Spätestens nach dem Start des Kinofilms "Maleika" ist die Gepardin, zumindest für Safari Freunde zu einer kleinen Berühmtheit
aus der Masai Mara geworden. Wir hatten das Glück diese gefleckte Jägerin über viele Jahre immer wieder mit ihrem Nachwuchs
oder bei der erfolgreichen Jagd beobachten zu dürfen. So auch in diesem März...und dann war sie plötzlich verschwunden! Aber
der Reihe nach.
Enspannte heiße Tage an Kenyas Stränden
Bevor wir Anfang März in die Masai Mara starteten wollten wir erst einmal den europäischen Winter hinter uns lassen und knappe
2 Wochen die Sonne, den Strand und den Indischen Ozean genießen. Alles sollte also ganz entspannt beginnen. Aber wie so oft
war selbst bei der Anreise nach Kenya schon ein Plan B notwendig. KLM hatte uns wenige Tage vor dem Abflug den Weiterflug von
Nairobi nach Mombasa gestrichen bzw. von Nachts auf früh morgens verlegt. Geübt im Umplanen und Improvisieren nutzten wir die
Gelegenheit und nahmen Kontakt mit Gaby und Dave (Sunworld Safaris) in Nairobi auf. Schnell war geklärt, das wir einige
Stunden Schlaf und einen Flughafen Transfer mit Gabys Unterstützung in Nairobi bekommen. Außerdem nutzten wir die Chance einen
weiteren Teil unserer mitgebrachten Safariausrüstung gleich in Nairobi bei den Beiden zu lassen, schließlich würden wir
sowieso wieder einen Land Cruiser von Sunworld für unsere Safari nutzten und ab Sunworld Office in die Mara starten!
Die Einreise Formalitäten, inkl. Visumausstellung zogen sich in dieser Nacht etwas hin und auch die Gepäckausgabe vollzog sich
in typisch afrikanischen "pole pole" Schneckentempo. Viel Zeit für Schlaf blieb also in dieser Nacht nicht.
Als wir am frühen Morgen dann mit Kenya Airways weiter nach Mombasa flogen, wurden wir unterwegs mit freier Sicht auf die
Spitze des ansonsten mit Wolken verhangenen Kilimanjaro belohnt. Interessanter Weise überflogen wir eine eher dichte
Wolkendecke, die sich erst kurz nach Überquerung des Tsavo Gebietes auflockerte. Als wir in Mombasa die Gangway herunter kamen,
empfing uns die Küste wie erwartet mit warmer, fast heißer, angenehm (für uns jedenfalls) schwüler Luft.
"Long time, bwana!" begrüßte uns Eric, Yolandas Sohn als wir auf unserem Rundgang durch das Boko Boko auch an seinen neuen
Haus vorbei bummelten.
"Ndio rafiki!" (ja mein Freund) nahm ich ihn in die Arme. In der Tat war es eine lange Zeit. Nachdem wir im letzten September
statt in Kenya, in Namibia waren (siehe Bericht: http://www.safari-wangu.de/namibia17_1.html) und meine letzte Safari im
Oktober/November mich "nur" in den Samburu (siehe Bericht: http://www.safari-wangu.de/2017_1.html) geführt hatte, war es für
Petra und mich tatsächlich genau ein Jahr her, dass wir nicht "zu Hause" im Boko Boko waren. 12 Monate in denen wir die
riesigen Baobab, den 20 Meter hohen Oberschenkel dicken Bambus, die unzähligen Palmen, die gemütlichen, gigantischen Aldabra
Riesenschildkröten, die gefräßigen Nilkrokodile, die frechen Meerkatzen und natürlich Yolanda und ihre Familie mehr als
vermisst hatten.

Boko Boko Guesthouse and Porini Restaurant
Stolz führte Eric uns durch seinen wunderschönen Garten und über sein Grundstück, welches auf dem weitläufigen Gelände des
Boko Boko lag. Sein großer Fischteich, der vor einem Jahr noch eine Baugrube war, war inzwischen fertig gestellt und erste
Telapis tummelten sich im noch blauen Wasser.

