- Abstecher in den Zambesi National Park und Kapula Vorbereitung -
Zunächst aber ging unsere Fahrt ohne wirkliche Pausen weiter und nach nicht einmal drei Stunden Fahrtzeit waren wir zunächst
einmal zurück in Victoria Falls. Unser Taxi setzte uns wunschgemäß direkt am ausgewählten Dzimbahwe Guest House ab. Einem
rechts und links der kleinen Seitenstraße liegendem Gästehaus, welches wir uns kleiner vorgestellt hatten. Was aber auf keinen
Fall heißen soll, dass wir es uns besser vorgestellt haben. Auf beiden Seiten der Straße gab es mehrere Bungalows bzw. flache
Gebäude mit unterschiendlich großen Gästezimmern. Evely und Peter bezogen ein hübsches Doppelzimmer mit einer eigenen kleinen
Terrasse und wir im Hauptgebäude ein etwas größeres Dreibettzimmer. Zwar mussten wir uns so mit der Gemeinschaftsterrasse
begnügen, hatten dafür aber etwas mehr Platz um Kameras und Safariausrüstung neu zu sortieren und auf dem ungenutzten Bett
auszubreiten. Ein kleiner Kühlschrank war in beiden Zimmern vorhanden und wir waren uns schnell einig, diesen so schnell wie
möglich mit Getränken zu befüllen. Natürlich hatte das Dzimbahwe auch eine eigene Bar und ein kleines Restaurant bzw. einen
gemütlichen Frühstücksbereich aber dennoch wollten wir einkaufen fahren.
Bereits beim Abschied im Hwange Park hatte ich Adam gebeten eine kurze Nachricht über unsere Voraussichtliche Ankunft in Vic
Falls an David Huntley-Walker (Fallsx4 Care Hire) zu senden. Da wir dieses Mal darauf verzichtet hatten extra eine lokale
Prepaid Karte für mein Handy zu besorgen, waren wir immer auf Unterkünfte mit Internet angewiesen um zu kommunizieren. Zu
meiner Überraschung hatte ich, nachdem wir wieder Netz hatten, sofort erste Nachrichten von David auf meinem Handy. In dieser
Beziehung verblüffte Zimbabwe uns immer wieder. Nicht nur, dass Zeiten fast auf die Minute genau eingehalten wurden, immer
auch hatten wir bereits einen Tag vor dem eigentlichen Termin WhatsApp Benachrichtigungen bzw. Erinnerungen bekommen. So auch
jetzt:
"Where do you stay and when do you like me to be there with the car?" lass ich auf meinem Handy.
"2 p.m. will be nice!" schrieb ich kurz zurück. Pünktlich um 14 Uhr stand dann auch unser angemieteter Nissan Patrol vor dem
Guesthouse. Die Übernahme war schnell und unkompliziert erledigt. David erklärte mir kurz die Umschaltung zwischen den beiden
Dieseltanks und die Anschlüsse für die extra bestellte große Cool Box im Fahrzeug und schon hatten wir für die kommende Woche
unseren Safari Wagen. Natürlich kein optimales Safari Fahrzeug für vier Personen mit Gepäck, aber das einzige was bei
Planungsbeginn verfügbar war. Kein Anbieter aus Südafrika oder Botswana wollte damals seine Fahrzeuge in das unsichere
Zimbabwe über die Grenze lassen. Wobei ein Toyota Hilux Doppelkabiner uns am Ende im Innenraum noch weniger Platz geboten
hätte und die einzig sinnvolle Entscheidung nämlich zwei Fahrzeuge, damals nicht zur Diskussion standen. Letztendlich bot der
große Nissan Patrol einen großen Innenraum, man konnte eben nicht oben aus dem Fahrzeug heraus sehen und musste sich auf der
jeweiligen Fensterseite über das Beobachten und vor allem über das Fotografieren einig werden. Natürlich vermisste ich auch
meine Stativhalterung am Fenster und musste schnell einsehen, dass die Unterbringung der Kamera mit dem großen 600mm Objektiv
kompliziert werden würde.
"Wird schon irgendwie gehen und ich werde einfach erst einmal mit dem neuen Vierhunderter arbeiten!" erklärte ich Petra, als
wir beide den Wagen inspizierten.

