Ein Reisebericht von:
Safari wangu, Reiseberichte und Infos


Text Jörg, Fotos Petra und Jörg Reinecke (digital)

Vom Kilimanjaro via Tsavo und Lumo bis in die Masai Mara - 5 unvergessliche Wochen in Kenyas Wildnis


Rote Riesen und gefleckte Sprinter -
Vom Kilimanjaro via Tsavo und Lumo bis in die Masai Mara - 5 unvergessliche Wochen in Kenyas Wildnis

- Februar - März 2021 / Teil I -



Safari Gedanken und Vorbereitung
Nachdem wir Anfang März 2020 knapp vor der weltweiten Ausbreitung der Corona Pandemie aus Kenya nach Deutschland zurückgekehrt waren, fing das Virus an unsere Safariplanungen entscheidend zu beeinflussen. Trotzdem haben wir es geschafft auch diese Safari und somit nun schon die zweite Safari, während der Corona Pandemie durchzuführen. Natürlich hatten wir auch dieses Mal wieder sehr genau abgewogen ob wir uns oder gar andere gefährden! Aber nach Abwägung aller Fakten und bisherigen Erfahrungen stand fest, dass wir draußen im Bush an der frischen, afrikanischen Luft und mehr oder weniger für uns alleine, ganz sicher besser aufgehoben waren, als in der unübersichtlichen und teilweise eskalieren Situation in Europa in den letzten 12 Monaten. Zurückblickend auf die Erfahrungen vom letzten November hatten wir auch ein mehr als gutes Gefühl, was das Fliegen und die Anreise nach Kenya anging. Damals waren wir mit KLM gereist und fühlten uns sowohl auf dem Flughafen in Amsterdam, mit seinen vielen Möglichkeiten sich die Hände zu desinfizieren und Abstand zu anderen Flugreisenden zu halten, als auch im nur sporadisch besetzten Flugzeug der KLM sehr gut aufgehoben. Der Hygienestandart in Nairobi auf dem Flughafen ist in diesen Zeiten ohnehin um ein vielfaches höher als der in Deutschland. Auf einem Kontinent auf dem man Erfahrungen mit Epidemien und Pandemien wie z.B. Ebola hat geht man merklich professioneller mit solchen Lagen um als im zur Zeit überforderten Europa! Zumindest auf dem Flughafen und bei der Ein- und Ausreise.

Um bei der Rückreise nicht Gefahr zu laufen in einem Nachbarland zu stranden wählten wir für diese Tour einen Flug via Frankfurt mit der Lufthansa. Eine Entscheidung die wir schnell bereuten. Neben der Tatsache, dass die Flugzeuge bis auf den letzten Platz ausgebucht waren, schockierte uns der ungewohnt unfreundliche Ton des, offensichtlich mit der Situation überforderten, Bodenpersonals in Frankfurt. Fairer Weise erwähne ich aber gerne, dass der Service an Bord den Umständen entsprechend gut und sehr freundlich war.

Inzwischen sind wir auch nach dieser Safari mehrfach getestet, sind gesund und munter sowie ohne Symptome oder Beschwerden. Vor allem aber sind wir mit mit vielen neuen Erlebnissen und schönen Erinnerungen zurück in Deutschland. Die Lufthansa hatte es nach 5 Tagen sogar geschafft uns unser Gepäck, welches zeitgleich mit uns in Frankfurt angekommen war, zuzustellen. Aber nun zu unseren Erlebnissen.

Nach dem wir kurz vor unserer Reise den Safari Ablauf noch einmal umgestellt hatten, nahmen wir Kontakt zu Freunden in Nairobi auf und schrieben eine WhatsApp:
"Jambo Evi, habt ihr Lust uns nächste Woche ein Stückchen auf unserer ersten Safarietappe zu begleiten!" Noch ehe ich etwas erklären konnte kam die prompte Antwort:
"Ja gerne, was habt ihr vor?"
"Wir wollen die ersten vier - fünf Tage ganz entspannt in der Wildnis verbringen, uns selbst versorgen und in den Tag hinein leben! Unsere ersten Ziele werden das Amboseli Bush Camp und die Kitani Bandas im Tsavo West sein!" schrieb ich zurück!
"klingt gut, wir sind dabei!" war die kurze knappe Antwort.
Dann fingen wir an via WhatsApp und Mail Details auszutauschen und Einkaufspläne zu erstellen.

"Eingekauft ist, jetzt müsst ihr nur noch ankommen!" schrieb mir Evi kurz vor unserer Abreise.
Das mit dem Ankommen in der Nacht, klappte dann auch planmäßig. Wie gewohnt zwängten wir uns in das etwas kleine Taxi von Raphael, der wieder zuverlässig auf uns gewartet hatte und fuhren dann in unsere erste Unterkunft, wo bei Freunden auch ein großer Teil unserer Safariausrüstung lagert.

Erste Tage zu Füßen des Kilimanjaro
Für diese Safari hatten Gaby und Dave (Sunworld Safaris) uns einen "nigel nagel neuen" Land Cruiser bereit gestellt. Die Nacht war relativ warm und trocken und so hatte ich noch in der Dunkelheit nach unserer Ankunft angefangen erste Kisten, Tisch, Stühle und andere Dinge in dem Land Cruiser zu verstauen. Das half uns am nächsten Morgen früh aufzubrechen und den Hof bei Sunworld zu verlassen. Pünktlich und wie abgesprochen standen wir um 08:00 Uhr bei Evi und Gerd vor der Tür und wurden herzlich empfangen. Nachdem wir noch einiges an Ausrüstung, Getränken und Lebensmitteln auf beide Fahrzeuge verteilt hatten, gab es noch einen schnellen Kaffee und eine Stunde später rollten wir auch schon in Richtung Amboseli National Park bzw. Loitoktok District. Der Himmel in Nairobi war zu der Zeit trübe und bedeckt und die Temperaturen hatten sich ziemlich abgekühlt.

