- Endlich mal wieder Meru National Park - Am Morgen hatten wir zunächst noch eine Pirschfahrt im Samburu Reservat unternommen und brachen dann nach einem entspannten Frühstück im Camp auf um den Park am Archers Gate zu verlassen. Kaum hatten wir in Archers Post die asphaltierte neue Straße erreicht, wurden wir durch eine größere Kamel bzw. Dromedar Herde ausgebremst. Mindestens dreißig Trampeltiere trotteten mitten auf der Fahrbahn. Ihre Hirten, liefen weit hinter ihnen und hatten Mühe die Tiere ein zu holen. Als dann von vorne ein kleiner LKW direkt und ohne zu bremsen auf die Dromedare zu fuhr, gerieten diese in Panik. Fingen an zu galoppieren und stürmten Hals über Kopf gleich hinter einer Brücke über die Leitplanke. Laut polternd stolperten die Höckerträger über die Balustrade und rannten, schaukelnd die Böschung hinunter. Die beiden Hirten rannten, machtlos hinter ihnen her. "Shit happens! Das musste jetzt nicht sein!" kommentierte ich die Situation und erklärte dann Evi und Gerd, dass noch vor wenigen Jahren regelmäßig viele Haustiere und ihre Hirten im Reservat zu beobachten waren. Den auch wenn die Dromedare für uns Europäer exotisch aussehen, so sind sie genauso Haustiere wie die Rinder, Schafe und Ziegen der Samburu, Boran oder Somalis. "Aber aktuell haben die Ranger dieses matata gut im Griff. Auch im September hatten wir keine Haustiere in den beiden Reservaten gesehen!" erklärte ich weiter.
Nach gut zwei Stunden Fahrzeit hatten wir Nanyuki erreicht und fuhren einen größeren Supermarkt an. Zwar wirkte die Hauptstraße des ehemaligen kleinen Ortes nach wie vor etwas verschlafen und erinnerte mit seinen alten Fassaden stark an die Kolonialzeit, aber schon lange hatte sich ein Großteil des Geschäftslebens in der schnell wachsenden Stadt, in die großen und kleinen Seitenstraßen verteilt. Heute kaufte man nicht mehr in einem kleinen Store, sondern in einer Mall ein! Das Straßenbild wurde nicht mehr von alten Land Rovern geprägt, sondern große moderne SUV´s und Pick Up prägten das Straßenbild. Wobei tatsächlich immer noch viele der alten Land Rover unterwegs waren. Nachdem wir frische Lebensmittel und Getränke für die nächsten beiden Tage eingekauft hatten, ging es weiter nach Sandai. Die Strecke führte uns am Ende ein ganzes Stück entlang des langen Zaunes der Solio Ranch und so bekamen wir unterwegs auch ein wenig Wild zu sehen.
Wie schon bei unserem letzten gemeinsamen Aufenthalt auf Sandai hatten wir für hierfür eines der Häuser von Petra reservieren lassen. Flexibel wie wir vier sind, überließen wir die Auswahl bzw. Zuteilung wieder Petra. Das uns auch Sandai mit üppigen Grün und hohem Gras empfing überraschte uns nach den Erfahrungen der letzten Tage nicht und freute uns für Petra. Nur allzu oft hatten wir hier oben zwischen Aberdares und Mount Kenya auf Sandai Wasserknappheit erlebt. Zwar hat auch der neu gebohrte Brunnen Abhilfe geschaffen aber ein Anstieg des Grundwassers und eine volle Wasserstelle, erleichterten das Leben hier oben schon ungemein. Der Empfang von Petra und ihrer Tochter Tessa war wie immer sehr herzlich und irgendwie auch ein bisschen wie nach Hause kommen. Petra hatte eine Doppelhaushälfte für uns vier vorgesehen und die war dann auch schnell bezogen. Während Evi und Gerd ein größeres Schlafzimmer bezogen, begnügten Petra und ich uns mit einer eher kleinen Kammer. Wichtig war uns die gut eingerichtete Küche und mir ein kleines Lagerfeuer. Wähernd Evi, Petra und Gerd sich um unser Abendessen kümmerten genoss ich das Knistern des kleinen Feuers. Zum Aufwärmen hätten wir kein Feuer gebraucht, denn noch immer hielt die Hitzewelle das Land fest im Griff, selbst hier oben auf mehr als 2000 Meter Höhe.
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Für den folgenden Tag hatten wir uns einen Abstecher auf die nahe Solio Ranch vorgenommen und da auch auf Solio die Chance auf Leoparden oder Löwen bestand, hatten wir unsere Safarizeiten beibehalten und waren sehr früh nach einem ersten heißen Tee und ein paar Keksen gestartet. Nachdem wir den lichten Akazienwald ohne die erhoffte Leopardensichtung passiert hatten, erreichten wir die erste offene Ebene der riesigen Ranch. Wie nicht anders erwartet überwog auch hier der Farbton grün. Allerdings war das Gras in vielen Bereichen eher kurz. Während wir sonst bei unseren Besuchen auf der Ranch viele der unzähligen Breitmaulnashörner in der Senke rechts und links am Bachlauf angetroffen hatten, konzentrierten sich die Rhinozerosse nun in ungewöhnlich großer Anzahl in den Ebenen mit dem flachem Gras. Nach kurzer Zeit hatten wir über 150 Stück gezählt. Besonders die Beobachtung der Nashörner an einer der sonst trockenen Wasserstellen brachte einige interessante Beobachtungen aus nächster Nähe. Mehrfach bedrängten sich große kräftige Nashornbullen und kreuzten schnaubend ihre langen kräftigen Hörner, ehe einer von ihnen das Feld oder den Platz an der Wasserstelle räumte. Nashorn Mütter mit meist schon älteren Kälbern kamen und gingen und hin und wieder erschienen auch Kaffernbüffel zum Trinken. Schon immer hatten wir Breitmaulnashörner als eher entspannt empfunden und ähnlich dem Verhalten der Elefanten, sollte man sich ihnen nicht in den Weg stellen oder sich zu schnell annähern. Kamen die Tiere aber von sich aus auf einen zu, waren Begegnungen aus nächster Nähe möglich. Dies bezieht sich nach unseren persönlichen Erfahrungen allerdings nur auf die meist in Gruppen auftretenden Weißen Nashörner. Ihre etwas kleineren Verwandten, die Spitz- oder auch Schwarzen Nashörner, waren da viel sensibler, nervöser und vor allem auch agressiver. Unser Lunch hatten wir im Schatten einer großen Akazie und mit Blick auf einige schlafende Breitmaulnashörner eingenommen. In der Entfernung zogen Netzgiraffen, Zebras sowie Impalas an uns vorbei und sogar ein Bushbock Weibchen konnten wir entdecken aber unser eigentliches Highlight war an diesem Tag die Beobachtung von insgesamt 8 Spitzmaulnashörnern, von denen besonders ein Bulle sehr beeindruckend war. So viele Spitzmaulnashörner hatten wir auf Solio noch nie entdecken können und so offen im Gelände waren sie auch selten zu beobachten!
Solio Game Reserve ![]() ![]()
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![]() Eland Antilopen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]()
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![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Nach den ersten Nashörnern im Meru Park waren wir also von den Hornträgern im Soilo Reservat richtig verwöhnt worden. Kurz vor Sonnenuntergang hatten wir den privaten Park wieder verlassen und fuhren zurück auf die Sandai Farm, wo wir unseren Sundowner auf der Terrasse neben dem Haus zelebrierten und den Tag gemütlich ausklingen ließen. Ein weiteres kochten wir gemeinsam, wobei eigentlich Petra und Gerd sich als perfektes Küchenteam herauskristalisiert hatten, so dass ich mich um ein kleines Lagerfeuer vor dem Haus kümmern konnte. An dieser Stelle dann ein herzliches Dankeschön an Giti, die Bauherrin des Hauses. Schade, dass wir uns dieses Mal nicht getroffen haben ;-)
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Von Sandai aus ging es via Nairobi und einer Zwischenübernachtung bei Evi und Gerd, für Petra und mich weiter bis an die Küste. Unsere gemeinsame Zeit war also zunächst beendet und wir wollten ein wenig das entspannte, sonnige Leben an der Küste genießen. Ehe es am Ende dann noch einmal für 8 Nächte in das Solio Reservat ging. - Teil IV - Wilde Partys, gute Freunde und lähmende Hitze an der Küste (hier gehts weiter - continue!) |