Dzimbahwe Guest House und Lodge - Victoria Falls


Eine Stunde später und einem ersten erfrischenden Bad im kleinen Pool des Gästehauses, unternahmen wir schon eine erste kurze
Tour durch Vic Falls. Wir fuhren erst einmal zum Einkaufen an das kleine Shopping Center in dem der große Pick n Pay und ein
Spirituosen Markt untergebracht waren. Nachdem die Getränke auf unsere Zimmerkühlschränke verteilt waren, fuhren wir zum
Dinner an den Zambesi River, wo wir uns nach einem kurzem Abstecher zum "Big Tree" im "Baines Restaurant" nieder ließen!
Mit Blick auf den Zambesi genossen wir den
Sonnenuntergang, einen eiskalten G&T und ein kleines Abendessen.
Die anschließende Fahrt zurück in die Stadt und zu unserem Gästehaus zeigte uns ein weiteres Mal was für eine entspannte Stadt
Victoria Falls war und wie gut man sich zu Fuß oder eben mit einem Fahrzeug auch in der Dunkelheit in der Kleinstadt bewegen
konnte.



Big Tree - Victoria Falls / Oktober 2024


Baines Restaurant - Victoria Falls

Zwar wollten wir es in Vic Falls ruhig angehen lassen, im Grunde aber im Safarirhythmus bleiben. Aber leider stand das
Frühstück im Dzimbahwe Guesthouse erst ab 7:30 Uhr zur Verfügung, dafür fehlte es dann aber auch an nichts mehr. Tee, Kaffee,
Säfte, Früchte, Joghurts mit Cerealien, Bratkartoffeln, gebackene Bohnen in Tomatensoße, gebratenes Gemüse, Pilze, Bratwürste,
gebratenes Hähnchen mit Knoblauch und Süßsauer Soße sowie Eier nach Wunsch. Uns standen also nach einer Woche trockener Kekse
zum Frühstück, drei paradiesische Frühstückstage bevor, die besonders Peter und ich zu schätzen wussten. Fairerweise muss
natürlich gesagt werden, dass wir das Frühstück mit Joghurt und Cerealien bei Adam selber abgelehnt hatten.
Gut gestärkt fuhren wir an jenem Tag, gleich nach dem Frühstück, dann in den wenig bekannten und nahen Zambesi National Park.
Wir hatten nichts großes vor, sondern wollten einfach entspannt am Ufer des Zambesi etwas pirschen und die so ganz andere
Landschaft der Uferregion auf uns wirken lassen. Am frühen Nachmittag verließen wir den Park dann wieder und waren mit recht
guter Wildsichtung belohnt worden. Neben vielen Impalas und Bärenpavianen begegneten wir immer wieder Großen Kudus und
Warzenschweinen. Sahen aber auch Zebras, Wasser- und Bushböcke und am Ende sogar noch Elefanten in dem kleinen Zambesi Park.
Wir hatten so gut wie jede kleine Camp Side der Uferregion angefahren und von dort den Ausblick auf den großen Fluss genossen.
Die erhofften Nilkrokodile und Flusspferde bekamen wir hierbei aber eher selten zu sehen. Am Ende war es kein spannender Game
Drive aber ein entspannter Ausflug, auf dem ich mich ein wenig mehr mit dem Nissan vertraut machen konnte.
Ausklingen ließen wir den Safaritag im Ma Kuwa Kuwa Restaurant in der großen Victoria Falls Safari Lodge. Von der Terrasse der
Lodge bzw. aus dem Restaurant hatte man einen schönen Blick hinunter in den Zambesi National Park und konnte zudem den
Sonnenuntergang am Horizont mit einem Gin and Tonic in der Hand erleben.
"Prost und danke für einen weiteren eine wunderschöner Ort!" bemerkte Peter beim Anstoßen.
Recht hatte er, auch wenn die Qualität des Essens nicht im entferntesten mit dem Essen mithalten konnte, welches wir bei
unserem ersten Besuch vor 13 Jahren genießen durften. Auch im Ma Kuwa Kuwa hatte der Massentourismus Einzug gehalten. Unser
Tisch für vier Personen war fast exotisch, die meisten anderen Tischgruppen waren für 10 bis 20 Personen gedeckt. Was aber
auch das Straßenbild wieder spiegelte. Abgesehen von den gut ausgerüsteten Pick Ups und Land Cruisern der Südafrikanern, sahen
wir in Victoria Falls nur wenige Selbstfahrer mit Leihfahrzeugen, dafür aber unverhältnismäßig viele Reisebusse.


Zambesi National Park - Zimbabwe /























Victoria Falls Safari Lodge - Zambesi National Park







Den letzten Tag in Victoria Falls entschleunigten wir dann komplett. Frühstückten spät, entspannten am kleinen Pool, fuhren
Einkaufen und erfüllten Evely und Peter am Nachmittag noch den Wunsch, die nahe Krokodilfarm zu besuchen.
Den Einkauf erledigten wir wieder im großen Pick n Pay Markt und erstanden alles an Getränken und Lebensmitteln bzw.
Kleinigkeiten was man für eine Woche Selbstversorgung im Bush brauchte. Wurst, Käse, Butter, Milch, 40 Eier, Säfte, Bier, Cola,
Stony, Grillfleisch, Spagettis, Butternut Kürbis, Marmelade, Spülmittel, Lappen und andere sinnvolle Dinge wurden gekauft.
Einzig Tonic Wasser ließ sich zunächst in keinem der Läden auftreiben.
"Musst du halt jeden Tag Katzen finden, dann können zumindest wir unseren Whisky trinken!" grinste Peter, als wir im
Spirituosen laden Bier und Honig Whisky kauften.
Insgesamt waren wir recht überrascht vom gut sortierten Pick & Pay Supermarkt, die Preise waren moderrat und alle Waren mit
der neuen "Zimbabwe Gold Währung" ausgezeichnet. Bezahlt wurde an der Kasse aber weiterhin in US$, auch der Einsatz von
Kerditkarten war, im Gegensatz zu allen Prophezeihungen und Warnungen im Vorfeld, kein Problem.

Nach dem auch dieser Einkauf in den Kühlschränken unserer Zimmer untergebracht war, fuhren wir zur Krokodilfarm.
Gleich im ersten nach oben offenen Gehege wurden die kleinen neugeborenen erst wenige Monate alten Nilkrokodile vorgestellt
und noch ehe der fachkundige Führer der Anlage, der ebenfalls Peter hieß, mit seinen Erklärungen beginnen konnte, hielt ich
eines der kleinen Krokodile in meiner Hand. Ein kurzer Blick, ein schneller beherzter Griff und schon hatte ich eines der
Babys sicher hinter de Kopf bzw. Kiefer ergriffen. Unser Führer sah mich etwas verdutzt an und ich erklärte ihm schnell von
unseren damaligen eigenen Krokodilen in Kenya im Boko Boko. Schnell merkte ich aber auch, dass Peter nicht einfach nur ein
Führer durch die Krokodilfarm war. Peter hatte ein bemerkenswertes Wissen über die hier gepflegten Tiere und erklärte Evely
und Peter nicht nur die großen Panzerechsen fachkundig, sondern auch die im Park gehaltenen Schlangenarten. Wobei der Großteil
der gezeigten Schlangenarten gar nicht aus Afrika stammte. Ich vermutete die Liebhaberei der weißen Besitzer als Grund für
die vielen ausländischen Exoten, wofür auch die vielen Albino Schlangen sprachen. Für einen glitzekleinen Überblick war die
kleine Halle aber doch geeignet, zeigte sie doch mit Grünen und Schwarzen Mambas, Boomslang, Puffotter und Gabunviper einige
der größten und giftigesten Schlangenarten des östlichen und südlichen Afrikas. Zur Freude von Peter und Evely durften wir dann
unter anderem eine kleine ungiftige Dumeril Boa in den Händen halten. Eine friedliche Art, die auf Madagascar zu Hause ist und
die wir vor vielen Jahren, neben anderen Boas und Pythons, in unserem Zuchtbestand in unserem Haus hatten.
Evely wiederholte ihren schon im Hwange Park geäußerten Wunsch nach einer Schlange in freier Wildbahn auch hier immer wieder,
wobei ich mir nach unserer kleinen "Babykrokodil Kennlernaktion" nicht ganz sicher war, ob sie diese Begegnung im Bush
wirklich erleben wollte? Am Ende fütterte Peter noch eines der großen Nilkrokodile mit einem an einer Schnurr gereichten Stück
Fleisch und die beiden konnten staunend zusehen wie schnell und vor allem wie weit ein Krokodil aus dem Wasser schnellen konnte.

Crocodile Park - Victoria Falls









Kurz vor Ende des Tages entdeckten wir auch noch Tonic Wasser in einem OK Markt Lager und ich kaufte die dortigen Restbestände
auf. Anschließend wurde der Nissan randvoll getankt und schon waren wir bereit für ein neues Abenteuer im Hwange Park.
Den letzten Abend bzw. das Dinner genossen wir in einem eher zufällig entdeckten Restaurant ganz in der Nähe unseres
Guesthouses. Neben dem von Adam für sein gutes Biltong empfohlenen Einkaufsmarkt "Seven to Eleven", genossen wir den besten
Burger der Stadt im "The Social Kitchen - the butchers doughter". Der Shop vom "The butchers doughter" war leider an jenem
Abend schon geschlossen und wir somit gezwungen am nächsten Morgen einen neuen Anlauf für den Einkauf des Biltongs zu
unternehmen. Nach dem leckerem Abendessen, ließen wir dann den Tag im Garten unseres Guesthouses ausklingen. Probierten den
Honig Whiskey und befanden ihn für "Katzentauglich"! Der Fortsetzung unseres gemeinsamen Abenteuers stand also nichts mehr
im Wege.

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