Unterwegs in Nairobi



Unsere Fahrt führte uns zunächst quer durch Nairobi bis auf die Hauptroute Nairobi - Mombasa. In der Hauptstadt war der Verkehr wie immer chaotisch und die vielen Baustellen für die neue Hochstraße erschwerten das Vorrankommen zusätzlich. Außerhalb von Nairobi kamen wir dann, auf der teilweise schon gut ausgebauten Hauptstraße in Richtung Küste, zügig voran. Nur eine Polizeikontrolle stoppte uns kurzfristig. Nachdem uns ein zunächst freundlich wirkender Polizist aus dem fliesenden Verkehr heraus gewunken hatte, schlich er mit ernsten, aufmerksamen Augen um den nagelneuen Land Cruiser, ehe er neben meinem Fenster stehen blieb. Genau wie der Polizist hatten wir vorschriftsmäßig unsere Coronamasken im Gesicht.
"Good morning Sir!" begrüßte ich den Beamten freundlich.
"Good morning, you car is very new!" stellte der Polizist fachkundig fest.
"Yes, very new!" antwortete ich belustigt und war mir ganz sicher, dass an diesem Fahrzeug nichts zu finden war was man bemängeln könnte.
"I like your watch strap, stellte der Polizist auf einmal fest!" und zeigte auf meine Uhr mit dem bunten Masai Armband.
"Mee too!" antwortete ich und musste unter meiner Maske schmunzeln.
"Where can I buy this strap?" fragte er dann weiter, während ich in den Rückspiegel sah. Hinter uns standen Evi und Gerd und diskutierten mit "ihrem" Polizisten. Wobei ich mich wunderte, das sie den Land Cruiser mit dem Diplomaten Kennzeichen überhaupt gestoppt hatten. Dann antwortete ich dem Polizisten:
"I think you can get the watch strap on the masai marked!" Der Polizist nickte und wünschte uns dann eine gute Weiterfahrt. Auch Evi und Gerd waren schon wieder angerollt und so setzten wir unsere gemeinsame Fahrt nach der kleinen unterhaltenden Einlage fort.

Kurz hinter Nairobi entdeckten wir auf dem Farmland erstes Großwild in Form von Thomson Gazellen und Masai Giraffen, wobei letztere fast unmittelbar an der Straße standen. Entspannt setzten wir unsere Fahrt bis zu der kleinen Stadt Emali fort. Eigentlich hatten wir uns darauf gefreut hier, in der von uns aufgrund der vielen Gemüsestände und Straßenhändler mit roten Zwiebeln, auf "Zwiebeltown" getauften Stadt, am Straßenrand einzukaufen. Aber Evi hatte sämtliche Einkaufswünsche schon vor unserer Ankunft erfüllt und das, den Kartons nach zu urteilen, mehr als ausreichend.

So passierten wir also "Zwiebeltown", überquerten die neue Brücke über die neue Bahnlinie und bogen kurz darauf in Richtung Amboseli National Park nach rechts ab. Die Straße war in einem hervorragenden, asphaltierten Zustand und Verkehr gab es so gut wie keinen. Wir kamen also trotz des in unserem Wagen verbauten " Speed Governor" zügig voran.
"Gut, das der Wagen den Governor hat!" stellte Petra nach kurzer Zeit auf der freien Straße fest, als ich mal wieder von der Abriegelung am schneller Fahren gehindert wurde.

Nach einiger Zeit wurde die Landschaft offener und es waren kaum noch Unterkünfte oder Hütten zu sehen, erste Gnus und Zebras standen am Straßenrand oder überquerten diese. Der Himmel war zwar aufgerissen und es war deutlich wärmer geworden, aber wirklich sonnig war es nicht.

Wir legten Unterwegs die ein oder andere Pause ein um uns mit Evi und Gerd auszutauschen oder kurz in den nahen Büschen zu verschwinden und erreichten dann gegen Mittag kurz hinter Kimana den Abzweig in Richtung Amboseli Park. Irgendwo von der nun befahrenen Bushpiste musste es in Richtung Amboseli Bush Camp abgehen. Die Bushpiste war im November neu geschoben und geschottert worden, damals war der Amboseli bzw. die Tawi Lodge unsere letzte Safari Station. Inzwischen waren die Arbeiten abgeschlossen und die Piste in einem hervorragenden Zustand. Zum Glück musste man sagen, den sah man sich die großen Wasserlachen und Pfützen rechts und links neben der Piste an, wurde einem schnell klar, dass der Untergrund ansonsten mehr als glitschig und matschig gewesen wäre. Unsere jetzt entspannte Fahrt wäre zu einer Schlitterparty geworden. So aber kamen wir gut voran. Schnell wollten wir nicht durch die beeindruckende Landschaft, die hier von Schirm- und Fieberakazien, kleinen Shambas (Farmen) und Savanne geprägt wird, fahren. Aber selbst wenn wir schneller hätten fahren wollen, hätten uns doch die unzähligen sogenannten "Bumps" (kleine Erdwälle) auf der Piste ausgebremst.

Hier geht es ebenfalls ab zum Amboseli Bush Camp
Der Weg zum Amboseli Bush Camp



Irgend wann erreichten wir dann den Abzweig zum Satao Elerai Camp und ich war mir sicher, das uns diese Bushpiste auch zum Amboseli Bush Camp führen würde.
"Sicher?" fragte Petra zweifelnd.
"Sicher!" antwortete ich, während ich den Land Cruiser um die Kurve steuerte. Nach wenigen Kilometern standen wir dann an der kleinen unscheinbaren Zufahrt zum Bush Camp.

Dort passierten wir den rostigen Schlagbaum und erreichten so nach wenigen Metern eine Wegabelung. "Main Camp" nach rechts und "Upper Camp" nach links wiesen uns die Schilder den Weg. Wir hatten für uns vier das "Upper Camp" gebucht.

Amboseli Bush Camp

Amboseli Bush Camp

Amboseli Bush Camp

Amboseli Bush Camp



Eine kleine schmale, matschige und holprige Piste schlängelte sich durch das dichte und üppige Grün. Das Gras stand sehr hoch und die Büsche hatten volles, grünes Laub. Es musste in den letzten Tagen, genau wie in der Mara, ergiebig in diesem Gebiet geregnet haben. Dann passierten wir eine Bush Landepiste und erspähen wenig später die Makutidächer unseres Camps. Kaum waren wir angekommen, wurden wir freundlich von zwei Masai begrüßt und ließen uns erst einmal das Camp zeigen, welches wir ja ganz für uns alleine hatten.

