Ein Reisebericht von:
Safari wangu, Reiseberichte und Infos


Text Jörg, Fotos Jörg und Petra Reinecke (digital)

Tsavo Februar 2017, Jörg Reinecke


Rote Elefanten - staubige Weite und eine faire Chance für Namibia
- Tsavo Februar 2017 -



Sentrim Camp, Tsavo Ost - ex Tarhi Camp

Nach einem herzlichen Abschied brachen wir auf, zurück in Richtung Galana River. Vorher mussten wir noch kurz den linken Hinterreifen mit etwas mehr Luft versorgen, was an der Stockade schnell erledigt war. Anschließend hatten wir vor die eher eintönige Strecke schnell hinter uns zu bringen und fuhren recht schnell durch den Bush. Einen kleineren Steppenwaran sahen wir nur noch in das Dickicht flüchten, ansonsten sahen wir nur ein paar Dik Dik.

Ganz Ereignislos verlief die ansonsten eintönige Fahrt zurück zum Galana River allerdings nicht. Denn unterwegs trafen wir 20 Kilometer vor der Galana Furt auf eine übel verletztes Stachelschwein.
Anfangs überlegten wir, wie wir das Tier bis zur DSWT Stockade in Voi transportieren können, mussten aber schnell feststellen, das das Stachetier immer noch recht wehrhaft war und wir kein geeignetes Transportmittel dabei hatten. Letztendlich verständigten wir Margit, bastelten aus einem größeren Karton, eine Beschattung für das, in der prallen Sonne liegende Tier und hofften dass es vom KWS oder DSWT gerettet werden würde.

Afrikanisches Stachelschwein



Wenig später überquerten wir den Galana River, dieses Mal aber wieder durch die alte Furt und fuhren dann via Baffalo Wallows in Richtung Irima Wasserloch. Wie erhofft trafen wir unterwegs auf mehrere kleinere Elefantenfamilien und am Irima und den kleineren vorherigen Wasserlöchern auf Kaffernbüffel und badende Elefanten.

Furt durch den Galana River

Alte Furt durch den Galana River - Tsavo Ost National Park

Furt durch den Galana River Furt durch den Galana River

Furt durch den Galana River

Furt durch den Galana River


Kaffernbüffel



Es war brütend heiß an diesem Mittag als wir das Irima Wasserloch erreichten und wir waren richtig neidisch auf die, im braunen Wasser, wild herum tobenden Elefanten. Eingerahmt von hunderten Kuhreihern lag die Wasserstelle vor uns und bot ein einmaliges Schauspiel. Gleich drei Elefanten Familien nutzten die gut gefüllte Wasserstelle zum trinken und baden. Nicht nur die jungen Dickhäuter suhlten sich übermütig im Matsch oder bespritzten sich selber mit Schlamm und Wasser, auch die erwachsenen Tiere nutzten das kühle Nass intensiv.
Es wurde mit Schlamm geschmissen, getaucht, über einander geklettert und hin und her gekugelt, die Tiere hatten sichtlich Spaß und fühlten sich wohl! Wer sich genug abgekühlt hatte, fing laut tromepetend an die Kuhreiher zu jagen und aufzuscheuchen oder sich mit rotem Staub zu bewerfen. Kaum war eine Familie aus dem Wasser heraus, traf eine neue rote Herde ein.

Irima Wasserstelle

Irima Wasserstelle

Irima Wasserstelle / Mittags 02.03.2017 - Tsavo Ost National Park

Irima Wasserstelle

Irima Wasserstelle

Irima Wasserstelle

Irima Wasserstelle

Irima Wasserstelle
Irima Wasserstelle Irima Wasserstelle

Irima Wasserstelle

Irima Wasserstelle

Irima Wasserstelle

Irima Wasserstelle

Irima Wasserstelle

Irima Wasserstelle

Irima Wasserstelle

Irima Wasserstelle

Irima Wasserstelle

Irima Wasserstelle

Irima Wasserstelle

Irima Wasserstelle



Irgendwann war es ruhiger an der Wasserstelle geworden, so dass auch wir weiter gefahren waren. Unser nächstes Ziel war das Sentrim, das ehemalige Tarhi Camp, dass wir mit hunderten schöner Erlebnisse und Abenteuer im offenen Bush verbinden. Auch wenn vom alten Tarhi Camp außer einigen bekannten Askaris nur noch wenig übrig geblieben ist, so lag es immer noch in einem der wildreichsten Gebiete des Tsavo Ost. Durch die neue permanente und größere Wasserstelle am Camp, war die Gegend aktuell sogar noch wildreicher geworden.