Als wir wenig später an Carolines Haus vorbei kamen, flog mir Yolandas Enkelkind in die Arme:
"Oncel Jorg, Oncel Jorg!" rief die siebenjährige Soraya, zu der wir eine ganz besondere Beziehung haben.
"Wow, you come heavy!" setzte ich die junge Dame nach einer herzlichen Begrüßung wieder auf dem Boden ab, um ihre Tante
Caroline in den Arm zu nehmen! Auch Petra und Caroline begrüßten sich herzlich und es war ein schönes Gefühl so in Empfang
genommen zu werden.
"Can you come with us to the beach, please, please!" rollte Soraya mit ihren großen braunen Kulleraugen, denen man nur schwer
etwas abschlagen konnte!
Ich sah Petra kurz an und sie nickte.
"Ok, who is driving!" fragte ich.
"Onkel Joey is driving us!" Alles schien schon organisiert und geplant zu sein und so verabredeten wir uns für eine Beach Tour
am frühen Nachmittag!
In der Zwischenzeit versuchte ich über einen Kontakt das mir versprochene Auto zu bekommen! Aber ein Jahr ist in Kenya ein
lange Zeit, eine sehr lange Zeit!
"Can I get the car in February again?" hatte ich Saidi im Dezember eine SMS gesendet und gehofft den PKW, den wir an der Küste
seit dem Verkauf unseres Land Cruisers nutzten, wieder zu bekommen.
"No problem, you are welcome!" war im Dezember die kurze und positive Antwort. Freitag morgen hatte ich bei der Anreise dann
noch einmal vom Amsterdamer Flughafen aus nachgefragt:
"Can I get the car on Saturday around noon?"
"hakuna matata, the car will be there!"
Doch jetzt war Saidi plötzlich nicht mehr erreichbar. Ich schilderte Joachim und Yolanda im Boko Boko mein "matata" (Problem)
und erfuhr, dass Saidi gar keinen Zugriff mehr auf das Fahrzeug hatte, welches er mir sonst vermittelt hatte. Petra und ich
sahen uns an:
"Africa it´s not easy to love you!"
Als wir gegen Mittag noch einmal bei Eric saßen und auf unser "matata" zu sprechen kamen, reagierte Eric sofort:
"You can use my one!" sagte er spontan!
"Africa, thats why I love you! And you too!" grinzte ich Eric an und freute mich, dass wir so schnell eine Lösung gefunden zu
hatten!
Und wie es in diesem Land eben so ist, war der Nachmittags Strandausflug mit den Kindern natürlich auch alles andere als
organisiert und geplant. Joey entschied kurzer Hand, dass er es genießen würde wenn er sich mal nicht um Soraya kümmern musste
und Soraya hatte die Gelegenheit genutzt noch zwei Freundinnen einzuladen.
Zum Glück hatten wir ja nun einen fahrbaren Untersatz und so luden wir Kinder und Schwimmsachen in Erics Minivan.
"Das meinst du nicht ernst!" lachte Petra als sie sah wie ich unsere Safari Logo auf den Türen des urigen Autos anbrachte!
"Oh doch, das muss sein!"
"Do we go in a Hotel!" drängelte Soraya nach einem Strandhotel Pool.
"Oh no darling, we have a pool here in Boko Boko, we are going in the ozean!" antwortete ich lachend!
Von der Rückbank erklang ein langgezogenes dreifaches:
"Mmmmhhh!"
Doch dann verbrachten wir einen ersten schönen, sonnigen und familiären Nachmittag am Kikamabla Beach! Das gerade Ebbe war,
störte uns dabei wenig! Irgendwo gab es immer einen kleinen "Meerwasser Pool" im Riff und lustige Krabbenrennen sowie der Bau
von Sandburgen rundete den Kindernachmittag ab!
Am Abend erntete ich dann noch ein weiteres Mal Gelächter und ein wenig Spot, als wir mit dem für uns ungewöhnlichen mini
Minivan bei Karsten und Christiane (unseren Freunden) in Mtawapa vor fuhren!

Kikambala Beach bei Ebbe



Einsiedlerkrebs mal "ganz aus dem Häuschen!"
Die folgenden Tage verbrachten wir jeweils im tropischen Garten des Boko Boko, am Nyali sowie am Vipingo, bzw. Kuruwitu Beach.
Mal ganz alleine, mal mit Karsten und Christiane! Ganz nebenbei klärten wir erfolgreich auf, dass es das Mamba Village noch
gibt! Nicht dass wir die Anlage besuchen wollten (obwohl sich ein Besuch durchaus lohnt), nein wir wollten nur heraus bekommen,
ob hinter dem im Laufe der Jahre entstandenen Freizeit- oder Vergnügungspark, tatsächlich noch die große Krokodilfarm existierte!

Nyali Beach

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Mamba Village - Mombasa
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Vipingo Beach - Kuruwitu Marine Sanctuary

Nach den ersten erholsamen Tagen an der Nordküste unternahmen wir einen dreitägigen Abstecher an die Südküste. Überraschten
Petra Almendinger und Tasim am Amani House und verbrachten erholsame Tage und Nächte bei Werner und Isabell in den Mbuyo
Bungalows am Msambweni Beach!