Zwei große geräumige Meru Zelte mit einem weiten, ausladenden Makuti Überdach, ein großer, großzügiger und mehr als gut ausgestatteter Küchenbereich und eine große Lounge mit Sofas, Esstisch und gemütlichen Schränken. Küche und Lounge halboffen und ebenfalls mit einem großen Makutidach. Außerdem zwischen den beiden Zelten eine gemütliche Feuerstelle. Wir waren alle vier sofort begeistert.
In der Annahme, dass beide Zelte gleich ausgestattet waren, überließen wir Evi und Gerd gleich das erste Zelt und stellten dann erstaunt fest, dass wir dadurch das Zelt mit dem offenen Badezimmer erwischt hatten. Aber da beide Zelte einen großen Schlafbereich und zusätzlich ein großes Badezimmer bzw. eine Toilette hatten, waren alle mehr als zufrieden.

Nachdem die Zelte schnell bezogen waren, machten wir uns daran die Fahrzeuge aus- und die Küche einzuräumen. Kühltaschen und Boxen sowie mehrere Kartons wurden in die Küche geschleppt und dort verstaut. Immer wieder mussten wir über die fantastische Ausstattung des Camps und vor allem der Küche staunen. In dem Küchenbau stand nicht nur ein großer Kühlschrank mit Eisfach, sondern es gab auch einen Pizzaoffen. (Letzteres wussten wir natürlich vorher und waren darauf vorbereitet...also mehr oder weniger ;-) )

Amboseli Bush Camp

Amboseli Bush Camp

Amboseli Bush Camp

Amboseli Bush Camp Amboseli Bush Camp

Amboseli Bush Camp Amboseli Bush Camp


Amboseli Bush Camp

Amboseli Bush Camp

Amboseli Bush Camp

Amboseli Bush Camp

Amboseli Bush Camp Amboseli Bush Camp


Um Grillfleisch und Gemüse in seiner großen Kühlbox frisch zu halten, hatte Gerd noch am Morgen mehrere große Tüten Eiswürfel besorgt, die nun im Eisfach verstaut wurden. Da nicht alle Eiswürfel in das Gefrierfach passten, waren wir sozusagen gezwungen, kurz nach dem Einräumen einen ersten Gin and Tonic zu trinken. Während wir mit dem eisgekühlten Gin and Tonic in der Hand über das geplante Abendessen diskutierten und uns noch nicht ganz einig waren, ob es am Abend Pizza oder Gegrilltes geben sollte, erspähte ich auf einmal zwischen den dichten Wolken neben unserem Camp den Kilimanjaro.

Entspannt ließen wir also den Tag mit Blick auf den größten Berg Afrikas ausklingen. Hatten viel Spaß, tauschten unendlich viele Afrika Erlebnisse aus. Zauberten, ohne wirklich zu wissen wie es geht, einige leckere Pizzas...na ja, Gerd zumindest. Mein Versuch scheiterte kläglich und endete in der Mülltonne. Dafür schaffte ich es immer wieder rechtzeitig die leeren Gin Gläser aufzufüllen. Selbst der Regen am Abend konnte uns die gute Laune nicht verderben, allerdings löschte er das Lagerfeuer. Weshalb der Abend dann bei Evi und Gerd vor dem Zelt anstatt am Feuer ausklang!

Amboseli Bush Camp

Amboseli Bush Camp Amboseli Bush Camp

Amboseli Bush Camp, Upper Camp
Amboseli Bush Camp, Upper Camp Amboseli Bush Camp, Upper Camp

Amboseli Bush Camp, Upper Camp Amboseli Bush Camp, Upper Camp

Amboseli Bush Camp, Upper Camp Amboseli Bush Camp, Upper Camp

Amboseli Bush Camp, Upper Camp

Amboseli Bush Camp, Upper Camp Amboseli Bush Camp, Upper Camp Amboseli Bush Camp, Upper Camp


Amboseli Bush Camp, Upper Camp Amboseli Bush Camp, Upper Camp


Amboseli Bush Camp, Upper Camp

Amboseli Bush Camp, Upper Camp Amboseli Bush Camp, Upper Camp

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Amboseli Bush Camp, Upper Camp Amboseli Bush Camp, Upper Camp

Amboseli Bush Camp, Upper Camp

Amboseli Bush Camp, Upper Camp Amboseli Bush Camp, Upper Camp


Amboseli Bush Camp, Upper Camp

Amboseli Bush Camp, Upper Camp Amboseli Bush Camp, Upper Camp

Den folgenden Tag ließen wir alle ganz entspannt angehen. Schliefen so lange, bis die Perlhühner und Frankoline mit ihrem Geschrei auch den Letzten von uns geweckt hatten und gönnten uns dann ein üppiges Frühstück mit Toast, Bohnen und gut gewürzten Rührei mit Tomaten und Speck!

Nach dem Frühstück genossen Evi und Gerd das entspannte Campleben während Petra und ich es vorzogen eine kurze Erkundungsfahrt in Richtung Satao Elerai Camp zu unternehmen. Eigentlich hatten wir uns vorgenommen die nähere Umgebung des Camps zu Fuß zu erkunden aber die üppige Vegetation und vor allem das morgendliche Gebrüll zweier Löwen hatten uns bewogen unsere Pläne zu ändern und doch lieber mit dem fahrzeug zu pirschen. Obwohl wir uns grundsätzlich vorgenommen hatten, dass wir die ersten Nächte eher die Camps und das Nichtstun genießen wollten, aber irgendwie rief uns der Bsuh!

Amboseli Bush Camp, Upper Camp



Nachdem wir das Camp verlassen hatten stellten wir etwas enttäuscht fest, dass es in Richtung Satao Camp nur eine einzige, schmale Piste gab. Eigentlich hatten wir in der Umgebung eher ein kleines, verzweigtes Netz von Pisten erwartet. So genossen wir bei der Fahrt zwar den Blick auf den Kilimanjaro und die Begegnung mit einer Eland Antilopen sowie einer kleinen Dik Dik Familie, empfanden den Abstecher aber ansonsten als eher nicht so spannend. Auch als wir in der Nähe des Satao Camps eine handvoll Wasserböcke und ein paar Zebras entdeckten wurde unsere Erwartungen nicht wirklich gedeckt. Ernüchtert fuhren wir zurück zum Camp, wo Evi und Gerd entspannt den Luxus des Nichtstun auslebten.

