Ein Reisebericht von:
Safari wangu, Reiseberichte und Infos


Text Jörg, Fotos Jörg und Petra Reinecke (digital)

Gepard Masai Mara


Alle warten auf die Gnus Teil II
- September 2018 -




Der nächste Morgen begann zum ersten Mal seit wir in der Mara waren mit einem halbwegs sehenswerten Sonnenaufgang, auch wenn sich die Sonne etwas schwer tat durch die tief stehenden Wolken durchzukommen. Und so nutzten wir das schönste Licht des Tages um das umstehende Wild und die üppige Landschaft festzuhalten. Die jungen Schakale hatten vermutlich schon vor Sonnenaufgang vor ihren Bau herum getobt und lagen nun versteckt, müde und schlafend auf einem Termitenhügel. Ganz in der Nähe unseres Camps begegneten wir einem lahmenden Zebrahengst, der sich offenbar den rechten Vorderlauf gebrochen hatte. Es war kaum anzunehmen, dass der Hengst in diesem Zustand noch lange Leben würde. Die vielen Löwen in diesem Gebiet, würden seinem Leiden sicher schnell ein Ende machen, den Gnus, die sonst ganz oben auf der Speisekarte der Löwen standen, gab es im Moment nur wenige.

Sonnenaufgang in der Masai Mara

Masai Mara
Masai Mara Masai Mara

Schabrakenschakal

Zebra mit gebrochenem Bein



Im Mara Bush Camp hatten ich gestern Mittag die Information erhalten, das die Koalition der fünf Geparden Männchen, die aktuell einen Großteil der Mara dominierten und immer wieder für spektakuläre Beobachtungen sorgten, zuletzt im Hammerkop Gebiet gesehen wurden. Einem Gebiet, im dem das Gras aktuell wegen fehlender Gnus immer noch sehr hoch stand und in dem, neben den ohnehin momentan vielen Geländefahrzeuge, auch noch mit einem hohen Aufkommen an Safariminibussen zu rechnen war. Da ich wusste, dass die Geparden Gruppe ein großes Revier kontrollierten verschoben wir den Plan nach ihnen zu suchen und wollten warten bis sie weiter in unsere Richtung kamen. Außerdem hatte ich Petra für heute einen entspannten Tag mit Lunch im Eden Camp und Oma - W-Lan - Pause inklusive Mittagsschlaf versprochen. Also pirschten wir zunächst in der Nähe des Camps am Mara River und fuhren später entlang des Flusses in Richtung Governors Camp. Nach wie vor war von der Migration und den erwarteten 1,5 Millionen Gnus weder im Triangel noch in dem Gebiet zwischen Talek Gate und Mara River etwas zu sehen. Immer wieder blickten wir erwartungsvoll auf die andere Seite des Mara Rivers, in den Triangel, aus dem die Gnus irgend wann über den Fluss kommen sollten.

Mangels spektakulärer Crossings beobachteten wir an diesem Vormittag die friedlich am Ufer schlummernden Nilkrokodile und die vielen Flusspferde im Mara. Ganz besonderes Interesse erregte hierbei ein Neugeborenes Mini Hippo, welches aufmerksam von seiner Mutter bewacht und vor eventuellen Krokodilattacken oder zu ungestümen Artgenossen geschützt wurde. Obwohl schon recht munter wich das kleine Nilpferd sowohl an Land als auch im Wasser immer nur wenige Meter von der Seite seiner riesigen Mutter.

Nilkrokodil im mara River

Flusspferde im Mara River

Flusspferde im Mara River

Flusspferde im Mara River

Flusspferde im Mara River

Flusspferdbaby im Mara River

Flusspferdbaby im Mara River

Flusspferdbaby im Mara River

Irgendwann am frühen Vormittag versuchten wir runter bis zum Paradies Crossing zu fahren und kämpften uns zwischen hohem, braunen Gras über total matschige und durchweichte Pisten in Richtung des Mara Rivers. Abgesehen von einem irgendwo auf einer entfernten Piste steckengebliebenen Versorgungs-LKW war kein anderes Fahrzeug weit und breit zu sehen. Die nasse Piste schmatzte unter unseren breiten Reifen und nach einer Weile mussten wir einsehen, dass die Piste nicht besser, sondern nur noch schlechter wurde. Eigentlich wollte ich mir ein Bild von der Situation der Nilkrokodile machen, die normalerweise um diese Jahreszeit ein Überangebot an Nahrung hatten und nun immer noch auf Beute warten mussten. Aber um nicht zu riskieren irgendwo im Nirgendwo festzustecken entschlossen wir uns zur Umkehr!

Nach dem wir gewendet hatten, vernahmen wir plötzlich ein merkwürdiges und unbekanntes klapperndes Geräusch am Fahrzeug. Ich stoppte, ging um den Land Cruiser, konnte aber nichts feststellen. Wir fuhren weiter, bis das Geräusch wieder auftauchte und lauter wurde. Petra hing mit dem Kopf aus dem Fenster:
"das ist definitiv hinten links!" lokalisierte sie das Klappern.
"Ok, fahr du mal weiter und ich laufe neben her!" schlug ich vor und sah mich noch einmal in der Gegend um. Das hohe, unübersichtliche Gras war nicht gerade der ideale Ort für einen Spaziergang.

Masai mara break down
Masai mara break down Masai mara break down

"Stopp, stopp!" rief ich nach nur wenigen Metern.
"Die Radmuttern haben sich gelöst!" Obwohl ich jeden Morgen nach Reifen, Muttern und Schrauben am Fahrzeug geschaut hatte, hatten sich alle fünf Radmuttern des linken Hinterrades gelöst und das Rad schlackerte so hin und her. Zum Glück hatten wir noch keine Schraube verloren und es war auch keiner der Bolzen abgebrochen. Also Übernahm Petra nun den Ausguck aus der Dachluke um die Umgebung im Auge zu behalten und ich zog mit dem Radschlüssel die fünf Bolzen wieder an. Anschließend fuhren wir ohne weitere nennenswerte Wildbeobachtung zurück zum Mara Eden Bush Camp.

Masai mara break down
Masai mara break down Masai mara break down



Im Camp nutzten wir die Gelegenheit mit unserer Tochter in Verbindung zu treten und freuten uns über neue Babybilder und Nachrichten von der jungen Familie. Es war schon eine merkwürdige Safari, eigentlich hasste ich es, wenn ich im Bush ständig zum Handy greifen musste und genoss es eher nicht erreichbar zu sein und die Außenwelt fast zu vergessen. Aber dieses Mal war es eben anders und ich musste Petra sogar versprechen, dass sie regelmäßigen Kontakt nach Deutschland zu Jenny halten konnte. Nana (Oma) eben!

Der Mara River war in den letzten beiden Tagen wieder stark angestiegen und rauschte nun wieder lautstark über die Stromschnellen direkt vor dem Camp. Die Strömung hatte ein einzelnes totes Gnu angespült, welches nun an den schroffen Felsen im Wasser hängen geblieben war. Wobei wir uns fragten, wo dieses Gnu hergekommen war. Ich hoffte vergeblich, dass eines der großen Nilkrokodile welches am gegenüber liegenden Ufer lag, sich für den Kadaver interessieren würde, wurde aber enttäuscht. Irgend wann riss die Strömung den Kadaver mit. Während wir es uns auf zwei Safaristühlen bequem gemacht hatten, döste neben uns am Ufer ein großes altes Flusspferd und ließ sich nicht durch unsere Anwesenheit stören. So liebten wir die Wildnis!

Mara Eden Safari Camp

Mara Eden Safari Camp

Mara Eden Safari Camp

Mara Eden Safari Camp Mara Eden Safari Camp

Mara Eden Safari Camp
Mara Eden Safari Camp Mara Eden Safari Camp

Mara Eden Safari Camp

Mara Eden Safari Camp



Als wir am späten Nachmittag nach den jungen Schakalen sehen wollten stießen wir zunächst auf die Elterntiere und beobachteten wieder einmal, wie die flinken schlauen Schakale versuchten Impalas zu jagen. Sie gingen dabei ähnlich wie Hyänen vor und näherten sich zunächst uninteressiert nach unten blickend der Antilopen Herde, dann wurden sie immer schneller und versuchten die Impals zur Flucht zu zwingen. In der Hoffnung, dass sich bei dem entstehenden Durcheinander Jungtiere von ihren Müttern trennten, rannten sie kreuz und quer durch die Herde. Wobei wir im März auch beobachtet hatten wir mehrere Schakale einen ausgewachsenen Impala Bock verfolgt hatten. An diesem Nachmittag aber, blieben sie erfolglos. Die Antilopen waren zu wachsam.

Impala

Impala

Schabrakenschakal

Schabrakenschakal

Impala

Wir rundeten den Tag mit einem Abstecher zum Rekero Crossing Point ab, entdeckten aber keine Spur von der erhofften Leopardin und ihrem Jungen.

Am Abend hatten wir die Nachricht bekommen, dass sich die fünf Geparden Männchen nun weiter in Richtung Talek bewegt haben sollten. Da ich mich in dem Gebiet gut auskannte und wir ja schon bei unserer Anreise in der Savanne vor der Fig Tree Lodge größere Gruppen Gnus gesehen hatten, beschlossen wir am nächsten Morgen in die Richtung zu fahren und nach den "fast five", wie die Geparden genannt wurden, zu suchen. Kurz nach Sonnenaufgang durchquerten wir zunächst den Olare Orok am Smelling Crossing, passierten den Ol Kiombo Airstrip und durchquerten dann neben dem Intrepids Camp den Talek River, der an dieser Stelle nur wenig Wasser führte. Die Ufer am Intrepid Crossing waren zwar immer steinig und rutschig, aber mit Allradzuschaltung gut zu meistern.

Sonnenaufgang Masai Mara
Smelling Crossing Intrepid Crossing

Intrepid Crossing Intrepid Crossing


Das Gebiet östlich des Talek Rivers unterschied sich kaum von der anderen Seite, auch hier war das Gras hoch und trocken und die Wildbeobachtung dadurch stark eingeschränkt bzw. schwer. Aber zumindest hielten sich im Gebiet vor dem Fig Tree Camp immer noch viele Gnus auf und grasten friedlich in der Savanne.

Viele Gnus bedeuteten auch immer viele Kills und so dauerte es auch nicht lange bis wir auf den ersten Kadaver stießen. Der tote Gnukörper wurde von einer großen Scharr Weißrücken Geier und einigen Marabus belagert und die Verursacher des Kills, drei Löwinnen mit einigen Halbstarken lagen im dichten Buschwerk und wurden von einigen Minibussen umlagert. Wir blieben einen Augenblick bei den Geiern und fuhren dann weiter um nach den Geparden zu suchen. Zwischendurch holte ich neue Informationen ein und erfuhr, dass die fünf Geparden zurück in Richtung Sekenani Gate gezogen sein sollen.

Gnus

Gnus

Gnus

Geier

Geier
Geier Marabu

Geier



Wir entschlossen uns ihnen zu folgen und wählten die Pisten entlang der Reservatsgrenze und stießen dort neben viel unterschiedlichem Wild nach einer Weile auf ein Löwenpärchen im hohen Gras. Die beiden verliebten Katzen beobachteten zunächst neugierig eine Gruppe vorbeiziehender Gnus und gaben sich dann wieder ihrem Liebesspiel hin. Wobei die Katze dem Kater deutlich zu verstehen gab, das die Paarungen nach ihren Vorstellungen und Regeln abzulaufen hatten! Laut fauchend schlug sie nach der ersten Begattung mit einem heftigen Prankenhieb nach dem stattlichen Männchen! Dieser ertrug die Hiebe mit Gelassenheit und folgte der Dame seines Herzens unbeirrt im hohen Gras. Die zweite Paarung, die wir dann beobachteten lief wesentlich harmonischer ab und so ließen wir die Beiden dann im hohen Gras ziehen und ihre Zweisamkeit genießen.

Masai Giraffen
Elenantilope Masai Giraffen


Löwen Paarung

Löwen Paarung

Löwen Paarung

Löwen Paarung

Löwen Paarung


Von den fünf Geparden Männchen fehlte jede Spur, dafür entdeckten wir eine offensichtlich hungrige Geparden Dame. Kaum hatten wir die schlanke, elegante Katze aufgespürt, schien diese die Witterung von Beute aufgenommen zu haben. Aufrecht im hohen Gras sitzend starrte die gefleckte Katze in Richtung einiger Thomson Gazellen. Nur vier Minuten nachdem wir sie entdeckt hatten setzte sie sich in Richtung der kleinen Gazellen in Bewegung, streckte ihren Kopf nach vorne und zeigte deutlich die angespannten Schultermuskeln. Dann stürmte sie plötzlich los, viel zu früh für uns um die Jagd richtig zu beobachten und viel zu weit entfernt von den Gazellen war sie gestartet. Die Gepardin hatte keine Chance, der Spurt ging ins Leere, die Gazellen entkamen.

jagender Gepard, Nashipai

jagender Gepard, Nashipai

jagender Gepard, Nashipai



Langsam rollten wir auf die Gepardin zu, wir waren uns sicher, dass sie nach dem Sprint erst einmal ausruhen musste, ehe sie einen erneuten Jagdversuch unternehmen würde. Doch die Katze dachte gar nicht an eine Verschnaufpause. Sie saß schon wieder aufrecht und beobachtete die Thomson Gazellen, die offenbar nicht weit genug geflüchtet waren. Wir stoppen den Wagen und überlegten ob wir näher an die Thomson Gazellen heran konnten ohne die Jagd zu stören. Aber der einzige Weg hätte uns unweigerlich zwischen Gepardin und Beute gebracht, also verharrten wir. Dieses mal bereit die Jagd zu beobachten. Petra konnte durch das Fernglas einen Thomson Bock und mehrere Weibchen ausmachen und ich lag mit der Kamera im Anschlag auf dem Wagendach.

Geduckt und mit sichtbar angespannten Muskeln ging die Gepardin langsam auf die Thomson Gazellen zu, dann fing sie an zu traben und nach einer weiteren Sekunde rannte sie und hatte sicherlich nach wenigen Sätzen ihre Höchstgeschwindigkeit erreicht. Die Beine der Raubkatze schienen Kaum den Boden zu berühren, die Gepardin flog mehr, als das sie rannte. Ihre Sätze waren gewaltig. In den ersten Sekunden sah es so aus als sprintete sie direkt auf einen großen Thomson Bock zu. Die Gazelle reagierte sofort und sprang davon. Auch die Gazelle war schnell und wendig und schaffte es sogar Abstand zwischen sich und den Angreifer zu bringen. Dann tauchte plötzlich von links ein Kalb auf, das dem Bock folgte. In diesem Moment musste die Gepardin ihr Ziel geändert haben oder sie hatte das kleine Kalb von Anfang an im Visier. Wir wissen es nicht.
Das Kitz schlug einen schnellen Haken und die Gepardin reagierte noch bevor das Kitz abbiegen konnte, als hätte sie die Bewegung vorausgeahnt. Der lange in der Luft rudernde Schwanz der Raubkatze steuerte hierbei den Flug der Gepardin. Die Jägerin schlug nach den Beinen des Kitzes und für den Bruchteil einer Sekunde sah es so aus, als hätte sie das Kleine erwischt. Doch der Schlag ging ins Leere und das Kitz floh weiter, konnte sogar Boden gut machen. Wieder setzte die Gepardin mit langen, kräftigen Sätzen nach und näherte sich wieder der vermeintlichen Beute. Dann ein letzter, gewaltiger Sprung, mit ausgestreckten Vorderbeinen flog die Katze auf das Kitz zu...dann eine Staubwolke und zwei durch den Sand der Mara kugelnde Körper. Die Gepardin hatte gewonnen. Die Jagd endete in einer einzigen Staubwolke und hatte nur ganze 27 Sekunden gedauert!

jagender Gepard, Nashipai

jagender Gepard, Nashipai

jagender Gepard, Nashipai

jagender Gepard, Nashipai

jagender Gepard, Nashipai
jagender Gepard, Nashipai jagender Gepard, Nashipai

jagender Gepard, Nashipai

jagender Gepard, Nashipai
jagender Gepard, Nashipai jagender Gepard, Nashipai

jagender Gepard, Nashipai

jagender Gepard, Nashipai

jagender Gepard, Nashipai

jagender Gepard, Nashipai

jagender Gepard, Nashipai

2,5 Minuten nachdem die Raubkatze erfolgreich zugeschlagen hatte waren wir wieder in ihrer Nähe. Noch immer hielt sie das Kitz fest zwischen ihren Vorderzähnen, der gezielte Kehlbiss hatte das Kleine bereits erdrosselt. Die Gepardin sah sich um und schien sich an zwei Geiern zu stören, die in der Nähe im Gras saßen und interessiert in ihre Richtung blickten. Ohne die Beute aus dem Maul zu lassen erhob sich die Jägerin und wechselte nur wenige Schritte in höheres Gras. Dort fing sie sofort an die Beute zu verspeisen. Außer uns sahen noch einige Zebras zu und kamen neugierig näher. Die Jagd selber hatte weder die umstehenden Gnus interessiert noch die im Gras knienden Warzenschweine beeindruckt. Ganz offenbar wussten sie genau, dass ihnen in diesem Moment der Jagd keine Gefahr drohte.

jagender Gepard, Nashipai

jagender Gepard, Nashipai

Die Gepardin fühlte sich sicher und fraß in aller Ruhe, nach ca. 40 Minuten hatte sie ihre Mahlzeit beendet und blickte sich in der Umgebung um. Zunächst sah es so aus als würde ihr diese kleine Mahlzeit nicht reichen, denn sie streifte um sich blickend durch die Gegend. Doch dann zog sie sich nach einiger Zeit doch unter einen dichteren Strauch zurück und legte sich in den Schatten. (Inzwischen weiß ich von Elena Chelysheva, die die Geparden seit einigen Jahren in einer Feldstudie beobachtete, dass es sich um die Gepardin Nashipai, eine Tochter von Rani, gehandelt hat)

jagender Gepard, Nashipai

jagender Gepard, Nashipai

jagender Gepard, Nashipai

jagender Gepard, Nashipai

jagender Gepard, Nashipai

jagender Gepard, Nashipai

jagender Gepard, Nashipai

Nachdem wir die Gepardin verlassen hatten trafen wir auf eine Rangerpatrouille und erfuhren, dass die fünf Geparden Männchen weitergezogen waren und ein, aktuell für Pirschfahrten gesperrtes Gebiet, erreicht hatten. Grund genug für uns langsam in Richtung Mara River und Mara Eden Camp zurück zu kehren.
Wir wählten wieder die Route entlang des Talek Rivers durch das Intrepid Crossing! Auf der anderen Seite des Flusses, beobachteten wir noch kurz das Zusammentreffen von einem alten Marabu und einem alten Kaffernbüffel mit abgebrochenen Hörnern, ehe es in Richtung Smelling Crossing weiter ging.
" the ugly competition!" fiel mir dazu nur ein, als ich ein paar Fotos von den nicht wirklich hübschen Tieren machte und Petra lachte.

Wer ist der Schönste in der Mara



Als wir kurz danach das Smelling Crossing und den Olare Orok durchquerten, und über die Felsen des Flussbettes fuhren, mussten wir unweigerlich an das Hochwasser im März und die unpassierbare Furt denken. Wo jetzt ein Rinnsal dahin plätscherte, stand Anfang des Jahres das Wasser meterhoch und eine reißende Flut hatte mit Unmengen von Sand, Steinen und Holz dafür gesorgt, dass es für mehrere Tage kein Durchkommen gab!


Mara River Mara River

Nilkrokodil am Mara River

Masai Mara

Flusspferd im Mara River

Giraffenbullen



Wir verlebten den Rest des Tages am Ufer des Mara River neben gewaltigen Krokodilen und Flusspferden, beobachteten eine Weile zwei rangelnde Giraffenbullen und genossen die einsame Zweisamkeit in der Wildnis. Ein nicht wirklich kühles Tusker zum Sonnenuntergang am Ufer des Flusses sollte ein würdiger Abschluss des Tages werden. Aber ganz nach dem Motto "don´t drink and drive!" setzte ich wenig später auf dem Weg ins Mara Eden Camp mit dem Land Cruiser so unglücklich auf, dass ich mich auch mit Allradzuschaltung nicht mehr alleine befreien konnte.
"Warum bist du nicht wieder links durch das Loch gefahren?" fragte Petra amüsiert,
"Weil ich da vorhin hinten aufgesetzt habe!" antwortete ich und stieg aus,
"Und jetzt?" fragte Petra weiter,
"Jetzt sitzen wir komplett auf! Entweder schaufeln und Wagenheber oder Cyrus anrufen!" ich entschied mich für die zweite und einfachere Variante. Kaum hatte ich allerdings Cyrus im Mara Eden Camp angerufen und um Hilfe gebeten, da sahen wir in der Ferne Scheinwerferlichter. Ich blendete mit dem Cruiser auf und bekam ein Blinkzeichen als Antwort. Der fremde Land Cruiser steuerte auf uns zu.
"Hi Cyrus, your help is not needed, there is an other Land Cruiser near by and will help us!" informierte ich Cyrus und fing schon einmal an mein Bergeseil am Land Cruiser vorne zu befestigen.

Festgefahren Festgefahren

Doch die Hilfe ließ auf sich warten!
"Sorry, we were stuck on the way to you!" erklärte mir der Fahrer des Land Cruiser, dass sie sich ebenfalls gerade eben festgefahren hatten! Wir lachten zusammen und hängten dann das Bergeseil bei seinem Cruiser ein. Es brauchte nur einen kurzen Ruck und dann griffen unsere eigenen Reifen wieder und wir waren frei.

Festgefahren



Ehe wir in das Mara Eden Camp einfuhren, verbrachten wir noch einem Moment mit einem Teil der Rekero Löwen, die sich fast unmittelbar vor dem Camp aufhielten. Kaum hatten wir dann das Camp erreicht, fing es an zu regnen und hörte erst irgendwann in der Nacht wieder auf.

Rekero Löwen

Rekero Löwen

Wie schon in den beiden vorangegangenen Nächten hörten wir gegen Morgen immer wieder das kräftige, laute Brüllen einiger Löwen und mussten unweigerlich an das lahmende Zebra denken. Als wir dann am Morgen das Camp verließen sahen wir zum ersten Mal die Verursacher, der nächtlichen Brüllerei. Drei große, kräftige Löwenmännchen mit recht dunkler Mähne hielten sich unweit des Camps auf. Ob sie die neuen Paschas des Rekero Rudels waren oder ob sie in der Nacht in das Gebiet eingedrungen waren wussten wir nicht, auch von einem Kill war nichts auszumachen. Kampfspuren waren bei keinem der drei Männer zu erkennen, aber lange wollten sie sich auch nicht beobachten lassen, noch vor Sonnenaufgang zogen sie sich in ein dichtes Buschwerk zurück und verharrten darin bis zum Sonnenuntergang!

Rekero Löwen

Rekero Löwen

Rekero Löwen

Rekero Löwen



Einen Tag später trafen wir die Löwen dann, zusammen mit den Weibchen und Halbstarken, in der Nähe des Rekero Crossings an. Alle Löwen lagen versteckt im dichten Buschwerk am Ufer des Talek Rivers. Außerdem hielt sich an diesem Tag auch noch ein weiteres Löwenpärchen in Hochzeitsstimmung am gegenüber liegenden Ufer des Talek auf. Die Gegend wimmelte also nur so von Löwen. Es wunderte uns also nicht, dass wir wenig später die Information erhielten, dass jemand beobachtet hatte, wie die Leopardin (Bahati) mit dem Neugeborenen das Gebiet verlassen und ihren Nachwuchs vor den Löwen in Sicherheit gebracht hatte. Wohin genau konnte oder wollte uns niemand sagen.

Da wir nicht genau wussten wo wir ansetzen sollte, machte es also für uns wenig Sinn nach der Leopardin zu suchen und so verbrachten wir die folgenden drei Tage in erster Linie in den Topi Plains, den Mara Plains und im Gebiet der Leopardin Kaboso. Kaboso selber bekamen wir nicht zu sehen, trafen aber noch einmal ihre Tochter, sie Impalas beobachtete und sich vergeblich an die Antilopen anschlich.
Ansonsten sorgten die Katzen des Enkuyanai Rudels entlang des Ufers des Olare Orok täglich für Abwechslung und Unterhaltung. Das Rudel war sehr aktiv, an einem Morgen fanden wir zu nächst nur die Reste eines Gnus Kadavers, an einem anderen Morgen trafen wir ein Weibchen im hohen Gras mit seinem Nachwuchs an einem Gnukalbkadaver an. Obwohl die Katzen regelmäßig zu fressen schienen wurde der kleine Kill agressiv gegen andere Weibchen verteidigt und nicht wie beim ersten Beobachteten Gnukill geteilt. Interessant war, dass obwohl in der Region wesentlich mehr Zebras als Gnus unterwegs waren alle angetroffenen Beutetiere Gnus waren.
"Die sind eben doch hohl!" stellte ich dazu lachend fest. Auch die beiden Bila Shaka Männchen sahen wir fast täglich in den Topi Plains oder am Rhino Ridge. Einen der Beiden sahen wir regelmäßig Morgens bei seinem Patrouillengang durch das hohe Savannengras und auch zusammen mit Weibchen, Paarungen konnten wir allerdings nicht beobachten.

Enkuyanai Rudel
Impala Leopard, Kaboso Tochter

Enkuyanai Rudel

Enkuyanai Rudel

Enkuyanai Rudel

Enkuyanai Rudel

Bila Shaka Löwe mit Topi Plains Weibchen



Aber nicht nur die Raubkatzen sorgten für gute Wildbeobachtung. Auch ein Hyänenclan an seinem Bau und vor allem die cleveren Schabrackenschakale sorgten für viel Abwechslung und interessante Beobachtungen. Nachdem wir herausgefunden hatten was für intelligente und gute Jäger die kleinen Schakale waren nahmen wir uns fast täglich Zeit die Tiere länger zu beobachten. Mehrfach sahen wir, wie sie kleinen Impala Kitzen hinterher jagten oder ihre Mütter und Väter verfolgten.
Zwar erreichten die geschickten Jäger dabei nicht die Geschwindigkeit eines Geparden aber dennoch flogen auch sie mit langen Sätzen durch das Gras und bewiesen dabei eine erstaunliche Ausdauer. Fast schon erinnerte ihre Hetzjagd an Wildhunde. Als wir dann endlich einige Schakale mit den Beinen einer Impala im Maul antrafen, waren wir uns ganz sicher, das es sich nicht um gestohlenes Aas, sondern um erjagte Beute handelte.

junge Typfelhyänen

junge Typfelhyänen

Impalas

jagende Schakale

jagende Schakale

jagende Schakale

jagende Schakale

jagende Schakale

jagende Schakale

jagende Schakale

jagende Schakale



In den Mara Plains stand inzwischen viel Wild und auch immer mehr Gnus, vermutlich Tiere aus dem Loita Plains, spazierten in das Gebiet ein und das Gras wurde von Tag zu Tag kürzer. Am Olare Orok ließen sich häufig Elefanten, Zebras, Kudus, Giraffen und verschiedene andere Antilopen beobachten, so dass es immer irgend etwas zu sehen gab. Etwas irritiert beobachteten wir in weiter Ferne, im Keekorok Gebiet die Rauchschwaden von größeren Buschfeuern, erfuhren dann aber im Camp, dass es sich um kontrollierte Feuer handelte, die von den Rangern gelegt worden waren.

Double Crossing

lachends Zebra

grinsendes Zebra

Kaffernbüffel

Kaffernbüffel
Mara Game Drive, selfdrive Mara Game Drive, selfdrive

Mara Game Drive, selfdrive

Mara Game Drive, selfdrive
Zebramangusten Sattelstorch

Mara Game Drive, selfdrive
Hornrabe Sekretär

Zebras
Hammerkop Nimmersatt

Mara Game Drive, selfdrive

Warzenschwein Grantgazelle

Masai Giraffen

Kaffernbüffel

Elefanten

Zebramangusten

Elenantilope

Topis

Agame



Im ausgebuchten Mara Eden Camp hatten wir in der Zwischenzeit einen Weg gefunden Afrika so privat zu erleben wie wir es liebten und kannten und genossen so unvergessliche Abende am Ufer des Mara Rivers. Ein knisterndes Lagerfeuer, ein kühler Drink und die Geräusche der afrikanischen Nacht, dazu das leise Rauschen des Flusses.

Mara Eden Safari Camp - Mara River - Masai Mara
Mara Eden Safari Camp - Mara River - Masai Mara Mara Eden Safari Camp - Mara River - Masai Mara

Mara Eden Safari Camp - Mara River - Masai Mara
Mara Eden Safari Camp - Mara River - Masai Mara Mara Eden Safari Camp - Mara River - Masai Mara


Mara Eden Safari Camp - Mara River - Masai Mara

Mara Eden Safari Camp - Mara River - Masai Mara



Nach wie vor, begannen wir jeden Tag um fünf Uhr und waren meist noch vor Sonnenaufgang auf der Pirschfahrt. Immer nahmen wir Frühstück und Lunch mit in den Bush, auch wenn wir ein ums andere Mal Mittags im Mara Bush Camp landeten und Nelson es sich nicht nehmen ließ uns zum Lunch zu überreden. Endlich erlebten wir dann zum ersten Mal auf dieser Safari einen wolkenlosen Sonnenaufgang und es wurde deutlich schneller warm, als in der vergangenen Woche.



- Teil III -
Auf der Suche nach den fünf Geparden Männchen

(hier gehts weiter - continue!)



Mara Eden Safari Camp - Mara River - Masai Mara


Boko Boko Guesthouse, Kenya