endlos hin, Wild gab es so gut wie keines. Hin und wieder ein paar Dik Dik, mal eine Grant Gazelle und ansonsten nur trockener dichter Bush und eine schnurrgerade rote Bushpiste.
Und dann war Sie wieder da, wie aus dem Nichts stand Sie auf der Piste. Als hätte Sie genau auf uns gewartet. Ein kurzer Blick in Richtung Land Cruiser und dann rannte sie los. Die Situation war schon fast unheimlich! Fast genau an der gleichen Stelle stand damals vor 6 Jahren, ebenfalls eine Straußendame und rannte, für uns sinnlos, vor unserem alten Land Cruiser her. Selbst als wir stehen geblieben waren, um dem Straußenmädchen die Chance zu geben abzubiegen, war sie einfach immer der Straße entlang weitergelaufen. damals hatte sie das Rennen gewonnen, den der Land Cruiser erlitt einen bösen Radaufhängungsschaden
(siehe Bericht: safari-wangu.de/2011jul_3.html)

Tsavo Buschpiste

Tsavo Buschpiste

Petra und ich sahen uns an:
"Nicht schon wieder!" meine Petra. Ich stoppte den Land Cruiser und wartete bis weder Straußendame noch Staub auf der Piste zu sehen waren, dann fuhren wir weiter. Aber nach kurzer Zeit war sie wieder zu sehen. Immer noch rannte der Straußenvogel, den Hals wild hin und her wippend mitten auf der Piste. Wir fuhren dichter auf, in der Hoffnung, dass der große Vogel nach rechts oder links in den Bush ausweichen würde. Keine Chance. Der Strauß rannte als hätte er lange für dieses Rennen trainiert. Wir stoppten wieder und warteten einige Minuten ehe wir weiterfuhren. Unterwegs passierten wir drei Abzweige (eine Piste und zwei breite Wildwechsel) und dann….und dann war Sie wieder da. Immer noch mitten auf der Piste. Inzwischen rannte sie schon mehr als 4 Kilometer mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 50 - 60 km/h.

"Ok, wie du willst!" sagte ich mehr zu mir selber und gab Gas. Mit etwas mehr als 75 km/h überholte ich den Strauß, der etwas nach rechts ausgewichen war. Dann gab ich noch einmal Gas, ehe ich behutsam langsamer wurde.
"Schau in den Spiegel!" rief ich Petra zu, die sah mich verwundert an.
"ja, nicht das der blöde Vogel uns wieder überholt!" grinste ich. Aber von dem Strauß war nichts mehr zu sehen.

Road Runner, Strauß Tsavo

Strauß Tsavo Tsavo


"So etwas kann man einmal erleben, aber zweimal an der selben Stelle, dass ist doch unheimlich!" bemerkte Petra als wir weiter in Richtung Ithumba fuhren.

Dieses mal erreichten wir das Ithumba Camp ohne weitere Zwischenfälle gegen Mittag und lernten dort endlich Sandra und Ronny kennen. Die beiden waren mit Margit (Kiwara Safaris) schon seit einer Woche im Tsavo unterwegs und hatten uns angeboten zum Ithumba Camp hoch zu kommen. Wie so häufig hatte Margit mal wieder Wildhunde im Tsavo entdeckt bzw. getroffen und so durfte ich mir von Sandra und Margit den ein oder anderen Spruch anhören, warum ich den immer noch keine Wildhunde in Kenya gesehen hätte!

Nach dem ersten Kennenlernen, brachen wir mit beiden Autos auf um zur Stockade zu fahren wo gegen 17:00 Uhr die Elefanten Waisen aus dem Busch zurück an die Stockade kammen.

Als wir die Stockade erreichten waren schon viele der halbwilden bzw. ausgewilderten älteren Elefanten vor Ort und ich freute mich besonders über das Wiedersehen mit Wendy, die inzwischen ein eigenes Kalb von einem wilden Bullen führte. Faszinierend, dass die ausgewilderten großen Elefanten sogar mit ihrem Nachwuchs immer wieder in die Nähe ihrer früheren Beschützer und Pfleger zurückkamen. Aber speziell Wendy war schon damals sehr anhänglich und verbrachte lieber Zeit mit Keepern oder Trevor und mir, als mit Artgenossen.

Nach und nach trudelten die, aktuell drei Gruppen, Waisenelefanten ein und schossen vorbei an ihren Keepern auf die schon bereitgestellten Milchflaschen zu. Ich versuchte einige neue Bilder der ankommenden Waisen zu bekomme und hockte mich auf den Boden, wohl wissend, das ich damit die übermütigen Attacken der Mini Jumbos riskierte. Als die kleinen Dickhäuter zu aufdringlich wurden widmete ich mich wieder den halbwilden Ex Waisen, die ebenfalls in großer Anzahl um die Stockade herum standen.

Ithumba Auswilderungsstation - David Sheldrick Wildlife Trust

Ithumba Auswilderungsstation - David Sheldrick Wildlife Trust - Tsavo Ost National Park (Nord)

Ithumba Auswilderungsstation - David Sheldrick Wildlife Trust

Ithumba Auswilderungsstation - David Sheldrick Wildlife Trust

Ithumba Auswilderungsstation - David Sheldrick Wildlife Trust

Ithumba Auswilderungsstation - David Sheldrick Wildlife Trust Ithumba Auswilderungsstation - David Sheldrick Wildlife Trust

Ithumba Auswilderungsstation - David Sheldrick Wildlife Trust

Ithumba Auswilderungsstation - David Sheldrick Wildlife Trust

Ithumba Auswilderungsstation - David Sheldrick Wildlife Trust

Ithumba Auswilderungsstation - David Sheldrick Wildlife Trust

Ithumba Auswilderungsstation - David Sheldrick Wildlife Trust

Ithumba Auswilderungsstation - David Sheldrick Wildlife Trust

Ithumba Auswilderungsstation - David Sheldrick Wildlife Trust

Ithumba Auswilderungsstation - David Sheldrick Wildlife Trust



Da die wilden Elefanten zwischen den halbwilden Waisen Jumbos einen hautengen Kontakt fast unmöglich machten und das Elefanten - Kuscheln etwas vereitelten, folgte ich Ronny auf einen der kleinen "Kopje", den er wie eine Bergziege erklommen hatte und auf dem er übermütig hin und her sprang!

Ithumba Auswilderungsstation - David Sheldrick Wildlife Trust



Nach dem Besuch bei den Waisenelefanten zelebrierten wir einen gemütlichen Sundowner oben im Hauptgebäude des Ithumba Camps und anschließend zauberte Margit uns ein super leckeres Nudel - Guacamole Gericht.

Die eigentlich wichtige und notwendige Webseitenbesprechung für die Kiwara Safaris Webseite, die Ronny neu gestalten wollte, verlief eher kurz, denn Margit, Sandra und Petra zogen sich verhältnismäßig schnell und müde in die großen Zelte zurück. Und so blieb Ronny und mir nichts weiter übrig als die wichtige Besprechung alleine fortzusetzen. Was uns auch Dank anderthalb Flaschen Whisky, bis Morgens um 02:30 Uhr auch gelang. Das Besprechungsergebnis weiß ich allerdings nicht mehr und den Besuch bei den Elefantenwaisen am nächsten Morgen hatte ich auch irgendwie verpasst.
(Konnte ich mir nach 32 Ehejahren ja auch erlauben, der frisch verheiratete Ronny hatte es allerdings vorgezogen, nach zweieinhalb Stunden Schlaf, doch lieber zum Elefanten-Besuchstermin zu erscheinen - Feigling der ;-) )

Als die Vier von den Elefanten zurückgekehrt waren, Frühstückten wir gemeinsam und dann wollten Petra und ich weiter ziehen. Noch blieben uns drei Tage im Tsavo Ost. Und wir hatten nicht vor die erste Safari in unserem Leben ohne eine einzige Raubkatzen Sichtung zu erleben!

Wir hatten uns gefreut in Sandra und Ronny zwei echte Afrika- und Safariliebhaber persönlich kennen gelernt zu haben. Zwei junge Menschen die nicht nur ihr Herz an Afrika verloren haben, sondern die sich im Laufe der Zeit auch ein gesundes und fundiertes Hintergrundwissen angelesen hatten und die "ihr Afrika" auf eine ganz private und besondere Art erleben wollten!
(und da Euer und "unser Afrika" ziemlich ähnlich sind, werden wir den Bushwalk auch irgendwann noch nachholen Ronny - und vielleicht machen wir dann auch ein Panoramabild von Sandra! ;-) )

Ithumba Camp

Ithumba Camp - Tsavo Ost National Park (Nord)

Ithumba Camp Ithumba Camp


Ithumba Camp Ithumba Camp Ithumba Camp

Ithumba Camp

Ithumba Camp

Ithumba Camp

Ithumba Camp

Ithumba Camp

Ithumba Camp

Ithumba Camp

Ithumba Camp




- Teil V -
Rote Elefanten - staubige Weite und eine faire Chance für Namibia

(hier gehts weiter!)




Irima Wasserstelle


Boko Boko Guesthouse, Kenya