Amboseli Bush Camp, Upper Camp

Dik Dik
Dik Dik Toko

Eland Antilope

Da wir noch nicht genau wussten, ob es möglich war am Chiulu Tsavo West Gate die Parkgebühren zu entrichten oder ob es sinnvoller war diese am Amboseli Kimana Gate auf eine KWS-Smartcard einzuzahlen und weil unser Tatendrang noch nicht befriedigt war, beschlossen Petra und ich kurzerhand zum nahen Amboseli Gate zu fahren.
Nach nur 15 Minuten hatten wir das Gate erreicht und erfuhren, dass es problemlos möglich ist direkt am Chiulu Gate zu bargeldlos zu bezahlen. Somit war die wichtigste Frage geklärt, offen war jetzt noch, ob es möglich war irgendwo Zigaretten aufzutreiben. Denn wir hatten wieder einmal festgestellt, ein Abend vor dem Safarizelt ohne Zigarette, ist irgendwie ein unvollkommener Abend. Da konnte der Kilimanjaro noch so sehr im Abendlicht erstrahlen.

In den Shops am Gate hatten wir kein Glück und so war unser nächster Versuch die Kilima Safari Lodge, direkt neben dem Gate. Aber hier gab es weder Gäste noch Zigaretten.
"Wie wäre es mit einem Abstecher zur Tawi Lodge?" fragte Petra nach kurzer Überlegung und ich nickte. Die Tawi Lodge hatten wir im letzten November zum ersten Mal besucht und waren von der kleinen Lodge und vor allem dem kleinen Tawi Reservat begeistert. Auch wenn es uns sehr störte, dass die Lodge eingezäunt war. Aber jetzt wollten wir ja schließlich nur nach Zigaretten fragen. Der kurze Abstecher zur Tawi Lodge brachte den gewünschten Erfolg und bescherte uns neben unverschämt teuren Zigaretten, ein klein wenig Wildbeobachtung. Innerhalb kürzester Zeit beobachteten wir Impalas, Gerenuks, Grantgazellen, Thomson Gazellen, Gnus, Strauße, Zebras und Masai Giraffen. Als uns dann noch kurz vor dem Amboseli Bush Camp eine Gruppe Elefanten entgegen kam, war der kleine Ausflug eigentlich perfekt und wir zufrieden!

Tawi Reservat

Tawi Conservancy

Tawi Reservat, Tawi Reservat
Tawi Reservat, Zebras
Tawi Reservat, Grantgazelle Tawi Reservat, Gerenuk

Tawi Reservat, Gnus
Tawi Reservat, Impalas Tawi Reservat, Thomson Gazellen

Tawi Reservat, Strauß



Am späten Nachmittag fing es leider sehr heftig an zu regnen, der Kilimanjaro verschwand zwischen den Wolken und es kühlte sehr schnell ab. Als der Regen dann gegen Abend wieder nachließ, gingen Gerd und ich unserer Lieblingsbeschäftigung in diesem Camp nach. Wir fingen an zu kochen und zu brutzeln. Grillfleisch, Salat, Bratkartoffeln und selbst gebackenes Brot standen auf dem Speiseplan. Für die Verköstigung wurden die beiden Aztekenöfen mit Kohle vorgeheizt und zwischen dei Stühle gestellt. So störte uns dann auch die etwas ungemütliche abendliche Temperatur nicht mehr wirklich! Die Erlebnisse und Geschichten aus vielen Jahren Leben oder Reisen in Afrika waren uns noch lange nicht ausgegangen und so wurde es wieder ein langer und gemütlicher Abend mit dem ein oder anderen Glas Wein, einen kühlem Drink dem Blick auf den Kilimanjaro und dem Überraschungsbesuch einer dreisten Wildkatze.

Amboseli Bush Camp

Amboseli Bush Camp

Amboseli Bush Camp, Elefanten

Amboseli Bush Camp, Elefanten

Amboseli Bush Camp
Amboseli Bush Camp Amboseli Bush Camp

Amboseli Bush Camp Amboseli Bush Camp

Amboseli Bush Camp

Amboseli Bush Camp, Upper Camp Amboseli Bush Camp, Upper Camp

Amboseli Bush Camp, Upper Camp

Amboseli Bush Camp, Upper Camp Amboseli Bush Camp, Upper Camp

Amboseli Bush Camp, Upper Camp Amboseli Bush Camp, Upper Camp
Amboseli Bush Camp, Upper Camp

Amboseli Bush Camp, Upper Camp Amboseli Bush Camp, Upper Camp

Amboseli Bush Camp, Upper Camp Amboseli Bush Camp, Upper Camp

Amboseli Bush Camp, Upper Camp Amboseli Bush Camp, Upper Camp




Als wir am nächsten Morgen das Zelt öffneten wurden wir wieder mit dem Blick auf den Kilimanjaro vom Tag begrüßt. Auch diesen Tag gingen wir entspannt an und waren fast ein wenig wehmütig, als wir nach dem, wieder sehr üppigen Frühstück unsere Sachen zusammen räumten und bei der Abfahrt von zwei Giraffen verabschiedet wurden. Auf jeden Fall waren wir uns einig, dass wir an diesen so unbeschreiblichen Ort, in dieses Camp zurück kommen wollten und dann sicher auch ein bis zwei Nächte länger und mit einem oder zwei Abstechern in den Amboseli Park!

Amboseli Bush Camp, Upper Camp

Amboseli Bush Camp, Upper Camp



Nun aber ging es nach dem erwähnten Frühstück weiter in Richtung Tsavo West. Als Route hatten wir die Strecke, vorbei an den Chyulu Hills gewählt und so mussten wir zunächst erst einmal über die Bushpiste mit den vielen Bumps (C 103) zurück in Richtung Kimana fahren. Während der Fahrt zeigte sich aweiterhin der Kilimanjaro und erfreute uns so stundenlang mit seinem Anblick.

Nachdem wir die Hauptstraße (C 102) erreicht hatten ging es ca. 3 Kilometer in Richtung Oloitokitok, ehe wir nach rechts auf die C103 in Richtung Chyulus und Tsavo West abbogen. Wie schon auf der Anfahrt zum Amboseli Bush Camp fuhren wir vorweg und Evi und Gerd folgten uns in ihrem Land Cruiser. Die Piste war zwar in einem guten Zustand, aber sehr schmal und rechts und Links gab es deutlich Wasserlachen und Spuren von den jüngsten Regenfällen. Bei entgegenkommenden Fahrzeugen hätte es spannend werden können. Aber es kam uns zum Glück kein einziges Fahrzeug auf der gesamten Strecke von fast 100 Kilometern entgegen. Einzig einen kleinen Bus passierten wir gleich am Anfang der zunächst schmierigen Strecke und der hatte es ganz alleine geschafft in den Graben zu rutschen und sich so festzufahren, dass auch wir ihm nicht helfen konnten. Während die eigentliche Strecke immer besser und trockener wurde, blieb es rechts und links der weiterhin schmalen Piste lange Zeit feucht und matschig.

Regelmäßig kreuzten Haustiere wie Schafe, Rinder und Esel unseren Weg nur hin und wieder sahen wir Zebras oder Giraffen, die die Piste vor uns passierten. Auf Höhe der Chyulu Hills wurde die Piste breiter und die Umgebung trockener aber dafür wurde die Strecke schlechter und die Waschbrettpiste rüttelte uns ordentlich durch. Wir einigten uns deshalb zumindest bis zum Gate die Geschwindigkeit zu erhöhen und so ein wenig über die Bodenwellen zu fliegen. Auf diese Weise rauschten wir also an den grünen Chyulu Hügeln vorbei und erreichten nach kurzer Zeit das Gate zum Tsavo West. Das "neue" Gate muss man sagen, den vor einigen Jahren befand sich das Gate viel weiter östlich in Richtung des Tsavo West. Doch dann hatte man einen Teil der Chyulu Hills bzw. angrenzende Gebiete in den Tsavo National Park integriert und das Kerngebiet der Chyulu Hills zu einem eigenen National Park erklärt. Obwohl dies nun schon etliche Jahre zurück lag und das neue Gate und die dazu gehörigen Gebäude grundsätzlich fertig gebaut waren, wurden die Parkformalitäten und die Anmeldung noch in einer einfachen, unbelüfteten Blechhütte hinter den eigentlichen Gebäuden erledigt. So einfach wie die Blechhütte, war auch die Verbindung zum Internet und so dauerte die bargeldlose Bezahlung der Parkgebühren fast 45 Minuten. Wobei die Rechenkünste des Rangers ein übriges zu der Verzögerung beisteuerten. Aber wir hatten ja Zeit und hatten außer dem Erreichen der Kitani Bandas keine Pläne und somit auch keine Eile.

Kilimanjaro


auf dem Weg in den Tsavo West Turmfalke

auf dem Weg in den Tsavo West
auf dem Weg in den Tsavo West auf dem Weg in den Tsavo West

auf dem Weg in den Tsavo West
Chyulu Gate - Tsavo West National Park
Chyulu Gate - Tsavo West National Park
Chyulu Gate - Tsavo West National Park
Chyulu Gate - Tsavo West National Park



Die holprige Piste war geprägt von geschroteten Lavagestein und war fast schwarz. Langsam schlängelte sich diese Piste durch die auch hier üppig grüne Landschaft und nach kurzer Fahrt erreichten wir das beeindruckende Shetani Lava Feld, wo wir eine kurze Pause einlegten um uns die Umgebung näher anzusehen. Wenig später entdeckten wir zwischen den schwarzen Gestein mehrere Klippspringer die entweder stolz auf ihrem Beobachtungsposten auf einem Lavafelsen standen oder geschickt und mit weiten Sprüngen vor uns durch die schroffe unwirkliche Landschaft flüchteten.

Shetani Lawa Feld - Tsavo West National Park
Shetani Lawa Feld - Tsavo West National Park
Shetani Lawa Feld - Tsavo West National Park Shetani Lawa Feld - Tsavo West National Park

Shetani Lawa Feld - Tsavo West National Park

Shetani Lawa Feld - Tsavo West National Park
Klippspringer Klippspringer

Klippspringer

Klippspringer


Nachdem die Landschaft von tief schwarz in dunkel grün gewechselt hatte und die Piste wieder aus rotem Sand anstatt aus schwarzer Lava bestand passierten wir das alte Tsavo West Chiulu Gate. Obwohl wir nicht regelmäßig im Tsavo West sind, kam mir die Gegend vertraut vor und so entschloss ich mich via der Hügelkette "Five Sister" zu den Kitani Bandas zu fahren und hatten so das Glück einige Giraffen, seltene mähnenlose Zebras und ungewöhnlich viele Büschelohr - Oryx Antilopen zu beobachten. Wobei wir, je näher wir den Kitani Bandas kamen auch immer mehr wieder über Lawasplitt bzw. Geröll rollten.

Das alte Tsavo Chyullu Gate Das alte Tsavo Chyullu Gate

Game Drive im Tsavo West
Game Drive im Tsavo West Game Drive im Tsavo West
Game Drive im Tsavo West

Game Drive im Tsavo West

Büschelohroryx (Oryx beisa calliotis)

Game Drive im Tsavo West Game Drive im Tsavo West

Büschelohroryx (Oryx beisa calliotis)

Büschelohroryx (Oryx beisa calliotis)

Game Drive im Tsavo West

Game Drive im Tsavo West

Game Drive im Tsavo West

Pygmaenfalke



Ungefähr viereinhalb Stunden nachdem wir im Amboseli Camp zu Füßen des Kilimanjaro aufgebrochen waren, erreichten wir die Kitani Bandas im Tsavo West National Park. Wir meldeten uns in der Severin Lodge an und bezogen dann zwei nebeneinander liegende Bandas im Kitani Camp. Natürlich hielten die Kitani Bandas nicht im geringsten einem Vergleich mit dem Amboseli Bush Camp stand, aber dennoch gefiel uns auch diese eher einfache Unterkunft, die jeweils aus einem Schlafraum mit Doppelbett, Dusche, und WC sowie einem kleinen Anbau mit einer einfach ausgerüsteten Küchenzeile bestand. Bettwäsche und Handtücher waren vorhanden und zur Ausstattung der Küche gehörte neben dem notwendigsten Geschirr und einem zweiflammigen Gaskocher nun auch ein kleiner Kühlschrank.

Kitani Bandas - Tsavo West National Park
Kitani Bandas - Tsavo West National Park

Kitani Bandas - Tsavo West National Park Kitani Bandas - Tsavo West National Park

Kitani Bandas - Tsavo West National Park

Kitani Bandas - Tsavo West National Park Kitani Bandas - Tsavo West National Park Kitani Bandas - Tsavo West National Park

Kitani Bandas - Tsavo West National Park



Nachdem wir uns ein wenig eingerichtet hatten, beschlossen wir mit unseren beiden Fahrzeugen noch eine kurze Pirsch- oder Übersichtsfahrt zu unternehmen und fuhren so hoch auf den nahe gelegenen Poachers Lookout. Einem Hügel mit guter Rundumsicht und Ausblick bis zum Kilimanjaro. Während rund um das Sverin Camp und die Kitani Bandas noch recht viel Wild, wie z.B. Zebras, Gnus und Impalas zu beobachten waren, bekamen wir unterwegs nur wenig Tiere zu sehen. Hatten aber das Glück einen scheuen Kudu Bock und einige weitere Oryx Antilopen an den Hängen des Hügels zu entdecken. Dennoch wurde die kurze Exkursion oben auf dem Poachers Lookout mit einer gigantischen Aussicht in die Weite des Tsavo West belohnt. Nur wer solche Aussichtspunkte anfährt, kann die Ausmaße und die atemberaubende Landschaft des Tsavo Parks begreifen und dann auch nachvollziehen, wie viel ungestörten Rückzugsraum das Wild in der schroffen Landschaft des Tsavo West Parks hat.

Game Drive im Tsavo West Game Drive im Tsavo West Game Drive im Tsavo West

Kleiner Kudu Gnu

Poachers Lookout - Tsavo  West National Park

Poachers Lookout - Tsavo West National Park

Poachers Lookout - Tsavo  West National Park Poachers Lookout - Tsavo  West National Park
Poachers Lookout - Tsavo  West National Park

Poachers Lookout - Tsavo  West National Park



Zurück an den Bandas bereiteten wir gemeinsam unser wieder recht üppiges Abendessen vor und entzündeten ein kleines Lagerfeuer auf dem anschließend Gegrillt wurde. Natürlich versäumten wir es nicht den Sonnenuntergang mit einem eisgekühlten Longdrink zu genießen und wurden pünktlich zum Sundowner auch im Tsavo mit dem Blick auf den Kilimanjaro belohnt.

Während Gerd und ich am Lagerfeuer das Grillfleisch, auf dem von Gerd gefertigten Grill platzierten, huschte auf einmal eine junge Hyäne an uns vorbei und sah neugierig nach dem Fleisch. Verschwand dann aber erst einmal in der Dunkelheit. Nachdem wir, ohne weitere tierische Besucher, das Abendessen beendet hatten, tauschten wir noch unzählige weitere Erlebnisse von unseren Reisen auf diesem Kontinent aus und lauschten dabei nicht nur uns selbst, sondern auch dem knistern des Lagerfeuers. Als das Feuer heruntergebrannt und die letzten Drinks getrunken waren, zogen Evi und Gerd sich in ihren Banda zurück. Während Petra unser Nachlager vorbereitete, verblieb ich noch auf der Terrasse und gönnte mir einen letzten Drink. Kaum hatte ich mein Glas gefüllt und lauschte in die Nacht, erschien eine gar nicht scheue Ginsterkatze und leistete mir Gesellschaft. Neugierig und ihrem Namen gerecht werdend, schlich die Schleichkatze zunächst um den Land Cruiser und dann über unsere Terrasse und um ich herum. Als dann wenig später auch noch die junge Tüpfelhyäne wieder an der Feuerstelle auftauchte und ich hinter den Büschen vor dem Banda einige Zebras beim Grasen beobachten konnte, hatte der Tag für mich einen perfekten Abschluss gefunden.
"Kommst du rein?" riss Petra mich plötzlich aus meiner nächtlichen Beobachtung.
"Ne, komm du mal raus!" antwortete ich und dann genossen wir noch eine ganze Weile gemeinsam die Nähe der Ginsterkatze und den verschwommen Anblick der grasenden Zebras, ehe auch wir zum Schlafen in den Banda gingen.

Kitani Bandas - Tsavo West National Park Kitani Bandas - Tsavo West National Park

Kitani Bandas - Tsavo West National Park

Kitani Bandas - Tsavo West National Park
Kitani Bandas - Tsavo West National Park Kitani Bandas - Tsavo West National Park

Kitani Bandas - Tsavo West National Park Kitani Bandas - Tsavo West National Park

Kitani Bandas - Tsavo West National Park Kitani Bandas - Tsavo West National Park

Kitani Bandas, Tüpfelhyäne
Kitani Bandas - Tsavo West National Park Kitani Bandas - Tsavo West National Park

Kitani Bandas - Tsavo West National Park


Ginsterkatze
Ginsterkatze Kitani Bandas - Tsavo West National Park

Kitani Bandas - Tsavo West National Park

Ginsterkatze

Ginsterkatze



Die Nacht verlief dann sehr ruhig, sieht man einmal von dem Geraschel auf dem Dach ab, welches von der rund um das Haus aktiven Ginsterkatze verursacht wurde. Erst gegen Morgen meldeten sich dann erste Perlhühner, Frankoline sowie andere laute Vogelstimmen und weckten uns aus unseren Träumen.
Da wir früh wach waren, unternahmen wir an diesem Morgen eine erste kurze Pirschfahrt in der näheren Umgebung und zum Tsavo River. Unterwegs bekamen wir neben einer Horde Gelber Paviane nicht viel zu sehen, entdeckten aber einen gut getarnten Milchuhu, einige Geier in den Bäumen und außerdem frische Hyänen Spuren in der roten Erde. Auch ohne viel Wild genossen wir die kurze Exkursion durch den abwechslungsreichen, wilden Tsavo.

Game Drive im Tsavo West
Gelber Pavian Game Drive im Tsavo West

Gelber Pavian

Gelber Pavian

Game Drive im Tsavo West
Hyänenspur Game Drive im Tsavo West

Gnu

Raubadler Milchuhu

Game Drive im Tsavo West


Zurück an den Bandas kochten wir Kaffee, brutzelten Spiegeleier und zauberten in der Bratpfanne leckeren Toast, Bohnen in Tomatensoße sowie Zwiebeln mit Mettwurst. Beim anschließenden späten Frühstücks freuten wir uns über Dreifarbenglanzstare, Rotschnabeltokos und verschiedene Webervögel, die vor unserer Terrasse oder am Lagerfeuer nach fressbarem suchten, während wir Pläne für unseren nächsten Game Drive schmiedeten. Wir wollten nach dem ausgedehnten Frühstück eine weitere längere Pirschfahrt unternehmen, schließlich hatten Evi und Gerd auf dieser Safari noch nicht einen einzigen Elefanten zu sehen bekommen. Außerdem wollten wir die Quellen von Mzima Springs anfahren, die die Beiden bisher noch nie besucht hatten. Wir selber hofften insgeheim irgendwo in der Weite des Tsavo West noch einmal auf die seltenen Wildhunde zu treffen.

