Ein Reisebericht von:
Safari wangu, Reiseberichte und Infos


Text Jörg, Fotos Petra und Jörg Reinecke (digital)

Lumo Conservancy / Taita Hills


Rote Riesen und gefleckte Sprinter -
Vom Kilimanjaro via Tsavo und Lumo bis in die Masai Mara - 5 unvergessliche Wochen in Kenyas Wildnis

- Februar - März 2021 / Teil II -



Eine schwarze Überraschung und erste Löwen
Zunächst führte die neue Route, die uns mehr als eine Stunde Umweg bescherte, wieder vorbei am Severin Camp und dann wie beschrieben in Richtung Mzima Springs. Nach einigen Kilometern sahen wir in weiter Entfernung auf einmal den silbernen Land Cruiser von Evi und Gerd vor uns und ich bemühte mich die beiden einzuholen. Mit zügiger Fahrt ging es über die schwarze Lavapiste, bis ich wieder relativ abrupt auf die Bremse stieg. Petra sah mich mit großen Augen, verwundert an.
"Leopard!" sagte ich ruhig zu ihr und ergänzte dann:
"Leopardschildkröte!" Ich stieg aus dem Land Cruiser und hob eine Baby Leopardschildkröte von der schwarzen Piste auf.
"Glück gehabt die Kleine, Evi und Gerd müssen genau mittig über sie hinweg gerollt sein!" Bemerkte ich und setzte die Minischildkröte in Petras Hand ab. Nach einem kurzen Fotoshooting setzten wir die Schildkröte in das Gras am Pistenrand und sahen zu, wie das kleine Reptil im Unterholz verschwand.
"Cool!" bemerkte Petra, als wir unsere Fahrt fortsetzten.

Baby Leopardschildkröte Baby Leopardschildkröte

Baby Leopardschildkröte

Noch ehe wir die beschriebene Brücke erreichten, trafen wir auf eine mit ihrem Land Rover liegengebliebene Ranger Streife.
"Are you ok?" fragte ich einen der Ranger, der gelangweilt am Rande der Piste im Bush saß.
"Yes, we have a puncher, but an other car is coming. We are good!" erklärte der Ranger die Situation. Als ich mich allerdings noch einmal vergewissern wollte ob wir auf der richtigen Piste waren, sah ich in zwei unwissende Augen. Auch der zweite heran gerufene Ranger war sich nicht wirklich sicher ob die gewählte Piste uns in Richtung Maktau bringen würde. Zumindest bestätigten sie aber dass die Tsavo Brücke befahrbar war.

Nachdem wir unsere Fahrt fortgesetzt hatten und einige Giraffen, Zebras ud Wasserböcke passiert hatten,erreichten wir dann auch irgendwann die besagte alte Tsavo Brücke und überquerten den Tsavo auf alten Brettern und Bohlen. Kurze Zeit später passierten wir eine Gedenktafel, die an die Veteranen des Feldzuges am "Crater Fort" im Ersten Weltkrieges erinnerte. Kaum zu glauben, dass dieses fürchterliche Ereignisse sogar die Wildnis Ostafrikas beeinflusst hatte.
Nach der geschichtsträchtigen Tafel ging unsere Fahrt zunächst auf recht holprigen und rumpeligen Pisten schnurr geradeaus weiter. Ehe wir schließlich nach rechts abbogen um dann irgendwann auf die Piste in Richtung Maktau Gate zu gelangen, die uns quer durch den Tsavo West bringen sollte. Obwohl wir immer noch auf eine Begegnung mit Wildhunden hofften, sahen wir nach wie vor nur wenig Wild. Hin und wieder passierten wir Kuhantilopen oder sahen ein paar Zebras. Die wenigen Sichtungen bedeuteten aber nicht, dass das Wild nicht da war, es ließ sich nur nicht Blicken. Den Spuren auf der vor kurzem noch feuchten Piste fanden wir des Öfteren. Regelmäßig wieder gab es deutliche Spuren von Elefanten, die die Pisten überquert haben mussten und zweimal entdeckten wir die Spuren von Löwen, die der Piste ein Stück gefolgt waren.