"Jambo Mr. Jorg, long time!" begrüßte uns Aly am Gate zum Camp, sichtlich erfreut uns wieder zu sehen. Als ich an der kleinen Rezeption erklärte, dass ich für heute noch keine Reservierung hatte antwortete man mir:
"Kiwara and Margit is never a problem, you are most welcome!" und so bezogen wir schnell und unkompliziert das Hauszelt Nr. 5 mit gutem Blick in die Savanne vor uns.

Tiere gab es reichlich. Egal wo man hin sah standen Elefanten, außerdem grasten Zebras, Oryx, Wasserböcke, Kongonis, Grantgazellen, Impalas, und Warzenschweine vor unseren Augen. Zwei Giraffen zogen an den Sträuchern knabbernd vorbei und eine größere Anzahl an Hornraben jagte, genau wie einige Reiher nach Insekten und Amphibien. - Wäre da nicht diese leidige Elektrozaun um das Camp - die Szenerie wäre perfekt gewesen!
So aber fühlte ich mich etwas vom Wildlife ausgesperrt und musste unweigerlich wieder an Namibia und den Etoscha Park denken!

Sentrim Tsavo

Sentrim Tsavo (ex Tarhi Camp) - Tsavo Ost National Park

Sentrim Tsavo

Sentrim Tsavo

Sentrim Tsavo

Sentrim Tsavo

Sentrim Tsavo
Sentrim Tsavo Sentrim Tsavo

Sentrim Tsavo
Sentrim Tsavo Sentrim Tsavo

Sentrim Tsavo



Nach einem leichten Lunch und einer kleinen Pause vor dem Zelt, mit der wir der brütenden Mittagshitze auswichen, starteten wir unsere erste richtige Pirschfahrt auf dieser Safari. Langsam rollten wir in Richtung des Kanderi Swamp und suchten intensiv die trockene Landschaft nach Wild ab. Im Swamp unten standen einige Zebras und Wasserböcke und vereinzelt ein paar Elefanten.
"Was jetzt!" sah Petra mich fragend an, als ich den Land Cruiser am Ende des Swamps abrupt stoppte und langsam zurück fuhr. Dann griff ich zum Fernglas!
"Löwen! Der Baumstamm da unter dem grünen Busch ist ein Löwe! Und da liegt noch einer" Gut versteckt im dichten Buschwerk lagen zwei Löwinnen. Wir suchten mit dem Fernglas nach weiteren Raubkatzen, konnten aber nirgends weitere Löwen entdecken. Dann suchten wir noch kurz in der Umgebung nach möglicher Beute konnte aber auch diese nicht ausmachen.
"Lass uns heute Abend, wenn es kühler ist noch einmal nach den Katzen sehen!" schlug ich vor und fuhr weiter in Richtung Voi Lodge, bzw. Pipeline Piste. Die Löwen ruhten nicht weit weg vom Camp und so waren wir uns so sicher sie Abends wieder zu finden, dass wir nicht einmal ein "Beweisfoto" schossen!

Auf dem Weg in Richtung Voi Lodge war dann eher wenig Wild zu beobachten, so dass wir relativ schnell an der Pipeline Piste ankamen. Unter der vor der Lodge verlaufenden Piste verliefen große Wasserversorgungsrohre, die, solange ich zurück denken kann, immer wieder von Elefanten angezapft werden. Ich bin mir nicht sicher, ob die ersten Risse und Lecks durch Verrottung oder Materialfehler entstehen und die Elefanten diese Löcher nur erweitern oder ob die Dickhäuter die Rohre tatsächlich selber anzapfen. Auf jeden Fall waren im Laufe der Jahre mehrere recht ordentliche Wasserlöcher an der Piste entstanden, die regelmäßig von jeglichem Klein- und Großwild genutzt wurden.
Auch an diesem Nachmittag beobachteten wir wieder Elefanten, Kongonis, Zebras und andere Wildarten an den verschiedenen Wasserlöchern. Wobei eine Gruppe Elefanten das interessanteste Verhalten an den Tag legte. Die Dickhäuter tranken nämlich nicht etwa das ausgeflossene recht braune Wasser aus der gebildeten Wasserstelle, sondern saugten wie Wassersauger recht lautstark direkt aus den kleinen Ritzen und Löchern aus der Leitung das frische klare Trinkwasser! Feinfühlig suchten die langen Rüssel die Leitung ab und saugten sich dann voll, ehe das ergatterte saubere Nass aus dem Rüssel in das Maul gespritzt wurde.