Kitani Bandas

Kitani Bandas

Kitani Bandas Kitani Bandas


Kitani Bandas Kitani Bandas Kitani Bandas

Kitani Bandas Kitani Bandas



Wir wussten, dass das Aufspüren von Wildhunden immer mit viel Glück verbunden ist und waren deshalb nicht enttäuscht, dass wir am Ende des Tages keine Wildhunde zu sehen bekommen hatten, enttäuscht waren wir aber über die Tatsache, dass wir nur eine einzige Gruppe Elefanten zu sehen bekommen hatten. Die entdeckte Elefantenfamilie war zudem noch recht scheu und unruhig und die Anführerin der achtzehnköpfigen Gruppe konnte sich nicht dazu durchringen ihre kleine Herde über die Piste zu führen. Unruhig blieben die Dickhäuter im Dickicht verborgen, nachdem sie die Fahrzeuge mit hoch erhobenen Rüsseln gewittert hatten. Eine weitere Enttäuschung waren die immer noch nicht wieder in den Hauptpool am Mzima Springs zurück gekehrten Flusspferde. Seit der letzten verheerenden Trockenperiode im Jahr 2009 hielten sich die Hippos meistens im tieferen Wasser am hinteren Teil des zweiten, klaren Quellsees auf. Im Umfeld des Unterwasserbeobachtungsbunker hatten wir schon lange keine Flusspferde mehr beobachten können, einzig Fische waren im glasklaren Wasser zu beobachten. Immerhin entdeckte ich am Ufer einige kleine Nilkrokodile und mitten im See auf einem abgestorbenen Baum einen Schlangenhalsvogel. Hin und wieder sahen wir auch verschiedene Eisvögel nach kleinen Fischen jagen.
Wir genossen es fast die einzigen Besucher an der Quelle gewesen zu sein während wir die Natur ein klein wenig zu Fuß erkundet hatten.
"Ich schätze, jetzt haben wir uns ein kaltes Tusker verdient?" fragte ich in die Runde, als wir wieder bei unseren Fahrzeugen waren.
"Wie wäre es mit einem kühlen Drink und Ausblick auf eine Wasserstelle in der Kilanguni Lodge?" schlug ich vor und erntete breite Zustimmung!


Game Drive im Tsavo West

Elefanten im Tsavo West
Elefanten im Tsavo West Elefanten im Tsavo West



Mzima Springs - Tsavo West National Park

Mzima Springs - Tsavo West National Park

Mzima Springs - Tsavo West National Park
Mzima Springs - Tsavo West National Park Mzima Springs - Tsavo West National Park

Mzima Springs - Tsavo West National Park

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Mzima Springs - Tsavo West National Park

Mzima Springs - Tsavo West National Park



Wenig später erreichten wir dann die große, alte Kilanguni Lodge. Wie überall mussten wir uns auch hier gründlich desinfizieren und registrieren, bevor wir die Lodge betreten durften. Anschließend suchten wir uns vorne auf der Terrasse einen gemütlichen Platz mit Aussicht auf die große Wasserstelle. Aber auch hier waren weit und breit keine Elefanten zu sehen und wie man uns versicherte waren am heutigen Tag auch noch keine vorbeigekommen.
"There was a small group, yesterday in the evening!" erklärte uns der Barmann, als er uns die Getränke brachte. Während wir unseren Durst löschten, zogen einige Zebras durch die Ebene und es erschien ein größere Gruppe Impallas, geführt von einem einzelnen, stolzen Bock. In der Entfernung waren noch ein paar Strauße, zwei Warzenschweine und ein paar Marabus zu sehen. Außerdem jagte ein Pärchen langbeiniger Sekretäre rund um die Wasserstelle nach Mäusen, Schlangen, Echsen und Insekten. Insgesamt also ein sehr übersichtlicher und ruhiger Mittag am Wasserloch.

Just for a drink to Kilanguni Lodge - Tsavo West

Just for a drink to Kilanguni Lodge - Tsavo West

Just for a drink to Kilanguni Lodge - Tsavo West Just for a drink to Kilanguni Lodge - Tsavo West

Just for a drink to Kilanguni Lodge - Tsavo West Just for a drink to Kilanguni Lodge - Tsavo West

Just for a drink to Kilanguni Lodge - Tsavo West
Kilanguni Lodge - Tsavo West Kilanguni Lodge - Tsavo West

Kilanguni Lodge - Tsavo West Kilanguni Lodge - Tsavo West

Kilanguni Lodge - Tsavo West Kilanguni Lodge - Tsavo West

Kilanguni Lodge - Tsavo West

Kilanguni Lodge - Tsavo West

Kilanguni Lodge - Tsavo West



Nach der entspannten Mittagspause an der Kilanguni Lodge hatten wir beschlossen noch ein wenig nach Wild in der Weite des Tsavo West zu suchen und unternahmen deshalb eine ausgedehnte Pirschfahrt durch den landschaftlich überwältigenden Tsavo West, zurück zu den Kitani Bandas.
Neben der traumhaften und schroffen Landschaft genossen wir auch das Fahren auf oft felsigen und rumpeligen, sich durch die Felsmassive schlängelnden roten Pisten. Immer wieder stoppten wir um die Aussicht zu genießen oder uns und die Landschaft auf Fotos festzuhalten.