On the road to Msambweni Beach

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Amani House Msambweni Beach



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Mbuyu Bungalows - Msambweni Beach


Beach Dinner
Wir genossen es die nahen Mangroven zu erkunden, die
Palmgeier bei ihrem Segelflug zu beobachten und bei Tag und Nacht am Strand spazieren zu gehen. Nachts lauschten wir dem nahen
Indischen Ozean und mit den ersten Sonnenstrahlen tauchten wir im warmen Meer unter. Wir fühlten uns wohl, auch wenn die
eifrigen Termiten, die sich im mit Bambus verkleideten Holzbungalow eingenistet hatten, versuchten mit ihrem Geknabber das
Meer zu übertönen!

Sonnenaufgang






Palmgeier (Gyhpohierax angolensis)

Als uns auf der Rückfahrt von der Südküste an die Nordküste kurz vor Ukunda ein Reifen platzte, fühlten wir uns unweigerlich
an die "alten Zeiten" des ursprünglichen Boko Boko und unsere vielen Jahre am Diani bzw. Galu Beach zurückversetzt. Während
wir den Reifen in einer der uns gut vertrauten Werkstätten wechseln ließen und wir im Schatten der Garage warteten, wurden
viele Erinnerungen an die Abenteuer mit unserem alten Land Rover 109 wach. Natürlich war der Reifen nicht einfach nur platt,
sondern regelrecht explodiert und natürlich ließ sich das Reserverad nicht einfach so aus der unglücklich unter dem Fahrzeug
angebrachten Halterung entnehmen. Aber dennoch konnte wir zu der Zeit noch nicht ahnen, dass das erst der Anfang unserer
abenteuerlichen Zeit in Kenya sein sollte. Irgend wann war dann die Halterung bzw. der Bolzen wieder geschweißt und das Rad
gewechselt und wir konnten unsere Fahrt nach Kikambala fort setzen.
In Likoni freuten wir uns ohne lange Wartezeit mit der neuen Fähre nach Mombasa übersetzen zu können und erreichten so am
frühen Nachmittag wieder das Boko Boko.

An den folgenden Tagen verbrachten wir oft unsere Zeit mit Freunden. Wir Angelten im Boko Boko "Catfish" (Welse) mit Eric und
verspeisten die Fische zusammen oder sinnierten über alte Zeiten und gemeinsame Erlebnisse wie z.B. die Nacht in Vuma am Cliff!
Aber auch in Mtwapa wurden wir mit leckerem Fisch verwöhnt und genossen die Abende mit Karsten und Christiane.


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Wie immer fielen wir im Boko Boko schnell in einen relaxten Rhythmus.
Regelmäßig nach dem gemütlichen Frühstück auf unserer Terrasse, fütterten wir die Aldabra Riesenschildkröten und entspannten
ansonsten im tropischen Garten. Die im Laufe der Jahre recht groß gewordenen Nilkrokodile fütterte ich in einer der Nächte
ebenfalls und machte interessante Beobachtungen als mehrere der sieben Krokodile die angebotene Beute gemeinsam zerrissen!
Auch unser "Nachwuchs Krokodil" konnte ich selber füttern und so sicher sein, das auch dieser kleine Kerl gesund und gut im
Futter war! Während an der Südküste eine Weißkehlmeerkatze im Garten der Mbuyu Bungalows für erste Primatenbeobachtung sorgte,
war es im Boko Boko eine Familie Grüner Meerkatzen die unsere Aufmerksamkeit auf sich zog. Die Affen hatten eine reife
Jackfrucht entdeckt und versuchten nun die leckeren Kerne aus der großen Frucht zu bekommen. Der tropische Garten war noch
mehr zu einem kleinen Urwald geworden und sein grünes Blätterdach sorgte für viele gemütliche Schattenplätze! Jeder kleine
Streifzug durch den Garten und über Grundstück bot die Chance irgend etwas zu entdecken.

Wildlife and fun in Boko Boko








Obwohl Schildkröten, Affen und Krokodile eine gelungene Abwechslung und die Tage mit unserer "afrikanischen Familie" entspannt
und schön waren, so waren Petra und ich nun reif für die Wildnis, reif für die Masai Mara! Ready for adventure!
Dank Facebook und Internet war ich bestens mit den letzten Geschehnissen und Ereignissen aus der Mara vertraut. Bis kurz vor
unserer Abreise hatte ich die Meldungen aus der Region verfolgt. Wusste von den neuen beiden Leopardenbabys am Olare Orok, den
drei neugeborenen Löwenbabys am Musiara Swamp, den 6 Löwenmännchen in der Region, den 5 Gepardenbrüdern und auch von Malaika
mit ihren beiden Söhnen.
Natürlich wollten wir möglichst alle dieser legendären Katzen zu sehen bekommen bzw. beobachten!

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