Tsavo Game Drive

Tsavo Game Drive Tsavo Game Drive

Tsavo Game Drive
Tsavo Game Drive Tsavo Game Drive

Tsavo Game Drive
Tsavo Game Drive Tsavo West first war board
Tsavo Game Drive



Trotz des Umweges und eher als erwartet erreichten wir am frühen Nachmittag das Maktau Gate und damit die Verbindungsstraße von Tansania nach Voi. Dieser Hauptstraße mussten wir nun einige wenige Kilometer in Richtung Voi folgen, ehe wir wieder nach rechts zum Lumo Reservat abbiegen konnten. Um nicht in unnötige Schwierigkeiten zu kommen, setzten Petra und ich auf der Hauptstraße wieder unsere Coronamasken auf. Was aber für die kurze Fahrt keine wirkliche Beeinträchtigung war. Auch wenn wir den Sinn für uns beide alleine im Auto natürlich nicht nachvollziehen konnten! "Thats Kenya!" seufzte Petra nur, als sie ihre Maske über die Nase stülpte. 15 Minuten später erreichten wir auf roter Piste, das Gate zum Lumo Reservat und nahmen unsere Masken wieder ab!

Vom Tsavo West ins Lumo Conservancy Vom Tsavo West ins Lumo Conservancy


Lumo Conservancy Main Gate



Das neue Gate, welches sich bei unserem letzten Besuch, vor 4 Monaten noch im Umbau befunden hatte, erstrahlte nun im neuen Glanz. Nachdem wir bei den beiden freundlich lächelnden Damen am Gate unsere Parkgebühren für die nächsten 3 Nächte beglichen hatten, fuhren wir ohne Umwege direkt zum Cheetha Camp wo wir eines der vier kleinen, zweckmäßigen Zelte bezogen. Bei den Zelten handelte es sich zwar um die ehemaligen Zelte und einen Teil des Equipments eines Fly Camps allerdings war das Drumherum alles andere als ein Fly Camp! Die vier Zelte hatten alle eine Schatten spendende Holzüberdachung bekommen, Lounge- und Speisebreich waren ebenfalls überdacht und nur der sogenannte "Basketshower", bei dem das heiße Duschwasser ans Zelt gebracht wird und in einem Wassersack nach oben gezogen wird, erinnerte noch an ein Fly Camp. Zwischen den Zelten, die von ihrer kleinen Terrasse eine fantastische Aussicht in die Ebene und über einen großen Teil des Reservates, bis hin zum auch an diesem Tag zu sehenden Kilimanjaro hatten, verliefen neue befestigte Wege. Uns erinnerte das neue Ambiente, mit seinen hölzernen Schattendächern, ein wenig an das südliche Afrika, was nicht bedeutet, dass es uns nicht gefiel!

Bei unserer Ankunft hatten wir mitbekommen, dass wir wiedererwartend nicht die einzigen Gäste im Camp waren. Als wir allerdings beim Dinner sahen, mit wem wir uns das Camp teilten, war die Freude groß. Herzlich wurden wir von Federico, einem namhaften Fotografen begrüßt. Als gebürtiger Italiener lebte und arbeitete Federico schon seit vielen Jahren in Kenya und gerade in den letzten Jahren hatten sich unsere Wege häufig im Tsavo und in der Mara gekreuzt oder wir hatten die selben Camps genutzt. Immer hatten wir die Zeit gefunden uns ausgiebig auszutauschen oder Beobachtungen weiter zugeben. So erfuhren wir auch dieses Mal von Löwenbeobachtungen im Reservat und nutzten die Erkenntnisse Federicos, der schon einen Tag vor uns im Lumo angekommen war.

Da es seit dem frühen Nachmittag und je weiter wir in Richtung Südosten gekommen waren auch immer heißer und sonniger geworden war, beschlossen wir, trotz der vielversprechenden Infos von Federico, erst am späten Nachmittag mit einer Pirschfahrt im Reservat zu beginnen. Zunächst wollten wir entspannt vom Zelt aus die Aussicht genießen und uns ein wenig im kleinen Camp umsehen. Wobei uns bei unserer Ankunft vor unserem Zelt ein seltener Peters' Foam-nest treefrog (Baumfrosch)erwartet hatte.


Cheetah Fly Camp - Lumo Conservancy

Cheetah Fly Camp - Lumo Conservancy

Cheetah Fly Camp - Lumo Conservancy
Cheetah Fly Camp - Lumo Conservancy Cheetah Fly Camp - Lumo Conservancy

Cheetah Fly Camp - Lumo Conservancy
Cheetah Fly Camp - Lumo Conservancy Cheetah Fly Camp - Lumo Conservancy

Cheetah Fly Camp - Lumo Conservancy Cheetah Fly Camp - Lumo Conservancy

Cheetah Fly Camp - Lumo Conservancy Cheetah Fly Camp - Lumo Conservancy

Cheetah Fly Camp - Lumo Conservancy Cheetah Fly Camp - Lumo Conservancy

Petersi treefrog


Gegen 15:30 Uhr brachen wir dann auf um das Reservat zu erkunden und hofften auf die angekündigten Löwen am Lion Rock, einem großen Felsplateau im Lumo Conservancy. Nachdem wir das Camp verlassen hatten passierten wir Kuhantilopen, die in diesem Reservat sehr häufig sind und sahen aus der Entfernung einige Elend Antilopen sowie Grantgazellen. Dann begegneten wir einem alten Elefantenbullen. Auch die Vogelwelt zeigte sich recht üppig, wurde aber von uns zunächst noch etwas vernachlässigt. Einzig die immer wieder auftauchenden, zahlreichen Blauracken ließen sich nicht ignorieren.

Unser Ziel für diesen Nachmittag, der Lion Rock war nach 30 Minuten, schnell erreicht. Kaum angekommen, begannen wir damit den rot- schwarzen Felsen zu umkreisen. Aber auch nach der dritten Umrundung hatten wir von Löwen nicht einmal eine Schwanzspitze entdecken können. Stattdessen entdeckten wir in der näheren Umgebung des Lion Rock eine kleine Elefanten Herde und folgten den roten Dickhäutern eine Weile.

Lumo Conservancy Elefanten

Lumo Conservancy Elefanten

Lumo Conservancy Elefanten
Lumo Conservancy Elefanten Lumo Conservancy Elefanten

Lumo Conservancy Elefanten

Lumo Conservancy Blauracke



Als der Schatten des Lion Rock länger wurde und die Sonne sich in Richtung Horizont senkte, kehrten wir zum Felsen zurück und begannen eine vierte Umrundung. Kaum hatten wir die Seite erreicht, die schon im Schatten des Hügels lag, entdeckten wir einige junge Löwen. Die jungen Katzen mussten gerade erwacht sein. Dreimal waren wir an den schlafenden Raubkatzen vorbei gefahren, ohne auch nur eine einzige von ihnen entdeckt zu haben. Jetzt streckten und reckten sich die Löwen und zogen dann gemeinsam los. Wir zählten zwei junge Kater und zwei junge Weibchen, von denen keines der Tiere das erste Lebensjahr vollendet hatte. Irgendwo mussten also grundsätzlich noch Alttiere in der Nähe sein. Neugierig folgten wir den jungen Löwen, die ganz offensichtlich, genau wie wir den Rest des Rudels suchten.

Lumo - Lion Rock
Lumo - Lion Rock Lumo - Lion Rock

Lumo - Löwen
Lumo - Löwen Lumo - Löwen

Lumo - Löwen



Dann machte sich die Sonne daran sich blutrot hinter dem Lion Rock zu verabschieden und wir traten unsere Rückfahrt zum Camp an. Als wir den Felsen passieren wollten trafen wir auf Federico, der im letzten Tageslicht zwei weitere noch junge Löwen entdeckt hatte. Wir schätzten den Kater und die Katze auf nicht älter als zwanzig bis fünfundzwanzig Monate und machten ebenfalls ein paar Aufnahmen von den beiden Löwen. Plötzlich wurde Federico unruhig und rief zu uns herüber:
"Somebody saw a black serval cat! We try to find the place!" und dann fuhren er und sein Fahrer Arnold auch schon davon.
"We will follow you soon!" rief ich ihnen noch hinterher, während wir beobachteten, wie die beiden Löwen den Felsen herunter kamen.

Lumo - Löwen
Lumo - Löwen Lumo - Löwen

Lumo - Löwen




Abgelenkt von den Löwen, verblieben wir noch eine Weile am Felsen und entschieden uns dann ohne Umweg direkt zurück ins Camp zu fahren.
"Bis wir die Beiden gefunden haben ist es eh schon zu spät für vernünftige Beobachtungen!" rechtfertigte ich meine Entscheidung und stellte im selben Moment fest:
"Und im Übrigen sitzt der schwarze Serval hier rechts im Gras!"

"Wie cool ist das denn?" stellte Petra verblüfft fest, nachdem ich den Land Cruiser gestoppt hatte und auch sie die kleine, schwarze Raubkatze im hohen Gras entdeckt hatte.
"Versuch mal ein paar brauchbare Bilder von oben zu machen!" wies ich Petra an, nachdem ich festgestellt hatte, dass ich aus meiner Position vom Fahrersitz, keine Chance hatte die umherstreifende Katze abzulichten. Langsam und mit respektvollem Abstand folgten wir dem schwarze Serval durch das hohe Gras. Mal war das Tier in der Dunkelheit spontan verschwunden und dann sahen wir den Serval wieder nahe am Fahrzeug die Grassavanne nach Mäusen und anderer Beute absuchen. Nach einer Weile ließen wir ihn ziehen und wollten gerade unsere Fahrt in Richtung Cheetha Camp fortsetzen, als Arnold und Federico plötzlich aus der Dunkelheit mit ihrem Land Cruiser auftauchten.
"Did you find the black serval?" fragte ich Federico wirklich neugierig.
"No, they send us in the wrong direction. There was no black serval cat!" antwortete er kopfschüttelnd.
"Ok, than it is just one in the area, but this one is here!" streckte ich, ein klein wenig stolz, meinen Arm in die Richtung aus, in der wir den schwarzen Serval zuletzt gesehen hatten.
"Realy?" sah mich Federico erstaunt an und ich nickte. "Yes, it´s here!"

Zusammen spürten wir den in der Dunkelheit nur schwer zu erkennen nächtlichen Jäger noch einmal auf. Dann ließen wir die Beiden mit dem Serval alleine und wir setzten unsere Fahrt in Richtung Camp fort.

Melanistic Serval


Wirklich verfahren und verloren gehen konnte man im Lumo Reservat nicht, denn auch wenn die Lion Bluff Lodge noch nicht vollständig renoviert und offen war, so brannte doch genügend Licht oben auf dem höchsten Hügel des Reservates, dass er einem den Weg weisen konnte.

Zielsicher fuhr ich also auf dieses Licht zu.
"Bist du sicher, dass wir nicht weiter nach links rüber müssen?" fragte Petra nach einer Weile.
"Ne sicher bin ich mir nicht, aber Arnold und Federico sind hinter uns ich denke sie würden uns ein Lichtzeichen geben, wenn wir falsch wären!" antwortete ich und zeigte zu dem Fahrzeuglicht, welches gut einen Kilometer hinter uns zu sehen war. Langsam setzte ich unsere Fahrt fort und ließ das Fahrzeug hinter uns immer näher kommen. Inzwischen war ich mir allerdings auch sicher, dass wir den richtigen Abzweig verpasst hatten und nun den kleinen Umweg um den Hügel in kauf nehmen mussten. Es sei den, Arnold hatte noch einen Trumpf im Ärmel. Als die beiden uns allerdings erreicht hatten und ich sah, dass beide mit dem Handy navigierten, war ich mir sicher, dass Arnold einfach unserem Licht gefolgt war und somit ebenfalls ein klein wenig vom kürzesten Weg abgekommen war.
"Did you manage some pics?" fragte ich Federico "Not realy, it´s to dark!" antwortete er,
"But it´s good to know that it is here!" ergänzte er und dann passierten die beiden uns und wir folgten nun ihrem Fahrzeuglicht.

Nach knapp einem Kilometer war uns dann aber klar, dass Arnold keinen Trumpf im Ärmel hatte und wir nun die sehr raffe, holprige und steilere Anfahrt zum Camp nutzen mussten.
"This was not the best and shortest way to the camp!" klopfte ich Arnold lachend auf die Schulter, als wir mit beiden Fahrzeugen am Camp angekommen waren.
"It´s not much longer, but I agree, it´s very raff!" lachte nun auch Arnold.

Zufrieden mit den Erlebnissen und Sichtungen, gingen wir zu unserem kleinen Zelt, genossen einen heiße "Buschdusche" sowie einen kalten Drink vor unserem Zelt und gingen dann zum Dinner nach oben, wo wir mit Federico über den schwarzen Serval und andere Sichtungen diskutierten. Anschließend genossen wir noch ein wenig die Vollmondnacht vor unserem Zelt!

Cheetah Fly Camp - Lumo Conservancy Cheetah Fly Camp - Lumo Conservancy


Cheetah Fly Camp - Lumo Conservancy




Es folgte der erste Morgen auf dieser Safari, an dem wir vor Sonnenaufgang auf den Beinen waren, allerdings auch der erste Morgen, an dem wir mit heißem Tee und Gebäck auf der Terrasse vor dem Zelt, früh geweckt worden waren. Wir verließen im Dunkeln das Camp. Noch bevor die Sonne es schaffte über den Hügel der Lion Bluff Lodge zu blinzeln, hatten wir mit dem Land Cruiser die Ebene erreicht und waren auf dem Weg zum Lion Rock, wo wir hofften noch einmal Löwen anzutreffen.

Lumo Conservancy, Pirschfahrt Cheetah Fly Camp - Lumo Conservancy

Lumo Conservancy



Wieder drehten wir mehrere Runden um den Lion Rock, entdeckten aber an diesem Morgen keinen einzigen Löwen. Die Raubkatzen waren nicht zurückgekehrt und so machten wir uns auf die Suche nach dem Rudel. Unsere Suche führte uns durch weite Teile des Lumo Reservates, bis an den Rand bzw. Übergang in den Tsavo West und an die Reservatsgrenzen. Erstaunt und beeindruckt stellten wir fest, dass das Reservat weit größer war, als wir geahnt hatten und dass es unterschiedlichste Landschaftsformen zu bieten hatte. Wir fanden große Wasserstellen, staubtrockene Abschnitte mit Baobabs und anderen großen Bäumen, dichten Busch aber eben auch viel viel offene Savanne. Während mitten im Reservat Kuhantilopen, Grantgazellen und Elend Antilopen dominierten, trafen wir in den Randgebieten mehr Impalas, Wasserböcke und Zebras. Außerdem beobachteten wir große rote Elefanten, schwarze Kaffernbüffel, haushohe Masai Giraffen und kleine rote Zwergmungos. Es war also alles andere als langweilig. Unser mitgeführtes Frühstück nahmen wir auf einer kleinen Anhöhe ein, von der wir auf die Wasserstelle der ebenfalls in diesem Gebiet stehenden Salt Lick Lodge schauen konnten.

Lumo - Lion Rock

Lumo Wildlife Conservancy

Lumo Wildlife Conservancy
Senegaltrappe (Eupodotis sengalensis), Hahn Lumo - Wasserbock

Senegaltrappe (Eupodotis sengalensis), Henne
Lumo Wildlife Conservancy Lumo Wildlife Conservancy, Graureiher

Lumo Wildlife Conservancy

Lumo Wildlife Conservancy, Zebras
Lumo Wildlife Conservancy, Kleiner Kudu Lumo Wildlife Conservancy, Grant Gazelle

Lumo Wildlife Impalas
Lumo Wildlife Conservancy Lumo Wildlife Conservancy
Lumo Wildlife Conservancy
Lumo Wildlife Conservancy Schwarzflügelgleitarr, Lumo Wildlife Conservancy
Lumo Wildlife Conservancy
Lumo Wildlife Conservancy Schlangenadler, Lumo Wildlife Conservancy


Lumo Wildlife Conservancy, Kongoni Lumo Wildlife Conservancy, Kongoni

Lumo Wildlife Conservancy, Kaffernbüffel
Lumo Wildlife Conservancy Lumo Wildlife Conservancy

Lumo Wildlife Conservancy, Giraffe Lumo Wildlife Conservancy, Giraffe

Lumo Wildlife Conservancy, Zwergmangusten
Lumo Wildlife Conservancy Lumo Wildlife Conservancy

Lumo Wildlife Conservancy
Lumo Wildlife Conservancy Lumo Wildlife Conservancy

Lumo Wildlife Conservancy

Lumo Wildlife Conservancy



Da wir nach dem Lunch mit Nadim, dem Manager und Bauleiter der Lion Bluff Lodge verabredet waren, fuhren wir pünktlich gegen 12:00 Uhr zurück ins Camp und dann nach dem Lunch, hoch zur Lodge.
"Oh wow, you did a lot since last november!" begrüßte ich Nadim überrascht über dass was in der kurzen Zeit geschafft worden war. Dann sahen wir uns zusammen die Baustelle an und ließen uns erklären, was noch alles gemacht werden musste. Man hatte zwar in der Zwischenzeit begonnen die ersten 6 der insgesamt 12 Bandas/Zimmer der Lodge zu vergrößern und umzubauen, aber noch sah es nach unendlich viel Arbeit aus. Vor allem, weil mehr oder weniger nebenbei, die Selbstversorger Bandas des Leopard Lair Camps, die etwas unterhalb der Lodge standen, auch noch fertig gestellt werden mussten.
"The Bandas are ready end of this month and we plan to open Lion Bluff by beginning of June!" beendete Nadim seine Führung.
"Ok, that sounds aspiring, good luck!" kommentierte ich den ehrgeizigen Plan. Wir waren mehr als gespannt auf das in dieser Region unvergleichliche Ergebnis, mit etwas Glück und wenn alles nach Nadims und unseren Plänen (ohne graviernde Corona Einschränkungen) verlief würden wir im Okrober oder November in den Leopard Lair Bandas übernachten und die Veränderungen sowie erste Zimmer/Bungalows in der Lion Bluff besichtigen können!