Giraffen Giraffen Giraffen

Giraffen
Giraffen Giraffen

Giraffen Giraffen

Game Drive
Game Drive im Tsavo West Game Drive im Tsavo West

Game Drive im Tsavo West
Game Drive im Tsavo West Game Drive im Tsavo West

Game Drive im Tsavo West Game Drive im Tsavo West

Game Drive im Tsavo West Game Drive im Tsavo West

Kleiner Kudu

Game Drive im Tsavo West Game Drive im Tsavo West

Klippschliefer Singhabicht

Game Drive im Tsavo West Game Drive im Tsavo West

Buschhoernchen



Fast hätte ich vor lauter Aussicht in die grandiose Weite und beeindruckende Landschaft zwei Leopardschildkröten übersehen, die mitten auf der Piste ihrem Liebesspiel nachgingen.
"Was ist?" fragte Petra verdutzt, als ich urplötzlich den schweren Land Cruiser zum stehen gebracht hatte.
"Leopardschildkröten!" rief ich während ich das Fahrzeug schon halb verlassen hatte. Die beiden Urreptilen hatten, unmittelbar nach unserer Ankunft von einander abgelassen und waren schon dabei, jede für sich, das Weite zu suchen. Ich schaffte es so gerade noch eine handvoll Bilder zu machen, ehe beide Tiere die Böschung der Piste erklommen und dann im Dickicht verschwanden.
"Ich schätze, dass war das Highlight für heute!" bemerkte ich nachdem wir mehrere Stunden die wilde Landschaft des Tsavo West durchquert hatten.
"Wollen wir zurück zu den Bandas?" fragte ich dann rüber zu Evi und Gerd.
"Joh, genug geschaukelt!" lachte Evi und rieb sich die im Fahrzeug angeschlagene Schulter.

Leopardschildkröten
Leopardschildkröten Leopardschildkröten



Nachdem wir wieder an den Kitani Bandas angekommen waren, begannen wir in aller Ruhe damit unser Abendessen vorzubereiten. Gerd schnibbelte frischen Salat und ich entzündete ein Lagerfeuer für uns. Irgendwann senkte sich dann am Horizont die Sonne und wir genossen unseren Sundowner in der einsetzenden Dämmerung.

Die junge Hyäne die am Vorabend interessiert um unser Lagerfeuer geschlichen war, hatte es wohl tatsächlich auf unser Grillfleisch abgesehen, den an diesem Abend, wo es bei uns "nur" Spagetti gab, ließ sie sich nicht sehen. Dafür erschien kurz nach Sonnenuntergang die neugierige Ginsterkatze wieder an unserer Terrasse und störte sich auch nicht daran, dass wir nun zu viert auf der Terrasse saßen. Die freche Schleichkatze, huschte zwischen unseren Beinen und unter dem Tisch hindurch ohne Scheue zu zeigen. Als ich mich vor ihr bäuchlings auf den Boden legte und ihr mit gestrecktem Arm ein rohes Ei entgegen streckte, leckte sie mir sogar schmatzend die Finger ab. Es war zwar nicht meine erste Begegnung auf Augenhöhe mit einer Ginsterkatze, aber trotzdem wieder ein ganz besonderer Moment.

Auch dieser Abend endete wieder mit Anekdoten und Erlebnissen der letzten 30 Jahre, ehe wir den Staub des Tages und den Geruch des Lagerfeuers abduschten und in unseren Betten verschwanden.

Kitani Bandas
Kitani Bandas Kitani Bandas

Kitani Bandas Kitani Bandas Kitani Bandas

Ginsterkatze

Kitani Bandas



Als ich am nächsten Morgen nachsehen wollte ob Evi und Gerd schon wach waren, wurde ich durch einen friedlich grasenden Kaffernbüffel daran erinnert, dass jeder Schritt in der Wildnis ein kleines Abenteuer war. Der schwarze Büffel stand unweit des Terrassenaufganges, keine 10 Meter vom Banda entfernt hinter einem Dornenbusch und sah mich verwundert an. Ich verzichtete darauf auszuprobieren, wie der Büffel auf weitere Annäherungen reagieren würde und rief Gerd stattdessen durch das geöffnete Fenster zu:
"Passt auf wenn ihr rüber kommt! Vor eurem Banda steht ein Büffel!"
"Ok!" war die knappe Antwort von Gerd.

Kitani Bandas

Der Kaffernbüffel zog langsam weiter und wenig später saßen wir bei unserem vorerst letzten gemeinsamen Frühstück. Noch einmal zelebrierten wir die erste Mahlzeit des Tages mit Spiegeleiern, Bohnen, gegrillten Tomaten, Toast und wer mochte auch Marmelade. Nach dem Frühstück trennten sich dann unsere Wege. Evi und Gerd wollten zurück in den Amboseli Park fahren und dann nach 1-2 weiteren Nächten weiter nach Hause, nach Nairobi. Für uns hingegen ging es langsam weiter in Richtung Küste. Unsere nächsten Ziele waren das Lumo Community Wildlife und das Galana Wildlife Conservancy, wo wir die nächsten insgesamt 5 Nächte verbringen wollten, ehe wir am Boko Boko an der Nordküste Mombasas einen zehntägigen Zwischenstopp einlegen würden.

Trotz Corona umarmten wir uns herzlich, als wir auseinandergingen und waren uns alle vier einig, dass wir die entspannte Zeit genossen hatten und ganz sicher nicht das letzte Mal zusammen unterwegs waren. Dann brachen wir auf, jeder in sine Richtung. Evi und Gerd wollten sich vor ihrer Weiterfahrt noch kurz die das Severin Camp ansehen und wir machten uns auf den Weg, quer durch den Tsavo West in Richtung Maktau Gate. Weit kamen wir allerdings zunächst nicht. Nach wenigen Kilometern standen wir am Tsavo River an einer zerstörten Furt. Zwar war man gerade dabei die Furt neu anzulegen und mehr als ein dutzend Arbeiter, vor Wild geschützt von zwei bewaffneten Rangern, schleppten Zement und Stahl in das Flussbett, aber das nützte uns nichts.
"Jambo Bwana and good morning where can we cross the river?" fragte ich einen der Ranger freundlich.
"Oh, here it is not possible in the moment!" sah sich der Ranger die Baustelle an.
"You have to go all the way round, pass Mzima Springs and than follow to nr. 53a, there is an old bridge!" erklärte mir der Ranger mit einem entschuldigenden Lächeln im Gesicht.
"Asante na kwaheri!" verabschiedeten wir uns und fuhren zurück.

Game Drive - Tsavo West Game Drive - Tsavo West





- Teil II -
Eine schwarze Überraschung und erste Löwen

(hier gehts weiter - continue!)



Game Drive - Tsavo West



Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse