Ein Reisebericht von:
Safari wangu, Reiseberichte und Infos


Text Jörg, Fotos Petra und Jörg Reinecke sowie Evely und Peter Labuch (digital)

Mit Adam Jones zu Fuß durch den Hwange National Park, Inzila Safaris


Auf Livingstones verblassenden Spuren und zu Fuß durch die Wildnis des Hwange Parks
- Eine dreiwöchige Safari von den Victoria Fällen durch den Zambesi und den Hwange National -

- Oktober 2024 / Teil II -




- Zu Fuß durch den Hwange National Park -
Nun war es also so weit. Wir starteten zunächst mit einem Van in Richtung Hwange National Park. Nach wenigen Kilometern sammelten wir Adam, der etwas außerhalb von Vic Falls wohnte und ein paar Tage bei seiner jungen Familie verbracht hatte, ein.
"Hi Jorg!" rief er mir gleich vom Straßenrand aus zu, als wir neben ihm stoppten.
"You look, exact like the picture which I found from you in the web!" lächelte er.
"Hi Adam, happy to meet you!" antwortete ich während wir uns ein erstes mal die Hände schüttelten. Dann stellte ich ihm nacheinander den Rest unserer Gruppe vor.
"Here, from now it´s your job!" bot ich ihm den Vordersitz im Van an, auf dem ich zuvor gesessen hatte.
"No, I take over in Hwange. Up to there you can do your job!" lachte er und stieg hinten zu Petra, Evely und Peter. Auch unseren Begleitern war Adam sofort sympathisch und Evely hatte jede Menge Fragen, die wir ihm übersetzen mussten. Der eigentlich mit über 40 Grad Celsius angekündigte Tag war grundsätzlich perfekt für eine längere Fahrt in einem geschlossenen Fahrzeug. Der Himmel entgegen der Vorhersage bedeckt und die trotz allem erreichten 32 Grad C. empfanden wir als angenehm.

Unterwegs in den Hwange National Park
Unterwegs in den Hwange National Park Unterwegs in den Hwange National Park




Die anschließende Anfahrt zum Mabala Gate verging recht schnell und führte uns über Hwange, wo wir hinter den beiden Tankstellen bzw. vor dem Fastfoot Restaurant, eine kurze Pause einlegten und dann quer durch das Kohleabbaugebiet bis zum Mabala Gate fuhren. Am Gate angekommen erfolgte eine erste Anmeldung für den National Park und der Tausch der Fahrzeuge. Gleichzeitig lernten wir Innocent kennen, er sollte uns auf unserer Safari begleiten und war ein sogenannter "Traini" also ein noch nicht fertig ausgebildeter Guide! Der allerdings schon als Driver Guide am "The Hide" arbeitete. Wir luden unser Gepäck vom Van in den offenen Pick Up Toyota Hilux von Inzila Safaris. Wenig später waren wir im National Park und auf dem Weg zum ehemaligen Sinamatella Camp, wo uns eine weitere Anmeldeprozedur erwartete. Wobei wir mit der Anmeldung und den Parkgebühren nichts zu tun hatten, sondern uns zusammen mit Innocent einen ersten grandiosen Blick in die Weite des Hwange National Parks gönnten. Der Hwange National Park hat ungefähr die Größe vom Tsavo Ost National Park in Kenya oder wie Adma erklärte:
"Hwange is half the size of Belgium and the largest park in Zimbabwe!"
Für alle Selbstfahrer, die eventuell mitlesen: Auch wenn es noch Reste einer Zapfanlage in Sinamatella gibt, Bezin oder Diesel bekommt man dort auf jeden Fall nicht mehr! Stand Oktober 2024


Mit Adam Jones zu Fuß durch den Hwange National Park, Inzila Safaris
Mit Adam Jones zu Fuß durch den Hwange National Park, Inzila Safaris Mit Adam Jones zu Fuß durch den Hwange National Park, Inzila Safaris



Das die Anfahrt auf schwarzen Schotterpisten und vorbei an staubenden Kohleminen, Fabrikschornsteinen und LKW´s nicht die schönste war, muss ich sicherlich nicht unbedingt erwähnen. Aber auch nachdem wir im Park selber waren, kam wenig Begeisterung bei Petra und mir auf. Die zwar niedrigen aber recht dichten Mopane Wälder waren eine so ganz andere Landschaft als wir sie aus Ostafrika gewohnt waren. Dabei hatten die von Elefanten angefressenen und oft umgeknickten kleinen Bäume und Sträucher nicht einmal Laub. Die anhaltende Dürre und die letzten Wochen der Trockenzeit hatten deutliche Spuren in der Wildnis hinterlassen. Alles wirkte etwas trostlos. Als wir dann auf den ersten Kilometern auch so gut wie kein Wild sahen und die wenigen Elefanten die wir entdeckten, laut trompetend flüchteten, machte ich mir ernsthafte Gedanken über die kommenden zwei Wochen. Denn, nach der Woche mit Adam war eine weitere Woche mit einem angemieteten Fahrzeug und Selbstversorgung unser Plan. Je tiefer wir in den Hwange National Park vordrangen, je öfter machten wir mit Elefanten Bekanntschaft, die nicht einfach nur flüchteten. Speziell die jüngeren Bullen drehten nach den ersten Schritten in Fluchtrichtung schnell wieder um, um dann wütend auf uns zuzustürmen. Diese Scheinangriffe endeten regelmäßig mit einer kleinen Staubwolke und einem energisch in den Nacken geworfenem Kopf. Manchmal wurde mit den Vorderbeinen noch einmal in den Boden getreten und noch mehr Staub aufgewirbelt. Da Adam aber nur mit beruhigenden Worten und einmal auch mit einem erhobenen Arm reagierte anstatt vor den Dickhäutern zu flüchten, drehten diese nach ihrer Scheinattacke jedes Mal resigniert ab, drehten sich allerdings in einiger Entfernung meist noch einmal zu uns um mit einem Trompetenstoß ihren Unmut kundzutun.
"Here on this side of Hwange we only have a few vehicles, the game is not very used to cars, as you can see!" erklärte Adam uns, was unschwer zu sehen war. Ich beobachtete die Elefanten Attacken genau und war gespannt auf unsere Fußpirschen.

Irgendwann bogen wir von der holprigen Hauptpiste auf eine schmale Sandpiste ab und erreichten so den Lukosi River, bzw. ein kleines ausgetrocknetes Flussbett. Irgendwo an diesem River hatte Adam, eigens für uns vier, ein kleines Camp aufgebaut. Die Landschaft hatte sich bis hier hin nicht verändert. Nach wie vor hatten wir bisher kaum Wild gesehen. Unsere Highlights waren drei Klippspinger, einige Große Kudus, ein Milchuhu und einige recht nervöse Elefanten. Letztere erinnerten uns an das Verhalten der roten Tsavo Elefanten.

Mit Adam Jones zu Fuß durch den Hwange National Park, Inzila Safaris Mit Adam Jones zu Fuß durch den Hwange National Park, Inzila Safaris

Mit Adam Jones zu Fuß durch den Hwange National Park, Inzila Safaris

Großer Kudu, Greater Kudu

Großer Kudu im Sprung, Greater Kudu
Auf Safari mit Adam Jones Klippspringer im Hwange Park

Klippspringer im Hwange Park

erste unruhige Elefanten im Hwange

Sinamatella Gate, Hwange Park

Sinamatella Camp - derzeit nicht bewohnbar, Camping möglich, Kein Kraftstoff!
Sinamatella Camp, Hwange Park Sinamatella Camp, Hwange Park

Sinamatella Camp - derzeit nicht bewohnbar, Camping möglich, Kein Kraftstoff! (Stand Oktober 24)

Sinamatella Camp - derzeit nicht bewohnbar, Camping möglich, Kein Kraftstoff! (Stand Oktober 24)
Sinamatella Camp - Aussicht Sinamatella Camp - Giraffen in der Ebene

Sinamatella Camp - Zebras und Giraffen in der Ebene
Sinamatella Camp - Aussicht genießen Windrad Wasserpumpe, Hwange Park

Sinamatella Camp - Aussicht



Dann eine erstes kleines Wasserloch. "Mafas" lass ich auf einem umgekippten Stein. Wenige Meter später standen wir inmitten einiger großer alter Elefanten Bullen, die ihren Durst an der kleinen Wasserstelle stillten. Mit flüsternder Stimme gab Adam einige Erklärungen über die Dickhäuter ab und ich übersetzte für Evely. Elefanten direkt neben dem Fahrzeug kannten Evely und Peter zwar schon von unserer gemeinsamen Kenya Safari, aber die Jumbos so nah an einem offenen Fahrzeug zu haben war doch noch einmal ein anderes Erlebnis.
"Geht doch, so etwas jetzt noch zu Fuß, dann ist meine Welt wieder in Ordnung!" fügte ich leise hinzu als wir weiterfuhren und erntete einen bösen Blick von Petra.