Pipeline Road - Tsavo Ost National Park

Pipeline Road - Tsavo Ost National Park

Pipeline Road - Tsavo Ost National Park

Pipeline Road - Tsavo Ost National Park

Pipeline Road - Tsavo Ost National Park

Pipeline Road - Tsavo Ost National Park
Pipeline Road - Tsavo Ost National Park Pipeline Road - Tsavo Ost National Park

Pipeline Road - Tsavo Ost National Park

Pipeline Road - Tsavo Ost National Park

Pipeline Road - Tsavo Ost National Park



Mit Einbruch der Dunkelheit hielten wir uns wieder im Kanderi Swamp auf, wo aus den am Nachmittag entdeckten zwei Löwinnen inzwischen fünf Raubkatzen geworden waren. Alle Katzen lagen mit Blick auf eine kleine Wasserstelle im ansonsten trockenen Tsavo River und warteten, dass die dort trinkenden Elefanten abzogen. Diese dachten aber gar nicht daran das Feld zu räumen. Und so änderte sich an diesem Abend für uns nichts mehr an der Situation. Mit Blick auf Löwen und Elefanten genossen wir den Sonnenuntergang mit einem nicht wirklich kühlen Tusker in der Hand und blieben so lange wie möglich, ehe wir spät in das Sentrim Camp zurück fuhren.

Löwen, Tsavo Ost

Löwen, Tsavo Ost
Löwen, Tsavo Ost Löwen, Tsavo Ost

Löwen, Tsavo Ost

Tsavo Ost



Am nächsten Morgen waren wir gewohnt früh wach und auf, gönnten uns wieder den obligatorischen Morgentee sowie eine Zigarette, während vor uns ein großer alter Elefanten Bulle friedlich graste. Der alte Dickhäuter stand direkt am Zaun vor unserem Zelt und neben unserem Zelt hatte sich eine Handvoll Askaris und Roomstuarts versammelt und versuchte mit allerlei ungeeigneten Mitteln den großen Jumbo zu vertreiben. Einige klatschten in den Hände, andere stampften mit den Füssen auf und allen war anzusehen, dass sie sich sichtlich unwohl fühlten. Wehmütig dachten Petra und ich an die "gute alte Zeit" zurück, an denen täglich Elefanten durch das Camp zogen, Löwen nachts aus den Vogeltränken im Camp tranken oder Leopraden die Deckung des eigenen Zeltes für ihre Jagd nutzten. In keinem anderen Camp in Kenya hatte ich so viele und so gute nächtliche Wildbegegnungen erlebt, wie im alten Tarhi Camp. Hier beobachtete ich meine erste Wildkatze, entdeckte Streifenhyänen und Erdwölfe, vertrieb zusammen mit den Asakaris Elefanten und Löwen aus dem Camp und konnte mein eigenes Zelt nicht betreten, weil der Leopard genau davor saß. Aber auch Hyänen und Kaffernbüffeln war ich begegnet, wenn ich Nachts zusammen mit den Askaris eine Runde um das Camp drehte! Erlebnisse und eine Zeit, die wohl nie wieder zurückkommen werden.

rote Tsavo Elefanten



Mit dem Kopf noch den alten Zeiten hinterher trauernd, erlebten wir im Kanderi Swamp einen traumhaften Sonnenaufgang, der uns in die Realität zurück holte. Als dann noch, im schönsten Licht des Tages, eine größere Elefantenfamilie unseren Weg kreuzte, war aller Wehmut wie weggeblasen. Das Ziel unserer morgendlichen Pirschfahrt waren natürlich die Löwen im Kanderi Swamp, die wir auch tatsächlich an genau der selben Stelle antrafen, wo wir sie am Abend zuvor verlassen hatten. Entweder hielt das Wasser sie hier oder die Raubkatzen hatten in der Nacht noch Beute gemacht, glaubte ich zu wissen und versuchte den Geruch von Aas auszumachen. Roch aber nichts, was auf Beute schließen ließ! Verträumt und verspielt lagen alle fünf Löwinnen (eine ältere und vier ca. 2-3 Jahre alte junge Katzen) im offenen Gelände und genossen die ersten Sonnenstrahlen des Tages.

Tsavo Ost

rote Tsavo Elefanten

rote Tsavo Elefanten

Die Nachfahren der Man Eater Löwen, Tsavo Ost

Die Nachfahren der Man Eater Löwen, Tsavo Ost

Die Nachfahren der Man Eater Löwen, Tsavo Ost

Die Nachfahren der Man Eater Löwen, Tsavo Ost

Die Nachfahren der Man Eater Löwen, Tsavo Ost



Als die Sonne höher kletterte steuerten wir das Ndara Wasserloch an. Unterwegs sahen wir verhältnismäßig wenig Wild, alles konzentrierte sich im Moment um die verschiedenen Wasserstellen!

Das Ndara Wasserloch liegt in einem extrem trockenen Gebiet und wir erreichten das durch eine Windmühle gespeiste Wasserloch zeitgleich mit einigen Zebras und kurz vor dem Eintreffen einiger alter Kaffernbüffel. Während die alten schwarzen Büffel gemächlich an die Wasserstelle trotten, sich dabei durch nichts stören ließen und auch das schlammige Wasser am Boden tranken, versuchten die Zebras möglichst an das frische Wasser aus dem gemauerten Brunnen zu kommen. Dabei ging es alles andere als ruhig und friedlich zu. Ähnlich hektisch wie bei einem Crossing, wurde vor und zurück gerannt, es wurde gewiehert (na ja, eher wie ein Esel geschrien) und es wurde gebissen und ausgetreten. Besonders hektisch wurde es, als eines der Tiere mitten in den Brunnen sprang!

Ndara Wasserstelle - Tsavo Ost National Park

Ndara Wasserstelle - Tsavo Ost National Park

Ndara Wasserstelle - Tsavo Ost National Park

Ndara Wasserstelle - Tsavo Ost National Park

Ndara Wasserstelle - Tsavo Ost National Park
Ndara Wasserstelle - Tsavo Ost National Park Ndara Wasserstelle - Tsavo Ost National Park

Ndara Wasserstelle - Tsavo Ost National Park

Ndara Wasserstelle - Tsavo Ost National Park

Ndara Wasserstelle - Tsavo Ost National Park

Ndara Wasserstelle - Tsavo Ost National Park

Irgendwann hatten aber alle Zebras ihren Durst gestillt und zogen wieder ab, wir suchten die gut überschaubare Gegend nach weiteren durstigen Tieren ab, konnten aber keine entdecken.
"Frühstück?" fragte Petra.
"Frühstück!" antwortete ich und fuhr zurück ins Camp.

Sentrim Tsavo Sentrim Tsavo

Sentrim Tsavo



Nach dem Frühstück stellte ich fest, dass der linke Hinterreifen wieder etwas Luft verloren hatte. Obwohl wir die Reifen wegen der vielen Sandpisten sehr weich fuhren, zog ich es vor, lieber im Camp etwas mehr Luft aufzufüllen, als später im Busch einen Reifen wechseln zu müssen.

Während ich in der Ithumba Stockade meine Reifenluft von einem LKW bekommen hatte, musste man im Sentrim Camp extra den wohnwagengroßen modernen Generator anschmeißen und den Kompressor anschließen. Alles wirkte sehr professionell, bis, bis der Luftschlauch zum Einsatz kam. Anfangs verstand ich nicht, warum die große Maschine es nicht schaffte den Druck auf dem Reifen zu erhöhen. Doch dann war klar, dass wir mindestens 6 Hände brauchten um all die undichten Stellen und Löcher im Schlauch zuzudrücken um wenigsten etwas mehr Luft in den Reifen zu bekommen. - Afrika ich liebe dich -

Sentrim Tsavo



Etwas später als geplant fuhren wir dann in Richtung Aruba Dam wo wir uns die nächste Wasserstelle und das Wild drum herum ansehen wollten. Für die ursprünglich erhofften Löwen waren wir wohl etwas zu sehr in die heiße Tageszeit gekommen, wurden aber an der ebenfalls durch eine Wildmühle gespeisten Wasserstelle nicht enttäuscht und beobachteten jede Menge drustige Tiere. Wieder erlebten wir ein buntes durcheinander unterschiedlichster Tierarten, in dem wie immer die Elefanten dominierten. Auf dem Weg zurück ins Camp entdeckten wir dann noch die wenigen (genaugenommen drei) im Tsavo vorkommenden Topis!