Lion Bluff Lodge Umbau und Renovierung Stand 26.02.2021

Lion Bluff Lodge Umbau und Renovierung Stand 26.02.2021 - Lumo Wildlife Conservancy

Lion Bluff Lodge Umbau und Renovierung Stand 26.02.2021 Lion Bluff Lodge Umbau und Renovierung Stand 26.02.2021
Lion Bluff Lodge Umbau und Renovierung Stand 26.02.2021 Lion Bluff Lodge Umbau und Renovierung Stand 26.02.2021

Lion Bluff Lodge Umbau und Renovierung Stand 26.02.2021


Während des Lunches hatten wir von Federico erfahren, das in der Nähe der Salt Lick Lodge vier junge, fast erwachsene Geparden gesichtet worden waren. Er hatte die Raubkatzen am Morgen selber auch gesehen, aber nur die Köpfe der gut im hohen Gras versteckten Katzen zu gesicht bekommen. Da Federico uns die Stelle, wo er die Geparden am Vormittag beobachtet hatte, gut beschreiben konnte, versuchten wir nach der Baustellenbesichtigung die gefleckten Sprinter aufzuspüren. Lange mussten wir tatsächlich nicht suchen und hatten dann tatsächlich die Geparden gefunden. Allerdings bekamen auch wir nur die Köpfe bzw. Schwänze der Tiere zu sehen. Aber wir hatten ja Zeit und so beschlossen wir einfach zu warten, bis sich die Geparden in Bewegung setzen würden.

Nachdem wir gut zwei Stunden lang immer nur vereinzelt Sicht auf die Geparden bekommen hatten, erschien ein alter Elefantenbulle auf der Bildfläche und steuerte genau auf das Versteck der Geparden zu. Die gefleckten Sprinter warteten gar nicht erst bis ihnen der Dickhäuter zu nahe kam und räumten aufgeschreckt ihren Ruheplatz. Kaum hatten sie sich in Bewegung gesetzt, stellten wir fest, dass die vermisste Mutter der vier jungen Geparden auch im hohen Gras, unter den Büschen gelegen hatte. Alle Fünf machten sich nun auf den Weg und überquerten nacheinander vor uns die rote Piste.

Einen Momentlang sah es so aus, als wolle die Gepardin das Wild an der Wasserstelle der Salt Lick Lodge anpirschen, aber dann ließ sie sich von einem Hasen ablenken. Durch den Sprung auf das Langohr, den sie zudem noch verpasste, verriet sie ihre Anwesenheit. Das Wild an der Wasserstelle war gewarnt. Als wolle die Gepardin ihre Chancen noch einmal abschätzen, verblieb sie eine ganze Weile in der Nähe der Wasserstelle, aber sowie sie sich bewegte, war das warnende Schnauben der Impalas deutlich zu hören. Während die Gepardin sich wieder daran machte Hasen zu jagen, tummelten sich die Halbstarken Junggeparden unter einer krummen Akazie und schärften ihre Krallen am Stamm des windschiefen Baumes.

Lumo - Geparden
Lumo - Geparden Lumo - Geparden

Lumo - Elefant

Lumo - Geparden
Lumo - Geparden Lumo - Geparden

Lumo - Geparden
Lumo - Geparden Lumo - Geparden

Lumo - Geparden
Lumo - Geparden Lumo - Geparden

Lumo - Geparden



Als uns klar wurde, dass die Chance auf eine erfolgreiche Gepardenjagd an diesem Nachmittag nur sehr gering war, fuhren wir weiter und suchten uns in der Ebene unterhalb der Lion Bluff Lodge eine übersichtliche Stelle für unseren ersten Sundowner im Bush und ließen so den entspannten Tag ausklingen. Anschließend nutzten wir die frühe Vollmond Nacht für eine kleine Pirschfahrt zurück zum Camp, wo wir Federico von der Auffindung der vermissten Geparden Mutter berichteten. Anschließend saßen wir wieder eine Weile vor unserem Zelt und lauschten in die klare Nacht und horchten den Stimmen der Wildnis.