Unterwegs zum ersten Camp im Hwange National Park Unterwegs zum ersten Camp im Hwange National Park

Elefanten an der Mafas Wasserstelle

Elefanten an der Mafas Wasserstelle

Elefanten an der Mafas Wasserstelle

Elefanten an der Mafas Wasserstelle
Elefanten an der Mafas Wasserstelle Elefanten an der Mafas Wasserstelle

Elefanten an der Mafas Wasserstelle

Elefanten an der Mafas Wasserstelle

Elefanten an der Mafas Wasserstelle



Kurze Zeit nach diesem Elefanten Encounter erreichten wir unser Camp am Ufer des trockenen Flusses. Adam hatte mir kurz vor unserer Anreise noch eine WhatsApp geschrieben:
"It´s very hot here. Better you bring kikois which we can make wet to cool you down!" Die Tagestemperaturen der vergangenen Wochen hatten die 40 Grand C Marke deutlich überschritten und Adam auch dazu gezwungen einen neuen Platz für das Camp aufzuklären.
"At the old place, there was no shadow!" hatte er mir geschrieben! Wir hatten bisher zwar nur an den beiden ersten Tagen diese Hitzerekorde erlebt, dann hatte es angefangen bedeckter zu werden. Jetzt wir befürchteten wir sogar schon, dass die anstehende Regenzeit in diesem Jahr überpünktlich einsetzen könnte. Von übermäßiger Hitze war jedenfalls an jenem Tag erst einmal nichts mehr zu spüren.

Aber egal wie sich das Wetter entwickeln würde, nun waren wir erst einmal im Bush und in unserem ersten Camp wo wir vor einem mit Zeltplane überdachtem kleinen Tisch stoppten. Unserem Loungezelt. Vor dem Zelt standen, freudig lächelnd und winkend, zwei Zimbabwer. Morris unser Koch und Chuck der Fährtenleser nahmen uns herzlich in Empfang. Nach dieser überschwänglichen Begrüßung wies Adam uns zwei Zelte an und teilte Evely und Peter das Zelt zu, welches augenscheinlich am weitesten vom Loungezelt bzw. dem Zentrum des Camps entfernt war. Was von Adam als Wertschätzung und gut gemeint war, führte zu einem ersten großen Kloß in Evelys Bauch, wie ihr unschwer anzusehen war.
"Seit ihr ok mit dem Zelt oder möchtet ihr tauschen?" fragte ich schnell nach. Aber ehe Evely antworten konnte, hatte Peter seine Entscheidung getroffen.
"Natürlich bleiben wir hier!" Evely hatte noch ein paar leise Einwände, aber dann war es wie es war.

Das Camp war ein Traum, egal in welchem Zelt man untergebracht war. Wobei es ja nur zwei große, offene Gästezelte und drei kleine Domzelte gab. Adam und Innocent hatten jeweils ihr eigens und der Koch Morris sowie der Fährtenleser Chuck teilten sich ein weiteres kleines Zelt. Keines der Zelte stand neben einem anderen. Einzig Innocents und das Zelt von Morris und Chuck standen dichter beim Trailer, auf dem die Küche und alles notwendige an Ausrüstung untergebracht waren. Eine typische Buschküche mit offener Feuerstelle, einem großen Rost über dem Feuer, feuerfesten Tee- und Kaffeekannen, Töpfen und Dutch Oven sowie einem neuen Braai & Pizza Ofen machten das Camp komplett. Viele Tanks mit Trinkwasser-, palettenweise Bier, Cola, Sprite, Stony und ein bisschen Wein und Hochprozentiges lagerten im Trailer und in der großen Kühlbox im Pick Up.

Zusätzlich zu den Plumpsklos an unseren Zelten, gab es etwas abseits noch eine aufgebaute Toilette mit Wasserspülung. Wobei diese, genau wie die Toiletten an unseren Zelten, über einem extra ausgehobenen Erdloch stand und als Sichtschutz von einer Schilfmatte umstellt war. Wir hatten also alles was wir brauchten und vielleicht sogar ein bisschen mehr ;-) Für echtes Bushleben mitten in der Wildnis war also gesorgt. Diverse Fußspuren und Kothaufen größerer und kleiner Wildtiere im ganzen Camp verteilt, wiesen auf die Anwesenheit verschiedenster Tiere hin. Die großflächigen Impalatoiletten und die unzähligen Elefantenhaufen waren hierbei die auffälligsten. Aber auch kleine Fährten von Bushhörnchen und Ginsterkatzen oder Mungos konnte ich ausmachen. Die ganz in der Nähe entdeckten Bärenpaviane schienen sich nicht für unser Camp zu interessieren und Adam erklärte, dass er noch nie ärger mit den Pavianen hatte und wies trotzdem noch einmal darauf hin, keine Lebensmittel in den Zelten zu lagern oder mit in das Zelt zu nehmen! Neben diesen Hinweisen gab es natürlich noch ein weiteres "Breefing" über das Verhalten in einem offenen Bush Camp wie diesem, aber grundsätzlich hatten wir über diese Verhaltensregeln schon vor der Safari mit Peter und Evely gesprochen. Als niemand mehr Fragen hatte schloss Adam:
"So, let´s have a light lunch and a short rest. After the break and if you like we start for a short first bush walk?" Natürlich wollten wir und hätten sogar auf die Pause verzichten können.

Inzila Walking Safaris Camp 1 am Lukosi River

Inzila Walking Safaris Camp 1 am Lukosi River
Inzila Walking Safaris Camp 1 am Lukosi River Inzila Walking Safaris Camp 1 am Lukosi River

Inzila Walking Safaris Camp 1 am Lukosi River

Inzila Walking Safaris Camp 1 am Lukosi River
Inzila Walking Safaris Camp 1 am Lukosi River Inzila Walking Safaris Camp 1 am Lukosi River

Inzila Walking Safaris Camp 1 am Lukosi River
Inzila Walking Safaris Camp 1 am Lukosi River Inzila Walking Safaris Camp 1 am Lukosi River

Inzila Walking Safaris Camp 1 am Lukosi River
Inzila Walking Safaris Camp 1 am Lukosi River

Inzila Walking Safaris Camp 1 am Lukosi River
Inzila Walking Safaris Camp 1 am Lukosi River Inzila Walking Safaris Camp 1 am Lukosi River

Inzila Walking Safaris Camp 1 am Lukosi River
Inzila Walking Safaris Camp 1 am Lukosi River Inzila Walking Safaris Camp 1 am Lukosi River

Inzila Walking Safaris Camp 1 am Lukosi River

Inzila Walking Safaris Camp 1 am Lukosi River


So brachen wir wie vorgeschlagen nach einer kurzen Ruhepause zu unserer ersten Fußpirsch auf. Unser Ziel war eine kleine unscheinbare Wasserstelle mitten im sonst trockenen Flussbett des Lukosi Rivers. Adam versicherte uns, dass nur wenige Menschen dieses Wasserloch kannten und dass das auch so bleiben sollte. Dann platzierten wir eine Kamera um die nächtliche Wildbewegung aufzuzeichnen. Außerdem zeigte und erklärte er uns die rund um das Wasserloch erkennbaren Tierspuren. Nachdem wir nach gut einer Stunde wieder zurück im Camp waren stiegen wir in den Pick Up um nach Spuren und nach einen schönen Platz für einen ersten gemütlichen Sundowner zu suchen. Noch bevor wir den Sonneuntergang erlebten, entdeckte Adam auf der Piste eine der erhofften und gesuchten Nashornspuren und erklärte uns die Besonderheiten einer Nashornfährte und wie man sie erkannte. Wenig später trafen wir auf einen wie aus dem Nichts auftauchenden Ranger. Ohne Uniform und nur Shorts, T-Shirt und Flip Flops bekleidet kam der Ranger auf uns zu und tauschte mit Adam kurz Informationen über weitere Nashornspuren aus. Neben der Spur die wir entdeckt hatten gab es anscheinend noch eine weitere Fährte zweier anderer Nashörner. Dann erklärte Adam dem Ranger das wir morgen in diesem Gebiet zu Fuß unterwegs sein würden und er bitte nicht auf uns schießen sollte.
"Der war Barfuss in Flip Flops!" stellte Evely irritiert und respektvoll fest.
"This is the spezial Anti Poaching unit from Zim Parks. They can shot everybody in this area if they found him in the bush! "They build there camp here in the bush for some nights!" drehte sich Adam anschließend zu uns als wir weiterfuhren. Unmittelbar nach der nächsten Kurve machten wir dann ein weiteres Mal mit einem der, schon erwähnten, ungestümen jüngeren Elefanten Bullen. Wütend attackierte der Dickhäuter gleich mehrfach das Fahrzeug, wirbelte mit Rüssel sowie den Vorderbeinen mächtig Staub auf und warf energisch den Kopf in den Nacken. "Hey, be cool!" mahnte Adam den Elefanten nur ruhig und drehte seine Handfläche zu dem agressiven Jumbo. Als ob er uns verstehen könnte drehte der Elefant, ein letztes Mal seine Ohren laut stark schlackernd ab, um dann wieder im Dickicht zu verschwinden. Wenig später stoppten wir um unseren ersten Sundowner zu zelebrieren. Denn gelbroten Sonnenuntergang hinter uns, platzierten Adam und Innocent auf der eigens aufgebauten "Bushbar" an der Autotür, Chips, Biltong, Nüsse und natürlich einen kalten Gin and Tonic.


erste Pirsch mit Adam Jones
erste Pirsch mit Adam Jones erste Pirsch mit Adam Jones

Zu Fuß unterwegs im Hwange National Park erste Pirsch mit Adam Jones

zu Fuß auf Pirsch mit Adam Jones
zu Fuß auf Pirsch mit Inocent zu Fuß auf Pirsch mit Adam Jones

zu Fuß auf Pirsch mit Adam Jones und Inocent
Zu Fuß auf der Fährte von Nashörnern Zu Fuß auf der Fährte von Nashörnern

Zu Fuß auf der Fährte von Nashörnern

Sonnenuntergang im Hwange Park

Elefantenbegegnung im Hwange

Elefantenbegegnung im Hwange

Sonnenuntergang im Hwange

Sonnenuntergang im Hwange

Sundowner im Hwange Park, Adam Jones

Sundowner im Hwange Park, Inzila Safaris

Sonnenuntergangsstimmung Im Hwange National Park



Als sich die Sonne dann am Horizont verabschiedet hatte und unsere Becher ausgetrunken waren, fuhren wir in der anbrechenden Dämmerung zurück zu unserem Lagerplatz.
"Do you like to shower now?" fragte Adam uns ob wir nun Duschen wollten, denn das heiße Wasser musste ja extra über dem Feuer erhitzt werden. Nach kurzer Rücksprache waren wir uns aber alle vier einig, erst nach dem Dinner Duschen zu wollten.

Während Evely am späten Nachmittag bei unsrem ersten kurzen Bush Walk noch neugierig und redselig war, so wurde sie mit Einbruch der Dämmerung immer ruhiger und in sich gekehrter. Nicht einmal der weitere Drink am Lagerfeuer konnte ihr ein Lächeln in das Gesicht zaubern.
"Alles gut Evely?" fragte ich deshalb und sie sah mich mit großen Augen an:
"Sind wir hier sicher?"
"Zwei Gewehre, zwei Profis, alles gut, wir sind sicher!" zeigte ich auf Adam und Innocent, die mit uns am Campfeuer saßen. Dann wiederholte ich noch einmal die Verhaltensregeln die Adam uns bei der Ankunft gegeben hatte und die natürlich viel mit unserer Sicherheit zu tun hatten. Mehr noch als in den von uns in Kenya gemeinsam genutzten Camps mussten wir natürlich auch selber die Augen offen halten. Natürlich waren wir mitten in der Wildnis und mussten jeden Moment mit allen möglichen Wildbesuchen rechnen. Aber deswegen waren wir ja auch hier, genau dieses Abenteuer wollten wir erleben! Auch nach dem anschließenden ersten Abendessen, welches uns Morris in seiner Bushküche gezaubert hatte musste Evely sich mit ihrem Handy ablenken und bastelte fleißig erste Bilderkollagen, während Petra, Peter und ich mit Adam über seinen Plan für den nächsten Tag sprachen.

Abends am Lagerfeuer, Hwange National Park gut gefüllte Bushbar

Bush Dinner, Hwange National Park
Bush Dinner, Hwange National Park Bush Dinner, Hwange National Park

Bush Dinner, Hwange National Park Bush Dinner, Hwange National Park

Inzila Safaris, Bush tents
Buschdusche Buschdusche




Die erste Nacht im Bush ging dann verhältnismäßig ruhig zu ende, weder Raubkatzen noch Hyänen waren zu hören gewesen. Einzig das Grummeln einiger nahe am Camp vorbeiziehenden Elefanten hatten wir deutlich vernommen. Ausgeschlafen und voller Tatendrang trafen wir uns mit Sonnenaufgang im Flussbett am Lagerfeuer, wo bereits ein leichtes Frühstück für uns bereit stand. Über dem Lagerfeuer stand ein schwarzer Kessel mit Tee- oder Kaffeewasser und von einem kleinen Tischchen konnte man sich mit Jogurt, Cerealien, Honig, Marmelade oder Muffins versorgen.

Vorbildlich, möglichst dunkel, gekleidet und gut ausgestattet waren wir bereit für eine erste längere fußläufige Expedition in die Wildnis. Evely hatte es sich nicht ausreden lassen und zum Schuz vor möglichen Schlangenbissen sogar, fast kniehohe, Garmaschen umgeschnallt. Während wir noch unseren heißen Tee schlürften, wertete Adam die Wildkamera aus, die Chuck schon kurz vor Sonnenaufgang von dem Wasserloch geholt hatte.
"Yes, they where here again! Mother with calf!" begeistert zeigte er mir die Bilder von zwei Spitzmaulnashörnern.
"When?" wollte ich wissen und erfuhr, dass die Aufnahmen ca. 4 Stunden alt waren. Wir also 4 Stunden hinter den Nashörnern waren. Ich sagte Adam, dass es uns allen sowieso zu früh zum Frühstücken war und wir gerne sofort aufbrechen könnten. Adam nickte und schickte Chuck auf die Spur der Nashörner.

Bush breakfast in the Lukosi River

Bush breakfast in the Lukosi River

Bush breakfast in the Lukosi River



Als dieser zurück war, erklärte Adam uns, dass wir zunächst mit dem Fahrzeug versuchen würden die Spur der Kolosse zu kreuzen um Abrücke möglichst auf der Piste wieder zu entdecken. Ich gab Adams Plan weiter und erklärte Evely und Peter gleichzeitig, dass viele Tiere gerne, wenn sie nicht gerade eigene Wanderrouten angelegt hatten, die breiten Pfade der Elefanten nutzten oder eben die noch breiteren von Menschenhand gefertigten Pisten und Fahrspuren. Nach gut 20 Minuten Fahrt mussten wir allerdings erkennen, dass die Rhinos wiedererwartend nicht auf die Piste zurückgekehrt waren. Also hieß es für uns zunächst zurück zu dem Punkt, wo die Nashörner die Piste verlassen hatten. Dort stoppte Adam den Toyota, zeigte auf die von der Piste abweichende Spur und stieg aus dem Auto. Wenige Minuten später waren wir alle fertig für eine längere Verfolgung zu Fuß. Wir rüsteten uns mit Ferngläsern und vor allem Wasser aus, ich nahm zusätzlich noch eine Kamera mit einem größeren Objektiv mit. Dann ging es los. Adam vorne, dann jeweils mit maximal 1,5 Meter Abstand (so der Plan) zunächst ich, dann Evely, dann Petra, dahinter Peter und am Ende Innocent. Also vorne und hinten jeweils ein Gewehr. So wenig wie möglich Geräusche, keine Gespräche und klare Handzeichen hatten wir bereits am Vortag besprochen.
"If anything happens, there is no time to translate, there is no time for a discussion, you get a sign from me and have to make sure that everybody follow your instructions and follow what you are doing!" wiederholte Adam noch einmal zu mir gewand was wir Abend besprochen hatten, dann zeigte er mir einen kleinen Notsender.
"If any thing happens to me, just press here. A helicopter will come and rescue you!" verstaute er den Sender in seinem Rucksack. Anschließend luden Innocent und er die Gewehre durch. Alles diente unserer Sicherheit, wobei ich mir in diesem Moment sicher war, dass sich nicht alle wohl fühlten, als wir schließlich los gingen.

Rhino Tracking with Adam Jones

Rhino Tracking with Adam Jones
Rhino Tracking with Adam Jones
Rhino Tracking with Adam Jones
Rhino Tracking with Adam Jones




Im Gänsemarsch marschierten wir durch die dichte Wildnis, wenige Meter vor Adam lief Chuck. Er war der eigentliche Trucker, er konnte die Spur auch dort lesen, wo es für uns und selbst für Adam, nichts erkennbares mehr gab. Adam vertraute ihm fast blind. Nach dreißig Minuten recht zügigem Fußmarsches stoppten wir ein erstes Mal. Bis hierhin waren uns Zweige um die Ohren gehauen, wir hatten uns bemüht möglichst nicht auf trockene Äste zu treten und hatten Mühe Schritt zu halten, besonders hinten, wo sich die Reihe erfahrungsgemäß immer ein wenig mehr auseinanderzieht. Adam hatte in lockerem weichen Sand gestoppt. Hier waren die Fußspuren der Nashörner deutlich auch für uns alle zu erkennen. Leise flüsternd erklärte Adam uns noch einmal die Gangart der Nashörner und die Besonderheiten ihrer Spur. Außerdem lernten wir den Abbiss an den Zweigen der Büsche einem Nashorn zuzuordnen. Deutlich war der 45 Gradwinkel an den abgebissenen Zweigen zu erkennen und selbst im schlecht verwerteten Nashorndung waren kleine unverdaute Holzstückchen zu finden, die genau diesen 45 Grad Abbiss hatten. Der Dung selber aber wirkte nicht besonders frisch und ich sah Adam mit fragenden Augen an.
"They are still some hours in front of us!" erklärte er, dann ging es weiter.

Rhino Tracking with Adam Jones
Auf den Spuren zweier Spitzmaulnashörner Auf den Spuren zweier Spitzmaulnashörner

Auf den Spuren zweier Spitzmaulnashörner
Auf den Spuren zweier Spitzmaulnashörner Auf den Spuren zweier Spitzmaulnashörner

Auf den Spuren zweier Spitzmaulnashörner
Rhino Tracking with Adam Jones Rhino Tracking with Adam Jones

Rhino Tracking with Adam Jones



Nach einer weiteren Stunde hatten wir bis auf Büsche, und Blätter nichts zu sehen bekommen, die Geschwindigkeit verlangte uns einiges ab. Peter hatte eine noch nicht ganz verheilte Wunde im Fußbett und kämpfte tapfer mit sich und der Umwelt. Petras Knie fingen an zu schmerzen.
"Kann man eigentlich auch zu Fuß auf Wildsuche gehen?" hatte Peter mich damals in Kenya gefragt und ich hatte ihn auf die guten Möglichkeiten in Zimbabwe verwiesen.
"Das muss richtig geil sein!" hatte er damals begeistert geantwortet und bei mir neben dem Wunsch die Victoria Fälle zu sehen, den Grundstein für die Planung dieser Safari gelegt. Wenn ich jetzt in Peters Gesicht sah, war ich mir nicht sicher ob er sich die erste längere Pirsch so vorgestellt hatte.
Irgend wann kamen wir an einem, gar nicht mal so altem, abgenagten Giraffenschädel vorbei und wurden jäh an die Wildnis und ihre Gesetze erinnert. Nur Löwen oder Hyänen konnten so große Beutetiere reißen oder den großen Schädel hierher gezerrt haben. Nach kurzer Inspektion des Schädels ging die Verfolgung der Nashörner weiter. Noch immer hofften wir die Rhinozerosse einzuholen bzw. auf die ruhenden Tiere zu stoßen. Immer weiter trieb es uns durch die Mopane Wälder, die Tagestemperaturen hatten trotz der Wolken zugenommen, Schweiß tropfte uns allen von der Stirn.

Giraffenkadaver Giraffenkadaver

Giraffenkadaver

Dann änderte ich die Situation schlagartig. Beißender Aasgeruch lag in der Luft. Sofort musste Chuck in unsere Reihe eintreten und direkt hinter Adam laufen, das vorher locker über der Schulter getragene Gewehr wurde zum Schießen bereit getragen. Mit einem Blick über die Schulter vergewisserte sich Adam noch einmal, dass wir dicht zusammen waren, dann ging es weiter. Immer wieder stoppte Adam und suchte die Umgebung und vor allem das Bushwerk vor uns mit dem Fernglas ab. Aas konnte auch immer Raubtiere bedeuten. Löwen und besonders Hyänen fraßen oft auch von älteren Kadavern. Vorsichtig und die gesamte Wildnis vor uns absuchend gingen wir vorwärts. Mehr noch als ohnehin versuchten wir leise durch das Gestrüpp zu gehen. Dann entdeckten wir wonach wir gesucht hatten. Ein alter schon gut ein bis zwei Wochen toter Elefant lag stinkend und ausgeweidet vor uns. Hyänen, Geier und vermutlich auch Raubkatzen hatten ihre Arbeit verrichtet. Knochen lagen verstreut herum, Organe waren schon länger verschwunden und von der Haut nur noch Reste vorhanden. Während unser Traini Innocent den Kadaver auf gut einen Monat alt tippte, war ich stolz auf mich, als Adam mir die ca. 2 Wochen bestätigte. Interessanter Weise steckten die kleinen Stoßzähne noch im neben dem Kadaver liegenden Schädel des Dickhäuters.
"Lions or naturel death?" fragte ich Adam.
"naturel!" antwortete er.

Rhino Tracking with Adam Jones
Rhino Tracking with Adam Jones Rhino Tracking with Adam Jones

Elefantenkadavera auf Fusspirsch entdeckt
Elefantenkadavera auf Fusspirsch entdeckt Elefantenkadavera auf Fusspirsch entdeckt

Elefantenkadavera auf Fusspirsch entdeckt

Elefantenkadavera auf Fusspirsch entdeckt

Als wir wieder auf der Nashornfährte waren, wurde der Boden wieder sandiger. In dem weichen Sand konnte auch ich die Nashornspur immer sicherer erkennen. Auch die Abbissspuren an den Zweigen fing ich an zu lesen. Aber außer Fußspuren und den beiden Kadaverreste, hatten wir auch nach mehr als vier Stunden nicht viel zu sehen bekommen. Dann auf einmal frischerer Dung. Adam griff in den verstreuten Haufen Nashornkot und erklärt lachend:
"27 minutes old!" dann schüttelt er den Kopf und sagt:
"I can´t say how old, but sill more warm than the first one we saw!" Hatten wir tatsächlich aufgeholt. Sollte Peter seine ersten Nashörner tatsächlich auf einer Fußpirsch erleben? Die Hoffnung trieb uns voran. Der Bush Walk war alles andere als ein Spaziergang durch die Wildnis. Auch wenn das viele, trockene, am Boden liegende Laub der Mopane Bäume an einen Herbsttag im Schwarzwald erinnerte. Löwenkot, genau wie andere Kot- und Fußspuren die wir kreuzten erinnerten uns immer wieder daran wo wir uns befanden.

Nashornspuren und Hinweise Nashornspuren und Hinweise

Nashorn Dung
sehr alter Löwendung Löwen Tatzenabdruck im Sand

Hyänen Dung
Stachelschweni Kot Stachelschwein Stachel, Hwange



Die vergangenen Jahre mit Jagd und verheerender Wilderei hatten die letzten Rhinozerosse gelehrt sich vor Fahrzeugen und Menschen gut zu verbergen. Die Nashörner hatten nicht immer Elefantenpfade genutzt, hatten sich ihren Weg wie kleine Panzer oft selber gesucht. Büsche und Sträucher dabei manchmal nicht umgangen sondern fast durchquert. Unsere Verfolgung trieb uns also durch die selber Büsche und Sträucher. Dann erreichten wir ein sandiges trockenes Flussbett, auf der anderen Uferseite erwartete uns viel trockenes Gras und harter fast steiniger Boden. Nach mehr als 14 Kilometern und mehreren Stunden der Verfolgung mussten Adam und Chuck uns mitteilen:
"Sorry, we have now lost the rhino truck!" Der Boden machte eine weitere Spurensuche aussichtslos. Ich hoffte es würde eine Abkürzung zurück zum Fahrzeug geben, als Adam fortfuhr und von einem Camp ganz in der Nähe berichtete. Hier wollte er versuchen sich ein Fahrzeug auszuleihen um uns zurück zum Camp zu fahren. Nach weiteren 30 Minuten Fußmarsch, diesmal mit gemäßigtem Tempo, erreichten wir das neue Chitubu Camp, wo wir tatsächlich ein Auto von Adams Freund Julian Brookstein bekamen.

Rhino Tracking with Adam Jones Rhino Tracking with Adam Jones

anstrenge Nashornverfolgung anstrenge Nashornverfolgung

Rhino Tracking with Adam Jones

Rhino Tracking with Adam Jones Rhino Tracking with Adam Jones




Der Morgen hatte Spuren hinterlassen. Körperlich, bei mehr als 35 Grad C. an Grenzen gebracht, ohne jegliche Wildsichtung auch an Psychische. Was zur Hölle machten wir hier eigentlich.
"Bad luck, bad that´s nature!" erklärte Adam kurz und hatte natürlich recht. Trotzdem blieben neben Erschöpfung, Fragen und Wünsche in unseren Köpfen, als wir in den ausgeliehenen Pick Up stiegen und in Richtung unseres Camps fuhren. Während wir rumpelnd über die rauhe Piste, mehr hüpften als rollten und ich Adams Gewehr vor dem herausspringen retten musste, hatten wir dann tatsächlich noch ein wenig, flüchtige Wildsichtung. Einige Impalas, Kudus, Giraffen und Elefanten kreuzten unseren Weg und verschwanden schnell wieder im Dickicht der Mopane Wälder. Wildbeobachtung schien in diesem Teil des Hwange Paks tatsächlich nicht einfach zu sein.
Müde kamen wir in unserem Camp an und freuten uns auf das leckere Lunch, welches Morris gerade für uns zubereitete. gingen dankbar nach dem Essen zur Mittagsruhe über. Adam und Innocent hingegen mussten den ausgeliehenen Geländewagen zurück zu seinem rechtmäßigen Besitzer bringen.

flüchtende Impalas, Hwange

Großer Kudu, Weibchen
zurück zum Camp, Hwange Safari zurück zum Camp, Hwange Safari

Südafrikanische Giraffen
Südafrikanische Giraffen Südafrikanische Giraffen

Südafrikanische Giraffen

Elefanten blockieren die Piste, Hwange

zurück im Bush Camp
Bush Lunch, Inzila safaris well protected, Inzila Safaris



Nach der Mittagspause brachen wir gut erholt zu einer ersten längeren Pirschfahrt auf. Die Temperatur waren gemäßigter und wir gespannt und voller Tattendrang. Adams Plan war grundsätzlich nach und nach mehere Wasserstellen anzufahren. Unser erstes Ziel war dann die kleine Mafas Wasserstelle, an der wir schon am Vortag, bei unserer Anfahrt, zwischen den Elefanten gestanden hatten. Auch an diesem Nachmittag waren wieder mehrere alte Elefantenbullen an dem Wasserloch versammelt und Adam fuhr wieder so dicht wie möglich an die Wasserstelle heran. Neun mehr oder weniger große Bullen und eine kleinere Elefantenkuh standen vor unserem Fahrzeug und waren damit beschäftigt ihren Durst zu stillen. Dabei ging es nicht immer nur friedlich zu. Da nur noch wenig Wasser in der Wasserstelle war, wurde auch ein wenig geschubst und gedrängelt. Meist legte aber allein der Größenunterschied die Rangordung schon fest und man ging sich ganz einfach aus dem Weg. Wir standen schon eine Weile so da und sahen den Dickhäutern bei ihrem Treiben zu, da drehte Adam sich zu uns um, sah mich an und fragte:
"Do you like to lay down under the car?"
"Not under, but next to!" antwortete ich spontan und kletterte vorsichtig aus dem offenen Pick Up.
"We have to be careful with this lady!" zeigte Adam auf die in der Nähe des Toyotas stehende Elefantenkuh. Also verharrte ich einen Moment neben dem Wagen stehend, ehe ich mich langsam auf den Boden legte. Die liegende Position erlaubte mir einige eindrucksvolle Elefantenfotos. Als ich so im Staub der Savanne vor den Dickhäutern lag, fühlte ich mich der Wildnis und ihren Tieren unglaublich nah. Das Gefühl dabei einen erfahrenen Guide im Fahrzeug neben sich zu haben, war zunächst unbezahlbar. Je länger ich aber so vor den Dickhäutern lag um so normaler empfand ich meine Lage. Selbst als einer der Elefanten bis auf zwei Meter an mich heran trat, fühlte ich mich gut. Erst als die Elefantenkuh sich auf den Weg in meine Richtung machte und Adam leise zischte:
"Come in!" verspürte ich einen leichten Adrenalinschub und kletterte langsam zurück in den Pick Up.

spannende Elefantenbeobachtung am Mafas Wasserloch
spannende Elefantenbeobachtung am Mafas Wasserloch spannende Elefantenbeobachtung am Mafas Wasserloch

spannende Elefantenbeobachtung am Mafas Wasserloch
spannende Elefantenbeobachtung am Mafas Wasserloch spannende Elefantenbeobachtung am Mafas Wasserloch

spannende Elefantenbeobachtung am Mafas Wasserloch
spannende Elefantenbeobachtung am Mafas Wasserloch spannende Elefantenbeobachtung am Mafas Wasserloch


spannende Elefantenbeobachtung am Mafas Wasserloch
spannende Elefantenbeobachtung am Mafas Wasserloch

spannende Elefantenbeobachtung am Mafas Wasserloch

spannende Elefantenbeobachtung am Mafas Wasserloch



Die letzte Stunde Tageslicht verbrachten wir zunächst am Masuma Dam. Die recht große Wasserstelle wurde, wie die meisten anderen Wasserstellen im National Park auch, mit Hilfe von Solarenergie gespeisten Pumpen befüllt und hatte einen mehr als ordentlichen Wasserstand als wir sie anfuhren. Das Wasser wurde nicht nur von den durstigen Elefanten, sondern auch von vielen anderen Wildarten genutzt. Außerdem war es tief genug um eine Herde von mehr als 20 Flusspferden und einige Nilkrokodile zu beherbergen. Betrachtete man die unzähligen langen Rüssel am Ufer und das ständige kommen und gehen neuer Elefantenherde und multiplizierte die Anzahl mit rund 10 Liter pro vollgesogenem Rüssel, kam man schnell auf mehrere tausend Liter Wasser pro Stunde rechnete ich mir aus.
Der Masuma Dam und sein Unterstand waren sicherlich eine nette Adresse für eine gute Wildbeobachtung am Wasser, aber an jenem Abend war es leider ein wenig voll unter dem Grasdach. Vielleicht ein guter Abend für einen geselligen Drink aber nach meiner Vorstellung definitiv nicht der richtige Ort für einen schönen ungestörten Sundowner.
"An die Art, wie die meisten Zimbabwer und Südafrikaner ihre Safari gestalten und genießen werde ich mich wohl nie so richtig gewöhnen!" erklärte ich Petra, als wir den etwas überfüllten Ansitzplatz verlassen hatten und sie grinste mich nur an. Wobei am Masuma Dam in erster Linie weiße Zimbabwer gesessen hatten, die alle für die anstehende 24 Stunden Tierzählung angereist waren und nun die erste Nacht am Masuma Dam verbrachten. Eine lobenswerte Idee, aber eben viel zu viele Menschen für Petra und mich. Adam positionierte uns, meinem Wunsch folgend, ein wenig abseits der Camp Side. So hatten wir immer noch Sicht auf das tierische Treiben am Dam und konnten sowohl unseren Drink als auch den Sonnenuntergang ganz unter uns genießen.

Wildbeobachtung am Masuma Dam, Hwange Park
Wildbeobachtung am Masuma Dam, Hwange Park Wildbeobachtung am Masuma Dam, Hwange Park

Elefanten am Masuma Dam
Wildbeobachtung am Masuma Dam, Hwange Park Wildbeobachtung am Masuma Dam, Hwange Park

Flusspferde im Masuma Dam Wasserloch
Elefanten am Masuma Dam Elefanten am Masuma Dam

Elefanten am Masuma Dam

Elefanten am Masuma Dam

Elefanten am Masuma Dam

Elefanten am Masuma Dam

Nilkrokodil im Masuma Dam
Aufbruch zum Sundowner Wildbeobachtung am Masuma Dam
Sundowner im Hwange National Park Sundowner im Hwange National Park Sundowner im Hwange National Park

Sonnenuntergang im Hwange Park Sundowner im Hwange National Park

Sonnenuntergang im Hwange Park

Sonnenuntergang im Hwange Park



Nach dem Sundowner ging es zurück zu unserem kleinen, intimen Camp, wo das Campfeuer schon auf uns wartete. An die Selbstbedienung aus der großen Kühlbox im Pick Up hatten wir uns schnell gewöhnt und da wie uns alle vier einig waren, dass wir erst nach dem Dinner duschen wollten, hatte jeder schnell wieder einen passenden Drink oder ein Bier in der Hand, als wir uns am Feuer im Flussbett trafen. Irgendwann erschien dann Morris und verkündete:
"Excuse me, dinner is ready!" Beim anschließenden leckeren Bushdinner sprach Adam immer wieder begeistert von der morgendlichen Nashornpirsch. Wir vier hingegen hätten, wie schon geschrieben, nichts gegen eine etwas langsamere Gangart und etwas mehr Wild bei den nächsten Pirschgängen gehabt. Nach dem Dinner waren wir recht schnell in unseren Zelten verschwunden, jeder freute sich auf ein wenig Schlaf. Das galt ganz sicher auch für Adam und Innocent, die ja keine Mittagspause gehabt hatten und immer erst in ihr Zelt konnten, wenn wir sicher die Reiseverschlüsse hinter uns verschlossen hatten.

Bush Dinner, Inzila Safaris Bush Dinner, Inzila Safaris



Auch die zweite Nacht in der Wildnis des Hwange Parks war eher ruhig verlaufen. Einige tausend Zikaden hatten uns in den Schlaf gezirpt und außer einigen Elefanten hatten wir am frühen morgen keine Tiere gehört. Wie gewohnt hatten wir uns um kurz nach 5 Uhr wecken lassen und waren somit noch kurz vor Sonnenaufgang draußen an der Waschschale vor unserem Zelt, um uns die Zähne zu putzen und den Schlaf aus den Augen zu waschen. Wobei das Aufwachen in einem halboffenen, nur mit Moskitogaze verschlossenen Zeltes, auch für uns ein neues und unbeschreibliches Gefühl in der Wildnis war.

Morgentoilette vor dem Safarizelt Morgentoilette vor dem Safarizelt



Auf das frühe Frühstück wollten wir von nun an, in Absprache mit Adam verzichten. Es war einfach nicht unsere Zeit um Jogurt oder irgendwelche Cerealien zu verspeisen. Stattdessen reichte uns, wie aus Ostafrika gewohnt, einfach ein heißer Tee mit Milch und ein oder zwei Kekse. Mit diesen ersten Kleinigkeiten im Bauch starteten wir an jenem Morgen zunächst mit dem Fahrzeug. Der Morgen im offen Geländewagen war recht frisch und so warteten wir alle auf die wärmenden Sonnenstrahlen, während wir mit unseren Augen und Ohren den Busch absuchten. Auch auf den Pirschfahrten hatte Adam viel Wissen weiterzugeben und so lernten auch Petra und ich, nach mehr als 34 Jahren im Bush, täglich etwas dazu. Unser Game Drive führte uns zunächst zurück zum Masuma Dam. Von den Zimbabwern, die an diesem Dam übernachtet hatten, erfuhren wir das in der Nacht Löwen gehört worden waren. Irgendwo aus Richtung Kapula Land. Aber Kapula war privates Concessions Gebiet und für uns noch nicht befahrbar. Den Umstand, das jede größere Lodge oder jedes Camp sein eigens privates Concessions Gebiet hatte und fremde Fahrzeuge dort nicht duldete und das mitten in einem National Park, musste ich erst noch verdauen und vor allem verstehen lernen. Die Vorzüge offenbarten sich uns dann allerdings während unserer Selbstfahrer Zeit. So aber konnten wir den Hinweisen auf Löwen zunächst nicht wirklich weiter nachgehen, zumal wir die Kapula Ebene schon vor Erreichen des Dames mit unseren Ferngläsern abgesucht hatten. Satt Raubkatzen, hatte ich einen Kap Hasen entdeckt. Keine einfache Sichtung, aber eben "nur" ein Hase! Wobei auch die Sichtung einiger Goldbugpapageien nicht unerwähnt bleiebn soll. Ein kleiner Schwarm dieser hübschen Papageien hatte sich an einer bereitgestellten Vogeltränke am Masuma Dam, dankbar bedient!

Frühpirsch im Hwange National Park Frühpirsch mit Adam Jones im Hwange National Park

versteckte Giraffen im Hwange National Park
Frühpirsch Giraffe

Kapula Concessions Gebiet
Frühpirsch im Hwange Park Kaphase, Hwange National Park

Safaricamper Goldbugpapageien, Hwange National Park

Goldbugpapageien, Hwange National Park



Vom Masuma Dam fuhren wir weiter und stoppten wenig später in offenem Gelände. Eine staubige Fahrspur führte uns zu einem weiteren alten Elefantenkadaver, von dem die Geier und andere Aasfresser ebenfalls nur noch wenig übrig gelassen hatten. Viel mehr als der alte Kadaver und die wenigen Weissrückengeier, interessierte mich die Piste.
"Can I also drive here, when we drive by our self? Or just you as a professional guide with license?" fragte ich ungläubig.
"Yes of course, it´s aloved for everybody!" antwortete Adam und machte den Hwange für mich damit wieder etwas interessanter. Während ein Elefantenbulle an uns vorüberzog, hörten wir plötzlich deutlich die Warnrufe einiger Impalas. Adam erhob den rechten Zeigefinger.
"Can you hear that?" fragte er in die Runde. Dann fing er leise an zu erklären, was Evely und Peter schon von ihrer ersten Safari in Kenya von mir erfahren hatten. Die Warnrufe der Antilopen und ihre Bedeutung.
"Come on, let´s check what the Impalas makes nerves?" forderte er uns auf auszusteigen. Gerade noch hatte ich für Evely und Peter übersetzt und erklärt, dass wir vermutlich Geparden, einen Leoparden oder Löwen in der Nähe hatten und nun sollte Evely aussteigen. Ungläubig blickte sie in die Runde, tat aber wie ihr geheißen. Es dauerte einen Augenblick, bis wir Ferngläser, Wasserflaschen und Kameras richtig am Körper verteilt hatten. Dann wurden wieder die Gewehre geladen. Dieses Mal sollte Innocent uns an die Situation heran führen. Abgesehen davon, dass diese Aktion einen positiven Eintrag in seinem Trainingsbuch bedeutete, war es bei zu erwartenden Raubkatzen sicherer zwei Gewehre an der Spitze unserer kleinen Gruppe zu haben. Schließlich wusste niemand von uns, was uns erwartete. Langsam und zugegeben etwas angespannt, also wir vier zumindest, gingen wir leicht geduckt hinter Adam her. Innocent und Adam fast auf gleicher Höhe, da hinter ich und dann wie gehabt der Rest unserer kleinen Gruppe. Peter machte wieder den Schlussmann. Immer dichter kamen wir den Impalas. Dann wieder ein Warnruf, plötzlich flüchtet die Antilopen mit weiten Sprüngen. Adam sah mich an und ich zeigte auf mich, ihn bzw. jeden von uns, um anzudeuten, dass dieser Warnruf uns galt. Er nickte. Dann gab er Innocent ein Handzeichen einen größeren Bogen einzuschlagen und weiter zu gehen. Langsam, ganz langsam setzten wir einen Fuß vor den anderen, jeder sah aufmerksam vor seine Füße und versuchte gleichzeitig die Umgebung im Auge zu behalten. Wobei letzteres für ungeübte gar nicht so einfach war, überall lagen Zweige und trockene Äste. Immer wieder musste man darauf achten seinem Hintermann nicht irgendeinen Zweig um die Ohren schnellen zu lassen. Über uns brannte die afrikanische Sonne an diesem Morgen erbarmungslos vom Himmel, Schweißtropfen liefen einem ganz langsam in die Augen und erschwerten die Sicht. Immer wieder stoppten wir und lauschten. Plötzlich ein leises "Knacken" vor uns im Dickicht. Sofort erstarren wir in unseren Bewegungen und suchen mit den Ferngläsern das dichte Buschwerk ab. "Stennbuck!" gibt Adam leise Entwarnung und wir pirschen leise weiter. Dann wieder ein flüchtiges Geräusch, im selben Moment sah ich einen gefleckten Körper ca. 20 Meter neben uns, aus einem Gebüsch heraus schnellen und mit weiten Sätzen flüchten.
"Cheetah!" rief ich offenbar lauter als ich es wollte.
"Leopard!" flüsterte Adam und legte seinen Finger über die Lippen.
"Sorry!" flüsterte ich und war mir immer noch sicher einen Geparden gesehen zu haben. Außer Adam und mir hatte keiner der Gruppe die Raubkatze gesehen. Zu schnell war sie wieder verschwunden.
"Did you see her?" flüsterte Adam zu Innocent und bekam auch von ihm ein Kopfschütteln als Antwort.
"Let us check the footprints!" schlug ich vor und wollte Gewissheit haben. Adam führte uns zu der Stelle, wo wir das Versteck der Raubkatze vermuteten. Deutlich waren Fußabdrücke im Boden hinter einem Baum zu erkennen.
"Hier hat er gesessen, uns vermutlich beobachtet und hier, die tiefen Abdrücken zeigen wie er sich abgestoßen hat um vor uns zu flüchten!" übersetzte ich für Evely Adams Erklärungen. Dann nutzte Adam die Situation um unseren Begleitern den Unterschied zwischen hundeartigen wie Hyänen (obwohl sie eine Zwitterstellung haben), Schakalen oder Wildhundspuren und Katzenspuren wie Löwen, Leoparden oder Wildkatzen zu erklären. Natürlich nicht ohne auf die Besonderheit bei Geparden hinzuweisen, die ja bekanntlich ihre Krallen nicht einziehen können. Natürlich hatte Adam recht gehabt und wir hatten einen Leoparden flüchten gesehen. Nachdem klar war mit welcher Raubkatze wir es zu tun hatten und das diese nun verschwunden war, löste sich auch die Anspannung. Peter bemerkte nur grinsend :
"Also Whisky heute Abend!"
"Ja, ich lade dich ein!" lachte ich.

Elefantenkadaver

Weißrückengeier

Elefant im Hwange National Park

Zu Fuß auf Raubkatzensuche im Hwange National Park
Zu Fuß auf Raubkatzensuche im Hwange National Park Zu Fuß auf Raubkatzensuche im Hwange National Park

Zu Fuß auf Raubkatzensuche im Hwange National Park Zu Fuß auf Raubkatzensuche im Hwange National Park

Steinböckchen
Zu Fuß auf Raubkatzensuche im Hwange National Park Zu Fuß auf Raubkatzensuche im Hwange National Park

Zu Fuß auf Raubkatzensuche im Hwange National Park Zu Fuß auf Raubkatzensuche im Hwange National Park



Da es keinen Sinn machte einem flüchtenden Leoparden zu verfolgen und auch kein Baum in der Nähe war auf den er sich hätte zurück ziehen können, kehrten wir zurück zum Fahrzeug und setzten unsere Pirschfahrt fort.

In einem mit großen, auffälligen Felsen durchsetzten Gebiet fragte Adam plötzlich:
"who is this? What did you see?" Ich blickte in ein trockenes Flussbett und sah alte Elefantenspuren. Dann fielen mir große deutliche Löwenspuren auf der Piste auf. Da ich aber nicht wusste ob die Frage mir oder Innocent galt, schwieg ich zunächst. Als Adam dann seine Frage wiederholte, antwortete Innocent:
"lion!" Adam nickte und fügte hinzu:
"fresh! Let´s try to find this lions" Wir folgten der Löwenspur eine Weile mit dem Fahrzeug, ehe die Spur nach rechts in Richtung der Felsen verschwand. Adam stoppte den Toyota, kletterte aus dem Wagen und folgte der Spur ein paar Meter zu Fuß.
"I can see prints from 2 female and some cubs! Please, get ready and lets follow them!" Petra und Evely sahen sich an, als wollten sie fragen ob sie am Auto bleiben dürften. Doch dann überwanden auch sie sich und nach wenigen Minuten waren wir wieder präpariert und mit allem ausgestattet um der Löwenspur zu folgen. Wieder durfte Innocent uns führen und hielt, da es für ihn Training war, erneut eine komplette Ansprache. Aber natürlich waren wir inzwischen fit, jeder kannte seinen Platz und wusste wie er sich zu verhalten hatte.

Vermutlich zur Freude der Damen verlor sich die Löwenfährte nach einer halben Stunde auf festem Boden im Gewirr der Felsen. Dennoch pirschten wir weiter. Innocent nutzte die Gelegenheit verschiedene Pflanzen und Knochenreste auf die wir stießen zu erklären und Adam ergänzte hier und da. Als wir weiter gingen und urplötzlich einen jungen Elefantenbullen vor uns hatten, konnte ich mich wieder nicht beherrschen:
"Elephant!" zischte ich und bekam einen mahnenden Blick von Adam zugeworfen. Als der, gar nicht mal so kleine Elefant seinen Rüssel hob und seine Nasenspitze in alle Richtungen drehte, gab Adam das Zeichen zum kontrollierten Rückzug. Später erfuhren wir, dass wir uns zurück gezogen hatten, weil wir nicht wussten ob wir es mit einem Einzeltier oder einen kleinen Gruppe inkl. Weibchen zu tun hatten. Sowohl Jungbullen und vor allem Elefanten Weibchen waren nicht zu unterschätzende Angreifer, wenn man sich ihnen zu Fuß näherte und unverhofft ihre Fluchtdistanz unterschritt. Um genau aufzuklären womit wir es bei dieser Begegnung zu tun hatten, versuchten wir den Elefanten zu umgehen und einen kleinen Felsen zu erklimmen. Oben angekommen mussten wir dann aber leider feststellen, dass der Elefant weiter gezogen war. Also kletterten wir wieder die Felsen hinunter und wollten gerade weiter gehen, als wir zwei Giraffen entdeckten. Die in der Nähe stehende Langhälse machten das weitere Pirschen in diesem Gebiet sinnlos und näher an die Tiere heran kamen wir auch nicht. Die Giraffen ließen uns nicht aus den Augen, für jeden Schritt in ihre Richtung machten sie zwei und ihre Beine waren deutlich länger als unsere. Etwas frustriert (ich wäre gerne auf die Löwen getroffen) gingen wir zurück zum Fahrzeug und suchten uns anschließend einen geeigneten Platz für ein kleines, spätes Frühstück. Direkt neben einem kleinen Felsen fanden wir wonach wir gesucht hatten und stiegen aus dem offenen Wagen. Zu unserer Überraschung baute Adam neben dem Auto einen Gaskocher auf und brutzelte uns kleine Pfannkuchen. So wie es aussah gehörte das backen von Pfannkuchen nicht zu seinen täglichen Aufgaben, aber nach ein oder zwei Versuchen waren die Pfannkuchen nicht mehr verbrannt und nicht nur genießbar, sondern, mit ein wenig Honig "on top" sogar richtig lecker!

den Löwen auf der Spur, Hwange National Park zu Fuß den Löwen auf der Spur, Hwange National Park

zu Fuß den Löwen auf der Spur, Hwange National Park
zu Fuß den Löwen auf der Spur, Hwange National Park zu Fuß den Löwen auf der Spur, Hwange National Park

Fußpirsch mit Adam Jones und Innocent Maketo
Fußpirsch mit Adam Jones und Innocent Maketo Fußpirsch mit Adam Jones und Innocent Maketo

Fußpirsch mit Adam Jones und Innocent Maketo
Fußpirsch mit Adam Jones und Innocent Maketo Fußpirsch mit Adam Jones und Innocent Maketo

Fußpirsch mit Adam Jones und Innocent Maketo
Fußpirsch mit Adam Jones Fußpirsch mit Adam Jones und Innocent Maketo
Elefantenbegegnung im Bush
Elefantenbegegnung im Bush zu Fuß im Hwange National Park

Giraffen
Giraffen Giraffen im Hwange Park

Fußpirsch mit Adam Jones und Innocent Maketo

Bushfrühstück, Inzila Safaris

Bush Breakfast, Inzila Safaris
Bush Breakfast, Inzila Safaris Bush Breakfast, Inzila Safaris

Bush Breakfast, Inzila Safaris



Ohne weitere nennenswerte Erlebnisse oder Beobachtungen erreichten wir gegen Mittag wieder unser Camp. Wo wir erneut ein schmackhaftes, leichtes Lunch und dann unsere wohl verdiente und bei der Hitze notwendige Mittagspause genossen. Das Wetter war durchwachsen, blauer Himmel und Wolkenbildung wechselten sich ab und wir empfanden es als gar nicht so schlimm, wenn die Sonne von Wolken verdeckt wurde. Die Temperaturen bewegten sich zwischen 30 und 35 Grad C. Während Petra etwas schlief und Evely sich um ihre, von den Garmaschen, geschundenen Beine kümmerte, nutzten Peter und ich die Zeit für Körper- und Ausrüstungspflege. Evelys Waden und Schienbeine hatten sich unter der fast luftdichten Verpackung der Garmschen übel entzündet. Ich glaube es wären mehrere Schlangen und Dornenbüsche notwendig gewesen um die gleiche Wirkung zu erzielen. Irgend wann gingen wir dann alle zur Pause über. Während wir ruhten, Petra behauptet ich hätte geschnarcht, waren Adam und sein Team damit beschäftigt frisches Wasser in flüssiger und gefrorener Form zu besorgen. Das nahe Kapula Camp war hierfür genau die richtige und eine gute Adresse und was mich besonders freute, da genau dieses Kapula Camp in unserem zweiten Safariteil eine wesentliche Rolle spielen sollte. Innocent bewachte derweil uns und das Camp, mit zumindest einem wachem Auge.


Bush Camping im Hwange National Park
Bush Camping im Hwange National Park Bush Camping im Hwange National Park

Bush Camping im Hwange National Park
Bush Camping im Hwange National Park Bush Camping im Hwange National Park

Bush Camping im Hwange National Park



Am Nachmittag starteten wir erneut zu einer Pirschfahrt und verbrachten einige Zeit mit einigen Elefanten die friedlich und ohne sich an uns zustören, an den Mopane Sträuchern Knabberten und Frassen. Fasziniert beobachteten wir die Dickhäuter, wie sie mit ihrem Rüssel, mehr oder weniger vorsichtig die Zweige abgrasten. Der muskelbepackte Rüssel arbeitete dabei wie ein Multifunktionswerkzeug. Riechen, Tasten, Pflücken, ins Maul stopfen und wenn es sein musste dicke Zweige und Äste brechen. Dann, von abgefressenen Mopane Sträuchern umgeben, lag plötzlich wieder der unangenehme Geruch von Tod in der Luft. Sollten wir nun tatsächlich auf Raubtiere und ihre Beute gestoßen sein. Neugierig suchen wir den Himmel und die umstehenden Bäume nach Geiern ab ohne aber derartige Vögel entdecken zu können. Obwohl sich den Sonne schon in Richtung Horizont bewegte, stoppte Adam den Wagen und wir ließen ihn stehen wo wir waren. Erneut begaben wir uns zu Fuß auf die Pirsch. Sozusagen immer der Nase nach. Wieder natürlich mit der nötigen Vorsicht und zwei geladenen Gewehren an der Spitze unseres "single file" wie Adam unsere Formation nannte. Auf einmal war der beißende Gestank unverkennbar, irgendwo unmittelbar vor uns musste ein totes Tier liegen. Der Busch war dicht und unübersichtlich, Adam und Inncent angespannter als in den anderen Situationen. Immer wieder versuchten sie die das Dickicht vor uns mit ihren Augen zu durchdringen. Blickten sich suchend nach möglichen Raubkatzen um. Dann sah ich ein paar kleine Kappengeier auffliegen und zeigte Adam von wo sie gestartet waren. Kurz darauf entdeckten wir in den in den Bäumen weitere Kappengeier und dann die Ursache ihrer Anwesenheit. Dieses mal, statt eines ausgewachsenen Elefanten, ein Kalb. Ob der kleine Jumbo vor Schwäche umgefallen oder von Raubtieren gerissen worden war, war nicht mehr hundertprozentig zu erkennen. Wobei weder der Rücken noch der Kopf, Krallen oder Bissspuren aufwiesen. Sicher war nur, dass Aas fressende Tiere wie Hyänen, Schakale und Geier sich an dem Kadaver bedient hatten. Neben den leeren Augenhöhlen und Verletzungen im Maul, fehlte die Rüsselspitze und ein Hinterbein des Kadavers, letzteres machte besonders die Hyänen verdächtig. Elefantenkadaver sind nie schön anzusehen und der leblose, angefressene Kadaver eines Elefantenbabys war besonders schmerzhaft, weswegen wir zügig zurück zum Fahrzeug gingen.
"Ganz schön viele tote Elefanten!" stellte Petra fest als wir zurück am Fahrzeug waren.

Road block im Hwange National Park

Überall Elefanten im Hwange National Park
Mit Adam Jones auf Pirschfahrt Mit Adam Jones auf Pirschfahrt

Überall Elefanten im Hwange National Park
Überall Elefanten im Hwange National Park Mit Adam Jones auf Pirschfahrt

Überall Elefanten im Hwange National Park
Mit Adam Jones auf Pirschfahrt Überall Elefanten im Hwange National Park

Überall Elefanten im Hwange National Park
Der Elefantenrüssel ist ein muskelbepacktes Multiwerkzeug Der Elefantenrüssel ist ein muskelbepacktes Multiwerkzeug

Der Elefantenrüssel ist ein muskelbepacktes Multiwerkzeug

Der Elefantenrüssel ist ein muskelbepacktes Multiwerkzeug

Elefanten fressen gerne auch mal ganze Sträucher

Der Elefantenrüssel ist ein muskelbepacktes Multiwerkzeug

Mini Jumbo

Impala Antilopen

Wildbeobachtung im Hwange National Park Steinböckchen


Steinböckchen markiert mit der Augendrüse Büsche

Südarfikanische Giraffen sind heller als ihre Verwandten in Ostafrika

Auf der Suche nach Raubkatzen, Fusspirsch im Hwange Park Auf der Suche nach Raubkatzen, Fusspirsch im Hwange Park

Auf der Suche nach Raubkatzen, Fusspirsch im Hwange Park
Auf der Suche nach Raubkatzen, Fusspirsch im Hwange Park Auf der Suche nach Raubkatzen, Fusspirsch im Hwange Park

Wieder ein Elefantenkadaver während der Fusspirsch im Hwange Park
Wieder ein Elefantenkadaver während der Fusspirsch im Hwange Park Wieder ein Elefantenkadaver während der Fusspirsch im Hwange Park



Nervöse Elefanten, scheue Kudus und einige Steinböckchen waren die weitere Ausbeute des Nachmittags. Rechtzeitig vor Sonnenuntergang stoppte Adam den Pick Up im Bush und gab uns so die Gelegenheit einen weiteren Sundowner mit blutroten Sonnenuntergang zu erleben. Den Hintergrund bzw. die Tradition, warum an jenem Abend Whisky und kein GT, hatte ich Adam schnell erklärt und eigentlich war er ja auch ganz einfach: Katzen = Whisky, für alles andere gab es eben Gin & Tonic ;-)
"Auf viele weitere!" stießen Peter und ich mit unserem Cola & Whisky in der Hand zuversichtlich an.

Kurz nach unserem Sundowner wurden wir von einem unerwarteten Schauer überrascht, so dass Adams neue, gemütliche Ponchos bei den Damen zum Einsatz kamen. Als wir später an jenem Abend im Dunkeln das Camp erreichten, war der Regen allerdings längst wieder vorbei. Wie gewohnt nahmen wir unser Dinner unter dem kleinen Überdach ein und setzten uns anschließend noch kurz an das Campfeuer um einen weiteren Drink zu genießen. Nach dem letzten Drink ging es dann in unsere Zelte und unter die effektive Eimerdusche. Petra und ich hatten für uns schon vor Jahren herausgefunden, dass wir grundsätzlich mit 20 Liter Wasser für zwei Personen gut hinkommen. Erste Tropfen auf die Haut, ordentlich einschäumen und dann kurz abspülen, klappte wie in anderen Camps mit solchen Sack- oder Eimerduschen immer sehr gut. Und gerade hier in diesem Camp, wo jeder Tropfen Wasser mühselig herangefahren werden musste, versuchten wir natürlich soviel Wasser wie möglich zu sparen.

Inzila Walking Safaris, we enjoy the Sundowner Inzila Walking Safaris, we enjoy the Sundowner

Inzila Walking Safaris, we enjoy the Sundowner Inzila Walking Safaris, we enjoy the Sundowner

Inzila Walking Safaris, we enjoy the Sundowner
Dinner im Bush Camp, Inzila Safaris Dinner im Bush Camp, Inzila Safaris

einfache Eimer Dusche im Bush Camp einfache Eimer Dusche im Bush Camp



Nicht ganz unerwartet fing es am frühen, dunklen Morgen so gegen 4 Uhr wieder an zu regnen. Kein großer Regen, aber eben Wasser vom Himmel. Genug Wasser, dass sich auf dem flachen Zeltdach eine Beule gebildet hatte in der sich das Wasser sammelte und dann ganz langsam an den Nähten des Daches entlanglaufend in das Zelt tropfte. Immerhin soviel Wasser, dass zumindest der Fußteil und die Bettwäsche von Petras Bett klitschnass waren. Durch die Moskitogaze der immer noch offenen Seitenwände drang eigentlich so gut wie kein Wasser in das Zelt. Kamerataschen und alles was unbedingt trocken bleiben musste hatten wir vorsorglich weiter in das Zeltinnere gezogen. Bei Evely und Peter lief das Wasser ebenfalls ins Zelt, weshalb Peter todesmutig nach draußen ging um die Seitenwände abzudichten und zu verschließen.
"kann man machen, muss man aber nicht. Aber ist ja auch gut gegangen!" ging es mir durch den Kopf, als ich registrierte, das nicht Innocent oder Adam das Zelt geschlossen hatten, sondern Peter selber. Gleichzeitig fiel mir der unbedarfte Safariteilnehmer ein, der Nachts unter seiner Zeltdusche von Löwen getötet worden war.

Als wir uns eine Stunde später, kurz nach Sonnenaufgang am Campfeuer im Flussbett trafen war der Regen bereits vorüber. Wir berichteten kurz von unserem kleinen Wassereinbruch in den Zelten und gingen dann zur Tagesordnung über. Geplant war eine weitere Fußpirsch, dieses Mal direkt ab Camp. Aber aufgrund des Wetterumschwungs und des Wassereinbruchs in unseren Zelten, bot Adam uns noch vor der Pirsch an, anstatt das Camp an anderer Stelle wieder aufzubauen, uns in einem festen Zelt Camp unterzubringen und die täglichen Pirschfahrten oder Fußpirschen von dort zu starten. Nett gemeint aber eigentlich nicht das was wir wollten, ging es Petra und mir sofort durch den Kopf. Aber wir waren ja dieses Mal nicht alleine unterwegs.
"We have to talk and to think about it! Is it possible, we let you know after the walk?" bat ich um Bedenkzeit für uns vier und verabredete mit Evely und Peter eine Entscheidung nach der Rückkehr. Genügend Zeit also, damit auch die beiden in Ruhe darüber reden konnten.

Die ca. 5 Kilometer lange Fußpirsch führte uns durch etwas offeneres Gelände und zum Glück nicht erneut an irgendwelche Elefanten- oder andere Kadaver. Stattdessen fanden wir aber andere ältere Knochenreste und sogar Elfenbein, außerdem einen Hyänenschädel, alte Erdferkelbauten sowie Stachelschweinstacheln und diverse Kotspuren von Stachelschweinen und anderem Wild. Spannend wurde es an diesem Morgen, als wir plötzlich eine Elefantenkuh mit ihrem noch sehr kleinem Kalb vor uns im Dickicht hatten. Aber dank des für uns günstigen stehenden Windes und auch weil ich meine Lektion gelernt hatte und bei dieser Begegnung mucksmäuschenstill geblieben war, konnte Adam uns vorsichtig um die Elefanten herum führen. Ohne uns wahrzunehmen stand die Kuh mit ihrem Kalb im dichten Gestrüpp. Wir schafften es uns bis auf ca. 30 Meter an die beiden Dickhäuter anzunähern, konnten sie aber trotzdem kaum richtig sehen. Einfacher war es ein neugieriges Bushhörnchen zu beobachten, welches munter einen Baumstamm rauf und runter kletterte.
Unsere Fusspirsch endete noch einmal im trockenen Flussbett des Lukosi Rivers und an der "Rhino Bar", wo wir allerdings keine weiteren Hinweise auf aktuelle Nashornbesuche vorfanden.

unser Zelt, mitten in der Wildnis am trockenen Lukosi River
morgens im Camp morgens im Camp

Aufbruch zur Fußpirsch mit Adam Jones
zu Fuß im Hwange National Park zu Fuß im Hwange National Park

Tüpfelhyänen Schädel
Tüpfelhyänen Schädel Tüpfelhyänen Schädel

Tüpfelhyänen Schädel

Immer bereit für tierische Überraschungen, Fusspirsch mit Adam Jones
Fußpirsch, wir treffen auf Elefanten Fußpirsch, wir treffen auf Elefanten

Buschhörnchen

Walking Safari with Adam Jones
Inzila Walking Safaris, Camp 1 Abbau Inzila Walking Safaris, Camp 1 Abbau

Inzila Walking Safaris, Camp 1 Abbau



Als wir wieder zurück im Camp waren war für uns alle vier klar, wir wollten lieber noch etwas nass werden, als auf dieses "camp feeling" und die pure Wildnis zu verzichten. Also auch weiterhin Adams Zelte und das neue Camp nutzen. Adam freute sich, sichtlich stolz über unsere Entscheidung.
"Perfect, I like your decision!" grinste er uns fröhlich an. Innocent, Chuck und Morris hatten während unserer Pirsch das Camp abgebaut, es aber noch nicht geschafft die Zelte und Matratzen auf das Dach des Pick Ups zu laden. Zusammen mit Adam und Morris, half ich mit den Rest auf dem Dach Pick Up zu verstauen. Alles was brennbar und umweltverträglich war wurde verbrannt, Toilettenlöcher waren wieder dem Erdboden gleich gemacht, kalte Asche weit verteilt und am Ende blieben nur unsere Fuß- und Reifenspuren zurück.

- Teil II -
Löwen im Camp

(hier gehts weiter - continue!)



Petra Reinecke, auf Safari im Hwange National Park



Interesse an einer Inzila Mobile Safari