Aruba Wasserstelle - Tsavo Ost National Park

Aruba Wasserstelle - Tsavo Ost National Park

Aruba Wasserstelle - Tsavo Ost National Park

Aruba Wasserstelle - Tsavo Ost National Park
Aruba Wasserstelle - Tsavo Ost National Park Aruba Wasserstelle - Tsavo Ost National Park

Aruba Wasserstelle - Tsavo Ost National Park

Aruba Wasserstelle - Tsavo Ost National Park

Aruba Wasserstelle - Tsavo Ost National Park

Aruba Wasserstelle - Tsavo Ost National Park



Wieder erlebten wir einen sehr heißen Tag der während der Mittagsstunden sicher die 35 Grad C um einiges überstieg und der so heiß war, dass nicht einmal mehr die Vögel flogen und jegliches Wild unter irgendwelchen Schattenspendenden Bäumen oder Sträuchern stand. Natürlich verzogen auch wir uns währen dieser Zeit in den Schatten des Camps! Wie wachsam der Bush um uns herum uns im Visier hatte, merkten wir, als ich versehntlich ein Glas Wasser umstieß und sofort eine Meerkatze zur Stelle war das kostbare Nass aufzuschlecken!

Sentrim Tsavo (ex Tarhi Camp) Sentrim Tsavo (ex Tarhi Camp)

Sentrim Tsavo (ex Tarhi Camp) - Tsavo Ost National Park

Sentrim Tsavo (ex Tarhi Camp)
Sentrim Tsavo (ex Tarhi Camp) Sentrim Tsavo (ex Tarhi Camp)

Sentrim Tsavo (ex Tarhi Camp)

Sentrim Tsavo (ex Tarhi Camp)



Am späten Nachmittag vergewisserten wir uns, dass die Löwen im Swamp immer noch im Schatten der Büsche lagen, anschließend fuhren wir noch einmal in Richtung Aruba Dam. Unterwegs nahmen wir uns die Zeit für ein paar Aufnahmen der reichhaltigen Vogelwelt des Tsavo und verbrachten dann den Nachmittag in der Nähe des Aruba Wasserloches zwischen friedlichen roten Elefanten.

Aruba Wasserstelle - Tsavo Ost National Park

Aruba Wasserstelle - Tsavo Ost National Park

Aruba Wasserstelle - Tsavo Ost National Park Aruba Wasserstelle - Tsavo Ost National Park

Aruba Wasserstelle - Tsavo Ost National Park

Aruba Wasserstelle - Tsavo Ost National Park
Aruba Wasserstelle - Tsavo Ost National Park Aruba Wasserstelle - Tsavo Ost National Park
Aruba Wasserstelle - Tsavo Ost National Park

An diesem Nachmittag bezog sich der Himmel gegen Abend und es sah nach früher Dunkelheit und einem etwas kühlerem Abend aus.
"Katzenwetter!" sagte ich während ich von Aruba zurück zum Swamp fuhr!

Unsere Einschätzung und unser Timing war perfekt. Kaum waren wir im Kanderi Swamp bei den Löwen angekommen, sahen wir wie zwei der Katzen abgeduckt aus der Ufersenke heraus in Richtung eines großen grünen, dichten Busches schlichen. Es dauerte ein paar Minuten bis ich die Kamera in Position bringen konnte. Während dessen steckte eine andere Löwin ihren Kopf vorsichtig in das Dickicht. Irgend etwas mussten die Raubkatzen aufgespürt haben. Mit angespannten Muskeln kroch eine der Löwinnen in den Bush und im selben Moment tobte ein junges Kudu Weibchen (Kleiner Kudu) aus dem Busch. Staub wirbelte auf! Zwei Löwinnen sprangen mit langen Sätzen dem Kudu hinterher, der Kudu schlug einen Hacken und rannte zurück. Zu eng für die Katzen die der Reaktion nicht folgen konnten. Dann eine ausgestreckte Löwenpranke unmittelbar hinter dem flüchtenden Körper. Wieder ein Hacken und dann lange Sätze und Sprünge des Kudu. Die Löwen gaben auf und sahen der flüchtenden Beute hinterher! Besonders groß war die Frustration aber bei den ca. 2 jährigen Weibchen nicht, verspielt kamen sie auf uns zu gerannt und legten sich dann ab um in der anbrechenden Dämmerung die Umgebung zu beobachten!

Für uns war es nach den ganzen sanften Wildsichtungen die erste richtig gute Action und so fuhr ich zufrieden zurück ins Camp.

Tsavo Ost

Die Nachfahren der Man Eater Löwen, Tsavo Ost

Die Nachfahren der Man Eater Löwen, Tsavo Ost
Die Nachfahren der Man Eater Löwen, Tsavo Ost Die Nachfahren der Man Eater Löwen, Tsavo Ost

Die Nachfahren der Man Eater Löwen, Tsavo Ost

Die Nachfahren der Man Eater Löwen, Tsavo Ost

Die Nachfahren der Man Eater Löwen, Tsavo Ost


Sentrim Tsavo (ex Tarhi Camp) Sentrim Tsavo (ex Tarhi Camp)



In unserer letzten Nacht im Busch gab es zumindest noch ein wenig akustische Action, als wir kurz nach Mitternacht die panischen Warnrufe der Paviane auf der anderen Seite des Camps hörten. Früher wäre ich dafür aufgestanden und hätte mir den Rest der Nacht mit dem Scheinwerfer in der Hand um die Ohren geschlagen. Aber jetzt, in einem eingezäunten Camp, machte ich mir wenig Hoffnung den Leoparden im Camp anzutreffen und so drehte ich mich um und versuchte trotz Pavian Geschreie zu schlafen!

Am nächsten Morgen fragte ich die Askaris nach dem Leoparden, bekam aber nur zur Antwort, dass man die Paviane zwar gehört habe, aber dass sei ja auf der anderen Seite des Zaunes gewesen!

Wir Frühstückten früh um 06:00 Uhr und machten uns dann mit einer letzten Pirschfahrt auf den Weg in Richtung Nairobi. Den Tsavo wollten wir gegen 10:00 Uhr am Manyani Gate verlassen und so kontrollierten wir zunächst wieder den Kanderi Swamp konnten aber von den fünf Löwen keine Spur mehr entdecken. Als wir wenig später das Elefantengitter in Richtung Voi Lodge / Pipeline Road passierten freuten wir uns über den klaren blauen Himmel und die Sonne, die die bizarren, roten Steinformationen in diesem Gebiet in einem fantastischen Licht erscheinen ließen.
"Geil!" stoppte ich den Land Cruiser von mir selber begeistert.
"Was ist geil?" fragte Petra.
"Löwen, da oben liegen zwei Löwen!" zeigte ich mit ausgestreckten Arm auf den kleinen Kopje! "Wie gemalt und traumhaft schön!" stellte Petra fest, die einen Augenblick gebraucht hatte um die Katzen zu entdecken.

Ganz oben auf den Felsen lagen zwei Löwen von denen das vordere kräftigere Tier auch sehr gut eines der mähnenlosen Tsavo Männchen sein konnte. Um das sicher sagen zu können hätten die Tiere aber aufstehen müssen bzw. sich etwas anders zeigen müssen. Egal. Wir hatten zwei weitere Löwen auf unserer zunächst katzenlosen Safari gefunden.

Die Nachfahren der Man Eater Löwen, Tsavo Ost

Die Nachfahren der Man Eater Löwen, Tsavo Ost



Langsam rollten wir weiter und freuten uns noch einmal über jedes Stück Wild, welches wir entdecken konnten, ehe wir am Irima Wasserloch ankamen. Schon beim ersten Besuch vor drei Tagen waren mir die beiden über den Bäumen kreisenden Gaugler aufgefallen, aber erst jetzt sah ich, das die hübschen Adler in einem riesigen Leberwurstbaum brüteten.

"Ich glaubs nicht!!" rief ich fröhlich
"was glaubst du nicht?" fragte Petra
"Was siehst du vor dir?" fragte ich Petra
"Zwei Adler im Baum, ein Zebra und einen Elefanten!" erklärte sie mir die Situation vor uns.
"Ja und einen Löwen!" ergänzte ich und zeigte in den Bush vor uns. Die gut versteckte Katze versuchte sich gerade an das Zebra heranzuschleichen, war aber durch das Wasser zwischen Zebra und ihr selber in einer schlechten Position für einen Angriff. Als die Löwin versuchte das Wasser in der Deckung des Busches zu umgehen, zog sich das unruhige Zebra vom Wasser zurück und die Löwin verschwand im Schatten der Büsche. Als dann wenig später ein Kaffernbüffel und zwei Elefantenbullen auftauchten, war klar, dass die Löwin so schnell ihre Deckung nicht verlassen würde.

Irima Wasserloch - Tsavo Ost National Park

Irima Wasserloch - Tsavo Ost National Park

Irima Wasserloch - Tsavo Ost National Park

Irima Wasserloch - Tsavo Ost National Park

Irima Wasserloch - Tsavo Ost National Park

Irima Wasserloch - Tsavo Ost National Park

Irima Wasserloch - Tsavo Ost National Park

Irima Wasserloch - Tsavo Ost National Park



Ich hasste solche Situationen. Wir mussten um 10:00 Uhr den Park verlassen, aber viel schlimmer wir mussten noch am heutigen Tag bis nach Nairobi. Es war 100%tig sicher, dass an diesem Wasserloch am heutigen Tage eine Löwin versuchen würde Beute zu schlagen und uns blieb nichts anderes übrig als weiter zu fahren!

Etwas frustriert fuhren wir zum Mudanda Rock, wo wir noch einmal mit guter Wildbeobachtung entschädigt wurden, die weite Afrikas spüren durften und meine Laune sich wieder besserte. Vor uns tranken in kurzer Zeit Elefanten, Büffel, Oryx, Giraffen und ein Warzenschwein aus dem gut gefüllten Wasserloch unterhalb des Mudanda Felsen. Noch vor wenigen Tagen (27.02.17) hatte Margit zusammen mit Sandra und Ronny hier oben ein Pack Wildhunde angetroffen und fotografiert. Ein großes Glück und ein Erlebnis, auf das wir auch nach 27 Jahren in Kenya immer noch warten.
(ja natürlich haben wir auch schon Wildhunde beobachtet und das sogar über eine Woche und mehr als gut, aber eben in Tansania und nicht in Kenya! Siehe Bericht www.safari-wangu.de/2015feb_1.html)

Mudanda Rock - Tsavo Ost National Park

Mudanda Rock - Tsavo Ost National Park

Mudanda Rock - Tsavo Ost National Park

Mudanda Rock - Tsavo Ost National Park

Mudanda Rock - Tsavo Ost National Park

Mudanda Rock - Tsavo Ost National Park

Mudanda Rock - Tsavo Ost National Park

Mudanda Rock - Tsavo Ost National Park

Mudanda Rock - Tsavo Ost National Park

Mudanda Rock - Tsavo Ost National Park



Der Tsavo hatte sich an den vergangenen Tagen doch noch von seiner spannenden Seite gezeigt uns aber auch sondt viele schöne Momente mit Großwild gescheckt und ermöglicht.
Unter dem Strich bereuten wir die Entscheidung für diese Route nicht!
- Also ich jeden falls nicht! Erstaunlicher Weise war es Petra die die Kills und die vielen Katzensichtungen der Mara vermisste! Aber es ist auch Petra, die unbedingt nach Namibia will -

Das herausfahren aus dem Park am Manyani Gate gestallte sich wie erwartet genauso kompliziert und langwierig wie das herein fahren am Sala Gate, aber irgend wann hatten wir auch hier die Formalitäten erledigt!

Manyani Gate - Tsavo Ost Manyani Gate - Tsavo Ost



Gegen 10:30 Uhr waren wir dann auf der Hauptstraße und fuhren in Richtung Nairobi! Während wir Anfangs noch recht gut und zügig vorwärts kamen, verdichtete sich der Verkehr schon 100 Kilometer vor Nairobi und ließ uns länger als erwartet im Stau, zwischen viel zu vielen LKW´s stehen.
Endlich gegen 17:00 Uhr saßen wir in Nairobi in einem netten kleinen Garten und bestellten uns ein spätes Lunch ehe wir zu Gaby und Dave und in unser Nachtquartier fuhren. Nachdem wir den Land Cruiser ausgeräumt und unser Zimmer bezogen hatten, brach ich noch einmal kurz alleine auf um den Geländewagen wieder voll zu tanken. Und weil es ja sonst langweilig gewesen wäre, kam es wie es kommen musste. Ich fragte kurz vor einem Kreisel nach der Shell Tankstelle, von der ich wusste, dass sie irgendwo in der Gegend sein musste und musste mich nach dem Stopp mit sanfter Gewalt in den fließenden Verkehr einordnen. Mit lautem Hupen wurde ich in Empfang genommen. Bis hier hin war es noch ganz lustig. Allerdings war durch das Hupkonzert eine Polizei Streife auf mich aufmerksam geworden und so nahm das Unheil seinen Lauf! Ein erhobener Arm und ein strenger Blick stoppten mich!
"Your driving license, please!" kam die unmissverständliche Aufforderung! Nur leider war mein Führerschein im Gepäck bei Petra. Ich sah den Beamten traurig an und schüttelte den Kopf dann versuchte ich die Situation zu erklären, zumindest versuchte ich es.
"... Sir, please, I have to fly out tomorrow mornig!" versuchte ich es weiter, als man mir drohte mich mit zum Revier zu nehmen. (Was natürlch eigentlich keiner wollte, auch nicht die Polizisten!) Ich weigerte mich noch eine ganze Weile etwas zu bezahlen, als plötzlich und genau im richtigen Moment Dave auftauchte!
"Hi Jorg, any problem!" fragte Dave mich und fing an sich mit den Polizisten zu unterhalten.
"Do you know this man!" fragte mich einer der Polizisten, ich nickte! Und während Dave weiter auf die Bematen einredete, gab er mir ein Zeichen zum Weiterfahren! Ich sah ihn fragend an, aber dann winkte auch der Polizist mich weiter! Erleichtert fuhr ich zum tanken und dann zurück zu Petra.
Abends beim Drink an der gemütlichen Hausbar, gab ich Dave dann die "ausgelegten" 1000,- KSH zurück, die er für die Tankexkursion vorgestreckt hatte ;-)

Geier, Tsavo Ost

Tsavo Ost Vogelwelt

Großtrappe, Tsavo Ost
Blauracke, Tsavo Ost Kaminspint, Tsavo Ost

Kuhreiher, Tsavo Ost

Kuhreiher, Tsavo Ost
Schwarzkopfreiher adler


Somalistrauß, Henne



Am nächsten Morgen hoben wir mit vielen neuen Erlebnissen, Erfahrungen und neuen Bildern im Gepäck ab in Richtung Deutschland. Und während wir zurück an unsere beeindruckenden Elefantensichtungen der letzten beiden Wochen dachten, wurde zur gleichen Zeit im Tsavo Ost einer der letzten großen Tusker Elefanten gewildert und mit einem vergifteten Pfeil getötet!
- (https://www.theguardian.com/world/2017/mar/06/poachers-kill-satao-ii-elephant-kenya-tsavo-big-tusker?CMP=share_btn_fb)

Während ich diesen Bericht schreibe werde ich unendlich traurig und denke wieder daran, dass es immer schwerer wird meinen Enkelkindern die letzten roten Riesen des Tsavo zu zeigen! Ich hoffe, dass die Menschen dieser Welt bald aufwachen!!



Statt einer gezielten Fotosafari hatten wir wie geplant eine Safari durch den Tsavo und an die Küste unternommen, hatten in relativ kurzer Zeit viele Stationen besucht, neue Freunde gewonnen und alte Freunde wieder getroffen. Speziell im Tsavo hatten wir einige Tage "unser Afrika" erleben dürfen und nun warten wir gespannt ob uns gegen Ende dieses Jahres Namibia auch dieses Afrika bieten kann.

Zur Sicherheit steht Ende Oktober für mich noch eine Safari in den Samburu und/oder in die Mara auf dem Planungszettel, wo ich noch einmal zusammen mit Holger (siehe Bericht www.safari-wangu.de/2016aug_1.html) die Wildnis erleben möchte. Auf dieser Safari wären übrigens noch 1 - 2 Plätze frei!

Und im Hinterkopf planen wir natürlich schon jetzt unsere nächsten Kenya Safaris 2018, auf denen wir auch gerne mal wieder nette Leute mitnehmen um das "Abenteuer Afrika" mit ihnen zu teilen!


enjoy us on safari - Petra Reinecke


Boko Boko Guesthouse, Kenya