lumo sundowner lumo sundowner

lumo sundowner


Auch der vorerst letzte Tag im Lumo Reservat brachte noch einmal gute Katzenbeobachtungen. Neben einer Gruppe von fünf Löwen, die wir unterhalb der Lion Bluff Lodge entdeckt hatten, hatten wir das Glück einen weiteren Serval aufzustöbern und bei seiner Pirsch beobachten zu dürfen. Da die Tage immer heißer geworden waren, verbrachten wir die Gluthitze entspannt im Camp und genossen die unglaubliche Aussicht in die Weite des Reservates.
Für die Pirschfahrt am Nachmittag hatte Petra dann wieder einmal das Steuer übernommen und ich genoss es entspannt oben auf dem Wagendach die Tierwelt und die Landschaft zu genießen. Und so entdeckte ich dann völlig unvorbereitet urplötzlich ein weiteres Mal den schwarzen Serval. Die am Tage auffällige kleine Raubkatze döste unter einem Strauch.
"Kamera!" rief ich noch etwas aufgeregt nach unten zu Petra, aber da war der kleine Kerl schon aufgesprungen und dabei im hohen Gras zu verschwinden. Zwar konnten wir ihn noch einige Minuten beobachten, ehe er ganz im hohen Gras und im dichten Gebüsch verschwand, aber ein brauchbares Foto hatten wir nicht mehr wirklich hinbekommen. "Schade!" bemerkte ich, als Petra wieder weiterfuhr und den Lion Rock ansteuerte.

Schon von Weitem hatten wir beobachtet, wie einen großer Elefantenbullen auf dem schwarzen Felsen herumkletterte. Aber je näher wir an den Lion Rock heran fuhren, umso komplizierter wurde es den Elefanten auf dem Felsen zu beobachten. Gerade wollte Petra wieder anfangen den Felshügel zu umrunden, da rief ich:
"Stopp!" Petra sah sich verwirrt in der Umgebung um.
"Was hast du nun gesehen!" fragte sie mich immer noch erstaunt.
"Puffotter!" rief ich und machte erste Fotos aus dem Fahrzeug von der wunderschönen Giftschlange. Neben mir hatte noch ein großer Von der Deckens Toko die Schlange entdeckt. Seine Begeisterung war aber eher zurückhaltend und so krächzte er nur laut schimpfend seinen Unmut über das Reptil heraus. Als die unterarmdicke Otter anstallten machte unter dem Land Cruiser zu verschwinden, verließ ich den Wagen und versuchte noch einige weitere Bilder zu machen. Friedlich und ohne mich zu attackieren verzog sich die Puffotter nach einer Weile in das hohe Gras am Pistenrand. Der Elefant war inzwischen aus unserer Sicht verschwunden und auch die Sonne war dabei sich am Horizont zu verabschieden. Noch erreichten ihre letzten Strahlen, den an diesem Tag sehr gut auszumachenden, fernen Kilimanjaro.

Lumo Conservancy
Lumo - Blauracke Lumo - Von der Deckens Toko (Tockus deckeni)

Lumo Conservancy
Lumo Conservancy Turmfalke Lumo Conservancy Sekretär

Lumo Conservancy Sekretär

Lumo Conservancy Löwen
Lumo Conservancy Löwen Lumo Conservancy Löwen

Lumo Conservancy Löwen

Lumo Conservancy Löwen

Lumo Conservancy Löwen
Lumo Conservancy Serval Lumo Conservancy Serval


Cheetah Fly Camp - Lumo Conservancy
Cheetah Fly Camp - Lumo Conservancy Cheetah Fly Camp - Lumo Conservancy

Cheetah Fly Camp - Lumo Conservancy Cheetah Fly Camp - Lumo Conservancy

Cheetah Fly Camp - Lumo Conservancy
Lumo Conservancy Lumo Conservancy

Lumo Conservancy
Lumo Conservancy - Black Serval Lumo Conservancy - Serval

Lumo Conservancy, Puffotter
Lumo Conservancy, Puffotter Lumo Conservancy, Puffotter

Lumo Conservancy, Puffotter
Lumo Conservancy, Puffotter Lumo - Von der Deckens Toko (Tockus deckeni)



Zufrieden mit den Erlebnissen und Beobachtungen suchten wir uns einen übersichtlichen Platz in der Wildnis des Lumo Reservates und bereiteten uns auf einen weiteren entspannten Sundowner mit kühlen Drinks vor. Anschließend fuhren wir mit einem kurzen "Night Game Drive" durch die Dunkelheit zurück zum Cheetah Camp. Um in der Dunkelheit nicht Gefahr zu laufen, noch einmal einen falschen Abzweig zu erwischen, hatten wir am Vormittag einige Kreuzungen und Abbiegungen mit kleinen Steinhaufen für uns markiert! Diese Technik hatte sich schon in anderen Gegenden der Welt auf unseren Reisen bewährt. Oben im Camp angekommen genossen wir die Zweisamkeit am Lagerfeuer, ehe wir uns nach dem Dinner in unsere kleines, gemütliches Zelt zurück zogen um eine vorerst letzte Nacht in Cheetah Camp zu erleben.

Sundowner im Lumo Conservancy
Nacht Pirschfahrt im Lumo Conservancy Nacht Pirschfahrt im Lumo Conservancy


Cheetah Fly Camp - Lumo Conservancy

Cheetah Fly Camp - Lumo Conservancy



Am nächsten Morgen hatten sich breite Nebelbänke in der Ebene vor unserem Zelt ausgebreitet und so begann der Tag mit recht frischen Temperaturen. Auch die fernen Hügel waren in Nebel gehüllt und verliehen der Landschaft einen ganz eigenen Reiz.

Wir verzichteten auf ein ausgiebiges Frühstück im Camp und ließen uns stattdessen ein paar Sandwich mitgeben. An diesem Tag lag die größte Etappe der geplanten Tour von Nairobi bis an die Küste vor uns und wir vermuteten, dass wir fast den ganzen Tag unterwegs sein würden. Dennoch nahmen wir uns die Zeit noch einmal am Lion Rock vorbei zu fahren um dann das Reservat am Taita Hill Gate zu verlassen. Und so trafen wir, nachdem die Sonne den Nebel aufgelöst hatte, noch einmal auf einen jagenden Sekretär und den alten Elefantenbullen, den wir nun seit 4 Tagen im Reservat regelmäßig beobachtet hatten. Bei dieser letzten Begegnung kreuzten sich unsere Wege und so ließ ich den alten Dickhäuter direkt auf uns zukommen. Gemütlich schlenderte der rote Gigant durch das hohe Gras und dann ca. 10 Meter vor uns über die Piste. Kaum hatte er aber die Piste passiert, schien er es sich anders überlegt zu haben. Ich war mir nicht sicher, ob er einfach nur die Piste nutzen wollte oder ob er uns beschnuppern wollte. Zumindest kam er uns ohne Aggression langsam immer näher. Behutsam setzte er einen Fuß vor den anderen und stoppte dann wenige Meter vor unserem Land Cruiser. Dann folgte jedoch ein Grollen und ein unmissverständliches Kopfschütteln. Jetzt war ich mir sicher! Dieser Elefant beanspruchte sein Wegerecht und forderte es ein. Sofort startete ich den Wagen und fuhr in einem weiten Bogen um den Riesen herum. Der Kollos hatte bekommen, was ihm ohne Frage Zustand und graste friedlich am Pistenrand weiter, während wir unsere Fahrt fortsetzten.

Elefant - Lumo Conservancy
Elefant - Lumo Conservancy Elefant - Lumo Conservancy



Noch ehe wir das Reservat verließen, erspähte ich einen auf dieser Safari schon lange vermissten, großen Weißkehl- oder Steppenwaran, der aus einem roten Termitenhügel heraus schaute. Leider hatten wir nicht die Zeit darauf zu warten, dass das große Reptil sein Versteck verließ und so fuhren wir nach nur kurzer Beobachtung weiter.

Weißkehlwaran im Lumo Conservancy



Unser nächstes Ziel war Voi, wo wir noch einmal die Dieseltanks füllten und anschließend am Voi Main Gate in den Tsavo Ost National Park einfuhren. Im Park wählten wir sogleich die direkte Route in Richtung Galana River, wo wir an den Lugard Falls ein spätes Frühstück einnehmen wollten. Unsere Fahrt führte uns durch karge trockene Landschaft mit nur sehr wenig Wild und so kamen wir im Tsavo schneller voran als wir erwartet hatten. Eigentlich hielt uns nur ein einzelner Kleiner Kudubock kurz auf.



- Teil III -


(hier gehts weiter - continue!)



Tsavo Ost - Galana River



Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse